Priusfreunde.de

Und dann werden auch noch alle Mini-, Mild-, RSG- und Voll-Hybride in diesen Topf geworfen. Den deutschen Michel versucht Politik und Presse in allen Bereichen zu desinformieren.
Rein bezogen auf dieses Thema ist das nach meiner Meinung weniger Absicht als vielmehr Unvermögen oder Zielgruppenorientierung, je nach Medium und Sichtweise. Zwar gibt es mehrere Medien, denen ich eine Absicht unterstelle, aber das sind rein zahlenmäßig Ausnahmen.

In der Breite sehe ich es eher so, dass die Aufnahmefähigkeit des Publikums zurecht als niedrig eingeschätzt wird. So ist beispielsweise beim Thema "Luftschadstoffe" kein Platz für mehrere davon. Das würde nur zu Verwirrung oder Desinteresse führen, also fokussieren die Medien überwiegend auf ein Thema; in diesem Beispiel ist es CO2.

Beim Thema Hybrid sieht das ganz ähnlich aus. Schon lange bevor es Plugin-Hybride gab haben wir uns hier im Forum zurecht darüber mokiert, dass außerhalb unserer kleinen gelben Insel der Glückseligen der Begriff nicht differenziert wird.

Da gab es handgeschaltete Autos mit parallel angeflanschtem E-Motörchen ("Hybrid"), welche mit mechanischem CVT ("Hybrid"), später mit DSG oder DKG ("Hybrid") bis hin zu komplexen Range-Extender-Konzepten mit zahlreichen Kupplungen ("Hybrid"). Ebenso gab es Autos mit winzigen Akkus oder einem Kondensator mit bescheidener Kapazität ("Hybrid"). Smart trieb es auf die Spitze und brachte mit dem Modell mhd (das steht für "Mild Hybrid Drive") sogar ein Auto auf den Markt, das gar kein Hybrid gewesen ist - es hieß nur so. In den Medien: "Hybrid". Der Verkauf hat funktioniert.

Dass sich von all diesen oft hilflosen bis hin zu durchaus respektablen Versuchen der HSD aufgrund seines simplen mechanischen Aufbaus, seiner Leistungsverzweigung und der elektronisch gesteuerten Lastpunktverschiebung effizienztechnisch mehr oder minder deutlich abhebt - wir wissen das. Außerhalb unseres Forums wurde und wird das aber höchst selten thematisiert. Ich sah es eigentlich nur bei heise.de angemessen gewürdigt.

Neue Entwicklungen kommen nun hinzu:

1. Aktuell erleben wir eine breite Elektrifizierungswelle der Antriebsstränge quer durch alle Fahrzeugmarken. Entweder simpel (48-Volt-Technik mit Startergenerator) oder als PHEV, mit durchaus nennenswerten konzeptionellen Unterschieden auch innerhalb beider Gruppen. Und wie heißen die alle in den Medien? Na klar: "Hybrid". Wie auch sonst.

Wobei sich bereits jetzt abzeichnet, dass mit beiden Konzepten erhältliche Modelle verbrauchstechnisch ziemlich dicht beieinander liegen, was - wenn man weiter darüber nachdenkt - den HSD als PHEV-Basis noch einmal gegenüber seinen Mitbewerben aufwertet. Aber dieser Gedankengang wird außerhalb unseres Forums wohl kaum zu finden sein.


2. Noch vereinzelt, aber mit wahrnehmbar zunehmender Tendenz werden Nicht-Plugin-Hybride (Non-PHEV) als "Mildhybride" bezeichnet. Das ist technisch Unsinn, aber ich habe die Befürchtung, dass sich das allmählich durchsetzen wird.


3. Das Kraftfahrtbundesamt schmeißt in seiner Zulassungsstatistik konsequent alles in einen Topf. Von den dort ausgewiesenen angeblichen "Hybrid"-Autos fällt mittlerweile der weit überwiegende Teil in die Kategorie "aufgebohrter Anlasser mit Miniatur-Akku". Viele davon sowie ein nicht kleiner Anteil der PHEV sind mit einem Diesel-Verbrenner ausgestattet, was den anhaltend hohen Diesel-Neuzulassungs-Anteil in Deutschland kaschiert. So wird ein ständig schräger werdendes Zerrbild der tatsächlichen Gegebenheiten vermittelt.


4. Speziell besonders unökonomische Fahrzeuge wie überdimensionierte, überschwere und übermotorisierte PKW, aber auch Sportwagen und Supersportwagen kommen nun immer auch als Plugin-Hybrid auf den Markt. Warum ist klar, siehe Erstbeitrag des Threads. Das ist bei diesen Fahrzeugen noch weniger als ein grünes Mäntelchen und geht eher in Richtung Schamanismus. Wobei ich engagierten Schamanen nicht Unrecht tun möchte, denn die glauben wenigstens an das was sie tun.


5. Einige Medien und Verbände sind mit vielen Jahren Verspätung auf die Problematik aufmerksam geworden und thematisieren sie zunehmend, jüngst beispielsweise die DUH (KLICK). Mit derselben zunehmenden Tendenz finden sich immer mehr Pro-Plugin-Berichte und ich meine, aufgrund deren Häufung parallel zu der seit längerem laufenden Anti-E-Auto-Kampagne von einer gezielten PHEV-Sympathie-Kampagne ausgehen zu können. Beispiele: Hier, hier oder auch hier.

Grüße, Egon

Ich muss gerade an ein Erlebnis denken wo ich mich zum ersten Mal gefragt habe ob das alles so richtig ist wie es läuft...

Es geht zwar um ein E-Auto aber dennoch war das Erlebnis komisch.
Ich wohne ja im weiteren Umkreis zum BMW Werk in Leipzig.
Zum Arbeiten zu weit aber nah genug ab und an mal Versuchsträger quasi vor der Haustür sehen zu können.
So ergab es sich das ich eines Abends plötzlich in einer Ortschaft 3 BMW im Gegenverkehr hatte. Eine stark getarnte flache Flunder und zwei SUV die ihn eskortierten. Es handelte sich um einen Erlkönig vom BMW i8 der auf Dauerlauf war.

Meiner Frau auf dem Beifahrersitz fiel das geile Gerät auch auf: Was war das?
Ich: Ein BMW Testwagen!
Sie: Wow, sah cool aus.
Ich: Ja, müsste ein i8 gewesen sein.
Sie: Klang ziemlich kernig!
Ich: Ja, eigentlich ist es ein E-Auto...hmm

Naja im Nachgang war klar das es ein i8 der von der A9 Überland zurück über die B2 nach Leipzig wollte. Da war der Akku offenbar leer (die A9 ist aus Richtung Leipzig unlimitiert, wenn mal keine Baustelle ist)und der kernige Range Extender war zu hören.

Naja, E-Auto und Benzinmotor zum Laden dabei...clever aber irgendwie blöd wenn sowas eben nicht E-Auto like leise ist...

So ähnlich ist die falsche Kombination von herkömmlichem Verbrenner und Ladesteckdose.
Ein großer PlugIN SUV Vergleichstest mit dem neuen RAV4 PlugIn Hybrid wäre interessant. Dann würde vielleicht Einiges klarer was die technischen Unterschiede angeht.

Apropos Mildhybrid:

Neulich zeigte ein Bekannter mir sein neues Auto mit den Worten, ich fahre jetzt auch einen Hybrid. Einen Suzuki Mildhybrid. Da musste ich milde schmunzeln. In gewisser Weise hat er Recht bezüglich eines Hybrids. In gewisser Weise auch nicht, weil das Auto in keiner Weise einem Hybrid entspricht, so wie ich ihn verstehe, mindestens als Vollhybrid. Aber die Suzuki-Kiste ist ja auch nur ein Mildhybrid. Irgendwie mal schnell reingehängt in die noch ziehende Hybridmasche. Doch Kleinvieh macht auch Mist oder wenig könnte auch schon ein wenig helfen. Als ich Tests und Besitzerfahrungen des kleinen 'Hybrid'Augenwischers las, dachte ich nur, wenig kann echt wenig bis nichts sein, doch sooo wenig?

Und, die Erfahrung daraus?
Hybrid bringt nichts.

Doch, man tut etwas für sein Bewusstsein. Der Suzuki-Fahrer hat für sich einen 'großen' Schritt nach vorne gemacht mit kleinen Hybrid-Mitteln, will man sie so nennen und fühlt sich umweltgut dabei. Das ist doch auch schon was, oder? Mit der Intention werden Hybrids, die gepluggten, die vollen, die milden und was weiß ich noch alles an den Käufer gebracht. Manche davon lassen sich sogar mit sehr kleinem Verbrauch umweltschonend fahren. Ob's das rausreißt? Vielleicht. Zumindest leerts die Geldbörsen und teils verschwenderischen Steuerfödergeldtöpfe, wie es das beim (noch?) bitter nötig habenden 'Unter die Arme Greifen' von E-Autos und Plug-Ins schon länger Usus ist, damit sie überhaupt jemand kauft.

Die Frage ist für mich eher was kommt dann?

Kauft man einen Mild oder Pseudohybrid und erfährt halt wieviel oder wie wenig diese bringen dann ist die Frage ob man beim nächsten Kauf wieder diese Antriebsart wählt.

Ich sag mal so ich kenne keinen RAV4 Hybrid Fahrer der sich wegen des doch heftigen Aufpreises (zumindest wenn man sieht wie günstig teilweise die Benziner weggehen) für den alten Antrieb entscheiden wird.

Mildhybride werden da kaum überzeugen können.

Und ich gehe jetzt mal von mir aus, ich beziehe keinen herkömmlichen Antrieb mehr als Kaufoption heran.
Der KIA cee´d GT war der Letzte reine Verbrenner.
Zumindest für Alltagsautos.

"Deutsche Umwelthilfe kritisiert „besondere Klimaschädlichkeit“ von Plug-in-Hybridautos"

ecomento.de/2020/09/02/deutsche-umwelthi...plug-in-hybridautos/

www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pre...undesregierung-muss/

Ein bisschen mehr Differenzierungsvermögen stünde der DUH auch hier mal wieder gut an!
Aber darauf wartet man wohl vergebens wie fast überall in der in der Auto- und Umweltpresse!

Gruß!
JoAHa

JoAHa schrieb:
Ein bisschen mehr Differenzierungsvermögen stünde der DUH auch hier mal wieder gut an!Wieso? Im Gegensatz z.B. zum Videotext, wo nur "Hybrid" steht, wird auf der Seite der DUH doch eindeutig auf Plug-Ins verwiesen und da gibt es keinen, der zurecht in den Genuss von R101 kommt!

Der Prius PHEV mag zwar nicht um Faktor 7 über der Norm liegen, die offizielle Verbrauchseinstufung ist aber auch hier sehr deutlich von der Praxis entfernt, wenn jemand nicht wirklich konsequent lädt.

Wobei Faktor 7 auch eine Ausnahmesituation ist, beim dicken Porsche war das geradezu erwartbar.

Wenn ich mich nicht täusche, hat der Prius PHEV einen Normverbrauch von 1.3l, oder sehe ich das falsch? Ich würde einem PHEV prinzipiell nicht mehr als 25 bis 30% Abschlag auf den "Verbrennerverbrauch" einräumen. Damit liegt der Prius auch noch bei ca. Faktor 2.5 über der ausgewiesenen Norm.

Der Prius gehört ganz einfach dadurch belohnt, dass der Verbrauch nach E-Reichweite im Bereich der 95g-Grenze liegt. Ein Wegfall von R101 würde ihm bei der KFZ-Steuer praktisch nicht schaden, bei einem 25-30% Verbrauchsbonus für die PHEV-Eigenschaft gewiss nicht und eine weitere Förderung von Fahrzeugen, die noch einen Verbrenner an Bord haben, lehne ich von Grund auf ab, weil genau abzusehen war, wie dieses Instrument von gewissen Herstellern missbraucht wird.

Eine etwas günstigere Preisgestaltung (also weniger Aufpreis zum normalen Hybrid) und PHEVs auf HSD-Basis würden auch ohne Kaufprämie ihre Käufer finden.

eppf

Die Argumentation ist zum Teil aber Abenteuerlich, Plugin werden nicht geladen aber blockieren ja immer die Ladesäulen. Ich schaffe es die Werksangaben zu erreichen, kann aber im Sportmodus die Zahlen in irre höhen prügeln, dann ist der Akku nach ~30km leer und das zB. ein Porsche im Sportmodus Energie wie ein Großer verbraucht ist doch klar, wäre doch mal interessant wenn ein Priusfreund so einen SUV bewegt was dann geht. Man kann alles negativ rechnen wenn man kein Interesse an den Dingen hat oder es so will. Glaube nur der Statistik die Du selbst gefälscht hast


Thomas

Weitere Berichte:

- www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-hand...visier/26150794.html
- efahrer.chip.de/news/kritik-f%C3%BCr-plu...entechnologie_101692
- www.presseportal.de/pm/22521/4695326

Grüße, Egon

GT24 schrieb:
Die Argumentation ist zum Teil aber Abenteuerlich, Plugin werden nicht geladen aber blockieren ja immer die Ladesäulen. Damit wird aber die zugehörige Misere erst so richtig dokumentiert!

eppf

Ich habe den E-Fahrer Bericht durchgelesen. Ich habe den Bericht jetzt so verstanden, weil der BBC herausgefunden hat, dass 2017 ein paar Briten ihren Plugin nicht geladen haben, sollen Deutsche wieder einen Diesel kaufen !

@ eppf, welche Misere? Die meisten vorgebrachten Gründe sind doch murks und machen Alle Plugin Besitzer zu Umwelt Verbrecher. Es wird permanent irgendwelcher Quark wiederholt ohne es selbst probiert zu haben. Was soll es Test mit leeren Akku aufzeigen? Klar wird der Plugin dann viel verbrauchen u. Plugin heißt doch nicht das die nur sparsam sind. Auch ein Diesel wird zu saufen anfangen wen man ihn tritt.
Und als nächstes werden im gleichen Atemzug SUV eingebracht weil man ja da dem Allgemeinen Trend da gegen sein muss.
Man kann wirklich alles ins negative umkehren und es madig machen weil man es so will.

Thomas

m.kn-online.de/Mehr/Auto-Verkehr/Umwelth...d-Hybride-ins-Visier

Auch in den Kieler Nachrichten wird das Thema frisch durchgekaut und die Argumente von Befürwortern und Gegnern der 'klimafreundlichen Plug-In' gegeneinander abgewogen.

Was denke ich? Kenne nicht alle Plug-In Fahrer. Schwarze Schafe, denen Tür und Tor für 'Betrug', möchte man es so nennen, geöffnet wird durch verführerisch günstig gekaufte oder versteuerte Plug-Ins, gibts mit Sicherheit. Dabei muss den Plug-In Fahrern das noch nicht einmal 'komisch' vorkommen, man nimmt halt mit, was drin ist wie bei E-Autos, die wettbewerbsverzerrend verbilligt werden. Über deren Klimafreundlichkeit wird auch angeregt diskutiert.

Jetzt mögen VW-GTE-Fahrer sich wieder auf den Schlips getreten fühlen, sei's drum, aber ich kenne nur einen Plug-In Fahrer mit so einem Auto. Seinen Verbrauch mit 7 bis 8l/100km im Mittel ohne zu laden, warum auch, es ist ein Dienstwagen, hihi, das braucht er sich nicht 'anzutun' als nicht Heimladenkönnender, der allerdings auch eine E-Ladekarte besitzt, finde ich reichlich zu hoch. Macht die Plug-In Technik 'sinnlos' in meinen Augen. Dabei meint er, nach einigen Tests nun den günstigsten Modus fürs Fahren gefunden zu haben: so etwas wie den Vollhybridmodus, wie ich's verstand. So so. Welche Schlüsse wer daraus zieht, ist eine persönliche Ermessenssache. Es ist wie bei jedem anderen Auto auch, wer spritsparend fahren will und das auch drauf hat, kriegt den Verbrauch gedrückt. Besonders mit einem Voll/Plug In Hybrid. Andernfalls wird reichlich Saft verbraten. Gerade wenn Übermotorisierung mit im Spiel ist, bei Plug Ins sind eher mehr als weniger PS/kW am Start im Verbund mit schick vielen Kilos und teils Fahrzeugfronten im Ausmaß einer 'Schrankwand'. Viel hilft da nicht viel.