Priusfreunde.de

Zitat:
Der Mythos von den umweltschonenden Neuwagen

Der CO2-Ausstoß bei Neuwagen sinkt nur noch geringfügig. Eine Feststellung, die auf den umstrittenen Angaben der Hersteller beruht – tatsächlich könnte es sogar einen Anstieg der Emissionen geben.

[...] "Der tatsächliche CO2-Ausstoß dürfte bis zu 63 Prozent über den Werten liegen, die die Automobilhersteller angeben", so Bratzel. Es sei daher nicht ausgeschlossen, dass es trotz offiziell leicht sinkender Emissionen in Wirklichkeit gar keine Abnahme des CO2-Ausstoßes mehr gebe.
- www.welt.de/wirtschaft/article157216244/...nenden-Neuwagen.html

Grüße, Egon

Die Bildergalerie zum Schluß geht wieder von den bekannten Fantasiewerten von Plugin-Hybriden aus, die dank ECE R101 völlig nutzlos sind, weil sie in der Praxis oft um das vier-, fünf- oder mehrfache überschritten werden.

Grüße, Egon

Wird im WLTP der Verbrauch von PHEV auch anders ermittelt als im NEFZ oder bleibt die industriefreundliche, willkürliche Berechnungsgrundlage?

Verbrauchsangaben der Autohersteller (nicht ganz ernst gemeint, nur ein bisschen)

Wenn man weiss wie die Autos präpariert werden und wie der Verbrauch ermittelt wird, dann wird klar, dass Otto Normalverbraucher, auch ausgerüstet mit Ballettschuhen diese Werte niemals erreichen kann.

Als erstes wird der Rollwiderstand minimiert. Man nehme 4 Noträder, so rudimentär bereift dass nicht mal Mopedfahrer neidisch werden. Dies ist legal.
Das Rad ist schliesslich homologiert und in der Bedienungsanweisung wird nicht verboten, mehr als 1 Notrad zu verwenden.
Die mit dieser Bereifung erlaubten maximal 80 Km werden bei der Prüfung wohl ohnehin kaum übertroffen werden.
Wichtig: Reifendruck ca. zwölf Bar!!

Die Aerodynamik ist kein Thema da der Verbrauch sehr praxisnah auf einem Prüfstand gemessen wird.
So werden dann auch SUV's mit dem CW Wert einer Wohnwand nicht bestraft.

Nun zum Motor, dem eigentlichen Energieverbraucher.
Alles was im Prüfverfahren nicht ausdrücklich mit einbezogen sein muss wird entfernt oder entkoppelt.
Der Alternator wird vom strangulierenden Antriebsriemen befreit, die Batterie reicht locker für den Strombedarf des Prüfzyklus.
Ebenso der Kompressor der Klimaanlage welche ja auch im Alltag nie in Betrieb ist.
Sämtliche Stromverbraucher wie z. B. Lüftung, Beschallung und Digitaluhr sind selbstverständlich vom Bordnetz getrennt.

Bei der Wasserpumpe bin ich mir nicht ganz sicher.
Auf jeden Fall ist das Wasser entkalkt, entmineralisiert und entkeimt damit ja kein unnötiger Ballast im Kühlsystem zirkulieren kann.

Zur Schmierung dient spezielles Leichtlauföl der Viskosität 0 W 00, im Handel nicht erhältlich da der Motor damit bloss einen Prüfzyklus übersteht.

Das spitzbübische Grinsen der Ingenieure lässt darauf schliessen, dass die Luft im Prüfungsraum mit Lachgas angereichert ist. Dies optimiert die Leistung des Motors.

Der Fahrzyklus beinhaltet weder Ampeln noch Fussgängerstreifen.
Das Streckenprofil wurde einer holländischen Strassenkarte entnommen.

Nur mit diesen Tricks geling es den Autoherstellern die vorgeschriebenen Werte des Flottenverbrauchs einzuhalten. Das ist ein von den zuständigen Behörden tolerierter Betrug nicht nur am Kunden sondern auch an der Umwelt.

Urs

Dieser Thread korrespondiert mit

- WLTP, der NEFZ-Nachfolger

Grüße, Egon

Themen zusammengeführt, danke fürs raussuchen @Egon.

LG
Klaus

urs schrieb:
Verbrauchsangaben der Autohersteller (nicht ganz ernst gemeint, nur ein bisschen)....


.... Nur mit diesen Tricks geling es den Autoherstellern die vorgeschriebenen Werte des Flottenverbrauchs einzuhalten. Das ist ein von den zuständigen Behörden tolerierter Betrug nicht nur am Kunden sondern auch an der Umwelt.

Urs

Klasse genau wie von Dir beschrieben dürfte es in den meisten Fällen sein

Aber Selbstversuch macht klug.
Gerade erst am Freitag hab ich es darauf angelegt und wollte wissen was Sache ist. Hin- und Rückfahrt auf gleicher Strecke incl. ca. 100m Höhenunterschied aber auch 100m wieder aufwärts.

Nach der Hinfahrt wares es 3,3 l/100km. Sach mehrstündiger Pause, und Rückfahrt über insgesamt 77,3km Landstraße/Innenstadt standen 3,6 l/100km im Display, real also ca. 3,8-3,9 l/100km.

Meine Tuningmaßnahmen:
breite 215er Schlappen auf schweren 17er Felgen
Vollausstattung samt Schiebedach um das Gewicht hoch zu halten,
Radio aufgedreht, Lüftung volle Power,
ampelreiche Strecke / ok mit meist grüner Welle braucht aber keiner zu Wissen
ich gestehe - trotz 30°C die Klimaanlage war aus

Sollte ich mal Zeit haben und der Tank ist voll, müssten fast 1.200km drin sein.

Gruß Leonardo

P.S.
Ich war kein Verkehrshindernis, aber zum Teil hat es schon im rechten Fuß gekribbelt und die Versuchung war groß mehr Gas zu geben

Die Angaben aller Hersteller sind mehr oder weniger gelogen. Das weiß doch fast jeder Autofahrer. Jetzt dreht aber jemand den Spieß um und klagt gegen Toyota in USA:

www.focus.de/auto/elektroauto/reichweite...eite_id_5779314.html

Die Amis kennen da keinen Spaß. Deren Verbrauchsangaben weichen nur minimal ab. Also hat Toyota ein Problem. Nicht aufgepasst?

Die EPA Angaben sind aber auch nicht immer plausibel- im wikipedia.de Artikel über das model s steht, das 85d 233 wh/km verbraucht der p85d soll hingegen 317 wh/km verbrauchen. Das auto ist exakt gleich schwer nur ein etwas anders ausgelegter Motor, der kann doch nicht 30% schlechter sein auf dem high way.

Zitat:
"Systematische Schlupflöcher": CO2-Ausstoß von Autos höher als angegeben

Erst decken Umweltforscher den Dieselskandal auf, nun stellen sie in einer Studie fest: Im Schnitt stoßen Autos in Europa im vergangenen Jahr 42 Prozent mehr Kohlendioxid aus als von den Herstellern angegeben. Im Premiumsegment ist der Unterschied besonders groß.

Der ICCT startete die Zeitreihe zum Kraftstoffverbrauch im Jahr 2001. Damals betrug die mittlere Abweichung aller einbezogenen Automodelle nur 9 Prozent. "Sämtliche Datenquellen bestätigen, dass die Lücke zwischen dem von Herstellern veröffentlichten Kraftstoffverbrauch und dem tatsächlich vom Kunden festgestellten Verbrauch einen neuen Höchststand erreicht hat"

[...] Die Hauptursache der "Diskrepanz" sieht ICCT-Europa-Chef Peter Mock darin, dass die Autokonzerne "immer systematischer Schlupflöcher in der bestehenden Regulierung ausnutzen".
- www.n-tv.de/wirtschaft/CO2-Ausstoss-von-...article19110171.html
- www.spiegel.de/auto/aktuell/spritverbrau...ister-a-1121651.html

Grüße, Egon

Der wltp class 3 Zyklus ist nur etwa doppelt so lang 23km wie der nefz.
Bei 180wh/km sind das also 4.3kwh.
Man kann sich ausrechnen, wie weit man da durch systematisch ausnutzen kommt.

Jede Wette: auch bei den bev wird gemogelt:
Laden wir mal von 0/leer genau 4.3kwh bzw. Den Wert des jeweiligen Fahrzeugs rein und gucken ob der Wagen den Zyklus schafft? Die Ausreden die dann kommen kann ich schon mal vor Texten

Bei all der berechtigten Diskussion - ich frage mich: wie will man "unter realistischen Bedingungen" so testen, daß ein Toyota Prius mit einem VW Golf vergleichbar ist. Oder um die CO2 Bilanz realistisch darzustellen für Strafe und Besteuerung (und Ausländermaut!!!). Und schließlich für die Werbung, bzw. Prospekt.

Ich habe eigentlich kein Problem mit NEFZ, wenn alle gleichermaßen "min-optimieren". Sind ja allesamt keine Chorknaben.

Das heutige Problem ist, daß man an diese Testwerte den Papper "Stadt/Überland/Gemischt" dran pappt und ins Prospekt und Werbeaussage (teilweise in Großschrift) wandern lässt.

Sowie in obstruse EU Dokumente zur CO2 Bilanzrechnerei.

Aber: Wie sollte man es machen, ohne wieder unfair zu den Herstellern zu sein (z.B. Aussentest Toyota im stürmischen Winter und im Allgäu und Aussentest VW im Spätsommer in Niedersachsen)?

Da wären Gelände (insbesondere Stadt), Wetter/Jahreszeit, Fahrer (kein Computer), realer Verkehr um einen herum.

Kennt jemand ein Papier oder Webseite, wo sich ein schlauer Kopf mal Gedanken dazu gemacht hat? (alsO nicht nur Kritik am bestehenden, sonder ein konkreter Verbesserungsvorschlag. Wäre doch ein Thema für eine Uni, oder?)

Gruß,
Walter

cirr_s schrieb:
Ich habe eigentlich kein Problem mit NEFZ, wenn alle gleichermaßen "min-optimieren". Sind ja allesamt keine Chorknaben.
Du hast nicht realisiert, was NEFZ anrichtet!

Es geht jetzt nicht nur darum, wie weit dieser Zyklus von der Praxis entfernt ist. Es geht auch darum, dass die Fahrzeuge auf vollkommen weltfremde Bedingungen hin optimiert werden, was dazu führt, dass sie unter Praxisbedingungen mehr verbrauchen als es sein müsste.

Auch deshalb sieht man die Schere zwischen NEFZ und Praxis immer weiter aufgehen, weil in den letzten Jahren von diesem Beschiss praktisch nichts in den Praxisverbrauch rübergerettet wurde, weil die Arbeitspunkte jenseits des NEFZ immer suboptimaler abgedeckt werden.

Nochmals, ein möglichst niedriger NEFZ-Wert heißt nicht automatisch gleichzeitig ein möglichst niedriger Praxiswert (unabhängig von der Abweichungshöhe). Genau das Gegenteil kann der Fall sein. Ein höherer NEFZ-Wert kann zu einem kleineren Praxiswert führen!

eppf

eppf schrieb:

Es geht auch darum, dass die Fahrzeuge auf vollkommen weltfremde Bedingungen hin optimiert werden, was dazu führt, dass sie unter Praxisbedingungen mehr verbrauchen als es sein müsste.


Ach richtig, jetzt erinnere ich mich an den Punkt auch. Stimmt - hast Recht.

Vielleicht sollten's einfach nur die Einheit weglassen.