Priusfreunde.de

Moin


Hin und wieder verstehe ich hier einige nicht.

Was soll Ethanol im Sprit bringen? Bestenfalls "konsumiert" der Verkehr dadurch 10% weniger Roh-Öl. Das ist doch ein Tropfen auf einen heißen Stein.

10% weniger Verbrauch, durch einen besseren Motor, also auch? Verstehe ich nicht.


Palmöl wird auch nicht nur für Biodiesel angebaut. Gut 70% werden als Nahrungsmittel verwendet, gut 25% als z.B. Kosmetik und Schmiermittel.

Nur 5% gehen tatsächlich in den Kraftstoff, Weltweit, wohlgemerkt.

Nur mit Ethanol hat das nichts zu tun.


Im Bericht wird einer der Haupttreiber des Maispreises ja auch genannt, die Börse. Das 23 fache des produzierten Maises der USA wurde gehandelt. Und jeder will daran verdienen.



Komisch, das immer wieder dieses Thema aufkommt. Ethische Gründe, Tank statt Teller, etc.


Ich wiederhole es gerne.

In Afrika hungern schon immer die Menschen. Nicht schön, aber Fakt.

Auch in den 90ern, als wir unsere Lebensmittellager abbauten, als wir Überproduktion hatten, als Bauern bestraft werden sollten, wenn sie ihr Land bestellen, als es sogar Prämien gab, wenn Ackerflächen nicht bearbeitet werden.

Auch als eine Milchquote eingeführt wurde, weil es zu viel Milch gab.

Des weiteren werden in Deutschland jeden Tag um 30% aller produzierten Lebensmittel ohne jeden Grund weg geschmissen. Nur weil das Brot nicht von gestern sein darf, die Kartoffel nicht eckig, etc.

In einigen Bereichen werden die 30% deutlich überschritten.


Aber sich darüber aufregen, daß das in Deutschland am wenigsten Wert geschätzte Gut, Lebensmittel, eben im Tank landet.

Schaut man in deutsche Haushalte, dann sieht man meist den größten Fernseher, die neusten Handys, die teurste Kleidung, aber im Kühlschrank, da kann es nicht billig genug sein.


Und dann wundert man sich, das statt Lebensmittel, die keiner haben will, eben Energie erzeugt wird.



Leider würde auch die Abschaffung der Biogasanlagen und des Ethanolanteils daran nichts ändern. In Afrika kann es sich keiner leisten, nicht heute, nicht gestern, nicht morgen, Lebensmittel aus unserem Hochlohnland Westen zu kaufen. Wie beschrieben, das hatten wir ja schon, als wir unsere Flächen still legen mußten. (ZWANG!)


Es gibt Gründe gegen Ethanol, aber ethische gibt es für mich keine, und für jeden der seinen Kopf ein wenig anstrengt, und mal Abseits der Bild liest auch nicht.



Moin
Björn

@KSR1
Ja, eine niedrigere Ethanol Verbrennungstemperatur ist für mich auch plausibel, da im Ethanol-Molekül sich quasi Sauerstoff- und Kohlenstoffatome schon vor der Zündung bei der Ethanolproduktion miteinander reagiert haben und damit als "Inerte" die Flamme kühlen.

Und dass es dann weniger NOx gibt ist für mich plausibel.

Umgekehrt: Bei der Acetylenproduktion wird Erdgas mit reinem Sauerstoff verbrannt. Die Temperatur liegt bei ca. 2000C da kein Inertstickstoff mitgeschleppt wird. Da entsteht
dann trotzdem kein NOx.

Aber Chemiker vor...

@Friesel: Du hast natürlich recht, nur glaube ich nicht das eckige Kartoffel und Brötchen von gestern verarbeitet werden. Wäre es so, wäre es eine tolle Sache, keine Frage. Wenn aber bestimmte Pflanzen Kulturen angebaut werden, hört der Sinn des Vorhabens auf.

Gibt es eine glaubwürdige Quelle, wo man nachsehen woraus das Ethanol für den Sprit gewonnen wird?

Moin

Nein, ich meinte nicht, dass Ethanol aus eckigen Kartoffeln gemacht werden.

Ich meinte das einige Discounter, die einen Bäcker beinhalten, bis 17 Uhr volle Regale verlangen, zeitgleich aber verbieten das der gleiche Bäcker ebend diese Ware am nächsten Tag noch verkaufen darf.

Diese Lebensmittel fliegen auf den Müll. Bis zu 30% jeden Tag, weil Bananen braune Flecken haben, im Sack Äpfel einer eine Stelle hat, im Sack Kartoffeln eine kaputt ist, und so weiter. Von den ganzen Lebensmittwln die gar nicht erst geerntet werden ganz ab gesehen, hier eben die zu kleinen Kartoffeln.

Das hat nichts mit Ethanol zu tun, aber wer von Ethik spricht, der muß die ganze Wahrheit akzeptieren. Hier spielt dann sogar Öko rein.
Öko Landwirtschaft erntet von der gleichen Fläche nur gut die Hälfte vom konventionellen Anbau. Sowohl bei Feldfrüchten wie auch bei Tieren.

Ist es ethisch vertretbar das wir hier gerne ökologische Kartoffeln Essen, während woanders Menschen verhungern?

Was ist also ethischer, der Bauer, der 100 Hektar hat, davon auf 50 Hektar Mais für Biogas anbaut, und auf den anderen 50 Hektar als Beispiel 100 Tonnen konventionellen Weizen erntet, oder der, welcher auf den 100 Hektar ökologisch auch nur 100 tonnen Ökoweizen erntet.

Man liest leider viel zu Oft die tollsten Argumente gegen etwas, was man aus welchen persönlichen Gründen nicht mag, während alles andere, was die gleiche Kritik verdient, völlig außen vor gelassen wird, nur weil das einen persönlich viel zu sehr treffen würde.

Moin
Björn

Friesel schrieb:


Man liest leider viel zu Oft die tollsten Argumente gegen etwas, was man aus welchen persönlichen Gründen nicht mag, während alles andere, was die gleiche Kritik verdient, völlig außen vor gelassen wird, nur weil das einen persönlich viel zu sehr treffen würde.



Wie wahr, wie wahr.
Ein generell gültiger Satz, den wir uns alle hinter die Ohren schreiben und immer wieder vor Augen halten sollten.
Dann würden sich viele überflüssige Diskussionen erübrigen.

Danke Friesel-Björn, ich habe Deine Beiträge mit Freude gelesen!

LG
Klaus

Moin

Was im übrigen nicht bedeuten soll, das ich hier dem einen oder anderem Argument GEGEN E10 sehr wohl fopgen kann. Ich tanke es dennoch, denn ich kann keinen Mehrverbrauch feststellen, und dann ists halt einfach billiger.

Moin
Björn

Friesel schrieb:
Moin

Nein, ich meinte nicht, dass Ethanol aus eckigen Kartoffeln gemacht werden.

Ich meinte das einige Discounter, die einen Bäcker beinhalten, bis 17 Uhr volle Regale verlangen, zeitgleich aber verbieten das der gleiche Bäcker ebend diese Ware am nächsten Tag noch verkaufen darf.

Diese Lebensmittel fliegen auf den Müll. Bis zu 30% jeden Tag, weil Bananen braune Flecken haben, im Sack Äpfel einer eine Stelle hat, im Sack Kartoffeln eine kaputt ist, und so weiter. Von den ganzen Lebensmittwln die gar nicht erst geerntet werden ganz ab gesehen, hier eben die zu kleinen Kartoffeln.

Das hat nichts mit Ethanol zu tun, aber wer von Ethik spricht, der muß die ganze Wahrheit akzeptieren. Hier spielt dann sogar Öko rein.
Öko Landwirtschaft erntet von der gleichen Fläche nur gut die Hälfte vom konventionellen Anbau. Sowohl bei Feldfrüchten wie auch bei Tieren.

Ist es ethisch vertretbar das wir hier gerne ökologische Kartoffeln Essen, während woanders Menschen verhungern?

Was ist also ethischer, der Bauer, der 100 Hektar hat, davon auf 50 Hektar Mais für Biogas anbaut, und auf den anderen 50 Hektar als Beispiel 100 Tonnen konventionellen Weizen erntet, oder der, welcher auf den 100 Hektar ökologisch auch nur 100 tonnen Ökoweizen erntet.

Man liest leider viel zu Oft die tollsten Argumente gegen etwas, was man aus welchen persönlichen Gründen nicht mag, während alles andere, was die gleiche Kritik verdient, völlig außen vor gelassen wird, nur weil das einen persönlich viel zu sehr treffen würde.

Moin
Björn

Björn, ich finde es gut dass du auch die restlichen Probleme siehst. Das sind Dinge die fraglos behoben werden sollten. Allerdings finde ich deine Schlussfolgerung traurig. Anstatt zu sagen wir müssen das und das auch noch ändern verfällst du in eine fatalistische Weltsicht in der du meinst man könne ja eh nichts ändern und am Ende machst du, so klingt es, gar nichts um die Probleme zu beheben. Oder versuchst es gar nicht erst.

Die meisten Probleme die du angesprochen hast kannst du eben nicht so einfach ändern. Du kannst andere Leute nicht zwingen es besser zu machen. Du könntest dich bei REWE beschweren über die Regeln für Bäcker, du könntest REWE und den Bäcker boykottieren und andere auch dazu aufrufen bis das behoben ist. Aber andere Probleme sind eben noch schwerer zu beheben.

Mag ja sein dass du gern E10 tanken willst. Das will ich dir auch nicht nehmen. Aber diese fatalistische Einstellung dass es ja auch noch andere schlimme Sachen gibt und dann daraus folgend einfach aufgeben finde ich schade. Auf die Weise kann sich nichts ändern.

Mag sein das Tanken von E-freiem Benzin hilft auch nicht viel aber zumindest ist es ein Versuch etwas zu verbessern wo man die Möglichkeit hat mit ein paar Cent etwas zu verbessern. Speziell wenn man weiß dass die Verwendung von Ackerland für Spritproduktion die Nahrungsmittelpreise erhöht. Eben weil Spritproduktion mehr Rendite bringt.

Aber ist halt jedermanns eigene Sache. Ich würde mich einfach besser fühlen wenn ich wenigstens in dem kleinen Rahmen etwas ändern könnte. Mag sein andere fühlen sich besser wenn sie sich mit Problemen nicht beschäftigen müssen nach dem Motto "Ich kann ja eh nichts ändern.".

Nicht übel nehmen...

Moin

Nehm ich nicht übel.

Ethanol aber spart Primärenergie ein. Auch erzeugt es weniger Abgas.

Darüber regt sich dennoch jeder auff.

Lebensmittel die man mit eben viel Energie produzieren muß, die tausende km aus armen, vom Hunger gebeutelten Ländern mit viel Energie zu uns kommen, nur um dann aber bei uns weg geschmissen zu werden, darüber regt sich dann kaum einer auf, das soll so sein.

Es geht mir nicht darum was schlimmer ist, oder vermeintlich einfacher zu ändern wäre, es geht mir nur um die Tatsache das, so auch hier, jeder weis wie schlimm E10 doch für das arme Auto ist, gleichzeitig aber kein Wort über den wahren Wahnsinn, wegwerfen von Lebensmitteln, verloren wird.

Nochmal, E10 wird mit Sinn genutzt, weg geschmissene Lebensmittel hingegen nicht.

Moin
Björn

1. E10 ist in den USA Standard, keiner regt sich auf; weder wg. Ethik noch wegen kaputtgehender Autos
2. E20 bzw. E25 ist in Brasilien Standard, keiner regt sich auf; weder wg. Ethik noch wegen kaputtgehender Autos
3. Ethanol kann Schadstoffe reduzieren, aber nur bei warmem Motor... im Winter erhöht sich in der Warmlaufphase der Formaldehydanteil... danach ist es sauberer
4. Sowohl Aral Ultimate 102 als auch Total Excellium Superplus enthalten KEIN Ethanol! ...alle anderen bis zu 5 bzw. 10%
5. Auch ich hatte mehrfach beim PII den Eindruck, daß der Motor (entgegen allen techn. Erklärungen) eine höhere Oktanzahl (z.B. durch etwas E85-Beimischung als auch durch hochwertiges Autogas) sehr wohl in höheres Drehmoment bei unteren Drehzahlen umsetzen kann... die stufenlose Automatik hält dadurch beim Fahren die Drehzahl sehr niedrig, der Motor läuft angenehm leise und der Verbrauch geht eher runter als hoch
6. Öko-Erbsenzähler sollten Super95 (E5) tanken, weil es den geringsten Anteil an Aromaten (Xylol, Toluol und Ethylbenzol) enthält. .. Super95 E10 enthält etwas mehr, am meisten ist in Superplus... und Aromaten sind ganz böse und verbrennen mit rußender Flamme
7. 130.000 Tonnen Alkohol werden jedes Jahr aus Brasilien (Zuckerrohr)mit Schweröl angetrieben über den Atlantik geschippert, der Rest kommt wohl aus den USA (Gen-Mais, beständig gegen RoundUp)
8. Wer noch korrekter sein möchte, dabei das Auto aber dennoch nicht stehen lassen möchte, muß sich wohl aus dem Baumarkt für €3,80 pro Liter Gerätebenzin besorgen... verbrennt fast schadstofffrei, der Kat wird arbeitslos und wir anderen sind dann die Bösen, weil wir mit den Abfällen aus der Gerätebenzinherstellung weiterfahren

autogasprius_berlin schrieb:
1. E10 ist in den USA Standard, keiner regt sich auf; Zitat:
The United Nations (UN) food agency has called on the United States to suspend its production of biofuel ethanol.
Under US law, 40% of the corn harvest must be used to make biofuel, a quota which the UN says could contribute to a food crisis around the world.
Quelle:www.bbc.com/news/business-19206199

Zitat:
In Gas-Powered World, Ethanol Stirs Complaints...“No Corn in Our Gas,” advertises another station nearby.
Quelle:www.nytimes.com/2008/07/26/business/26et...amp;oref=slogin&

und es gibt noch vieles mehr, man muss nur etwas suchen...
Hybridfan5

Hybridfan5 schrieb:
autogasprius_berlin schrieb:
1. E10 ist in den USA Standard, keiner regt sich auf; Zitat:
The United Nations (UN) food agency has called on the United States to suspend its production of biofuel ethanol.
Under US law, 40% of the corn harvest must be used to make biofuel, a quota which the UN says could contribute to a food crisis around the world.
Quelle:www.bbc.com/news/business-19206199

Zitat:
In Gas-Powered World, Ethanol Stirs Complaints...“No Corn in Our Gas,” advertises another station nearby.
Quelle:www.nytimes.com/2008/07/26/business/26et...amp;oref=slogin&

und es gibt noch vieles mehr, man muss nur etwas suchen...
Hybridfan5

In Amerika hat man also die Wahl und es gibt Tankstellen die da nicht mitmachen. Nicht schlecht.

Aber die USA sind jetzt nicht wirklich ein Beispiel für beispielhafte Energiepolitik. Die fangen ja nicht selten auch mal Kriege an um an ausländisches Öl zu kommen. Tun also alles um ihre eigenen Ölvorkommen zu schonen und Energie überall sonst herzubekommen. Da ist Hunger nun gar kein Problem. Die sind dort noch viel mehr von Wirtschaftsinteressen gesteuert als wir das sind.

Wer weiß wie lange das gut geht mit deren Defizit und wie das ausgehen wird.

Ich denke das wir hier nicht harmloser sind als die USA.

Hatte eine Altersvorsorge.

Die investierten MEIN Geld und spekulierten mit Lebensmitteln, wie Getreide, Rohstoffen usw. .


Meine Lebenshaltungskosten steigen und andere hungern.

Alles von unserer Politik und deren Wählern so gewollt.

Jetzt habe ich die gekündigt und in ein Eigenheim investiert.
Was meine jetzige altersvorsorge darstellt.

Wie ist es bei euch?

Gleich im TV!

Di., 10. Februar, 18:00, Phoenix

Biosprit - Tödlicher Feind der Orang-Utans

www.tvmovie.de/tv/biosprit-toedlicher-fe...orang-utans/11388393

Grüße, Egon

Hat es jemand gesehen und kann berichten? Ich saß gerade im Bus. Wiederholung Morgen.

Grüße, Egon