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Tempolimit - JA oder NEIN
(2 Leser) marratj, (1) Besucher
Umwelt-Themen, Vergleich von Antriebstechniken etc.
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THEMA: Tempolimit - JA oder NEIN
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#677163
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 13.08.2021 16:33 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
Auf Autobahnen mit 2 Spuren pro Richtung sollte grundsätzlich ein Tempolimit gelten um die Geschwindigkeitsdifferenzen im Griff zu behalten.

Wenn man die A95 fährt erlebt man leider viel zu viele Schwachmaten mit wenig Hirn und viel PS. Kaum ist es nass hängt der eine oder andere dieser Hohlbirnen in der Leitplanke. Alltag auf der A95.
Andi_mit_i
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#677165
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 13.08.2021 16:35 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
@bluedog: bitte versteh das nicht falsch und sei nicht böse, aber ich glaube nicht, daß Du die Lage in D ausreichend beurteilen kannst.
Beispiel, allerdings 15 Jahre her aber inhaltlich passend: Ich fahre Hanau Richtung Gießen, A45 kurz hinter Hanauer Kreuz. Ich fahre auf der linken der 2 Spuren gemütlich vor mich hin und konzentriere mich auch wegen Nieselregen hauptsächlich nach vorn. Ich hatte zugegeben einige Sekunde nicht in den Spiegel geschaut. Ich war richtig erschrocken, als "plötzlich" ein Z3 hinter mir war. Der hatte nicht gedrängelt und ich konnte schnell nach rechts. Aber angesichts feuchter Straße und der Tatsache, das ich selbst 190km/h fuhr, hätte ich nicht damit gerechnet.
Aktuell bzw. seit gut 10 Jahren bin ich nicht mehr in der Schnellfahrer-Fraktion. Ich fahre durch das Mittelgebirge Taunus gerne meine 130. Hier bin ich früher gefahren "es gibt nur eine Kurve durch die ich nur mit 180km/h kann, die anderen gehen locker mit um 200". Die Strecke ist dreispurig. Rechts Lkw, am Berg eher mit 70km/h unterwegs. Mittelspur sind Wohnmobile und Kleinlaster mit um 100km/h am Berg unterwegs. Links ist man oft mit 160-200km/ unterwegs, heutige Autos können das, wenn's kein Prius ist. Man hat entweder keine Chance nach links zu kommen, oder keine Freude daran. Selbst wenn der nahtlos durchgehende Pulk so fährt, das man noch mithalten kann, wir hinten zu Dicht aufgefahren. Und dann hat man keine realistische Chance mehr nach rechts zu wechseln und die Drängler vorbei zu lassen.
Zu der Idee, "wenn ich nicht sicher bin, überhole ich einfach nicht, bis das Auto auf der linken Spur vorbei ist": Dann ist die linke Spur für Dich gesperrt. Schon vor 20 Jahren hatte ich es (auch) mit Fahrzeugen zu tun, die schneller als 250km/h fahren. Inzwischen habe ich schon mehrmals bei Autos abseits Porsche und Alpina gesehen, das man bei Bestellung die Ausstattung "Deaktivierung der 250km/h-Sperre" buchen kann. Während man nach links zieht bzw. sobald man es geschafft hat, sind diese Fahrzeuge "am Kofferraum", obwohl vorher im Rückspiegel nicht wirklich entdeckbar.

LG
Klaus
KSR1
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#677168
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 13.08.2021 16:53 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
Eine unbegrenzte Autobahn wird leider oft mit einer Rennstrecke verwechselt. Das ist richtig. Sind 2 von 3 Spuren relativ voll, dann kann ich nun mal nicht mit 100km/h Überschuß fahren. Und ich muss aktzeptieren das ein Fahrzeug mit Richtgeschwindigkeit zB. ein gesetzlich auf 100km/h begrenztes Gespann überholt, das wiederum an einem ebenfalls gesetzloch begrenzt 80km/h fahrenden LKW vorbei fährt.
Alternativ überholen sich 2m LKW und auch das Gespann dürfte da sogar überholen. Ich meinerseits habe es mir inzwischen abgewöhnt mit dem Gespann die dritte Spur zu benutzen.

Andererseits muss ich gestehen da ich viel in Inland unterwegs war das es besonders auf den westdeutschen Autobahnen Abschnitte gibt wo ich mich frage wie man eine zweispurige AB ohne Standstreifen freigeben kann. Selbst bei leerer Bahn sehe ich nicht ob sich ein Hindernis nach der Kurve befindet.
Bei 250 ist ein Gespann mit 90 bis 100km/h immerhin ein beachtlicher Geschwindigkeitsunterschied.

Anders herum, auf völlig freier Bahn...3 Spuren und man zuckelt...
Naja letztlich kann dieser Thread eh bald geschlossen werden. Spätestens wenn alle E-Autos haben ist eh nicht mehr Vollgas drin.
ex_TF104
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#677170
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 13.08.2021 16:59 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
Ein Tempolimit ist längst überfällig. Seit (ganz grob geschätzt) 15 Jahren sind viele Fahrzeuge in der Lage deutlich über 200 km/h zu fahren. Vorher war das eher wenigen Fahrzeugen vorbehalten, daher waren Situationen mit extremen Geschwindigkeitsdifferenzen nicht so häufig.

Man kann ja mal mit 160 km/h Limit anfangen. Das sollte zügiges Reisen immer noch möglich machen.

VG Matze
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#677298
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 14.08.2021 16:15 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
KSR1 schrieb:
@bluedog: bitte versteh das nicht falsch und sei nicht böse, aber ich glaube nicht, daß Du die Lage in D ausreichend beurteilen kannst.

Ich versuche dann mal, diese Äusserung so zu verstehen, wie sie ist. Sie kommt von jemandem, der mich nicht kennt, der nicht weiss wie ich lebe, der nicht weiss, was ich beruflich mache, und der auch sonst nicht allzu viel von mir weiss. Sie basiert zu mehr als 90% auf Vorurteilen, denn der Äussernde hat für ein brauchbares Urteil nicht das Wissen, was dafür an sich vorauszusetzen wäre.

Danke.
bluedog
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#677311
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 14.08.2021 17:39 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
Einfach mal selbst von 200+ km/h ad hoc auf 80km/h abbremsen, dann wird vielleicht klar, wovon ich rede. Das Gleiche dann als Level 2 nochmal in einer Kurve. Level 3 Vollbremsung bei plötzlich einsetzendem Regen. Level 4 Vollbremsung in einer Kurve bei plötzlichem Niederschlag. Das alles natürlich auf eigene Gefahr.

LG
Klaus
KSR1
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#677338
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 15.08.2021 00:48 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
Fast alles davon sind grobe Fahrfehler, und das nicht erst bei 200km/h.

Wer bei plötzlichem Regen in einer Kurve dann auch noch voll in die Eisen geht, landet zu Recht mit erhöhter Wahrscheinlichkeit in der Leitplanke.

Wer mit 200km/h in eine Kurve zieht, sollte das nur tun, wenn der Weg frei ist. Es gilt immer Fahrt auf Sicht, das heisst, auf Sichtdistanz muss man halten können. Auch bei Nässe. Wenns dann nicht mehr 200km/h verträgt, ist das sicher nicht die Schuld des (meinetwegen langsamer) vorausfahrenden.

Mir hat schon eine Bremsung aus 150km/h bei trockener Strasse (Stauende) durchaus gereicht, um einschätzen zu können, was geht und was nicht. Seither will ich gar nicht mehr schneller.

Ich unterstelle mal, wer bei beginnendem Regen mit 200km/h in eine Kurve anfliegt, hat das nie ausprobiert oder überschätzt sich und sein Auto masslos.

Erklär mir doch bitte mal, warum das dann meine Schuld sein soll, wenn ich mit Richtgeschwindigkeit oder weniger in der Regel rechts oder auf der Mittleren Spur fahre.
bluedog
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Letzte Änderung: 15.08.2021 01:15 von bluedog.
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#677342
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 15.08.2021 01:17 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
bluedog schrieb:
....Man lernt (zumindest in CH): "2 Sekunden Sicherheitsabstand!" ...
Danke.
Die Technik war mir bekannt, aber die Bezeichnung nicht (und ich tue mich prinzipiell schwer, in nichtrelativistischen Zusammenhängen, einen "Abstand" in Sekunden zu messen ).
Und da ich oben anscheinend auch schon verständnismäßig danebengegriffen habe, wollte ich lieber nachfragen.

bluedog schrieb:
...Allerdings müsste man als Autofahrer schon auch damit rechnen, dass einer, wenn Platz ist, blinkt und die Spur wechselt. ...

OK, das hatte ich oben sehr viel absoluter von dir verstanden.
Gut, wenn es nicht so gemeint ist.

(Disclaimer: Ich beziehe mich hier wieder auf 2-spurige ABs aus o.g. Gründen)
Dein Ansatz mit der "rückwärtigen 3s-Regel" kann aber mMn ziemlich gut das Problem bei sehr hohen Geschwindigkeitsdifferenzen demonstrieren:
- Die Regel ist eigentlich für Autos mit gleicher Geschwindigkeit gestrickt (eben: "Ich fahre hinter einem her, der genauso schnell fährt wie ich - wieviel Abstand soll ich halten?"); hier geht es um einen konstanten Abstand.
- Das gilt für das Beispiel des "von hinten heranrauschenden nicht mehr; euer Abstand verringert sich zusehends - und zwar umso schneller, je größer euer Geschwindigkeitsunterschied ist.

Bei kleineren Unterschieden "passt" das noch einigermaßen:
Beispiel A: Du 130 km/h, der Hintermann 150 km/h
Du legst in 3s 108m zurück, er 125 - er ist dir also allein in den 3 Sekunden 17m nähergekommen - 15% Abweichung; bleiben immerhin noch 85% des Sicherheitsabstands, den du "nach vorne gewählt hast".

Beispiel B: Du 130 km/h (= 108 m/3s, er 200 km/h (= 166 m/3s)
=> in den 3 Sekunden hat er mit 58m schon 54% aufgeholt.

Beispiel C: Mit 230 km/h (= 192m/3s) 83m = 77%.

Anders ausgedrückt: Hattest du tatsächlich 108m Abstand nach hinten eingeplant, ist der auf
A 91m (bei 150 km/h)
B 49m (bei 200 km/h)
C 24m (bei 230 km/h)
zusammengeschnurrt.
Gleichzeitig wäre aber (aufgrund der höheren Geschwindigkeit des Nachfolgers) ein deutlich HÖHERER Sicherheitsabstand notwendig (125m/167m/192m).
Sie haben also nur noch 73%/29%/13%.
Hast du in der Zeit einen Überholvorgang gestartet, wird's entsprechend "eng".

Du sprichst immer wieder von idealen Fahrern (defensiv, gut ausgebildet, ....) und Situationen (3spurig, alles frei auf der linken Spur, ...) und natürlich finde ich auch defensives und vorausschauendes Fahren sehr wichtig.
Aber das wird aber umso schwieriger und gleichzeitig kritischer (lebensnotwendiger), je größer die Geschwindigkeitsdifferenzen werden.
Schlechte Fahrer und Situationen führen einfach dann sehr viel schneller zu sehr viel kritischeren Eskalationen.

Mal augenzwinkernder Vergleich: Natürlich kann ein Jongleur, der 10 Kegel beherrscht das theoretisch auch mit 10 brennenden Motorsägen. Trotzdem kann es sinnvoll sein, Kegel nicht für alle durch diese zu ersetzen.


bluedog schrieb:
....Das Limit in CH führt dazu, dass chronisch zu wenig Abstand gehalten wird, und allenthalben gedrängelt wird. ...
Wie kommst du darauf, dass das eine Folge des Tempolimits sei?
Ich erlebe in DE jedenfalls beileibe keinen drängelfreien und abstandsreichen Verkehr.

bluedog schrieb:
....Ich darf doch davon ausgehen, ...
Ich glaube, wir haben gegenseitigen Respekt verdient und sollten beide nicht weiter in diese Richtung kommunizieren.

bluedog schrieb:
...der mich nicht kennt, ...
Es steht dir vollkommen frei, das zu ändern und solche evtl. Missverständnisse aus dem Weg zu räumen bzw. vorzubeugen.
Bislang habe ich von dir nur gefunden, dass du
bluedog schrieb:
...vor allem in CH unterwegs...
seist.
Da muss die Frage, wieviel Erfahrung du auf DE-ABs hast, nicht automatisch ehrabschneidend gemeint sein.

Gruß

PMueller
PMueller
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Letzte Änderung: 15.08.2021 01:35 von PMueller.
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#677344
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 15.08.2021 02:10 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
PMueller schrieb:
bluedog schrieb:
...Allerdings müsste man als Autofahrer schon auch damit rechnen, dass einer, wenn Platz ist, blinkt und die Spur wechselt. ...

OK, das hatte ich oben sehr viel absoluter von dir verstanden.
Gut, wenn es nicht so gemeint ist.

(Disclaimer: Ich beziehe mich hier wieder auf 2-spurige ABs aus o.g. Gründen)


Wie viele zweispurige Autobahnen gibts denn in D, die kein Tempolimit haben, und wo die Verkehrsdichte deutlich mehr als 130km/h zulässt, wo also ein Tempolimit nicht schon existiert und die Situation verändern würde?

Es werden nicht viele sein.

PMueller schrieb:
Dein Ansatz mit der "rückwärtigen 3s-Regel" kann aber mMn ziemlich gut das Problem bei sehr hohen Geschwindigkeitsdifferenzen demonstrieren:
- Die Regel ist eigentlich für Autos mit gleicher Geschwindigkeit gestrickt (eben: "Ich fahre hinter einem her, der genauso schnell fährt wie ich - wieviel Abstand soll ich halten?"); hier geht es um einen konstanten Abstand.

Die drei Sekunden sind automatisch wesentlich mehr Strecke, wenn man schneller ist, und wenn ich sehe, dass der im Rückspiegel schon in einer Sekunde eine Strecke zurücklegt, für die ich wesentlich länger brauche, bleibe ich eben weg von dieser Spur. Ist doch nicht gar so schwer zu verstehen, wenn Du mal davon ausgehen wolltest, dass ich durchaus unfallfrei anzukommen gedenke. Ich kann doch durchaus auch im Rückspiegel grob abschätzen wie viel Strecke ein Fahrzeug dort in 2s zurücklegt. Gedacht ist die Regel für konstantfahrt, funktioniert aber überall, wo ich die Distanz zwischen zwei fahrenden Fahrzeugen einschätzen muss.

Dazu kommt, dass die 2, oder auch drei Sekunden ja auch nach vorne nicht annähernd den gesamten Bremsweg abdecken. Es geht nur darum, genügend Zeit zum Reagieren zu haben. Da ich die Spur nur wechsle, wenn die Geschwindigkeiten einigermassen passen oder eben auf Sichtweite mehr oder weniger frei ist nach hinten, und falls nicht, ich auch die dritte Spur mal abchecke, bevor ich auch nur den Blinker setze, geschweige denn die Spur wechsle, muss ich gar nicht so ganz genau wissen, wie schnell der hinten ist. Er hat auf jeden Fall genug Zeit zum reagieren, das heisst, abbremsen und/oder Spur wechseln. Wenn einer so schnell wäre, dass er eh in wenig mehr als einer Sekunde meinen Sichtbereich nach hinten passiert hat, war er einerseits ganz sicher viel zu schnell, denn der müsste ja immer auf Sichtdistanz halten können, und andererseits käme ich dann gar nicht zum Spurwechsel, weil bei mir der Blinker gerade auf der Autobahn eine Vorankündigung ist und keine Vollzugsmeldung. Die Logik gebietet, dass man mindestens zwei oder drei Sekunden vor einem Spurwechsel blinken sollte. Die erste Sekunde geht nämlich allein an die Reaktionszeit derer verloren, die das Blinken informieren soll. Das eingehalten und kombiniert mit der bei mir gerade in bewusstermassen gefährlichen Situationen praktizierten Vernunft, halten sich sowohl Stress als auch Angst in Grenzen.

Ich weiss, das machen die wenigsten Schweizer in D so. Ist für mich ein Grund zum Fremdschämen. Aber keiner, es denen gleich zu tun.

PMueller schrieb:
- Das gilt für das Beispiel des "von hinten heranrauschenden nicht mehr; euer Abstand verringert sich zusehends - und zwar umso schneller, je größer euer Geschwindigkeitsunterschied ist.

Das ist ganz simpel: Wenn der Abstand allzu schnell kleiner wird, sollte man daraus ableiten, dass man demjenigen besser nicht mehr in den Weg fährt. Je schneller der unterwegs ist, umso weniger hält es doch auf, die 2,3 Sekunden erst noch abzuwarten.

Ich halte es in CH wie in D gleich: Wenn einer meinetwegen brüsk bremsen musste, dann hab ich einen Fehler gemacht. Ich weiss ja nicht, wie Du das machst, aber ich versuche Fehler zu vermeiden. Es passieren auch so noch genug Fehler, die man nicht oder zu spät erkennt. Generell gehe ich mit anderen Verkehrsteilnehmern so um, wie ich mir das von anderen mir gegenüber wünsche. Das hat bis jetzt zum Überleben auch auf dt. Autobahnen ohne Limit ausgereicht.

Dass es da ein Restrisiko gibt, akzeptiere ich. So gut wie jede Differenzgeschwindigkeit wesentlich über Innerorts-Level endet mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich, auch in modernen Autos. Insofern fällt es zumindest mir leichter, dies Restrisiko auf der unbeschränkten Autobahn zu akzeptiern, als anderswo. Die Wahrscheinlichkeit, einen Unfall dann zu überleben, ist nämlich dann kleiner. Und der Tod ist nicht die schlimmstmögliche Unfallfolge. Dazu kenne ich zu viele Paraplegiker, glaub mir.
Die Motivation zur Vorsicht könnte kaum grösser sein...

PMueller schrieb:
Bei kleineren Unterschieden "passt" das noch einigermaßen:
Beispiel A: Du 130 km/h, der Hintermann 150 km/h
Du legst in 3s 108m zurück, er 125 - er ist dir also allein in den 3 Sekunden 17m nähergekommen - 15% Abweichung; bleiben immerhin noch 85% des Sicherheitsabstands, den du "nach vorne gewählt hast".

Beispiel B: Du 130 km/h (= 108 m/3s, er 200 km/h (= 166 m/3s)
=> in den 3 Sekunden hat er mit 58m schon 54% aufgeholt.

Beispiel C: Mit 230 km/h (= 192m/3s) 83m = 77%.

Anders ausgedrückt: Hattest du tatsächlich 108m Abstand nach hinten eingeplant, ist der auf
A 91m (bei 150 km/h)
B 49m (bei 200 km/h)
C 24m (bei 230 km/h)
zusammengeschnurrt.
Gleichzeitig wäre aber (aufgrund der höheren Geschwindigkeit des Nachfolgers) ein deutlich HÖHERER Sicherheitsabstand notwendig (125m/167m/192m).
Sie haben also nur noch 73%/29%/13%.
Hast du in der Zeit einen Überholvorgang gestartet, wird's entsprechend "eng".



Zum rechnen fehlt mir im Strassenverkehr die Zeit. Zählen geht eher. Der Rest ist Erfahrung und Wissen, z.B. um Verkehrsregeln. Nicht nur für KFZ, sondern auch wie das z.B. bei der Bahn läuft. Da gibt es den Grundsatz, immer zur "sicheren Seite" zu reagieren. Das lebe ich nach Kräften auch im Strassenverkehr.

PMueller schrieb:
Du sprichst immer wieder von idealen Fahrern (defensiv, gut ausgebildet, ....) und Situationen (3spurig, alles frei auf der linken Spur, ...) und natürlich finde ich auch defensives und vorausschauendes Fahren sehr wichtig.
Aber das wird aber umso schwieriger und gleichzeitig kritischer (lebensnotwendiger), je größer die Geschwindigkeitsdifferenzen werden.


Der Trick ist, sich selber im Zweifel für einen schlechteren Fahrer zu halten als man ist. Einfach, weil das die sicherere Hypothese ist und man keinen Grund für nachlassende Aufmerksamkeit auch sich selber gegenüber findet.

Schlechte Fahrer an sich sind aber ein schwaches Argument für ein Tempolimit. Erstens werden die dadurch nicht besser, und zweitens verlieren sie dadurch erst recht den Rest an Sinn fürs gefährliche. Es ist ja nicht so, dass man rasen muss, nur weil man darf. Eine Grundregel, die man in der Fahrschule lernt ist schliesslich auch, dass man den Fahrstil den eigenen Fähigkeiten anpasst. Wenn einem der Verkehr zu schnell wird, sollte man sich das also einfach eingestehen, und sich danach richten. Wer wirklich Angst hätte, könnte den Autobahnen ja gleich fern bleiben. Zumindest in CH kann man sich dann auch noch ein wenig Geld sparen. Und in D ist auf den Landstrassen viel weniger los als in CH...
Zudem richtet sich der gute Fahrer auf schlechtere ein.

Vielleicht war ich aber auch einfach zu lange Bahnfan und fahre viel zu gerne Auto, als dass ich in einem Tempolimit ein Allheilmittel sähe, und bin vielleicht tatsächlich etwas vorsichtiger als andere. Wer weiss. Jedenfalls wäre das mein Bestreben. Zudem bin ich zu alt, um noch zu glauben, dass strengere Regeln da helfen, wo schon die lockereren nicht eingehalten wurden.

bluedog schrieb:
....Das Limit in CH führt dazu, dass chronisch zu wenig Abstand gehalten wird, und allenthalben gedrängelt wird. ...
Wie kommst du darauf, dass das eine Folge des Tempolimits sei?
Ich erlebe in DE jedenfalls beileibe keinen drängelfreien und abstandsreichen Verkehr.


Das habe ich auch nicht behauptet. Erstens glaube ich aber nicht, dass Du öfter mal in CH unterwegs bist, und zweitens macht es einen Unterschied, ob grundsätzlich immer gedrängelt wird und man nicht schneller darf (CH, vor allem um Zürich herum, oder generell im Berufsverkehr), oder ob man einem Drängler auch Raum geben darf, wenn welcher da ist, indem man z.B. dafür sorgt, dass die nächste Lücke rechts etwas schneller erreicht wird.
Die Einschätzung musst Du von mir aus nicht teilen. Lassen musst Du sie mir aber, allein schon, weil Du sie nicht ändern kannst. Auch dann nicht, wenn die Dir nicht passt.
bluedog
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#677345
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 15.08.2021 02:13 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
PMueller schrieb:
bluedog schrieb:
...der mich nicht kennt, ...
Es steht dir vollkommen frei, das zu ändern und solche evtl. Missverständnisse aus dem Weg zu räumen bzw. vorzubeugen.
Bislang habe ich von dir nur gefunden, dass du
bluedog schrieb:
...vor allem in CH unterwegs...
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Davon war nicht die Rede. Ein Vorurteil ists allemal, ohne weiteres so zu tun, als kenntest Du die Antwort darauf schon. Reicht.

Sagt auch was. Es reichen Spekulationen, solange man in D lebt, um sich zum Thema zu äussern. Alle anderen sollens erst Dürfen, wenn sie am besten mit Fahrtenbuch oder Tachygraph nachgewiesen haben, dass sie mindestens so und so viele tausend km auf dt. Autobahnen verbracht haben?

Ja nee, is' klar!
bluedog
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Letzte Änderung: 15.08.2021 02:24 von bluedog.
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#677346
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 15.08.2021 06:53 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
Vollzitate sind in diesen Forum unerwünscht.

Grüße, Egon
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#677394
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 15.08.2021 11:51 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
Danke, @Egon!

Dazu ist es wohl unendlich mühsam all diese Zitate korrekt zu verfassen.

À propos Regen: ich verstehe gar nicht warum es bei Regen nicht wie in Frankreich (und vielleicht auch anderswo) nicht generell ein niedrigeres Tempolimit gilt?
krouebi
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Mit freundlichen Grüßen aus Luxembourg - ein kleines Stück Europa


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#677399
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 15.08.2021 12:07 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
Abschnittsweise gibt es das. Z.B. auf der Autobahn 80km/h mit dem Zusatzschild "bei Nässe". Leider ist die Interpretation was "Nässe" ist sehr unterschiedlich und auch wie weit man dem Limit dann nachkommt. Manche gehen dann voll in die Eisen und bremsen auf der Mittelspur von 130 auf 80 in Rekordzeit und andere beachten es garnicht. Wenn es geht wechsle ich bei sowas auf die rechte Spur und fahre 90km/h mit den Lkw. Ich mag es nämlich nicht, wenn die rechts vorbei fahren und links mit deutlich über 100km/h überholt wird.

LG
Klaus
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#677402
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 15.08.2021 12:18 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
Ja, das ist auch mein Modus Operandi bei starkem Regen auf der Autobahn, aber auch bei schönem Wetter in engen Baustellen.

Einfach mit genügend Abstand hinter einen LKW klemmen, bis die Situation sich wieder entschärft hat. Ich frage mich in solchen Momenten immer, ob diejenigen, die dann (mit immer noch überhöhter Geschwindigkeit) links an mir vorbeiziehen tatsächlich die besseren Fahrer sind oder einfach nur Schwein hatten, dass ihnen bisher noch nichts passiert ist. Verantwortungsbewusst eher weniger.
marratj
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#677421
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 15.08.2021 13:50 - vor 2 Jahren, 8 Monaten  
TF104 schrieb:
Eine [...]

Andererseits muss ich gestehen da ich viel in Inland unterwegs war das es besonders auf den westdeutschen Autobahnen Abschnitte gibt wo ich mich frage wie man eine zweispurige AB ohne Standstreifen freigeben kann. Selbst bei leerer Bahn sehe ich nicht ob sich ein Hindernis nach der Kurve befindet.
Bei 250 ist ein Gespann mit 90 bis 100km/h immerhin ein beachtlicher Geschwindigkeitsunterschied.

Anders herum, auf völlig freier Bahn...3 Spuren und man zuckelt...
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Wegen Limit auf engen Abschnitten:

Leider ist es rechtlich wohl so, dass eine Begrenzung von Amts wegen erst dann erlassen werden darf, wenn es auf dem Abschnitt zu schweren Unfällen wegen überhöhter Geschwindigkeit gekommen ist. Ansonsten könnte Irgendeiner sein Recht auf unbegrenzte Geschwindigkeit einklagen.

Ob die Transformation zur E-Mobiliität die Sache beschleunigt ist ebenfalls noch unklar, falls sich unsere Autoindustrie dazu entscheidet als Alleinstellungsmerkmal die schnellsten Stromeimer im gesamten Sonnensystem zu entwickeln, bleibt erstmal alles beim alten. Ausserdem ist Vollstrom/Vollgas ja dann nicht mehr Klimaböse, weil ist ja dann alles voll erneuerbar.

O.
Optimist
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