Priusfreunde.de

Civic2006 schrieb:
Ich bleibe dabei,streckenbezogene Mautsysteme müssen nach Kräften verhindert werden !Du hast mir aber immer noch nicht die Frage beantwortet, wie du eine gerechte Besteuerung der Mobilität durchführen willst, wenn du die gefahrene Strecke komplett außen vor lässt und eine Besteuerung des "Treibstoffs" nicht mehr möglich ist.

Genau das ist der Fall, wenn sich die E-Mobilität durchsetzen sollte. Strom kann man nicht einfärben und eine Pflicht, nur an Ladestationen zu laden, wäre sowas von kontraproduktiv.

Meinetwegen baut man dann nicht manipulierbare Kilometerzähler ein (endlich!) und macht es dann jährlich bzw. beim Fahrzeugkauf/verkauf wie beim Gasableser. Aber irgendetwas muss man sich einfallen lassen.

eppf

#Civic2006,

wie bei Wasser- und Stromversorgung, öffentlicher Nahverkehr, Sozialleistungen, Gefängnis und Polizei/Sicherheit. usw.

Also gut ihr habt mich überredet: die Gesamtkosten der Infrastruktur (Instandhaltung + Neubau) dividiert durch die gesamte Kilometer Anzahl gewichtet nach zulässigem Gesamtgewicht und bitteschön dann auch ausländer - wegen mir auch mit jährlicher ablesung wie beim Wasser. Evtl. Lohnt euer Umlagen dann aber unzulässig und auch die Bahn kriegt nix extra.

Mautstationen sind zum kotzen und erhöhen nur die Gesamtkosten, tollkollekt ist aber hoffentiich ein lehrbeispiel für die nächsten vertragsverhandlungen- noch so eine lachnummer kann ich verzichten.überredet

Wenn ich dann aber lieber fliege als fahre wirds auch wieder schwierig: -)

gcf schrieb:
Also gut ihr habt mich überredet: die Gesamtkosten der Infrastruktur (Instandhaltung + Neubau) ..Es ist schon erstaunlich, dass die Folgekosten des Verkehrs, bezüglich Schadstoffe (auch ein E-Auto hat welche), Unfallfolgen, Flächenverbrauch usw usf immer "vergessen" werden.

Im Prinzip ist es ja bereits heute nicht anders, die ganzen Folgekosten des Verkehrs sind garantiert höher als alle zugehörigen Steuer- und Mauteinnahmen. Selbst wenn jetzt ein Teil der Mineralölsteuer in die Rentenkasse fließt, z.B. die gesellschaftlichen Kosten von ein paar Tausend Abgastoten pro Jahr werden nicht von dieser Steuer gedeckt.

Nein, ich will den Verkehr jetzt nicht abwürgen, aber es gehört eindeutig festgehalten, dass die von Autofahrern geleisteten Steuern und abgaben nicht alleinig wieder der Verkehrsinfrastruktur zugute kommen dürfen.

Man muss auch den Verkehr als Ganzes sehen. So ist z.B. eine Quersubventionierung vom Individualverkehr zum ÖPNV durchaus angebracht. Dass mehr Straßen IMMER zu mehr Verkehr führen, sollte sich schön langsam herumgesprochen haben. Das max. akzeptable Verkehrsaufkommen in den Städten und auf vielen Autobahnen haben wir heute bereits erreicht (teilweise schon deutlich überschritten!) und gegen jedwede weitere Erhöhung gehört regelnd eingegriffen und sei es durch eine monetäre Belastung.

eppf

eppf schrieb:
Du hast mir aber immer noch nicht die Frage beantwortet, wie du eine gerechte Besteuerung der Mobilität durchführen willst, wenn du die gefahrene Strecke komplett außen vor lässt und eine Besteuerung des "Treibstoffs" nicht mehr möglich ist.

Genau das ist der Fall, wenn sich die E-Mobilität durchsetzen sollte. Strom kann man nicht einfärben und eine Pflicht, nur an Ladestationen zu laden, wäre sowas von kontraproduktiv.

Meinetwegen baut man dann nicht manipulierbare Kilometerzähler ein (endlich!) und macht es dann jährlich bzw. beim Fahrzeugkauf/verkauf wie beim Gasableser. Aber irgendetwas muss man sich einfallen lassen.

eppf

Wenn ich alle 2 Wochen die Autobahn benutze und ein anderer jeden Tag ist es mir ehrlich gesagt völlig egal ob ich genausoviel wie der Vielfahrer bezahle .
100 Euro Jahresbeitrag sollten nun wirklich ausreichen,ist doch wesentlich einfacher als ein völlig abstruses Abrechnungssystem das mir während der Fahrt quasi in die Brieftasche greift und mit unseren Steuergelder finanziert wird!
Es gibt nun weit wichtigere Dinge für die unser Geld ausgegeben werden sollte,als riesige hässliche Tore die nichts weiter als die Landschaft verschandeln !
Warum soll ich irgendwelche Privatunternehmen reich machen,wenn ich die Strasse benutze für die ich ohnehin schon durch meine Steuern bezahle ?
Ich bin schon immer der Meinung,das daß Aufladen an der heimischen Steckdose nur ein Übergang sein wird .
Sollte sich die E-Mobilität durchsetzen und ähnliche Ladezeiten erreichen wie beim Tanken von Benzin,wird man per Gesetz und genormten Steckern in Zukunft dafür sorgen das ein Aufladen zu Hause nicht möglich ist !
Schon alleine um auch denen Rechnung zu tragen die gar keine heimische Auflademöglichkeit haben und somit klar im Nachteil wären .
Sollte Wasserstoff die Zukunft sein,ist eine Steuer darauf ja ebenfalls kein Problem .

Civic2006 schrieb:Ich bin schon immer der Meinung,das daß Aufladen an der heimischen Steckdose nur ein Übergang sein wird .
Sollte sich die E-Mobilität durchsetzen und ähnliche Ladezeiten erreichen wie beim Tanken von Benzin,wird man per Gesetz und genormten Steckern in Zukunft dafür sorgen das ein Aufladen zu Hause nicht möglich ist !Genau das darf niemals passieren! Willst du die E-Mobilität komplett abwürgen? Außerdem argumentierst du damit erneut eine Mafia herbei, die unsere Energieversorgung zu überhöhten Preisen kontrolliert.

Die Lademöglichkeit an der eigenen Steckdose muss es alleine schon deshalb geben, weil sonst an jedem entlegenen Ort eine Ladestation aufgebaut werden müsste. Du würdest praktisch jeden Einsiedlerhof von der E-Mobilität ausschließen, mit welcher "Gerechtigkeit" willst du denn das begründen? Wie willst du gezielt den überschüssigen Strom in der Nacht nutzen etc etc.
Schon alleine um auch denen Rechnung zu tragen die gar keine heimische Auflademöglichkeit haben und somit klar im Nachteil wären.
Sorry, aber das ist Käse. Bloß weil es jetzt für viele Leute zuhause noch keine Lademöglichkeit gibt, heißt das noch lange nicht, dass es zukünftig ebenso keine geben wird. Außerdem muss irgendwann der Weg dahin führen, dass ein Auto nur dann zugelassen werden darf, wenn ein Stellplatz nachgewiesen wird. Bevor es wieder in den falschen Hals kommt, ich rede nicht von kurz- sondern von langfristig!

Das ganze Individualverkehrskonzept gehört ohnehin auf komplett neue Beine gestellt. Es darf niemals so weit kommen, dass wir 40 Mio. Verbrenner durch 40 Mio. E-Autos ersetzen. Dass sich Deutschland ebenfalls LANGFRISTIG gesehen von der Autonation wegbewegen muss, steht für mich auch außer Frage. Ein weitgehender Umstieg auf die E-Mobilität wird dies ohnehin erfordern, unabhängig von der Frage, wie viele Autos es später geben wird. Ganze Autoteile produzierende Industriezweige werden den Bach runtergehen, weil man diese Teile einfach nicht mehr braucht.

Nein, Deutschland wird keine Insel mit weiterhin komplexen Autos bleiben können, wenn sich rundherum in der Welt eine neue Technik durchsetzt.

Sollte Wasserstoff die Zukunft sein,ist eine Steuer darauf ja ebenfalls kein Problem .Gott, bewahre uns vor diesem energetischen Super-GAU.

eppf

Mein Elektroauto wird im betrieb keine Schadstoffe freisetzen, weil ich ohnehin schon EE Strom beziehe und ausserdem eine PV Anlage OHNE EEG-Vergütung/Einspeisung vorsehe: d.h. der Strom wird sauber sein und evtl. wird sogar der Strom für die Herstellung zumindest teilweise sauber sein.

Warum sollte ich dann abgasfolgekosten pro km bezahlen?

Jetzt kommt mir noch mit psychofolgekosten durch Verkehrslärm...
Und nein ich weigere mich den ÖPNV querzusubventionoren, weil das nur zur verteuerung des subventionierten durch mitnahmeeffekte.

Das ganze Gegenrechnen bringt doch überhaupt nichts. Für die Mobilität ist einfach ein angemessener Beitrag zu zahlen, Punkt aus fertig. Solange alles wie gesagt im angemessenen Rahmen passiert, ist alles in Ordnung und zu angemessen gehört beim Verkehr immer eine gewisse Berücksichtigung der Fahrleistung mit dazu.

Man kann nicht jeder Ausgabe des Staates, jeder Umweltbeeinträchtigung, etc eine genaue Gegenfinanzierung entgegenstellen. Aus welcher Einnahmequelle soll man z.B. die Polizei, die Schulen und sonst alles bezahlen? Irgendwann kommt dann noch jemand auf die schiefe Idee, Schulen sollen nur von den Leuten mit Kindern finanziert werden.

Das Niveau, mit dem heute der Autoverkehr besteuert wird, ist wahrlich nicht zu hoch und solche Schieflagen wie die Günstigerbesteuerung von Diesel sind nur noch daneben. Wenn später einmal bei E-Autos eine streckenbezogene Maut dazu kommt, sodass die Kosten für 100km einem heutigen 5l/100km Benziner entsprechen, kann sich niemand beklagen. Das wäre dann in etwa eine Straßengebühr von 2 bis 3 ct/km. Zusammen mit dem Strompreis kommt man dann auf Kosten in Höhe von 5 Liter bei einem Preis zu je 1.50EUR, den wir garantiert wieder sehen werden.

Das Problem liegt aber offensichtlich nicht nur bei den Politikern, die nicht so weit in die Zukunft blicken wollen. Nein, auch die Bürger sind mehrheitlich nicht so weit, diese Gedanken mitzutragen. Ein zukunftsorientierter Politiker, sofern diese seltene Spezies zufällig einmal anzutreffen ist, würde nach Formulierung so eines Gedankenganges politisch sofort gelyncht.

eppf

eppf schrieb:

Ganze Autoteile produzierende Industriezweige werden den Bach runtergehen, weil man diese Teile einfach nicht mehr braucht.

eppf[/quote]

Und durch die Digitalisierung gehen auch jede Menge Arbeitsplätze verloren.

Dann brauchen wir ja wohl auch das bedingungslose Grundeinkommen. Geld ist ja genug da, nur in den falschen Händen.

Resi schrieb:
Dann brauchen wir ja wohl auch das bedingungslose Grundeinkommen. Geld ist ja genug da, nur in den falschen Händen.Ich will gar nicht behaupten, dass die Zukunft wünschenswert ist, so wie sie meiner Meinung nach kommen wird. Aber man sollte einem gewissen Szenario, welches den Industriezweig Nr. 1 in D erheblich unter die Räder kommen lässt, mit der nötigen Aufmerksamkeit begegnen. Dann könnte man nämlich das, was an Arbeitsplätzen zu retten ist, auch wirklich retten. Mit Ignoranz gegenüber der Zukunft, nach dem Motto, es wird schon wie bisher weitergehen, geht jedenfalls mehr verloren als unbedingt nötig wäre.

Das bedingungslose Grundeinkommen ist sicherlich ein gute Idee, politisch aber garantiert nicht durchsetzbar. Da kommen selbst bei uns eher die Wellblechsiedlungen am Stadtrand auf, bevor das passiert.

Deutschland wäre wirklich gut beraten, auf Zukunftstechnologien zu setzen, aber da reicht ja schon ein Blick beim Breitbandausbau, um zu erkennen, wie es im Argen liegt. Wenn man nämlich ernsthaft glaubt, die Breitbandanbindungsquote mittels LTE hochbringen zu wollen, hat man den Schuss wirklich nicht gehört.

eppf

@eppf
Schon lange lese ich Deine Beiträge - sie sind kompetent!
Wie bekommen wir aber das Wissen und die Fantasie für die zukünftige "Welt" in die Köpfe derjenigen, die unsere Zukunft entscheiden sollen? Da sieht doch wohl keiner von denen hier hinein..
Wer kann Politiker von ihren eingefahrenen Lobbyisten-Schienen holen?
Ich bin ein wenig skeptisch..

Edgar schrieb:
Ich bin ein wenig skeptisch.. Skeptisch bin ich ebenso wie du und deshalb wird es wohl so passieren, dass wir in D langfristig in der Autoindustrie mehr Arbeitsplätze verlieren werden als es sein müsste.

Man hält einfach zu lange an alten Zöpfen fest und entwickelt etwas total Veraltetes bis zur technischen Perfektion weiter. Leider halt nicht mit dem Fokus auf Abgase und so haben wir jetzt bei den deutschen Herstellern technische Wunderwerke an Diesel- und Benzinmotoren, die aber allesamt ganz und gar nicht umwelt- bzw. gesundheitsverträglich sind und deshelb demnächst mit ersten Fahrverboten zu rechnen ist.

Die Zwischenlösung eines schadstoffarmen Hybrids a la HSD hat man ja bewusst abgelehnt.

Toyota verkauft ca. 1 Mio. HSD pro Jahr, VW hat dagegen wegen seiner Schadstoffignoranz Straf- und Schadenersatzzahlungen in 2-stelliger Mrd.-Höhe an der Backe und kein Ende in Sicht. Beides Konzerne mit jeweils ca. 10 Mio. Einheiten Absatz pro Jahr, die aber dennoch nicht unterschiedlicher sein können.

eppf

Zitat:
Ausländische Fahrer im Nachteil: Brüssel verklagt Deutschland wegen Pkw-Maut

Erst kommt ein Mahnschreiben aus Brüssel, jetzt wird es ernst: Die EU-Kommission verklagt Deutschland wegen der Pkw-Maut. Der Europäische Gerichtshof soll nun entscheiden, ob die Maut ausländische Fahrer diskriminiert.
- www.n-tv.de/politik/Bruessel-verklagt-De...article18750111.html
- www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/pkw-m...hland-a-1114539.html

Grüße, Egon

Wenn Deutschland verurteilt werden sollte sollte Minister DobRindT alles ganz privat bezahlen denn er ist für den gebauten Maut-Mist vollumfänglich verantwortlich.

Er kann dann seine Ausgaben bei seinen Maut-Befürwortern einfordern, aber ich befürchte dass diese dann plötzlich sehr knauserig werden. Danach bliebe ihm noch der Klageweg im Sinne von ich habe doch nur getan was ihr (alle) wolltet und ich gab mein Bestes. Oder das in diesem Projekt federführende Bundesland wohldie Verantwortung darüber übernimmt was sie allen anderen eingebrockt haben? Ich befürchte nicht.

Hauptsache der normale Steerzahler wird nicht belastet. Aber genau so wird es geschehen.



Gruß alupo

alupo schrieb:
.. ich habe doch nur getan was ihr (alle) wolltet
Falsch, es müsste lauten, ich habe doch nur das getan, was mir Drehofer aufgetragen hat.

eppf