Priusfreunde.de

Eppf, deinem letzten Beitrag möchte ich zustimmen und auch auf die Passage von Egon hinweisen, die ähnliches aussagt. Man hat erst eine Gesetzgebung konstruiert, die erstmal sinnvoll geklungen hat. Und wurde dann davon überrumpelt, welche Energiefresser - vor allem die Premiumhersteller - in die Regelung konstruieren konnten. Und statt gegenzusteuern, lässt man die Hersteller tatenlos und ungestört weiter walten. Das ist der eigentliche Skandal und nicht der Plug-In.

Egon schrieb:
Ich finde es bedauerlich, dass es den Herstellern gelungen ist, zuerst die passende Gesetzgebung und anschließend die korrespondierende Fahrzeuggattung auf breiter Front zu installieren. So werden unvermeidliche Transformationsprozesse in der Automobilindustrie weitere Jahre hinausgezögert, weil man ausgerechnet durch den Verkauf von Energiefressern ungestört noch schlimmere Energiefresser weiter produzieren darf. In meinen Augen ist das eine schlimme Fehlentwicklung.
Grüße, yarison

yarison schrieb:
Das ist der eigentliche Skandal und nicht der Plug-In.
Richtig, aber wenn es bis auf ganz wenige Ausnahmen nur Modelle der unsäglichen Gattung gibt, darf sich niemand beschweren, wenn alle mit in Sippenhaft genommen werden.

Wobei hier im Forum doch auch immer wieder gesagt wurde, dass z.B. ein Prius-Plug-In, ein Ioniq-Plug-In, ein Outlander-Plug-In, von der Kritik explizit ausgenommen wird. Danach wird die Luft schon dünn.

eppf

Och, die Grenzen sind fließender. Sonst dürfte es auch keinen HSD 2.0 mit D4-S geben.

yarison schrieb:
Och, die Grenzen sind fließender. Sonst dürfte es auch keinen HSD 2.0 mit D4-S geben. Diese Aussage wäre nur dann richtig, wenn ich beim Kauf eines Corolla HSD dazu gezwungen gewesen wäre, den 2.0 zu nehmen, weil es den 1.8 gar nicht gibt.

Erkennst du den Unterschied?

Ich wüsste nicht, dass ich bei meinem Audi-Beispiel geschrieben hätte, dass es den dickeren Motor gar nicht geben dürfte, sondern dass man gefälligst auch eine kleinere Motorisierung anbieten sollte! Für Leute, die einen Plug-In nur äußerst selten über die E-Reichweite hinaus betreiben, sollte so eine Option eigentlich selbstredend im Angebot sein.

Welchen sinnigen Grund gibt es, Plug-In-Modellen die Verbrenner-Basis-Motorisierung und sogar noch eine darüber, konsequent zu verweigern?

eppf

P.S.: Du hast hoffentlich bemerkt, dass ich die nun schon fast zigfach wiederholte Spitze auf meinen 2.0er-Kauf nun ebenso mit einem quittierte und von einer weiteren diesbezüglichen Erklärung der Beweggründe absah.

eppf schrieb:
Diese Aussage wäre nur dann richtig, wenn ich beim Kauf eines Corolla HSD dazu gezwungen gewesen wäre, den 2.0 zu nehmen, weil es den 1.8 gar nicht gibt.Das ist ja noch schlimmer.

eppf schrieb:
… zigfach wiederholte Spitze… Irgendwo hat es endlich „Kling“ gemacht.

Zitat:
Cupra Leon e-Hybrid
Das Plug-in-Paradox

Sportlich und sparsam, den Widerspruch kann auch der stärkste Leon ST, der unter Cupra-Flagge fährt, nicht auflösen. Er wirft einmal mehr die PHEV-Gretchenfrage auf: Wie grün die Teilzeitstromer sind?

[...] Auch beim einzigen Leon unterm Cupra-Label geht das universelle PHEV-Versprechen, saubere Mobilität auf Kurz- und Langstrecke zu ermöglichen, nur auf, wenn man permanent am Stecker hängt. Das dauert zum einen lange. Zum anderen ist die Effizienz die E-Antriebs nicht berauschend, die Reichweite mau. [...] Der Plug-in-Hybrid bleibt ein paradoxes, in sich widersprüchliches Konzept: Kurzatmig auf der Kurzstrecke, wenig ausdauernd (respektive relativ durstig) auf der Langstrecke.
- vision-mobility.de/news/vm-test-cupra-le...n-paradox-74623.html

Grüße, Egon

Ich habe Zweifel, ob ausgerechnet ein Plug-In mit einem 1,4 Liter Motörchen und einem "Testverbrauch" von 5,8 l/100 + 5,6 kWh/100 als Vertreter der Alibi-Plugin-Hybrid Fraktion geeignet ist. So etwas hätte ich allenfalls in einer Alibi Grenzzone zusammen mit HSD 2.0 und D4-S eingeordnet.

Echte Alibi-Plugin-Hybride haben oft ein Männlichkeitssymbol oder einen blau-weißen Propeller oder einen Stern als Markenemblem.

Aber auch diese kann MANN wenn man Will sparsam bewegen bei Artgerechter Haltung. Man kann alles ins Negative drehen wenn die Technik nicht verstanden wird. Wenn ein X5 Plugin als Beispiel in der Stadt nur bzw. viel auf in EV unterwegs ist das schon Klasse. Im Normalfall wäre dieses Fahrzeug ein DIESEL und ob das besser ist bezweifle ich echt. Es wird nie die eine Beste Lösung geben. Wenn der Plugin Artgerecht genutzt wird ist es eine gute Lösung.

Thomas

yarison schrieb:
Ich habe Zweifel, ob ausgerechnet ein Plug-In mit einem 1,4 Liter Motörchen und einem "Testverbrauch" von 5,8 l/100 + 5,6 kWh/100 als Vertreter der Alibi-Plugin-Hybrid Fraktion geeignet ist. So etwas hätte ich allenfalls in einer Alibi Grenzzone zusammen mit HSD 2.0 und D4-S eingeordnet.Implizit bestätigst du aber mit diesem Satz erneut, dass sich auch Hersteller wie VW oder Audi verweigern, einen wirklichen sparsamen PHEV anbieten zu wollen.

5.8l + 5.6kWh, rechnen wir das einmal um.
Nehmen wir einmal an, mit 5.6kWh kommt man 25km weit, das entspricht einem Verbrauch von 22.4kWh/100km, alles andere als wirklich sparsam. Aber selbst dann kommt für den reinen Verbrennerverbrauch bereits 7.5l/100km oder umgerechnet 175g CO2 pro km heraus und das für einen Hybrid mit einem (wie du es sagst) "Motörchen"!

Würde man gar den vom ADAC genannten Praxisverbrauch des Prius PHEV als Grundlage nehmen, nämlich 16kWh/100km, dann käme man mit 5.6kWh sogar 35km weit. Was dann bei zusätzlichen 5.8l Sprit sogar einen Verbrauch von 8.9l ergeben würde.

Aber auch bei vollkommen zurecht erwartbaren 18kWh/100km für die Größe eines Audi A3 käme bereits ein Verbrennerverbrauch von 8.4l heraus.

Klar ist das Beispiel 5.8l + 5.6kWh nicht per se bereits ein Alibi-PHEV, aber o.g. Zahlen belegen doch eindeutig, dass eine staatliche Förderung auch hier bereits vollkommen unangebracht ist und nicht erst bei den dicken Brummern mit einem Stern oder einer Niere vornedrauf.

Ich erinnere daran, dieser Thread wurde ins Leben gerufen, als noch kein Mensch an eine Kaufprämie für PHEVs dachte. Durch die heute gegebene Förderung ist es erst so richtig pervertiert. Indem jetzt sicherlich auch Leute alleine aus Kostengründen (Kaufprämie und 0.5%) einen PHEV kaufen, obwohl sie überhaupt keine Lademöglichkeit haben. Spätestens dann ist auch ein A3-PHEV mit "Motörchen" ein reiner Alibi-PHEV.

eppf

GT24 schrieb:
Wenn der Plugin Artgerecht genutzt wird ist es eine gute Lösung. Aber eben auch am Beispiel X5 stellt sich die Frage, warum diese artgerechte Nutzung nur in Verbindung mit einem 210kW-Verbrenner an Bord möglich ist und nicht bereits mit kleinerer Verbrennermotorisierung.

(Fast) jedem, dem so eine artgerechte Haltung wirklich am Herzen liegt, wäre es doch so was von egal, wenn ein Verbrenner mit "nur" 170kW an Bord wäre, wie es z.B. beim xdrive25d der Fall ist.

eppf

Ob nun 170 oder 210kW das macht doch den Kohl nicht fett, aber der Beispiel X5 braucht auch Kraft um es erträglich zu machen, da hat der Diesel doch mehr Drehmoment zu bieten. Das mit den Mehr an kW ob Zuviel oder richtig ist ja auch ein Kopfsache. Bei dem RAV4 Plugin wäre für mich neben der guten EV Reichweite schlicht die Gesamtleistung die diesen Panzer so irre macht. Schlicht ein Spielzeug für große Kinder und wenn Wir ehrlich sind das Kind im Mann bekommt doch manchmal durch.
Das Leben soll doch auch Spaß machen und wenn einer einen Leistungsstarken PKW / SUV oder Hubschrauber haben will, soll Er das ruhig. Warum soll ich da den Oberlehrer spielen, kenne ja auch die Gründe dafür nicht.

Thomas

GT24 schrieb:
Ob nun 170 oder 210kW das macht doch den Kohl nicht fett, Naja, das wäre als nächstes 4-Zyl. vs 6-Zyl., was den Verbrauch positiv beeinflusst.

Aber du verkennst wiederum, auf was ich hinauswollte, nämlich nicht, auf Begriffe wie "Spielzeug" oder "Spaß" einzugehen, sondern auf den Sachverhalt, dass es PHEVs nur mit dicker Verbrennermotorisierung gibt, obwohl entsprechende kleinere Motorisierungen am Markt sind. Wie z.B. der X5 xdrive30i, allerdings nicht in D angeboten.

Man lässt dem Kunden also erst gar keine Wahl und durch staatliche Geschenke wird er derart zugeschüttet, dass er bereitwillig auch eine teurere Variante mit dickerem Motor an Bord kauft.

Ok, man kann sagen, dass ist Marktwirtschaft, dann aber bitte den Staat außen vor lassen. Beim X5 45e machen alle zusätzlichen Staatsgeschenke (die normale Dienstwagenregel mit 1% ist ja auch schon eines) bei 4 Jahren Haltedauer einen Vorteil von ca. 15000 EUR aus!

Ohne Förderung bzw. Steuervorteil würden sich vermutlich die meisten potenziellen Kunden, die eine artgerechte Haltung vorhaben, für einen 30e anstelle für einen 45e entscheiden, wenn dieser einen um 5000 EUR günstigeren Listenpreis hätte. Was bei BMW ein typischer Preisunterschied bei dieser Motorisierungsdifferenz wäre. Aber dazu müsste es so etwas erst einmal geben.

eppf

eppf schrieb:
5.8l + 5.6kWh, rechnen wir das einmal um.Deswegen habe ich auch Testverbrauch extra in Anführungszeichen geschrieben! Man darf mir schon glauben, dass ich recht gut beurteilen kann, was mit dieser Kombination 1,4 TSI und E-Motor realistisch ist.

Auch gibt es andere zeitnahe Testberichte zum gleichen Auto, außer vision-mobility.de, die zwanzig Prozent unter den Werten liegen.

Und es gibt Tester, die mit dem Corolla 2.0 HSD 9,3 l/100km geschafft haben. Das man dem Wert keine besondere Beachtung schenken braucht, wird jeder im Forum verstehen.

Da sind die Werte des Cupra Leon e-Hybrid mit 7,0 l/100 km für die Autobahnetappe harmlos dagegen.

Von daher macht es keinen Sinn, Werte eines einzigen Tests oder Berichts im November zu picken und damit Hochrechnungen anzustellen oder einen auf empört zu machen.

Wieviel Varianz zwischen den Verbräuchen bei technisch weitgehend gleichen Fahrzeugen liegen kann, sieht man z.B. wenn man Spritmonitor Werte von Reisender und autogasprius_berlin vergleicht.

In welchen Größenordnungen sich der Corolla verbrauchstechnisch bewegt, kann man an den Spritmonitor-Profilen derjenigen sehen, die ihn öffentlich stellen. Nicht alle tun das. Die die es nicht tun, sind aber meist die, die am lautesten schreien und anderen hohe Verbräuche unterstellen.

eppf schrieb:
Das macht es eigentlich schon offensichtlich, dass der Kunde, der so etwas bewusst aus Umweltgründen kauft, für die Hersteller eine vollkommen untergeordnete Rolle spielt.Das aus dem Mund eines Kunden, der sich für 2.0 D4-S entscheidet. Nach schwäbischer Lesart nenne ich das "Scheinheilig".

Wobei ich selbst wohl auch den 2.0 bevorzugen würde. Aber ich kritisiere im Gegensatz andere auch nicht wegen ihrer Entscheidung.

Ich bin vollkommen der Überzeugung, dass es viele überdimensionierte Spritschlucker gibt, denen man mit anflanschen eines E-Motors das Ökomäntelchen angezogen hat. Wo diese am wahrscheinlichsten zu finden sind, habe ich ein paar Beiträge weiter vorne gelistet.

Dass man einen Hybrid, nur weil er einen Stecker dran hat, automatisch zum Alibi degradiert, werde ich nie verstehen. Sich beliebig schlechte Test/Text-Abschnitte zu picken halte ich für einen fast schon böswilligen Kunstgriff, der als Grundlage einer sachlichen Auseinandersetzung denkbar ungeeignet ist.

Ich wurde bereits gebeten, meinen Fokus zu hinterfragen. Ich habe mir auch schon mehrere Wochen Funkstille auferlegt. Aber wenn einige wenige User die Schallreflektionseigenschaften einer Ansammlung von Bäumen testen, kann es vorkommen, dass ich mich daran beteilige.

Wenn man eine neue Technik der Masse schmackhaft machen will oder soll muss der Spaß eine Rolle spielen. Keiner kauft diese Spaß befreiten Ökokisten bzw. nur sehr wenige. Der Weg vom Plugin geht für viele danach zum BEV.

Thomas

1+
Sehe ich genau so.

Tesla hat sich ja auch mit einem „Haben-Wollen-Faktor“ etabliert und nicht als rollende Verzichtserklärung. Und die leistungsstärkeren HSD Motorvarianten waren einfach notwendig, um weitere Käuferschichten zu erschließen. Auch wenn es vom Verbrauch und Schadstoffemissionen ein Rückschritt ist.

Das immer wieder gebrachte Argument der Dienstwagenbesteuerung und ECE-R101 Märchenformel gehört eigentlich nicht hier rein, sondern in diese Threads. Bei BEV stört sich kaum jemand an noch höheren Steuervorteilen und es wird dort nicht so massiv vermischt.

Dienstwagenbesteuerung und Geldwerter Vorteil
Elektroauto-Förderung
ECE R101 - Realitätsferner Unfug

Hier sollte es gemäß dem Titel um hohen Spritverbrauch mancher Plug-In Hybride gehen.