Klassisches Eco-Driving im Hybrid? 25.10.2014 23:28 - vor 9 Jahren, 6 Monaten
Ich hab bisher immer die klassischen Regeln zum Eco-Driving (verbrauchsarmen Fahren) beherzigt, die wohl vor allem im Stadtverkehr und auf Landstraßen Vorteile bringen (auf der Autobahn weniger). Als wichtigste also:
- beim Beschleunigen möglichst viel Gas bei möglichst niedriger Drehzahl (aber nicht durchtreten wegen Gemischanfettung).
- Konstantfahrt im möglichst hohen Gang (z.B. 50km/h im 5.Gang/1500U/min je nach Auto).
- Bremsen vermeiden (Energie wird zu Wärme vernichtet). Ggf. besser Motorbremse vor Ampel (Schubabschaltung mit Nullverbrauch).
Beim Hybrid von Prius/Auris/Yaris könnte das etwas anders sein:
- Fahrer kann Drehzahl nicht beeinflussen - langsames Beschleunigen und Schleichfahrt evtl. besser als schnelles Beschleunigung und dann Konstantfahrt?
- ensprechend bei Konstantfahrt.
- Bremsen (nicht stark) speist Energie zurück, also nicht zwangsläufig Energieverschwendung.
Kann man die klassischen "Ecodrive"-Regeln 1:1 auf den Hybrid übertragen, oder gibt es da wesentliche Unterschiede?
Aw: Klassisches Eco-Driving im Hybrid? 25.10.2014 23:38 - vor 9 Jahren, 6 Monaten
Vorschlag: Im Forum schlau machen ...
Es stimmt: die Regeln sind teilweise ähnlich oder gleich, teilweise muß man sie dem Antrieb entsprechend anpassen.
Also zügig beschleunigen, aber nicht so stark, daß der Motor laut aufheult und Maximaldrehzahlen erreicht werden.
Danach möglichst bald ins "Rollen" kommen, vor allem wichtig: den Gasfuß leicht zurücknehmen, dann geht der HSD oft in den elektrischen Modus über oder reduziert jedenfalls deutlich Drehzahl und Verbrauch.
Auf der Bahn 120 km/h nicht wesentlich überschreiten, weniger bringt mehr (Einsparung!).
Bremsen mit Gefühl, also weit vorausschauend fahren wie bei V 1.0, aber leichtes Bremsen rekuperiert, erst wenn man stärker auf die Bremse treten muß, wird mechanisch gebremst. Am besten ist natürlich, gar nicht zu bremsen, denn wiedergewonnen wird beim Rekuperieren nur ein Teil der eingesetzten Energie.
Wünsche erfolgreiches Suchen und Lesen im Forum - und gute "Er-Fahrung"!
Gruß!
JoAHa
Prius III Plug-in Hybrid TEC-Edition, stromblau mica metallic, Verbrauch: 3,9 l + 1,75 kWh/100 km, als HV: 4,5 l/100 km, als EV: ~13 kWh/100 km
Vorgänger(2010-2019): Prius II Sol onyxschwarz, Verbrauch: 4,9 l/100 km
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Aw: Klassisches Eco-Driving im Hybrid? 26.10.2014 00:16 - vor 9 Jahren, 6 Monaten
Ich hatte schon ein paarmal gesucht, scheinbar fehlten mir noch die richtigen Stichworte.
Autobahn ohne Tempolimit ist ein eigenes Thema. Da zählt wohl wirklich im wesentlichen Geschwindigkeit=Verbrauch. Ich bin normal mit Tempo 130 zufrieden, durchweg 120, 100 oder weniger wäre mir aber zu frustrierend. Dann verbrauch ich eben auf den entsprechenden Fahrten ähnlich viel wie mit einem normalen Auto.
Aw: Klassisches Eco-Driving im Hybrid? 25.12.2014 01:37 - vor 9 Jahren, 4 Monaten
Ich grabe an der Stelle noch mal diesen Thread aus, denn mir ist nach langem Lesen immer noch nicht ganz klar, wie sich Pedal-Gasstellung und Benzin-Motordrehzahl zueinander verhalten. Oder einfacher gefragt, ob es beim Prius besser ist, das Gaspedal nur anzutippen und langsam zu beschleunigen, oder einigermaßen kräftig zu treten und dann konstant zu fahren. Typischer Weise hier Stadt oder beschränkte Landstraßen, vom Stand auf 50-80 km/h.
Beim "normalen" Auto gilt ja die Regel: möglichst hoher Gang/niedrige Drehzahl mit möglichst viel Gas (von evtl. Anfettung mal abgesehen). Der Fahrstil, wie mit einem Ei unter dem Gaspedal dieses nur anzutippen, ist beim Normal-Benziner ineffizient, weil der dann mit relativ hoher Drehzahl in Teillast läuft (Reibung, Unterdruckverlust). Stattdessen ist Beschleunigen mit 1500-2000, maximal 3000 Umdrehungen, aber kräftigem Gasfuß sinnvoll.
Beim Prius schließen sich kräftiger Gasfuß und geringe Drehzahl aus, so dass niedertourige Beschleunigung wie beim normalen Auto nicht funktioniert. Tritt man z.B. zu 2/3 oder 3/4 durch, dreht die Maschine hoch - ich hab keinen Drehzahlmesser, aber subjektiv vom Geräusch deutlich jenseits der 3000.
Daher ist meine Vermutung, dass im Prius der im Normalbenziner unsinnige "Eierstil" mit nur leicht gedrücktem Pedal durchaus effizienter sein kann, und meine Frage, ob ich damit richtig liege.
Aw: Klassisches Eco-Driving im Hybrid? 25.12.2014 10:25 - vor 9 Jahren, 4 Monaten
Im P3 gibt es dafür die Hybridsystemanzeige und im Handbuch ist es auf 0,5 Seiten beschrieben.
Ich fahre nach diesem Vorschlag und mein mittlerer Jahresdurchschnittsverbrsuch beträgt 3,8 Ltr/100km, siehe auch den gleichnamigen 3,8 Ltr/100km Thread.
Aw: Klassisches Eco-Driving im Hybrid? 25.12.2014 13:04 - vor 9 Jahren, 4 Monaten
Sorry, hatte ich glaube ich noch nicht geschrieben, es geht um den Prius 2, daher ist auch das Video in der konkreten Sache für mich nur begrenzt von Nutzen, weil ich nicht diese Anzeige habe (grundlegende Fahrtechniken sind natürlich schon richtig zu sehen).
Rein von der Steuerung und dem Prinzip her dürfte aber der P2 nicht wesentlich anders sein als der P3, oder?
Aw: Klassisches Eco-Driving im Hybrid? 28.12.2014 13:42 - vor 9 Jahren, 4 Monaten
Die Antriebe im Prius 2 und 3 unterscheiden sich letztlich nur in ihrer Leistungsfähigkeit, die Funktionsweise ist gleich, ergo sollten die Tipps aus dem Video helfen.
Aw: Klassisches Eco-Driving im Hybrid? 29.12.2014 00:18 - vor 9 Jahren, 4 Monaten
Die höchste Leistung bei minimalen Spritverbrach wird erreicht, wenn keine Ströme von oder zur Fahrbatterie fliesen. Dies ist an den Lade- und Entladepfeilen zu erkennen. Diesen Zustand kann man aber schwer mit dem Gaspedal erreichen.
Aw: Klassisches Eco-Driving im Hybrid? 05.04.2015 18:52 - vor 9 Jahren
bbi2014 schrieb im Thread Langsamfahrer gefährden uns alle: Zu dem Hochdrehen beim Prius, im Gegensatz zum Vollgas im hohen Gang bei normalen Autos, hatte ich vor einiger Zeit mal diesen Thread eröffnet:
Der Corolla hatte den 1.4 65kW/88PS 4E-FE-Motor, wenn ich mich recht erinnere, ca. 1050kg Leergewicht, war also bei Geschwindigkeiten von 100-130km/h im 5.Gang schon recht gut ausgelastet und beschleunigte auch nicht mehr sehr stark. Trotzdem genug, um auf der AB durchweg 130 zu fahren und bei Überholvorgängen auch kurz auf 150-160 hoch zu gehen, um die Behinderung des fließenden Schnellverkehrs möglichst gering zu halten. Verbrauch meist ca. 7 Liter auf der AB mit überwiegend 130 (inkl. kurzzeitige Beschleunigungen, Tempolimits, Anfahrten über Stadt/Landstraße).
Beim Prius 2 zuletzt ca. 6 Liter bei Konstantfahrt 130, aber bei häufigeren Beschleunigungen zum Überholen gingen die 5min-Verbrauchsbalken in der Zeitanzeige auch schon mal über die 7,5-Marke. Auffällig: sehr hohe Verbrauchsbalken, wenn man nur kurz an einem Rastplatz mit WC angehalten hat und nach 3-4 Minuten wieder auffuhr (z.T. 10l für einen ganzen 5min-Block). Im oben verlinkten Thread stand, dass man mit nur "angetipptem" Gaspedal beim Prius wirklich sparen kann (im Gegensatz zum Auto 1.0) - allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass er da viel weniger verbrauchte als mit Vollgas, sondern eher den hohen Momentanverbrauch über längere Zeit hatte und dafür kaum beschleunigte. Vielleicht ist Vollgas beim Prius ja auch weniger "schlimm", weil er nicht die verbrauchstreibende und umweltschädliche Volllast-Anfettung hat und die Drehzahl nicht in Bereiche von 5000+ kommen kann, wo der Motor zwangsläufig ineffizient wird. Immerhin ist man dann schneller wieder von der Überholspur runter und kann danach in Ruhe weiter mit 130 fahren, ohne mit anderen Verkehrsteilnehmern in Konflikt zu geraten.
Was wohl dazu kommt: der Wagen war voll besetzt und mit Gepäck wohl mindestens am zulässigen Gesamtgewicht. Mit nur dem Fahrer wäre das womöglich weniger Verbrauch geworden, aber so war er immerhin ausgenutzt.Zum Corolla: Er hat bei 3/4 des Leergewichts einen Liter mehr verbraucht als der Prius? Das ist es was ich meine: Der Prius fährt so gut wie immer effizienter als andere, auch wenn er mal hochdreht.
Sind die Verbrauchsangaben Momentanverbräuche/5 Minuten-Balken oder über einen gesamten Tank?
Ich hätte hier ein Fahrt zu bieten mit 3 Pesonen + Gepäck + Stau + viel Regen + Klimaanlage mit echten 120 km/h (127 Tacho) wo es möglich war. Tankschnitt 4,98 l/100km (P2). Es gibt aber natürlich viele Faktoren, die den Verbrauch bei einer Fahrt beeinflussen können.
10 l-Balken nach Rast: War der Wagen bei der Rast in Ready? Lief die Klimaanlage? Möglicherweise mit Vollgas beschleunigt? Dann wird aus dem Akku zugeschossen und muss später ineffizient wieder nachgeladen werden. Oder es ging möglicherweise etwas bergauf.
Meine aktuellen Eco-Drive-Empfehlung für den P2, die ich aber noch testen und überprüfen muss:
Wenn der Verbrenner läuft, dann möglichst zwischen 1440 und 3000/min, ideal 2400-2500/min
Unter 1440/min besser den Verbrenner ganz abschalten und mit möglichst wenig Strom aus der Batterie gleiten/ausrollen
Über 3000/min wird es nicht schlagartig ineffizient, aber je höher desto ineffizienter (für einen Prius)
Gaspedalstellung über 60 % vermeiden, sonst kommt man in den ineffizienten Superkräfte-Modus. Auch mit knapp unter 60 % kann man bis 5000/min hochdrehen
vor Überholmanövern oder Anstiegen die Drehzahl möglichst frühzeitig auf 2500/min bringen, so dass man Drehzahlspitzen vermeiden kann. Lieber eine Drehzahl wählen und diese konstant beibehalten.
Auch ansonsten die Drehzahl, wenn möglich, konstant halten oder nur langsam verändern. Nicht unnötig mit dem Gaspedal spielen.
Höherer Gang = weniger Leistung = weniger Gas, niedrigerer Gang = mehr Leistung = mehr Gas
Bremsen vermeiden, wenn möglich und wenn man nicht gerade Rost von den Bremsscheiben putzen muss. Selbst bei leichtem Druck auf die Bremse werden sofort die Bremsbeläge an die Scheiben gefahren, auch wenn man noch hauptsächlich rekuperiert.
Aw: Klassisches Eco-Driving im Hybrid? 05.04.2015 19:38 - vor 9 Jahren
bbi2014 schrieb: Auffällig: sehr hohe Verbrauchsbalken, wenn man nur kurz an einem Rastplatz mit WC angehalten hat und nach 3-4 Minuten wieder auffuhr (z.T. 10l für einen ganzen 5min-Block).
Diesen 5-Minuten-Balken würde ich grundsätzlich wenig Beachtung schenken. Bei einigen HSD-Modellen gibt es 1-Minuten-Balken - denen noch weniger.
Beispiel: Wenn man innerhalb des Zeitraums, den so ein Balken umfasst, einfach regungslos mit dem Auto herumsteht, wird ein Null-Balken angezeigt (Division durch Null wird also vom Algorithmus abgefangen). Wenn man aber noch innerhalb des Zeitraums aus dem Stand beschleunigt, dabei mit hohem Momentanverbrauch vielleicht ein paar Hundert Meter zurücklegt und dann ist der Zeitraum zu Ende - dann erzeugt man einen astronomisch hohen Balken.
Rechnerisch ist die Anzeige für die tatsächlich zurückgelegte winzige Strecke korrekt, aber ohne Aussagekraft. Das gleiche gilt in noch stärkerem Maße für die Momentanverbrauchsanzeige, für die BC-Anzeige (insbesondere über Teilstrecken) und streng genommen auch für die BC-Anzeige über einzelne Tankfüllungen.
Das verwirrt alles mehr, als es hilft. Wenn man wissen möchte, was das Auto verbraucht, muss man das über möglichst lange Distanzen berechnen und nicht aus Balken, Momentanverbrauchsanzeigen und BC-Anzeigen Rückschlüsse darauf ziehen.
Das war aber nur ein Einwurf zum Thema Anzeigen und soll nicht von der eigentlichen Diskussion ablenken.
Aw: Klassisches Eco-Driving im Hybrid? 05.04.2015 20:03 - vor 9 Jahren
Die 6 Liter (nach Augenmaß) waren auf den 5-Minuten-Balken, wo ich konstant 130 fahren konnte, Gesamtverbrauch war sogar "nur" 5,9, allerdings nach BC (hatte beim Tanken das Zurückstellen des Kilometerzählers vergessen und auch seitdem nicht mehr getankt).
Tempomat-Einstellung war jeweils Zahl 130 bzw. 120 bei Tempolimit (also real etwas langsamer). Dazu kamen Landstraßen mit 70-100km/h und eine längere AB-Baustelle (80-90km/h mit ca.4-5l auf den 5min-Balken).
Strecke war von Ostfriesland ins Bergische Land bei Köln, also am Ende etwa 50km bergigere Strecken, der Rest von ca. 350km weitgehend flach. Keine Staus, nur am Ende etwas dichterer Verkehr, und auch nur eher wenige Tempolimits.
Bei der Rast war der Wagen ganz ausgestellt. Klima war die ganze Fahrt nicht an (A/C und Auto-Anzeige aus, nur Temperatur 21°C und Gebläse eingestellt). Auffahren erfolgte aber schon mit Vollgas, um auf die Geschwindigkeit zu kommen, dann bei 130 den Tempomat runter tippen.
Den "Superkräfte-Modus" kannte ich noch gar nicht und der Thread sieht auch kompliziert aus - kann natürlich sein, dass er da rein geschaltet hat. Aber ich würde erwarten, dass er bei längerer Fahrt mit Tempomat wieder aus geht. Scangauge oder ähnliche Geräte hab ich leider nicht.
Anmerkung: evtl. zu hoher Verbrauch vorher wegen zu viel Öl...
Ich hatte außerdem vorher bemerkt, dass der Wagen ca. 1cm zu viel Öl am Peilstab hatte (noch vom Vorbesitzer) und dies mit einer Handpumpe aus dem Baumarkt abgesaugt, so dass es jetzt knapp unter Maximum ist. Die genannten Verbrauchsangaben sind -nach- dem Ölabsaugen entstanden, davor war der Verbrauch bei 100-130, (und durch den Orkan Niklas) deutlich höher (~7,5l auf den 5min-Balken). Ich hatte mich davor schon die ganze Zeit gewundert und geärgert, dass ich den Wagen eigentlich nie unter 6 Liter kriegte; ich hatte die quietschenden Bremsen (verschlissen) machen lassen, hatte nichts geholfen (Bremsscheiben sind aber nicht mehr heiß). Daher hoffe ich jetzt, dass es mit dem Öl im erlaubten Bereich besser ist. Wenn das auch nicht hilft, bliebt wohl nur noch die nächste Inspektion. Ich wundere mich immer schon, wie Leute hier Verbräuche unter 5 oder gar 4 Liter selbst im Winter schaffen. Gut, ich fahre nicht extrem langsam, auf der AB eben 130, oder was das Tempolimit erlaubt, und die meisten Strecken sind entweder Autobahn oder Kurzstrecke.
Aw: Klassisches Eco-Driving im Hybrid? 05.04.2015 21:27 - vor 9 Jahren
bbi2014 schrieb im Thread Langsamfahrer gefährden uns alle: ... Vielleicht ist Vollgas beim Prius ja auch weniger "schlimm", weil er nicht die verbrauchstreibende und umweltschädliche Volllast-Anfettung hat ...
Er läuft zumindest immer im ClosedLoop, also mit Lambdaregelung und somit Abgasreinigung. Ich hatte das mal beobachtet und es war mir bei Stage 2 oder höher nicht gelungen, den Antrieb in den OpenLoop zu bringen. Ich vermute mal, weil der Antrieb so effizient ist, braucht man z.B. keinen Extra-Sprit zur Kühlung.