Priusfreunde.de

"In anderen europäischen Ländern, wie in Teilen Frankreichs, gilt auf Landstraßen eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 km/h."

Schöne Umschreibung von: In der EU zuzüglich CH und N gibt es nur noch 2 Länder, die ein generelles Tempolimit von 100kmh auf Landstraßen erlauben und das sind Deutschland und Österreich.

In Schweden, Finnland und Portugal gibt es unter gewissen Bedingungen auch noch 100kmh.

DK, NL, F, CH, N und Irland haben 80kmh.
Die anderen haben 90kmh, Belgien dabei 2-gleisig, Wallonien 90kmh und Flandern 70kmh.

Zusammen mit Österreich ist Deutschland hier wieder einmal der Geisterfahrer, wo man auf jeder noch so engen Außerortsstraße mit 100kmh dahinbrettern darf, wenn nicht zufällig ein begrenzendes Schild aufgestellt wurde.

Schilder, die erst dann aufgestellt werden, wenn es ausreichend häufig gekracht hat und was besonders pervers ist, diese wieder abgebaut werden müssen, wenn sich dadurch längere Zeit kein Unfall mehr ereignet hat. Da braucht nur jemand dagegen zu klagen und das Schild muss weg, wenn nicht genügend Unfälle nachgewiesen werden können.

eppf

Vogtländer schrieb:
www.autobild.de/artikel/tempo-130-auf-au...mpolimit-442547.html
Gruß Ulli

Wau! verkehrte Welten. Die Autobild ist objektiv und aktiv in Sachen Tempolimit und die Grünen schweigen sich die ganze Zeit aus...

Kudos to AutoBild!

cirr_s schrieb:
Wau! verkehrte Welten. Die Autobild ist objektiv und aktiv in Sachen Tempolimit und die Grünen schweigen sich die ganze Zeit aus...Da hättest du ruhig einen dreifachen dahintersetzen können. Es zeigt wirklich den Offenbarungseid auf, welchen die Grünen in der Koalition abliefern.

Das absolute Armutszeugnis wäre es, wenn nun die "Letzte Generation" gegenüber Wissing mehr Verhandlungserfolg erzielen würde, als die Grünen-Fraktion.

Auf den Autobahnen müsste man aber noch was mit den LKW machen. Wie oft sehe ich welche mit 110kmh fahren (Prius2-Tacho)...Auch LKWs mit > 7.5t, die eigentlich auf Landstraßen nur 60kmh fahren dürften?

eppf

Die sowieso, ich meine die großen und langen. Meist sehe ich das aber spät abends bis nachts und an abschüssigen Abschnitten. Kriege sie halt kaum überholt, weil ich ja mit 115 P2 Tacho zu fahren pflege (wenn hinten einer anrückt, hab ich natürlich kein Problem dabei beherzt auf 140kmh zu gehen, aber wenn niemand da ist lass ich den Tempomaten drin und dann wird es manchmal fast ein "Elefantenrennen" mit manchen LKW)

eppf schrieb:

Zusammen mit Österreich ist Deutschland hier wieder einmal der Geisterfahrer, wo man auf jeder noch so engen Außerortsstraße mit 100kmh dahinbrettern darf, wenn nicht zufällig ein begrenzendes Schild aufgestellt wurde.

Wobei man zumindest in Tirol immer mehr lokale Geschwindigkeitsbeschränkungen aufstellt. Sowohl im Zillertal, als auch im Ötztal und seit neuesten auch am Achensee sind unzählige 80er und 60er Zonen aufgetaucht. Natürlich wie so üblich bei unseren Wegelagerern garniert mit Blitzern.

Ich bin ja grundsätzlich für Tempolimits, aber nicht wenn man alle paar hundert Meter zwischen 100, 80 und 60 hin- und herspringt. Dann sollen sie lieber gleich durchgehend 60 oder 80 machen. Diese Wechselei geht einem richtig auf den Sack und irgendwann bist halt mal versehentlich zu schnell weil du eines der unzähligen Schilder übersehen hast und die Sheriffs stehen da oder eine neue Blitzerkiste wurde errrichtet und es wird abkassiert.

Das Außerortslimit auf 80kmh gesenkt, wie in den zuvor genannten Ländern bereits geschehen und eine Menge an wechselnden Beschränkungen werden sofort obsolet.

Es spricht ja nichts dagegen, bei sehr gut ausgebauten Bundesstraßen, wie z.B. bei der B12 zwischen Buchloe und Kempten als Ausnahme 100kmh zuzulassen.

Nur wenn ich sehe, auf welchen Straßen man noch offiziell 100kmh fahren dürfte, da kann man nur den Kopf schütteln.

eppf

Gerade auf dem Land würde ich bei den schmalen Straßen die Markierung über die Höchstgeschwindigkeit entscheiden lassen. Keine Mittellinie automatisch 60km/h, nur Mittellinie (ohne Randstreifen) 80 km/h und erst wenn beides vorhanden ist sollte 100km/h erlaubt sein. Damit könnte man ohne großen Schilderwald eine sehr sinnvolle Regelung treffen.

Aber solange man freiheitskämpfende technologieoffene Porschefahrer an der Macht hat wird das nichts.

Der Vorschlag mit der Unterscheidung Mittellinie, Randstreifen ist nur in vielen Fällen nicht praktikabel. Ich gehe davon aus, unter "Randstreifen" verstehst du eine äußere Fahrbahnmarkierung, neben der es noch einige cm Asphalt gibt.

Einerseits können diese Eigenschaften im Straßenverlauf deutlich häufiger wechseln, als dass diese Regelung Sinn machen kann, andererseits kenne ich durchaus Straßen ohne Mittellinie und ohne Randstreifen, wo bezüglich der Breite und auch der allgemeinen Beschaffenheit eine höhere Geschwindigkeit vertretbar ist, als bei Straßen, wo eine dieser Eigenschaften fehlt.

Außerdem würde man bei dieser Art der Unterscheidung die Autofahrer grenzenlos überfordern. Zudem hast du in deiner Aufzählung die gar nicht so seltene Fallunterscheidung "Randstreifen ohne Mittellinie" vergessen.

Generell 80kmh, mit 100er-Freigabe bei breiten Bundesstraßen, wäre in meinen Augen die bessere Lösung, wo es dann auch keinen Interpretationsspielraum gibt. Den Rest dann mit individuellen Beschränkungen je nach Gefahrenlage regeln.

Nur ein paar Beispiele für nicht klar zu treffende Fallunterscheidungen:
Wie lange darf eine Mittellinie (z.B. durch vorausgegangene Baumaßnahmen) ausgesetzt sein, um nicht in die zugehörige Kategorie zu fallen?
Ab welcher Asphaltbreite neben der äußeren Linie zählt der Randstreifen als Randstreifen?

Das würde nur ein Riesenfass aufmachen und bei uns wieder zu unzähligen Streitfällen führen.

eppf

Das:

eppf schrieb:
Belgien dabei 2-gleisig, Wallonien 90kmh und Flandern 70kmh.
stimmt nicht, lieber @eppf.

Ich bin jeden Sonntag in beiden Teilen von Belgien unterwegs.

Es gibt durchaus viele Strecken in Flandern wo 90 km/h erlaubt ist.

Da jedoch jede Kreuzung auf 70 km/h begrenzt ist, und mit Kameras bestückt, kann es sinnvoller sein durchgehend mit 70 km/h durchzutuckern.

krouebi schrieb:
stimmt nicht, lieber @eppf.
..
Es gibt durchaus viele Strecken in Flandern wo 90 km/h erlaubt ist.
Da hat dann wieder einmal der ADAC "ganze Arbeit" geleistet.

siehe:
www.adac.de/reise-freizeit/reiseplanung/...le/belgien/fahrzeug/

Wenn man hier bei PKW die Tabelle ausklappt, wird 70kmh genannt, mit der Fußnote 2), welche bedeutet "Region Wallonie: 90 km/h"

eppf

Alles okay, @eppf!

Ich bin sogar nicht sicher, ob's nicht 110 km/h-begrenzte Strecken in beiden Regionen gibt.

In Wallonien meine ich bestimmt dass auf der N4 streckenweise 110 km/h erlaubt ist.

Andi_mit_i schrieb:
Gerade auf dem Land würde ich bei den schmalen Straßen die Markierung über die Höchstgeschwindigkeit entscheiden lassen. Keine Mittellinie automatisch 60km/h, nur Mittellinie (ohne Randstreifen) 80 km/h und erst wenn beides vorhanden ist sollte 100km/h erlaubt sein.

Nein. Ohgottogott. Da müssen Schilder hin!

Denn was sollen die Hirnis denn machen, wenn die Markierungen wegen Schneebedeckung nicht mehr sichtbar sind? Dann ist ja alles weiß. Gilt dann automatisch 100?

Deshalb das Limit auf 80kmh runtersetzen, so wie es die Schweiz gemacht hat und man kann nicht verleugnen, dass die in 1985 eingeführte Beschränkung auf 120/80kmh sich positiv auf die Unfallstatistik ausgewirkt hat.

Deutschland liegt zwar bei allen statistischen Parametern noch besser als der EU-Durchschnitt, aber zur Schweiz fehlt es noch eine ganze Ecke. Das Limit 120/80 in Verbindung mit einem knallharten Rasertatbestand und einer höheren Kontrolldichte hat hier maßgeblichen Einfluss.

Man sollte sich vielleicht einmal ausrechnen, welchen minimalen Zeitverlust 120/80 mit sich bringen würde.

Wenn man wieder einmal die Todesanzeige eines bekannten Menschen liest, der dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen ist, dann ist es nur ein schwacher Trost, dass D hier immer noch unterhalb des Durchschnitts liegt und der zuvor genannte Zeitverlust verkommt dabei zum totalen Nebenschauplatz.

Bitte jetzt nicht wieder mit Argumenten "warum nicht gleich überall 50kmh, da würde noch viel weniger passieren" daherkommen! Es geht um ein allgemeinverträgliches Geschwindigkeitsniveau, welches sowohl das Weiterkommen als auch die Sicherheit angemessen abbildet und dazu wäre 120/80 bestens geeignet.

eppf

Es würde vermutlich schon viel helfen wenn man die bestehenden Regelungen mal konsequent durchsetzt und viel härter bestrafen würde. Aber "forciert dahinzugleiten" gilt nun mal als Kavaliersdelikt und wer sich an Tempolimits hält ist ein Hindernis oder schläft beim Fahren ein.

Selbst die härtesten Raser unter den Kollegen haben Respekt vor den Schweizer Strafen und halten sich dort an die Gesetze. Bei uns lachen die doch nur und legen die gelegentichen Führerscheinentzüge auf Urlaubszeiträume oder ins Homeoffice.

Es war ja schon ein Aufschrei als Audi Scheuer den Strafenkatalog ändern wollte und dann einen (vermutlich gewollten) Rückzieher wegen eines Formfehlers machte um dann eine deutlich entschärftere Fassung zu veröffentlichen.

Deswegen muss ich auch immer über die Leute schmunzeln, die sich an diversen Blitzerstandorten abarbeiten, weil gerade dort an dieser Stelle der Blitzer ja nicht der Verkehrssicherheit dienen würde, sondern nur zum Abkassieren da wäre.

Ja genau das ist tatsächlich Sinn der Sache. Die Leute müssen "abkassiert" werden, anders lernen sie es nicht. Wir wissen doch alle ganz genau, dass Verhaltensänderungen am Ende oft nur durch den Schmerz im Geldbeutel herbeigeführt werden.