Priusfreunde.de

happyyaris schrieb:
In der Tat sollten die Österreicher nicht jammern. Die haben die Maut bereits seit langem und noch nicht mal preisgünstig für Fahrer aus DE. Also erst einmal auf die eigene Maut verzichten und dann anfangen zu kritisieren.Du fällst wohl auch auf die Stimmungsmache herein.

In Österreich wurde seinerzeit die Maut für alle eingeführt, Ausländer und Inländer. Ohne eine Kompensation der Inländer! Ist das so schwer zu verstehen?

Das Thema preisgünstig zählt überhaupt nicht, sondern das Preisniveau muss für ALLE gelten, da hat jeder Staat seinen Spielraum. Und die österreichische "Inländermaut", also die Jahresvignette ist mit 86.40 EUR in Anbetracht des vorhandenen Autobahnnetzes und der vielen Sondermautstrecken alles andere als günstig.

Was würdest du sagen, wenn du in D pro Jahr ZUSÄTZLICH diesen Betrag löhnen müsstest? Die Kritik der Nachbarländer wäre dann niemals aufgekommen, da in diesem Fall eindeutig europarechtskonform!

eppf

Österreich hat niedrigere Spritkosten, nicht zu vergessen (außer Autogas)

lufo schrieb:
Österreich hat niedrigere Spritkosten, nicht zu vergessen (außer Autogas)Was hat das nochmal damit zu tun, dass man eine Maut für Inländer und Ausländer gleichermaßen zu erheben hat?

Also ich zahle als deutscher Bürger an einer österreichischen Tankstelle denselben Preis wie ein Österreicher. Umgekehrt, also auf D bezogen ist es meines Wissens auch so .

Warum immer vollkommen an der Sache vorbeigehende Argumente gebracht werden, erschließt sich mir gar nicht.

eppf

Bischen die grauen Zellen anstrengen, dann kommst Du selber drauf

lufo schrieb:
Bischen die grauen Zellen anstrengen, dann kommst Du selber draufWillst du damit andeuten, dass Österreich seinerzeit bei Einführung der Maut im Gegenzug die Mineralölsteuer gesenkt hat, um die eigenen Leute zu entlasten? Das war aber meines Wissens nicht der Fall.

Abgesehen davon, dass so eine Maßnahme kompletter Irrsinn wäre (negative ökologische Leitwirkung zugunsten Vielfahrer und Spritschlucker), würde diese sogar vor dem Europarecht bestehen, weil auch Ausländer in den Genuss der niedrigeren Mineralölsteuer kämen.

Ist es nicht offensichtlich, dass die bei uns geplante Maut nur deshalb so komplex ausgestaltet wird, um einzig und allein die gezielte vollständige Entlastung der einheimischen Autofahrer zu ermöglichen? Was zu hunderten, wenn nicht gar tausenden unterschiedlichen Mautsätzen je nach Fahrzeugmodell führt.

Dagegen sind die 4 möglichen Umsatzsteuer-Sätze eines Christbaums (5.5%, 7%, 10.7% und 19%) direkt noch harmlos.

Dabei wäre es so einfach: Jeder, der für eine PKW-Maut in D ist, braucht seine Aussage nur mit folgendem Nebensatz ergänzen: "und auch ich bin bereit, diese ZUSÄTZLICH zu zahlen". Dann ist es auch EU-konform.

Aber es zeigt sich immer mehr, das Beispiel Maut offenbart anschaulich, wie leicht es in D die Populisten zwischenzeitlich haben.

eppf

Die Maut in D wurde nur eingeführt um die bayrischen Biertischstrategen zu befriedigen.
Das sind genau diejenigen über die sich die österreichische Bevölkerung aufregt, wenn sie mit ihren sauteuren BMW's die billigsten Tankstellen in Östereich (Hofer)in km-langen Schlangen verstellt.

Das faire in AT ist aber, dass sie die Maut nur zahlen müssen, wenn sie auch Autobahn fahren. Und dann muss man auch sagen, dass Österreich weit schwierigeres Gelände hat als in Deutschland.

lufo schrieb:
Die Maut in D wurde nur eingeführt um die bayrischen Biertischstrategen zu befriedigen.Damit hast du vollkommen Recht.

Das sind genau diejenigen über die sich die österreichische Bevölkerung aufregt, wenn sie mit ihren sauteuren BMW's die billigsten Tankstellen in Östereich (Hofer)in km-langen Schlangen verstellt.Hier möchte ich aber widersprechen. Wer sich als Österreicher über die überlaufenen Tankstellen beschwert, ist genauso dumm, wie die dort anstehenden Deutschen, weil das immer nur zu bestimmten Tageszeiten passiert (nachmittags z.B. am Ende des Tagesauflugs).

Und in Österreich kann man im Gegensatz zu D auch vormittags beim Arbeitsweg den Tank befüllen, ohne abgezockt zu werden. Wer sich in Österreich lange an der Tanke anstellt, egal ob als Tourist oder als Einheimischer, ist selber schuld oder er will es so.

eppf

bgl-tom schrieb:
Und dann muss man auch sagen, dass Österreich weit schwierigeres Gelände hat als in Deutschland.Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass auf manchen Sondermautstrecken wie z.B. die Brennerautobahn extrem zusätzlich abkassiert wird. 9 EUR für ca. 30km Strecke von Innsbruck Süd bis Brenner kann man getrost als Abzocke betrachten, wenn man vergleichsweise auf der italienischen Seite die ca. 3-fache Strecke nach Bozen für knapp über 6 EUR befahren kann und dieses ca. 85km lange Autobahnstück ist bautechnisch nicht weniger anspruchsvoll als die österreichische Seite, eher im Gegenteil.

eppf

In Italien ist es witzigerweise andersrum!
Wie eppf schon angemerkt hat, ist die Strecke in Südtirol anspruchsvoll und dafür relativ günstig.
Ganz anders sieht das in der Po-Ebene aus:
Topfeben und Streckenpreise, daß man nicht mehr weiter kann, ohne sich die Tränen aus den Augen zu wischen!

Das hat jetzt gut getan:
www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-...zember-2016-102.html
Beitrag #2

Bergfex schrieb:
Ganz anders sieht das in der Po-Ebene aus:
Topfeben und Streckenpreise, daß man nicht mehr weiter kann, ohne sich die Tränen aus den Augen zu wischen!Da unterliegst du einem gewissen Irrtum. Dort ist es nicht teurer, nur die Strecken sind ungleich länger.

Fährst du z.B. bis nach Florenz, zahlst du mit 32.30 EUR etwa den 5-fachen Preis wie zwischen Brenner und Bozen, es ist aber auch die 5-fache Strecke! Aber die Fahrzeit ist nicht fünfmal so hoch, deshalb kommt einem der Bereich unterhalb von Bozen gefühlsmäßig teurer vor.

Der Teil in Südtirol ist deswegen vergleichsweise günstig, weil man dort trotz anspruchsvoller Bauweise ebenso nur die ca. 7ct/km verlangt wie in der ebenen Fläche.

Ich finde es jedenfalls konsequent und richtig, nicht bei jeder Strecke den individuellen baulichen Aufwand einzupreisen und wie ich es schon mehrmals sagte, ist es in Ländern mit einem wirklich langen Autobahnnetz unabdingbar, eine Maut nach gefahrenen km abzurechnen und nicht nach Gültigkeitsdauer einer Vignette.

So wie es jetzt bei uns geplant ist, kann sich Preis für den gefahrenen km um den Faktor 100 unterscheiden, je nach individueller Fahrleistung und Einstufung des PKWs. Dass diese Spanne an Schwachsinn nicht zu überbieten ist, liegt doch auf der Hand.

eppf

Zitat:
Dobrindt-Pläne in der Kritik: Bundesrechnungshof zweifelt an Wirtschaftlichkeit der Pkw-Maut

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt macht nach der Einigung mit der EU-Kommission bei der Umsetzung der Pkw-Maut Druck. Noch vor Weihnachten will die Regierung das geänderte Maut-Gesetz im Kabinett beschließen. Doch die Zweifel an dem Vorhaben mehren sich. Dobrindt wehrt sich und spricht von "Maut-Maulerei".
- www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Bun...article19302516.html (Video)

Grüße, Egon

Also, eppf scheint da tatsächlich Recht zu haben.
Aber: Ich bin letzten Sommer von der franz. Grenze über Turin und Mailand zum Gardasee gefahren. Obwohl das auch nicht viel weiter ist (200km) als die Strecke Brenner-Gardasee (140km, 12€), habe ich in Erinnerung, tatsächlich irgendetwas um die 50€ gezahlt zu haben, zusammengenommen an bestimmt 5 pisseligen Mautstellen mitten auf der Strecke (nicht nur Anfang-Ende).
Habe jetzt versucht, das zu recherchieren, gelingt mir aber nicht mehr. Kann da irgendjemand genaues dazu sagen; Mautfallen in Italien? Gibts evtl. irgendwelche sauteuren Privatkonzessionen oder so? Hab ich was falsch gemacht?

Ob es in Italien vielleicht doch extra teure Bereiche gibt, bin ich überfragt, obwohl alle Anzeichen dagegen stehen. Aber warum sollte man das gerade auf ebenen Strecken durchziehen und die Abkassierstrecke Nr. 1 Brenner-Bozen außen vor lassen?

@Bergfex:
Könnte es sein, dass du in deinen Wahrnehmungen noch eine gewisse Frankreichmaut "eingepreist" hast, welche naturgemäß sehr deutlich höher ist?

eppf