Priusfreunde.de

OT

eppf schrieb:
Es gibt für mich durchaus einen anderen Grund, Österreich zu meiden. Solange es dort kein flächendeckendes Rauchverbot in Gaststätten gibt, wird dieses Land auf der Suche nach neuen Kurzurlaubszielen außen vor bleiben. In Österreich werden halt andere Gruppen hofiert, aber garantiert nicht die Autofahrer.
eppf

zu deiner info: 
da.stinkts.net/


        

Haehnchen schrieb:

Ich lach' mich weg! Er schließt es nicht aus

Genau das war schon immer der Plan!

Ein (jedenfalls mich) überzeugender Beitrag HIER


Danke! Mal wieder ein Beweis, schwarz auf weiss (findet sich nicht so oft, daher danke meinerseits) daß die Politiker gegen das Volk und für Konzerne arbeiten und das durch geschickte "Kommunikation" verschleiern. Aber das ging nicht vor dem EUGH, man meinte wohl man bleibt unter sich. Daher ist für mich die wichtigste Passage im ganzen Text von Dir verlinkt folgender:

So findet sich etwa in der Urteilsbegründung der EuGH-Richter ein unscheinbarer Satz, der da lautet : “Im vorliegenden Fall kann Deutschland insbesondere nicht gefolgt werden, wenn es vorträgt, die Steuerentlastung bei der Kraftfahrzeugsteuer zugunsten der in diesem Mitgliedstaat zugelassenen Fahrzeuge spiegle den Übergang zur Finanzierung der Straßeninfrastruktur durch alle Nutzer nach dem ‚Benutzerprinzip‘ und dem ‚Verursacherprinzip‘ wider.“

Hervorhebungen durch mich.

happyyaris
ich fahre auch nicht mehr nach Österreich und Italien. Die Maut dort ist reinste Abzocke der Urlauber.
die bösen österreicher
zum vergleich
slowenien nach kroatien
in slowenien kostet die vignette für 7 tage 15 €, 1 monat 30€.
kroatien, die kroatische maut wird nach der länge der zurückgelegten strecke berechnet. 100km ca. 8,00 €
österreich vignette 10 tage 9,20€ 2 monate 26,80€
trotzdem fahre ich die nächsten tage nach kroatien, weil ich das land und die leute liebe.


esox

YarisGerd schrieb:
Auch bin ich gegen die Privatisierung von Straßen. Die müssen in staatlicher Hoheit bleiben. Da rennst du bei mir offene Türen ein!

Das hat aber mit einer Maut nur in zweiter Näherung etwas zu tun.

Betrachten wir einmal die Maut bezüglich zweierlei Aspekte.
Wie sie erhoben wird und wie man sie zukunftsgerichtet zu sehen hat.

Zur Frage wie:
Es gibt in Europa 5 Staaten mit einem Autobahnnetz > 5000km.
Das sind Spanien, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande.
In D und NL wird dabei bisher keine Maut erhoben. Die anderen 3 Staaten haben aber eines gemeinsam, dass die Maut streckenbezogen erhoben wird. Etwas anderes ist bei einem derart großen Autobahnnetz schlichtweg ungerecht.

Zur Frage Zukunft:
Derzeit gibt es noch ein Steuerungsinstrument, welches eine streckenabhängige und damit auch ökologisch sinnvolle Belastung der Autofahrer ermöglicht und das ist die Mineralölsteuer.

Wie sieht es aber aus, wenn der Durchbruch der E-Mobilität kommen sollte? Dann funktioniert das nicht mehr. Die Staaten werden dann weder auf diese Einnahmequelle verzichten wollen bzw. können, noch wäre es ökologisch sinnvoll, wenn diese streckenbezogene Komponente wegfallen würde. Es werden dann auch immer mehr Leute einen erheblichen Teil ihres Strombedarfs auf dem Dach selbst erzeugen und direkt ins Auto einspeisen, was die Ungerechtigkeit ohne eine streckenbezogene Abgabe nur noch größer werden lässt.

Es muss also zwangsweise in absehbarer Zeit eine andere Lösung her. Anstelle sich jetzt über das Mautthema die Köpfe heißzureden, sollte man sich endlich einmal auf die Suche nach einem Nachfolgesystem begeben, welches einerseits eine streckenabhängige Abgabe ermöglicht und andererseits dem Datenschutz gerecht wird. Dies am besten mit einer europaweit einheitlichen Hardware.

Ich persönlich sehe hier vor allem folgende Lösung:
Alle Fahrzeuge müssen mit einer OBU ausgestattet werden, welche die Gebühren km für km abbucht und für Leute, die weiterhin anonym unterwegs sein wollen, was auch für mich eine Grundforderung ist, müsste es eine Art Prepaid-Karte geben, welche man in die OBU schiebt, von der wie von einer alten Telefonkarte eine Einheit nach der anderen abgebucht wird, bis sie leer ist bzw. wieder aufgeladen werden muss.

Es bringt jedenfalls gar nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und stur zu fordern, man will niemals eine Maut sehen. Das ist ein vollkommen illusorisches Szenario.

Leider wird sich aber keine Partei irgendein Mautmodell ins Wahlprogramm schreiben, um prophylaktisch die von mir genannten Datenschutzprobleme von Grund auf zu berücksichtigen.

Also wird es irgendwann so kommen, wie es kommen muss. Mit einem erheblichen Anteil an E-Mobilen wird man überraschend über die Hintertür ein angeblich zwingendes Mautsystem einführen, bei dem die LKW-Maut-Infrastruktur genutzt wird oder schlimmer noch die Fahrtstrecke augezeichnet wird (natürlich "nur" anonym für die Gebührenerfassung) und der Datenschutz ist im Eimer!

Es sind jedenfalls HEUTE Ideen gefragt, wie man in Zukunft verantwortungsbewusst mit diesem Thema umgehen will, aber ich habe bisher max. eine Handvoll anderer Leute getroffen, die bereit sind, über dieses Thema überhaupt ernsthaft nachzudenken. Der Aufbau einer Zukunftslösung dauert mindestens ein Jahrzehnt, es wäre allerhöchste Zeit, dies anzugehen!

eppf

Hab ich schon geschrieben, dass ich die Maut ungerecht empfand, weil ich als Deutscher sie praktisch immer zahlen musste (jeder muss auch mal eine Bundesstraße überqueren), während Ausländer sie durch Meidung von Autobahnen umgehen konnten?

Aber das Hauptproblem bei einer Maut ist, dass sie eine Flatrate ist. Wer viel fährt, also viel die Straßen und Umwelt schädigt, zahlt das gleiche, wie jemand, der wenig fährt. Klar, man könnte es km-basiert machen, aber das würde Totalüberwachung bedeuten (bzw. irrwitzig viele Mautstellen).

Zu Zeiten, als es nur Verbrenner gab, hätte man ja sagen können, dass man einfach eine "Infrastrukturabgabe" auf den Spritpreis aufschlägt, aber das wäre nicht zukunftsfähig, weil die vielen baldigen E-Auto-Fahrer außen vor wären.

esox schrieb:
die bösen österreicher Ja, es ist wirklich bezeichnend, warum man sich bezüglich der Maut gerade über Österreich so extrem aufregt. Es gibt neben dem Raucherqualm einige andere Punkte bei der österreichischen Politik, die mich maßlos aufregen (ohne diese jetzt zu nennen, das gehört hier nicht her), aber die Maut ist vergleichsweise nicht einmal so lästig wie ein Mückenstich.

Anders sah es z.B. in Frankreich aus. Als ich mit dem Auto nach Paris fuhr, musste ich schon extrem schlucken, was diese Einzelfahrt kostete. Von Strassburg bis Paris zahlt man heute einfach fast 40 EUR! Aber auf die Ösis wird draufgehauen, bloß weil sie es gewagt haben, das EU-Recht gelten zu lassen und gegen D klagten. Leute lasst doch bitte ein bisschen Objektivität walten...

eppf

bgl-tom schrieb:
Klar, man könnte es km-basiert machen, aber das würde Totalüberwachung bedeuten (bzw. irrwitzig viele Mautstellen).Um genau das zu vermeiden, muss man eben heute Lösungen erarbeiten, welche dieses Problem vermeiden und man darf nicht so tun, als gäbe es nur
a) extrem viele Mautstellen
b) verlorenen Datenschutz

a) ist bei uns auf Grund der irrsinnig vielen Autobahnanschlüsse absolut nicht praktikabel
b) wird unaufhaltsam dann kommen, wenn man vorher nicht nach einer Lösung sucht

eppf

@eppf

Du hast mich falsch verstanden. Ich war nie für diese Maut und ich bin schon ganz und gar gegen das, was dir vorschwebt. Aber, für das, was dir vorschwebt, haben wir doch schon das LKW-hightech Mautsystem. Anonymität in einem EDV gestützten System wird es nicht geben.

Bei all dem hast Du ganz süß den Augen verloren, das ein gutes Straßennetz, also eine gute Infrastruktur die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Staat ist. Das bringt viel Geld in die Staatskasse. Deshalb sollte der Staat einen höheren Anteil an dem Straßennetz übernehmen. Denn dann hat er auch die Kontrolle darüber und sichert damit unseren Wirtschaftsstandort. Wir haben viele Touristen in Deutschland. Die bringen viel Geld in unser Land. Es macht also keinen Sinn sie mit all zu hoher Maut abzuhalten, durch unser Land zu fahren. Aber einen kleinen Obolus könnten die schon leisten. Mir wäre es allerdings lieber, wenn sich alle EU-Saten darauf einigen könnten, auf eine Maut zu verzichten.

Mir ging es auch nie darum unser beklopptes Mautsystem zu verteidigen. Ich finde es nur grotesk, das wir nicht dürfen, was fast alle Anderen schon längst machen. Denn auf die eine oder andere Weise werden in allen Mautländern die eigenen Fahrzeuge durch die Zahlungen der anderen Fahrzeugführer entlastet.

Gerd

eppf schrieb:
bgl-tom schrieb:
Klar, man könnte es km-basiert machen, aber das würde Totalüberwachung bedeuten (bzw. irrwitzig viele Mautstellen).Um genau das zu vermeiden, muss man eben heute Lösungen erarbeiten, welche dieses Problem vermeiden und man darf nicht so tun, als gäbe es nur
a) extrem viele Mautstellen
b) verlorenen Datenschutz

a) ist bei uns auf Grund der irrsinnig vielen Autobahnanschlüsse absolut nicht praktikabel
b) wird unaufhaltsam dann kommen, wenn man vorher nicht nach einer Lösung sucht

eppf
Was für eine Art Lösung kannst du dir vorstellen?

YarisGerd schrieb:
Ich war nie für diese Maut und ich bin schon ganz und gar gegen das, was dir vorschwebt.Es ist ja nicht so, dass ich mir prinzipiell das wünsche, was mir vorschwebt. Wer aber glaubt, in Zeiten der E-Mobilität ohne Maut davonkommen zu kömmen, der träumt wie gesagt von den Weißwürsten.

Es wäre zudem absolut nicht vermittelbar, den Mineralölsteuerersatz als Pauschalmaut ohne Streckenbezug abzurechnen. Das würde eine absolut nicht vertretbare Schieflage bedeuten.

Also klare Schlussfolgerung:
1. Eine Maut wird einmal kommen, ob wir es wollen oder nicht
2. Sie MUSS aus Gerechtigkeitsgründen streckenbezogen sein
3. Deshalb bereits heute darüber nachgedacht, wie man das datenschutzgerecht hinbekommen kann
4. Da sich jeder weigert, bereits heute darüber nachzudenken, wird der Datenschutz schlussendlich hinten runterfallen

Ich finde es nur grotesk, das wir nicht dürfen, was fast alle Anderen schon längst machen. Wenn wir es so gemacht hätten, wie die anderen, dann hätten wir es auch gedurft. So einfach ist das.

Alle anderen haben eine Maut eingeführt, ohne gleichzeitig die eigenen Bürger zu entlasten und wenn man wie bei uns so ein schiefes Konstrukt wählen muss, dass jedes Automodell seinen eigenen Mautsatz erhält, um diese Kompensation irgendwie hinzubekommen, fällt es auch dem letzten EU-Richter auf, was dahintersteckt.

Siehst du in irgendeinem anderen Land eine Differenzierung der Mauthöhe, abhängig vom PKW-Modell?

Hätte es eine pauschale Kompensierung gegeben, nach dem Motto, wir reduzieren einen Betrag X von der KFZ-Steuer und wer mautpflichtige Straßen nutzt (und nur der) kauft sich dann für denselben Betrag die Plakette, wäre es wohl durchgegangen. Bloß hätte das bedeutet, dass der Betrag X nicht höher hätte sein können, als der günstigste aller KFZ-Steuersätze. Sonst hätte man das Versprechen nicht halten können, dass KEIN deutscher Autofahrer zusätzlich belastet wird. Genau dieses Versprechen machte die geplante CSU-Maut zur Quadratur des Kreises.

eppf

bgl-tom schrieb:
Was für eine Art Lösung kannst du dir vorstellen?Habe ich doch schon geschrieben.

Die beste Lösung, die mir einfällt, wäre eine OBU, die man wahlweise mit einer Prepaid-Karte füttern kann, um damit weiterhin anonym fahren zu können.

Hier sind wir aber endgültig so weit, dass eine europäische Lösung hersollte und es darf keinen Flickenteppich an unterschiedlicher Hardware geben.

Alle EU-Staaten werden über kurz oder lang vor demselben Problem stehen, die wegfallende Mineralölsteuer irgendwie kompensieren zu wollen bzw. müssen und da bleibt eigentlich nur eine streckenbezogene Abgabe, nicht nur beschränkt auf Autobahnen, übrig.

Den größten Haken, den ich bei meiner Lösung noch sehe, ist die Behandlung nach einem Grenzübertritt. Deshalb ist diese Idee noch alles andere als ausgegoren, aber um zu einer Lösung zu kommen, muss man erst einmal alle Ideen, auch wenn sie noch so schief sind, niederschreiben und anschließend im Verbund bewerten.

Von mehreren Ideen ein bisschen etwas übernommen, kann schlussendlich zu einem passenden Ergebnis führen.

Genau das ist eigentlich die Aufgabe der Politik. Aber man sieht leider anschaulich, wie von den Politikern in Auftrag gegebene und von eigens eingerichteten wissenschaftlichen Diensten erstellte Gutachten ignoriert werden, weil sie nicht zur Lobbyvorgabe passen (siehe z.B. Gutachten zu Thermofenster und Tempolimit).

eppf

Bzgl. Österreich(Tirol) und Landstrassensperren:

Vor zwei Jahren bin ich (wollte ich) den Brenner fahren. Kohle am Schalter abgedrückt und direkt danach vom Brenner auf die Landstraße abgeleitet worden, da Baustelle...

Vor drei Jahren bin ich den Brenner tatsächlich gefahren. Wurde dann mit 1 km/h (bin laut Tacho 70 bei erlaubten 70 gefahren) rausgewunken....durfte aber ohne Strafe weiterfahren....


Ergo: Auch andere EU-Länder sind schön.
Wenn ich mir nun jedesmal einen Kopf machen muss, welche Straße ich fahren darf und welche vielleicht gerade nicht, fahre ich erst gar nicht mehr dort hin.

Hallo!

Hin- oder durchfahren, das ist die Frage.
Österreich kann's sicher verkraften, wenn ein paar Autofahrer weniger, aus welchen Gründen auch immer, durchfahren.

LG
W.

Zitat:
Ärger für Verkehrsminister Scheuer
Maut-Firmen wollen 300 Millionen Euro Entschädigung fordern

Das geplatzte Maut-Konzept des Verkehrsministeriums könnte Deutschland teuer zu stehen kommen. Nach SPIEGEL-Informationen dürften die Betreiber des geplanten Vignettensystems dem Bund 300 Millionen Euro in Rechnung stellen.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/pk...igung-a-1273607.html

Ärger für den Verkehrsminister? Der muss es nicht bezahlen.

Grüße, Egon

Gulfoss schrieb:
Ergo: Auch andere EU-Länder sind schön. Da werden halt schön brav gewisse Feindbilder aufrecht erhalten.

Was sollen z.B. die Österreicher sagen, wenn sie am Walserberg wegen europarechtswidriger Grenzkontrollen im Stau stehen? Die max. Verlängerungmöglichkeit dieser Kontrollen ist längst abgelaufen und beim heutigen Flüchtlingsaufkommen sind diese Kontrollen pure Schikane und sonst gar nichts.

eppf