Priusfreunde.de

Hallo @aureto danke für die Erinnerung per PN.

Der Umrechner ist irreführend und unpassend, da er z.B. suggeriert, dass ein Benzinauto mit 10 Liter Verbrauch auf 100km mit einem E-Fahrzeug Stromverbrauch von 85 kWh/100km zu vergleichen ist.
Was der Umrechner nur hergibt ist der Energieinhalt, der in z.B. 10 Liter Benzin bzw. Dieselkraftstoff steckt.

Fahrzeuge (angetrieben mit unterschiedlichen Energieträgern) kann man damit nicht vergleichen!


So nun zu deinem PiP:

Du hast im SM 3,1 Liter Benzin und 5,8kWh selbsterzeugten PV-Strom angeben. Das würde einen äqivalenten Benzinverbrauch von 3,1 + (5,8/8,5) = 3,8 Liter ergeben.

Da der Strom aber nicht flächendeckend aus PV-Anlagen kommt, gibt es die EN 15316 die den Primärenergiebedarf berücksichtigt. Die ist heranzuziehen, denn es ist ja egal ob der Strom zum Heizen oder für einen PiP benutzt und verbraucht wird.

Dann wären in deinem Fall die 5,8kWh mit 2,4(*) zu multiplizieren was rund 14 kWh und äqivalente 14/8,5 = 1,65 Liter Benzin ergeben.
Das wären dann für den PiP 3,1 + 1,65 = 4,75 Liter Benzin/100km wenn nicht via PV-Strom geladen werden kann.

(*)Aufgrund des zunehmenden Anteils von erneuerbaren Energien wurde der Primärenergiefaktor für elektrischen Strom in der deutschen EnEV von 3,0 über 2,7 und 2,6 auf 2,4 gesenkt (EnEV 2014 Anlage 1 Abschnitt 2.1.1)

Egon hat auch hier im Thread schon mehrfach darauf hingewiesen, dass man beim (Alibi)PlugIn sehr genau hinschauen muß, ob ein vergleichbarer NUR Verbrenner nicht einen geringeren Primärenergiebedarf hat.

Ich hoffe meine weiteren Erklärungen haben zeigen können, dass der von mir in Zweifel gezogene Umrechner dafür keine Hilfestellung sein kann.

Grüsse, Helmut

Zitat:
Offensive der Plug-in-Hybride // [...] die Motive der Hersteller für den Plug-in-Hybrid sind teilweise zweifelhaft [...] Für die traditionelle Autoindustrie bietet der Plug-in-Hybrid dennoch einige Vorteile. Einer davon: Kein Element eines konventionellen Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor wird ins Nirwana verbannt – es gibt Kolben und Pleuel, Kurbelwellen und komplexe Getriebe. Das erfreut Zulieferer und Autohersteller, weil sie dieses Feld beherrschen und sich sicher fühlen. [...] Der für die Hersteller zweite wichtige Grund, aufwendig konstruierte Plug-in-Hybridautos zu bauen, ist der Flottenverbrauch.
- www.zeit.de/mobilitaet/2015-01/elektroau...ug-in-hybridfahrzeug

Grüße, Egon

haribo schrieb:
[...] Was der Umrechner nur hergibt ist der Energieinhalt, der in z.B. 10 Liter Benzin bzw. Dieselkraftstoff steckt. Fahrzeuge (angetrieben mit unterschiedlichen Energieträgern) kann man damit nicht vergleichen [...]
Da der Strom aber nicht flächendeckend aus PV-Anlagen kommt, gibt es die EN 15316 die den Primärenergiebedarf berücksichtigt. Die ist heranzuziehen, denn es ist ja egal ob der Strom zum Heizen oder für einen PiP benutzt und verbraucht wird.

Dann wären in deinem Fall die 5,8kWh mit 2,4(*) zu multiplizieren was rund 14 kWh und äqivalente 14/8,5 = 1,65 Liter Benzin ergeben.
Das wären dann für den PiP 3,1 + 1,65 = 4,75 Liter Benzin/100km wenn nicht via PV-Strom geladen werden kann [...]
Soweit kann ich Dir folgen. Bei dieser Umrechnung berücksichtigst Du jedoch nicht, dass weder Benzin noch Diesel Primärenergieträger sind. Das wäre nämlich entsprechend das Rohöl. Wird nur beim Strom für die Ladung der Traktionsbatterie der Primärenergiebedarf berücksichtigt, nicht aber bei Benzin bzw. Diesel, so machst Du beim Vergleich mit Nur-Verbrennern die Plug-In-Hybriden schlechter als sie sind!

Das Bundesamt für Energie der Schweiz (BFE) hat z.B. für Benzin einen Primärenergiefaktor von 1,37 berechnet (BFE Upload 2013). Dieser Faktor wird übrigens um so größer, je aufwendiger die Rohölgewinnung und -verarbeitung wird (z.B. durch Fracking).

In dem o.g. Beispiel mit dem nur einseitig berücksichtigten Primärenergiebedarf schrumpft selbst beim PIP der Verbrauchsvorteil gegenüber einem sehr sparsamen Benziner mit z.B. 4,9 l/100km auf 3%. Wenn aber auch für Benzin der Primärenergiefaktor mit 1,37 berücksichtigt wird, liegt der Verbrauchsvorteil schon bei 12%!

Die meisten vergleichbaren Benziner liegen in der Praxis aber eher bei einem Verbrauch von mindestens 7 l/100km. Unter Einbeziehung des Primärenergiebedarfs für Benzin UND Strom ergibt sich in diesem Fall ein Verbrauchsvorteil des PIP von mindestens 39%

aureto schrieb:
haribo schrieb:
[...] Was der Umrechner nur hergibt ist der Energieinhalt, der in z.B. 10 Liter Benzin bzw. Dieselkraftstoff steckt. Fahrzeuge (angetrieben mit unterschiedlichen Energieträgern) kann man damit nicht vergleichen [...]
Da der Strom aber nicht flächendeckend aus PV-Anlagen kommt, gibt es die EN 15316 die den Primärenergiebedarf berücksichtigt. Die ist heranzuziehen, denn es ist ja egal ob der Strom zum Heizen oder für einen PiP benutzt und verbraucht wird.

Dann wären in deinem Fall die 5,8kWh mit 2,4(*) zu multiplizieren was rund 14 kWh und äqivalente 14/8,5 = 1,65 Liter Benzin ergeben.
Das wären dann für den PiP 3,1 + 1,65 = 4,75 Liter Benzin/100km wenn nicht via PV-Strom geladen werden kann [...]
Soweit kann ich Dir folgen. Bei dieser Umrechnung berücksichtigst Du jedoch nicht, dass weder Benzin noch Diesel Primärenergieträger sind. Das wäre nämlich entsprechend das Rohöl. Wird nur beim Strom für die Ladung der Traktionsbatterie der Primärenergiebedarf berücksichtigt, nicht aber bei Benzin bzw. Diesel, so machst Du beim Vergleich mit Nur-Verbrennern die Plug-In-Hybriden schlechter als sie sind!

Das Bundesamt für Energie der Schweiz (BFE) hat z.B. für Benzin einen Primärenergiefaktor von 1,37 berechnet (BFE Upload 2013). Dieser Faktor wird übrigens um so größer, je aufwendiger die Rohölgewinnung und -verarbeitung wird (z.B. durch Fracking).

In dem o.g. Beispiel mit dem nur einseitig berücksichtigten Primärenergiebedarf schrumpft selbst beim PIP der Verbrauchsvorteil gegenüber einem sehr sparsamen Benziner mit z.B. 4,9 l/100km auf 3%. Wenn aber auch für Benzin der Primärenergiefaktor mit 1,37 berücksichtigt wird, liegt der Verbrauchsvorteil schon bei 12%!

Die meisten vergleichbaren Benziner liegen in der Praxis aber eher bei einem Verbrauch von mindestens 7 l/100km. Unter Einbeziehung des Primärenergiebedarfs für Benzin UND Strom ergibt sich in diesem Fall ein Verbrauchsvorteil des PIP von mindestens 39%
Ich kann dir leider nicht folgen, aber man kann sich einiges schön rechnen oder schön trinken

Bleibe bitte bei deinen Werten aus dem SM:

Nun nehme ich mal die von dir referenzierten Werte aus dem BFE Upload....



dort ist ein Primärenergiefaktor für Strom von 2.9 genannt.

Dann wären in deinem Fall die 5,8kWh mit 2,9(*) zu multiplizieren, was rund 16,9kWh und äqivalente 16,9/8,5 = 2 Liter Benzin ergeben.
Das wären dann für deinen PiP 3,1 + 2 = 5,1 Liter Benzin/100km, wenn nicht via PV-Strom geladen werden kann. Im Falle von PV-Strom müßten genaugenommen auch der Primärenergieverbrauch zur Erzeugung und Erstellung einer PV-Anlage mit eingerechnet werden.

Hinweis:
Da hier die Energiereferenz Benzin ist, ist es in der Gesamtbetrachtung auch ohne Belang, ob für Benzin ein Primärenergiefaktor von z.b. 1,1 (wie im von mir gepostenen Wiki Link) oder der in deiner BFE genannten Doku von 1,37 vorliegt. Da es sich in diesem Falle ja nur um einen Faktor handelt, der in beiden Energieanteilen in der gleichen Größe vorhanden ist und sich rauskürzen läßt.

Grüsse, Helmut

Zitat:
Stromrechnung: Plug-In-Hybrid // Die Auswahl an Plug-In-Hybridautos nimmt stetig zu. Sie sind kein Mittel zur schnellen Rettung der Welt, aber sie zeigen in die richtige Richtung.
- www.autorevue.at/alternative-mobilitat/s...-plug-in-hybrid.html

Die im Bericht angegebenen Praxisverbräuche des Opel Ampera, noch viel mehr aber von Golf GTE und Audi A3 e-tron, sind ernüchternd. Beim Stromverbrauch sieht es ähnlich aus. So viele Jahre Entwicklung, um dann mit derart energiehungrigen Autos auf den Markt zu kommen, irgendwo zwischen Prius Plugin mal 1,6 und Prius Plugin mal 2 - traurig.

Grüße, Egon

Zitat:
Die Elektromobilität will partout nicht richtig in Fahrt kommen. «Das Elektroauto steckt in der Imagefalle», hat der Zulieferer Continental bei einer repräsentativen Umfrage herausgefunden: Zwar sähen viele Autofahrer im E-Mobil ein umweltschonendes, vernünftiges Fahrzeug, aber die ohnehin eher mäßige Begeisterung lasse zusehends nach.

[...] Immer mehr kristallisiert sich der Plug-in-Hybrid als aussichtsreiche Brückentechnologie heraus. Als Revoluzzer mit Rettungsleine können diese Hybrid-Fahrzeuge an der Steckdose geladen werden, fahren nennenswerte Strecken rein elektrisch und kommen dank des zusätzlichen Verbrenners trotzdem auf alltagstaugliche Reichweiten. «Damit erschließen wir den Autofahrern die Vorzüge des Elektroautos, ohne dass wir ihnen die Sicherheit der Verbrenner nehmen», sagt Daimler-Forschungschef Thomas Weber. «Bis 2017 wird Mercedes rund zehn Modelle mit Plug-in-Antrieb einführen.
- www.automobilwoche.de/article/20150123/A...er-mit-rettungsleine

Grüße, Egon

Weitere Berichte dazu:

- www.aachener-zeitung.de/news/auto/revolu...-vormarsch-1.1007416
- www.nwzonline.de/auto-motor/an-die-leine..._23,0,494140848.html
- www.t-online.de/auto/alternative-antrieb...plug-in-hybride.html
- www.focus.de/auto/news/auto-plug-in-hybr...eine_id_4441380.html

Grüße, Egon

Fahrbericht Porsche Panamera S E-Hybrid: Die Gasbremse

www.spiegel.de/auto/fahrberichte/fahrber...-test-a-1016664.html

Zitat:
"Mit einem CO2-Ausstoß von nur 65 g/km und einem Verbrauch von 2,8 l/100km liegt mein neues Dienstfahrzeug um 50 g beziehungsweise 1,6 l im Durchschnitt deutlich unter den Werten meines letzten Wagens. Damit steht die Mercedes-Benz S-Klasse 500 PLUG-IN HYBRID für nachhaltige Mobilität", so Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Übergabe seines neuen Dienstfahrzeugs
- www.02elf.net/deutschland/baden-wurttemb...t-kretschmann-918740
- blog.mercedes-benz-passion.com/2015/02/w...ahrzeug-uebernommen/

Schade, dass sich der Herr Ministerpräsident nicht damit befasst hat, was sein neuer Dienstwagen tatsächlich schluckt und emittiert.

Grüße, Egon

„Mein neues Fahrzeug setzt Maßstäbe bei Effizienz und Klimaschutz“, so Kretschmann.Politik sowie Lobbyismus ist und bleibt ein schmutziges Geschäft!

Ich vermute, dass der das ganz genau weis, aber Politiker werden eben sehr gut bezahlt, um Märchen zu erzählen. Oft weis man nur nicht von wem.

Gruß Yaris Gerd

Schade, dass sich der Herr Ministerpräsident nicht damit befasst hat, was sein neuer Dienstwagen tatsächlich schluckt und emittiert.

mindestens genauso schade ist, dass die überhaupt öffentlich werdende Kritik daran so absolut daneben ist:
Kritik der DUH in der STZ

... nur kontra Elektro, leider absolut borniert und kurzsichtig bzw. falsch, so dass selbst ein Artikel in der STZ das sofort widerlegen kann.
Die ECE R101 und die damit errechneten dreisten Lügen-Normverbräuche werden totgeschwiegen. Das Fantasieresultat beim Normverbrauch wird vom Daimler-Vertreter sehr geschickt verkauft ('... gesetzlich festgelegte Maßstäbe ...').

Zitat:
Die Einführung des neuen weltweiten Fahrzyklus WLTP wird den Flottenverbrauch der Autohersteller [...] stärker als bislang erwartet nach oben treiben. [...] rutscht besonders der Verbrauch vieler Plug-in-Hybride über die magische Grenze von 50 Gramm CO2 je Kilometer. Diese Grenze ist bislang maßgebend für die sogenannten Supercredits, mit denen sparsame Autos mehrfach auf den Flottenverbrauch angerechnet werden können. „Der alte Zyklus hat dem Plug-in-Hybrid massiv Vorteile verschafft, die er bei einem realistischen Fahrprofil so nicht hat"

- www.carzoom.de/newsreader/items/neuer-fa...fuer-hybrid-modelle/
- www.auto-reporter.net/articles/7351

Grüße, Egon

Zitat:
Neuer Messzyklus erhöht Normverbrauch von Hybrid-Fahrzeugen
- www.auto.de/magazin/neuer-messzyklus-erh...n-hybrid-fahrzeugen/

Deshalb wird ihn die Automobilindustrie verhindern oder für seine herstellerfreundliche Modifizierung sorgen, noch bevor er überhaupt kommen wird. Damit die Verarsche ungestört weiter gehen kann.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Damit die Verarsche ungestört weiter gehen kann.
Sicher. Man kann sich immer gut hinter (selbstgemachten) Gesetzen verstecken. Am einfachsten geht es natürlich ganz ohne Gesetze.....
Andererseits, wenn folgende Prognose
www.bzl.info/de/sites/default/files/Lahl_4.ST_VdTUeV_3-2010.pdf
aus dem Jahr 2009 wahr werden sollte, wird es kaum PlugIn Hybride auf den Strassen geben. (Seite 16, Nummerierung im Dokument oben rechts)
Hybridfan5