Priusfreunde.de

Hier wäre echt interessant, worin da die "Gegenleistung" besteht

Vermutlich hat er erklärt dass die Straßen ohnehin privatisiert werden und dann natürlich eine Maut für alle fällig wird.

Sagen wir es so, vielleicht hat es Juncker realisiert, dass es wenig Sinn macht, Deutschland davon abzuhalten, etwas einzuführen, was mehr kostet als es einbringt.

Und das Ganze ein paar Jahre vor dem unaufhaltsamen Wechsel der Antriebsart, wo die Karten ohnehin komplett neu gemischt werden müssen! Oder gibt es irgendeinen Staat in Europa, der auf die Einnahmen der Mineralölsteuer verzichten kann?

eppf

Das ist der Vorteil der AB-Maut. Sie trifft alle Autos, auch die eAutos. Und sie wird steigen sobald die Mineralölsteuereinnahmen sinken werden. Aber dennoch werden solche Parteien gewählt. Merkel wurde damals ja auch mit der angekündigten Mehrwertsteuererhöhung gewählt. Ich vermute es gibt in Deutschland weitere Mehrheiten für Steuererhöhungen, ähhh Mauterhöhungen.

Immerhin soll die Maut abhängig von der Umwelt Verträglichkeit des Fahrzeugs sein, könnte schlimmer kommen.

Allerdings werde ich Italien, Frankreich und Spanien nach meinem nächsten Urlaub verklagen, dort kostet mich schon eine 10 Stunden Vignette so viel wie andernorts eine 10 Tage Vignette, ich bin Ausländer und diskriminiert!

Zitat:
ADAC fordert Garantien bei Einführung der Pkw-Maut

[...] pocht der ADAC auf Einhaltung der Zusagen für deutsche Autofahrer. Sollte eine Maut tatsächlich Realität werden, müsse es verbindliche Garantien geben, forderte ein ADAC-Sprecher am Donnerstagabend: "Keine Mehrbelastung für deutsche Autofahrer, keine Ungerechtigkeiten zwischen den europäischen Autofahrern und jede Mehreinnahme muss zweckgebunden in die Zukunft der Mobilität investiert werden."
- www.gmx.net/magazine/politik/adac-garant...g-pkw-maut-31994552#

Grüße, Egon

gcf schrieb:
Immerhin soll die Maut abhängig von der Umwelt Verträglichkeit des Fahrzeugs sein, könnte schlimmer kommen.
Zitat:
Hier soll nun ein Trick greifen: Die Steuerbelohnung soll an das Fahren umweltfreundlicher Autos gekoppelt werden. Damit wäre sie keine direkte Kompensation mehr für die Maut - und das rechtliche Problem aus Sicht der Kommission gelöst..
- www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/pkw-m...r-auf-a-1119656.html


Welche Autos bei uns als "umweltfreundlich" eingestuft werden, hat man ja bereits bei der Vergabe von E-Kennzeichen und den Richtlinien für Autos gesehen, die unter das Elektromobilitätsgesetz fallen. Dazu zählen zum Beispiel übermotorisierte Plugin-Hybrid-SUVs mit leistungsstarken Verbrennern und Realverbräuchen im deutlich zweistelligen Bereich.

Es würde mich nicht wundern, wenn auch Euro6-Diesel und Benzin-Direkteinspritzer ohne Partikelfilter als "umweltfreundlich" eingestuft werden. Aber ein Prius 2, der schon vor 13 Jahren nur einen Bruchteil der Schadstoffe emittiert hat? Der wahrscheinlich nicht, weil damals nach Euro 4 oder 5 homologiert.

Grüße, Egon

Will mich ja nicht über die "noch" niedrige KFZ Steuer für den Prius IV beschweren, aber die Maut wird sicherlich höher ausfallen als 36,00 EUR / Jahr.
Wenn dann noch umweltfreundliche KFZ mehr entlastet werden sollen als andere wird das spannend wie die Entlastung geregelt werden soll.

gcf schrieb:
Allerdings werde ich Italien, Frankreich und Spanien nach meinem nächsten Urlaub verklagen, dort kostet mich schon eine 10 Stunden Vignette so viel wie andernorts eine 10 Tage Vignette, ich bin Ausländer und diskriminiert!Bekommen denn dort die Einheimischen vor Ort einen Rabatt bei der Mautgebühr?

Ich glaube, da hast du etwas gehörig missverstanden. Beim Thema Diskriminierung geht es doch in keiner Weise um die Höhe der Maut, überzogene Preise für Kurzzeitvignetten einmal ausgenommen.

Die 3 genannten Länder haben jedenfalls einen gewaltigen Denkvorsprung. Sie erheben die Maut streckenbezogen! Alles andere wird zukünftig nicht mehr zielführend sein, wenn die Mineralölsteuer wegfällt. Eine streckenbezogene Abrechnung wird auch bei uns kommen MÜSSEN und jetzt zwischenzeitlich so eine CSU-Schnapsidee einzuführen, die auf Grund ihrer Komplexität mehr kosten wird als sie einbringt, ist genial daneben.

Sollte jetzt herauskommen, dass der gefundene Kompromiss für die Deutschen Autofahrer doch nicht zu keinerlei Mehrbelastung führt, dann bringt mich das finanziell auch nicht um, auch wenn es wieder einmal ein gebrochenes Wahlversprechen ist. Viel schlimmer wiegt, dass man mit einer (elektronischen) Vignette genau in der falschen Richtung unterwegs ist und dieses System spätestens im Jahr 2025 komplett überholt sein wird.

Anstelle in der nächsten Legislaturperiode in Ruhe zu überlegen, wie man eine streckenbezogene Maut bei ausreichendem Datenschutz hinbekommt, jetzt dieser Unfug. Aber klar, der Anti-Ausländerwahlkampf lief halt schon während der letzten Bundestagswahl ab, da muss innerhalb von 4 Jahren etwas kommen, egal wie schwachsinnig es ist.

eppf

Was mich nervt ist dass wir ein grenzenloses Europa haben aber mehr Mautsysteme als Mitglied Staaten.

Ich will keine 3 OBUs auf dem cockpit und 7 Pickerl an der Scheibe und nicht alle paar km anhalten und rätseln welche Spur ich nehmen muss außerdem muss das tauglich für autonome Fahrzeuge sein.

Auch sollte mal ein fairer Roaming Tarif eingeführt werden, die Preis Unterschiede schreien zum Himmel.

Seit ich vor einigen Wochen erstmals in der Schweiz war, habe ich meine Meinung zur PKW-Maut geändert - so wenig wie dort bin ich beim Fahren NIE durchgeschüttelt worden, dagegen sind deutsche Straßen Feldwege.

Meine Forderung:
1. Abschaffung der KFZ-Steuer
2. Maut für alle Verkehrsteilnehmer (Inländer wie Ausländer, Krad, PKW, Kleintransporter, LKW aller Art)
3. Bemautung nach Gewicht und Fahrleistung
4. Die Maut-Einnahmen kommen ausschließlich dem Straßenbau (inkl. Radwege) zugute

eppf schrieb:
wie man eine streckenbezogene Maut bei ausreichendem Datenschutz hinbekommt
Diese gibt es aber eigentlich doch schon seit Jahrzehnten. Nennt sich Energiesteuer (vormals Mineralölsteuer) und ist wunderbar fahrleistungsbezogen. Und so anonym, wie eine Steuer heutzutage nur sein kann.
da muss innerhalb von 4 Jahren etwas kommen, egal wie schwachsinnig es ist
100% Zustimmung.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Meine Forderung:
1. Abschaffung der KFZ-Steuer
2. Maut für alle Verkehrsteilnehmer (Inländer wie Ausländer, Krad, PKW, Kleintransporter, LKW aller Art)
3. Bemautung nach Gewicht und Fahrleistung
4. Die Maut-Einnahmen kommen ausschließlich dem Straßenbau (inkl. Radwege) zuguteBei 1 bis 3 kann ich dir noch folgen.

Punkt 4 geht aber gar nicht! Willst du die Lasten und Schäden, welche der Autoverkehr erzeugt, alleine mit Radwegen kompensieren? Du kannst z.B. heute schon die ganze Steuer auf Diesel mit Umwelt- und Klimaschäden gegenrechnen, da bleibt für den Straßenbau nichts mehr übrig.

Außerdem gehört der weitere Straßenbau (nicht notwendige Sanierungen!) gnadenlos hinterfragt. Es gibt genügend Beispiele, wo ein Neubau bzw. eine Durchsatzerhöhung von Straßen die Verkehrsprobleme erst noch massiv verschärft hat.

eppf

eppf schrieb:
Punkt 4 geht aber gar nicht! Willst du die Lasten und Schäden, welche der Autoverkehr erzeugt, alleine mit Radwegen kompensieren? Du kannst z.B. heute schon die ganze Steuer auf Diesel mit Umwelt- und Klimaschäden gegenrechnen, da bleibt für den Straßenbau nichts mehr übrig.

So wollte ich es nicht verstanden wissen.
Das es an Radwegen mangelt ist Fakt, deswegen sollten die Mauteinnahmen UNTER ANDEREM AUCH für das Radwegenetz eingesetzt werden.
Was ich mit "ausschließlich" meinte ist, dass die Mauteinnahmen nicht für andere Haushaltsaufgaben zweckentfremdet werden.

Außerdem gehört der weitere Straßenbau (nicht notwendige Sanierungen!) gnadenlos hinterfragt.

Da stimme ich dir zu. Viele Straßenbauprojekte sind so sinnlos wie ein Kropf, oft aus Gefälligkeiten oder persönlichen Empfindungen entstanden - wie es dazu kommen kann, sieht man ja am Verkehrswegeplan in Bayern (wer ist gerade Bundesverkehrsminister?)

W-Motor schrieb:
Diese gibt es aber eigentlich doch schon seit Jahrzehnten. Nennt sich Energiesteuer (vormals Mineralölsteuer) und ist wunderbar fahrleistungsbezogen. Und so anonym, wie eine Steuer heutzutage nur sein kann.Du hast anscheinend meine Mail mit der genannten Jahreszahl 2025 nicht richtig interpretiert.

Ich gehe davon aus, dass bis dahin ein Anteil von E-Mobilität gegeben sein wird, den man nicht mehr unversteuert außen vor lassen kann. Deshalb sollte man sich schon heute zwingend darüber Gedanken machen, wie man eine streckenbezogene Maut hinbekommt. Den Strom kann man nicht einfärben und die E-Mobilität kann nur dann funktionieren, wenn man die Heimlademöglichkeit zulässt.

Wie lange die Einführung so eines Systems dauern kann, brauche ich wohl nicht auszuführen, also wäre es wirklich höchste Zeit, darüber nachzudenken.

eppf