Priusfreunde.de

Streckenabhängig bedeutet aber man braucht Mautbrücken, Erfassungssysteme, On-Board Units etc. wie bei der LKW Maut. Und da die Systeme nicht europaeinheitlich sind, muss man an jeder Grenze die passende Maut-Box organisieren. So geht Europa.
www.promobil.de/tipp/maut-wohnmobil-bezahl-system-europa/

Dann vielleicht doch einfacher mit einem Pickerl wie in Österreich. Aber halt, das ist ja diskriminierend.

Gruß, yarison

EricB schrieb:
Jetzt ist die Frage, wie es mit Privatstraßen aussieht. Also Straßen, die nicht vom Staat unterhalten werden.Diese Frage stellt sich mir nicht. Wenn man heute auf Privatstraßen fährt, wird man doch auch nicht von der Mineralölsteuer auf den Sprit befreit.

cirr_s schrieb:
Das ist alles ein Krampf. Das Straßennetz sollte Staatsaufgabe sein, wie in den guten alten Zeiten. Nochmals, der Staat wird es sich weder leisten können noch wollen, auf die Einnahmen der Mineralölsteuer komplett zu verzichten. Außerdem ist es auch weiterhin angebracht, dass der Individualverkehr in gewisser Hinsicht bepreist wird, sonst gibt es ein viel zu großes Ungleichgewicht zu anderen Verkehrsmitteln wie die Bahn.

Du möchtest sicherlich nicht wissen, wie unser Straßenverkehr in 10 bis 15 Jahren aussehen würde, wenn jede Menge Leute ihren auf dem Dach selbst erzeugten Strom in die Fahrzeugbatterien laden, für einen Gestehungspreis von vielleicht 5ct, ohne jedwede weitere Straßengebühren und dagegen z.B. der ÖPNV mit seinen Preisen konkurrieren müsste. Dann müsste auch der ÖPNV kostenlos sein, aber spätestens dann bekommt der Finanzminister ein Problem. Keine Abgaben mehr auf den gefahrenen km und dazu noch kostenloser öffentlicher Verkehr, das wird nicht gehen.

Wir werden einen Ersatz für die Mineralölsteuer brauchen, das steht für mich fest, wie das Amen in der Kirche und zwar sowohl aus monetären Gründen als auch zur Lenkungswirkung, den Straßenverkehr nicht noch mehr als heute ausufern zu lassen.

Es bringt nichts zu sagen, das sei alles Krampf. Das ist so ähnlich, wie ein Gespräch von gestern, als ein Bekannter sagte, die E-Mobilität sei nur Krampf. Wir erzielten zwar Einigkeit, dass die fossile Verbrennung aufhören muss, auf die weitere Frage, welche Alternativen er dann zur E-Mobilität sieht, blieb er mir die Antwort schuldig.

Es gibt gewisse Zwänge, an denen kommt man nicht vorbei, auch wenn man sie noch so unschön findet.

eppf

yarison schrieb:
Dann vielleicht doch einfacher mit einem Pickerl wie in Österreich. Aber halt, das ist ja diskriminierend. Verfalle bitte nicht in Polemik!

Dieses "Pickerl" müsste als Ersatz zur Mineralölsteuer ca. 750 EUR pro Jahr kosten (Basis: km-Durchschnitt 14000km/a, 7l Benzin/100km, inkl. MWST) und dann unabhängig davon, ob jemand 5000km oder 50000km pro Jahr fährt. Ich glaube, diese ungerechte Lösung willst auch du nicht wirklich!

eppf

Unser Staat verschwendet jedes Jahr drei stellige Miiarden Beträge. Da könnte er durchaus auf Maut und Kfz.-Steuer verzichten. Ich habe aber nicht behauptet, dass das Straßennetz nicht finanziert werden muss. Ein gutes Straßennetz kommt allen Menschen in unserem Land zu Gute. All die Waren, die wir kaufen benötigen ein gutes Straßennetz. Auch wenn wie uns von A nach bewegen wolle. Aucg Busse benötigen ein gutes Straßennetz. Ohne ein gut ausgebautes Straßennetz, wäre unsere Wirtschaft viel schwächer und die Steuereinnahmen viel geringer. Deshalb solle der Staat lieber auf die Maut und die Mineralölsteuer sowie auf eine Mat verzichten. Das wäre besser, als wissetlich Steuern mehrfach Steuergelder an raffgierige Spekulanten zu erstatten.

Gerd

YarisGerd schrieb:
Unser Staat verschwendet jedes Jahr drei stellige Miiarden Beträge. Da könnte er durchaus auf Maut und Kfz.-Steuer verzichten. Warum überliest du die entscheidenden Argumente?
Man braucht einen Regulierungseffekt in Form einer Abgabe auf den Straßenverkehr, unabhängig davon, ob der Staat auf dieses Geld angewiesen ist oder nicht.

Wen willst du wie gesagt z.B. auf den ÖPNV bringen, wenn man im Jahr 2030 sein E-Auto mehr oder weniger kostenlos mit dem Strom vom eigenen Dach speisen kann?

Ohne eine Straßenbenutzungsgebühr, welche heute maßgeblich über die Mineralölsteuer erhoben wird, ist es eine Illusion, ein weiteres Ausufern des Straßenverkehr auch nur ansatzweise zu vermeiden.

Staatshaushalt und Steuerverschwendung sind zwar eine wichtige, aber ganz andere Baustelle.

Ich rede jedenfalls davon, was man im Jahr 2030 brauchen wird und nicht von heute, bloß 2030 ist schneller da, als es manche glauben wollen und man muss heute Konzepte entwickeln, damit sie im Jahr 2030 greifen können.

Ich hab's doch vorhin schon geschrieben, selbst für die angedachte Pauchalmaut brauchte man satte 7 Jahre!

eppf

Erstens: Es ist ein Irrglaube, dass man mit Stern steuern kann

Zweitens: Die kriegen sowieso planerisch nichts gebacken.

Wenn man den Schienenverkehr ausbauen will, muß man das Schienennetz ausbauen und anstatt Haltestellen stillzulegen, die Zugfrequenz erhöhen und anfangen, so etwas wie Service einzuführen. Den gibt es bei der Bahn nämlich nicht. Andere Transportsysteme zu sanktionieren, ist der falsche Ansatz.


Gerd

Nun, jeder wie er will, aber ich unterstütze (politisch) eine PKW Maut in jeglicher Form und Namensgebung nicht.

YarisGerd schrieb:
Andere Transportsysteme zu sanktionieren, ist der falsche Ansatz.Wieso kommst du darauf, dass das Auto sanktioniert wird, wenn NACH dem weitgehenden Umstieg weg vom Verbrenner die bisherige Straßenbenutzungsgebühr über die Mineralölsteuer alternativ anderweitig erhoben wird?

Ein Wegfall jeglicher Gebühr wäre dagegen eine Art Subventionierung, so wie wir sie leider in unsäglicher Weise vom Flugzeug her kennen, was auch zwingend geändert gehört.

Wenn man den Schienenverkehr ausbauen will, muß man das Schienennetz ausbauen und anstatt Haltestellen stillzulegen, die Zugfrequenz erhöhen und anfangen, so etwas wie Service einzuführen.Glaubst du, das wird sich irgendwie verbessern, wenn man im Gegenzug die derzeit 40 Mrd. Energiesteuer pro Jahr mit der Zeit nach und nach ohne Ersatz abbaut?

eppf

Ich bin in Schweden ein Stück mautpflichtige AB gefahren...

Keine Mautstellen, nur eine Erfassungsbrücke...

Wochen später ein Brief mit der Aufforderung 0,89 Cent zu überweisen. Inkl. Quickcode und damit direkter Websitelink und wahlweise Überweisung, Paypal, Visa.

Eine Angelegenheit von Sekunden - erledigt.

Aber nein, Kennzeichenerfassung in Old Germany geht ja gar nicht.

Im Vergleich zu Skandinavien sind wir in der Steinzeitdatenverarbeitung wegen Bedenken, Scheu vor Neuem usw. stecken geblieben.

Anstatt gesetzliche Regelung im Umgang mit Daten jegwelcher Art und Missbrauch entsprechen zu sanktionieren und damit Vertrauen in die Zukunft aufzubauen, jammern wir hier meist ohne Sachkenntnis nur rum. Zum Heulen das Ganze.

Zitat:
Landstraßen in Österreich dicht
Tirol weitet Fahrverbote auf deutsche Grenzregionen aus

Das österreichische Bundesland Tirol weitet die Fahrverbote auf Landstraßen weiter aus. Nun sollen auch in den grenznahen Bezirken Kufstein (Grenzregion Rosenheim) und Reutte (Grenzregion Garmisch) Kontrollen an Autobahnausfahrten stattfinden.
- www.focus.de/auto/news/landstrassen-in-o...aus_id_10876254.html

Grüße, Egon

Ähem, wo bitte gibt es in der Gegend von Reutte eine Autobahn?
Und auf welchen kleinen Straßen man den Fernpass umfahren könnte, ist mir auch nicht ganz klar.

Man kann zwar z.B. vor dem Lermooser Tunnel in Richtung Biberwier abbiegen, was aber kein Schleichweg ist, sondern für mich die logische Strecke, falls man nach Garmisch will. Bloß fährt dort selbst zu Zeiten der Blockabfertigung des Tunnels so gut wie niemand ab und wenn sich sogar zu Reisezeiten einmal 10 Autos im Ortsbereich von Biberwier aufhalten, dann sind es schon viele. Für Leute, die nach Reutte weiterfahren wollen, bringt es auch gar nichts, hier abzufahren und deshalb macht das von denen auch keiner.

eppf

Die Maut gehört auf den geschichtlichen Müllhaufen des Mittelalters!

Gerd

Dann stellst du wohl auch die aktuelle "Maut" mit z.B. 64ct/l Benzin und 46ct/l Diesel zuzüglich MWST in Frage, wenn du es hinnehmen würdest, dass im Zuge des Antriebswechsels nach und nach 40 Mrd. Mineralölsteuer wegfallen.

Es ist immer leicht, auf den Staat zu schimpfen, was aber ein moderner Staat heute im Gegensatz zum Mittelalter für seine Bürger leistet, wird gerne vergessen.

Fangen wir z.B. bei den ca. 135 Mrd. EUR Bildungsausgaben an. Und was glaubst du wohl, wie die Altersarmut infolge der demografischen Entwicklung erst dann aussehen würde, wenn der Staat nicht über 100 Mrd. pro Jahr Steuergelder in die Rente stecken würde? An eine funktionierende private Vorsorge wirst du ja hoffentlich nicht glauben, was dabei rauskommt, ist doch jetzt hinlänglich bekannt.

Die Mineralölsteuer ist eine relativ gerechte Steuer (abgesehen von der Schieflage bei Diesel und Kerosin), weil sie als Nebeneffekt halbwegs eine Chancengleichheit der verschiedenen Verkehrsmittel ermöglicht. Was ich nicht mehr hören kann, sind Aussagen, dass diese Einnahmen einzig und allein dem Verkehr zustehen. Mit dieser Begründung könnte man im Umkehrschluss ableiten, dass es in D wieder ein Schulgeld braucht. Warum sollen Kinderlose über ihre Steuern für die Schulbildung der Kinder anderer zahlen?

Man sollte etwas mehr das große Ganze sehen und nicht auf Einzelpunkten herumhacken.

eppf

@eppf

100% d‘accord.

Unsere Regierung hat sich in den letzten Jahrzehnten kräftig aus unserer Rentenkasse bedient. Da war Österreich besser. Sie hat zwei Billionen € für die Wiedervereinigung größten Teils verschwendet. Das sind 2 000 000 000 000 €. Außerdem hat sie dazu beigetragen, dass viele Unternehmen wie MC Donnad, Starbucks, Bürger King usw. Null Steuern für jährliche Milliardengewinne bezahlen. Die Liste würde den Rahmen dieses Forums sprengen. Aber das war nicht genug. Trotz früher Hinweise und Benachrichtigungen hat Herr Schäuble viele Jahre nichts dagegen unternommen, dass Spekulanten Steuern auf Spekulationsgewinne mehrfach erstattet bekommen. Bei großen Bauvorhaben wie Ber oder Elbphilharmonie (geplante Kosten 26Mio, tatsächlich 800Mio? Vielleicht auch 1Mrd!) gibt auch viel Geld einzusparen. Es wäre vielleicht an der Zeit den Tango Kurruptie zu beenden. Dann wäre die Abschaffung der Kfz.-Maut kein Problem. Eine gerechte Kfz.-Steuer könnte man über den zwei jährigen TÜV per Tacho Kilometeranzeige mittels verblomten Tacho abrechnen. Das wäre Km bezogen.

Gerd