Priusfreunde.de

eppf schrieb:
Es hängt hier aber sicherlich vom jeweils darüber befindlichen Verantwortlichen ab.

Wenn bei der Instanz, die für die betreffende Straße verantwortlich ist, ein Hardliner sitzt, der jegliches Limit außer den allgemeingültigen 50kmh ablehnt, dann kann sich der Bürgermeister auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln, er wird nichts erreichen. Genau, das wollte ich damit ausdrücken. Das Bürgermeisteramt muss mit dem Landratsamt kommunizieren auch wenn es für die Entscheidung nicht verantwortlich ist. Mit Hierarchien ist es halt so: Die Informationen müssen in den Ebenen hoch und runter. Wenn zwischendrin auch nur eine Stelle blockiert und sagt „kann bei bestem Willen nichts tun. Nicht zuständig“ dann läuft der ganze Prozess nicht. Das passiert aber in der Politik leider ständig.

LG, yarison

PMueller schrieb:

Feuerwehr und Rettungsdienste laufen inzwischen Sturm, weil sie bei all dem auch massiv ausgebremst werden

In Verbindung mit §35 und §38 der StVO ist diese Aussage für mich nicht verständlich.

Behinderung von Rettungskräften findet unabhängig vom Tempolimit statt.

Bei uns macht es sich unser lieber Audi Scheuer sehr bequem und versteckt sich hinter der Nichtzuständigkeit, obwohl Freiburg gerne als Modellprojekt Tempo 30 haben wollte.

www.zeit.de/mobilitaet/2021-04/tempo-30-...euer-verkehrspolitik

Andreas Scheuer will nicht zuständig sein
Mehrere deutsche Städte wollen testen, ob ein generelles Tempo 30 die Straßen sicherer macht und Lärm reduziert. Aber das Bundesverkehrsministerium blockiert.

Eine einzige Frechheit was dieser Mann über Jahre bietet. Er macht nichts richtig oder gleich gar nicht und wenn er was macht macht er es grundlegend falsch und es wird sündhaft teuer. Sehr bequem für diese unfähige CxU-Regierung.

KSR1 schrieb:
... der radelnde Lehrer ...
... ist ein tolles Klischee.

Habe ich so noch nicht gehört.

Wäre ja auch falsch, weil der Lehrer nur selten zur Schule fährt. Entweder er hat Ferien, Studientag oder anderes zu Hause.

Mein Sohn hätte eigentlich diese Woche Präsenzunterricht in der Schule gehabt. Er war aber nur Montag und Dienstag in der Schule. Mittwochs hatten die Lehrer keine Zeit, Donnerstag war ja Feiertag und Freitag konnten die Lehrer wegen des Brückentages leider nicht arbeiten......

Oder ist gemeint, dass der Lehrer so viel mehr Freizeit als andere Arbeitnehmer hat und deshalb in dieser viel Fahrrad fährt.


Ich kenne nur das Klischee des männlichen strickenden Lehrers.....

Daihatsu-Fahrer schrieb:
PMueller schrieb:

Feuerwehr und Rettungsdienste laufen inzwischen Sturm, weil sie bei all dem auch massiv ausgebremst werden

In Verbindung mit §35 und §38 der StVO ist diese Aussage für mich nicht verständlich.

Behinderung von Rettungskräften findet unabhängig vom Tempolimit statt.
Ich tippe mal drauf, dass du dich auf die Aussage von Feuerwehr und Rettungskräften beziehst (und nicht auf mein Zitieren dieser).

Sie haben in mehreren Ratssitzungen z.B. ausgeführt:
+ Wenn in der Innenstadt alle Spuren in beide Richtungen über 500m voll sind, kann man mit Paragraphen wedeln, wie man will - es ist kein Platz da zum "Platzmachen"; bzw. es dauert ewig, bis sich "von hinten nach vorne durchgeschoben wurde".
+ Sie führen dazu sehr konkrete Bereiche in der Stadt und sehr bestimmte Zeiten (nachts ist es natürlich unproblematisch).
+ Besonders betroffen sind Bereiche mit sehr vielen Ampeln auf kurzem Abstand.
+ Diese Situation wird derzeit verschärft durch das bewusste Einführen von "roten Wellen" und insgesamt führt Tempo 30 dazu, dass der Verkehr aus der Stadt langsamer abfließt = mehr Autos sind länger in der Stadt unterwegs.... und das angebl. messbar.


Beurteilen kann ich das nicht - aber ich habe schon genug solcher "geschlossenen Blechlawinen" gesehen und auch, wie sie 3-6 Ampelphasen brauchen bis über die Kreuzung.

Gruß

PMueller

eppf schrieb:
Naja, dein Beispiel geht ja zumindest noch in die richtige Richtung, Autos aus den Städten fernhalten zu wollen und den Anteil anderer Verkehrsmittel zu erhöhen. Wenn aber im Gegenzug keine Verbesserung beim ÖPNV erfolgt, ist es natürlich Käse.
...

In den 30 Jahren, die ich in Münster und Umgebung wohne, hat sich jedenfalls nicht viel beim ÖPNV getan - vor allem die Bus-Anbindung der Außenbezirke/Vororte hat sich eher verschlechtert.
Mich ficht das Ganze nicht so furchtbar an, weil ich nur selten in die Innenstadt muss und wenn, dann aber Zeit (und Geld für ein Parkhaus) mitbringe und mein "Standardziel" einen Privatparkplatz hat.

Ich beobachte das Ganze eher etwas amüsiert aus der Ferne und per Zeitung. Es fällt halt schon auf, dass die "Autopeitsche" und das "Fahrradzuckerbrot" recht locker sitzen - wobei aber halt die "Außerörtlichen", die "Lieferanten" und die "Senioren" von Letzterem nicht viel haben.

Lustig finde ich, dass die Stadt seit vielen Jahren versucht, "Tempo30 in der gesamten Stadt" einzuführen, dafür bei jedem Anlauf eine andere Begründung (Klima, Unfall, Lärm, ....) zieht und dann jedesmal vorm Verwaltungsgericht baden geht. Da hat man schon den Eindruck, dass es nicht um das Erreichen einen konkreten Ziels (Klima, Unfall, Lärm, ...) geht, sondern das ein Prestige-Objekt ist.

Hat man bis heute nicht geschafft, aber schon geht man mit "autofreier Innenstadt" ins Rennen - Statement: "Wenn erstmal die Autos weg sind, ist das Fahrradfahren so komfortabel, dass niemand den ÖPNV vermisst." - spannend.

Gruß

PMueller

P.S.: Wer den "radelnden Lehrer" nicht kennt, kennt Münster nicht.

17.10.2019


Die Grünen sind mit ihrem Antrag zum Tempolimit im Parlament gescheitert. Die SPD unterstützt das Vorhaben eigentlich, hat aber aus Koalitionstreue dagegen gestimmt.


www.zeit.de/mobilitaet/2019-10/tempolimi...abgelehnt-autobahnen

22.5.2022


Demnach will SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch ein Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde auf deutschen Auto­bahnen in den Verhandlungen mit der Union über das neue Klimaschutzgesetz einführen – und damit noch in dieser Legislaturperiode durchsetzen. Die Forderung ist auch Teil des SPD-Wahlprogramms für die Bundestagswahl 2021


amp.ksta.de/politik/rnd/noch-vor-der-wah...eschliessen-38414058



Schizo...

Das ist nicht "schizo..", sondern knallharter Lobbyismus, der dahintersteht.

Ohne diesen gäbe es das Tempolimit schon längst, es kann mir keiner erzählen, dass ohne massiven Lobbydruck am Tempolimit eine Koalitionsverhandlung scheitern könnte.

Ist so ähnlich wie bei Glyhposat. Ohne starke Lobby wäre das Zeugs schon längst verboten, aber da hat es die Lobby sogar fertig gebracht, einen Minister die Geschäftsordnung der Bundesregierung brechen zu lassen.

Dagegen wäre eine Abstimmung der SPD pro Tempolimit entgegen der Koalitionsvereinbarung von vor 3 1/2 Jahren quasi eine Lappalie bzw. ein vollkommen demokratischer Akt. Laut Artikel 38 GG sind die Abgeordneten in ihrer Entscheidung frei.

Es wäre vielleicht sogar einen Versuch wert, jetzt noch vor der Wahl diesen Punkt in der Koalitionsvereinbarung zu ignorieren. Weiter abstürzen kann die SPD ohnehin nicht mehr, sie könnte dadurch eher noch die eine oder andere Stimme zurückgewinnen, die sie an die Grünen verloren hat.

Wenn man natürlich so wenig Rückgrat zeigt, dass man bei umweltpolitischen Themen entgegen seiner offiziellen Parteilinie stimmt, macht ein erheblicher Wähleranteil sein Kreuz garantiert woanders. Wenn es wie gesagt nicht diesen massiven Lobbydruck gäbe...

Jetzt kann man es natürlich wieder plakativ ins Wahlprogramm schreiben, weil praktisch schon feststeht, dass die nächste Bundesregierung unter Beteiligung der Grünen laufen wird. Die Grünen werden sich kein 2. Mal (nach Schröder) das Tempolimit aus dem Koalitionsvertrag streichen lassen.

Es wäre zwar noch theoretisch möglich, dass die nächste Regierung die Farben Schwarz/Rot/Gelb trägt. Bloß dann wäre 4 Jahre später für die SPD der Kampf um die 5%-Hürde angesagt.

eppf

Du hast 2 Zwischenschritte vergessen:

- SPD hinter den Grünen,
- SPD hat weniger %e als die FDP.

Der erste von diesen beiden Schritten ist doch schon sicher eingetütet.
Die SPD arbeitet gerade daran, dass bei der kommenden Wahl auch der 2. Schritt nicht mehr ins Reich der Unmöglichkeit gehört.

eppf

Für mich ist die SPD seit Jahrzehnten nicht mehr wählbar, Tempolimit hin oder her! Und ein Finanzminister, der im Wirecard Untersuchungsausschuß aufgrund seiner Erinnerungs- und Wissenslücken so eine blamable Vorstellung abgibt, ist als Kanzler kaum geeignet...
Ich bin fast schon geneigt, Grün zu wählen* - grad mit Fleiss!

Gruß
Martin

*entspricht aber auch nicht ganz meiner Überzeugung...

Erinnerungslücken hatte die jetzige Kanzlerin auch schon mehrmals...
Und der davor auch...
Hat also Tradition.

Warum tun wir uns mit einem Tempolimit eigentlich sooo schwer?

Um uns herum gibt es glaube ich kein anderes Land ohne Tempolimit.
Sehe nicht, wo das Problem ist.

weinfux schrieb:

Ich bin fast schon geneigt, Grün zu wählen* - grad mit Fleiss!

Gruß
Martin

*entspricht aber auch nicht ganz meiner Überzeugung...

Ich gehe nicht zur Wahl um eine Partei aus Überzeugung zu wählen, denn jeder Partei hat Leichen im Keller mit denen ich nicht zu tun haben will. Ich überlege wo ich mit meiner Stimme am meisten erreichen kann für die Richtung in die es in diesem Land gehen soll. Daher verschenke ich meine Stimme nicht in dem ich nicht wählen gehe oder Kleinstparteien die Stimme schenke (damit hilft man nur die großen Parteien), sondern überlege wo ich mit der Stimme das Gewicht in irgendeine Richtung lenken kann. Gerade in dieser Wahl kann man durch die Vielzahl an Koalitionsmöglichkeiten viel bewegen? Gibt es die Gefahr dass eine Partei die 5%-Hürde schafft oder nicht schaffen soll damit andere Gleichgewichte entstehen? Wer der Koalitionsparteien soll die Nummer 1 werden und den Bundeskanzler stellen, wer nur der Juniorpartner werden?

Ernie schrieb:
Warum tun wir uns mit einem Tempolimit eigentlich sooo schwer?
Warum tun sich andere Länder mit anderen Dingen so schwer?

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i.imgflip.com/3m5bm1.png

Genau so kopfschüttelnd wie wir diese Fotos sehen, sieht die Welt unsere "Freie Fahrt für freie Bürger".

naja, ich habe ja nur insgesamt 7 Jahre im Ausland gelebt in F, CH, Canada, USA.
über das Tempolimit in Deutschland hat niemand, wirklich niemand, den Kopf geschüttelt. Die waren alle eher neidisch und hätten es gerne etwas flotter im eigenen Land. Ich gebe aber zu, keinen Kontakt mit Ökoterrorist*innen, Kampffahrradfahrer*innen oder Politikern gehabt zu haben.
Über das offene Waffentragen in Texas haben allerdings ganz viel den Kopf geschüttelt, auch und insbesondere die Amerikaner selber.
Es geht da nicht um das Schnell fahren sondern um das schnell fahren können, und zwar selbstbestimmt. Das hat was mit Freiheit zu tun. Das selbe werden einem auch die open carry Jungs und wenigen Damen in Texas erzählen. Aber wie es mal einer Postuliert hat. Es soll mal ein Schwarzer mit open carry permit und Waffe offen am Gürtel in ein Geschäft gehen. Da würde im Coffee-Shop eher auf Ihn geschossen geschossen aus Angst vor einem Überfall als ihn danach zu fragen, ob er einen Frappuchino oder lieber einen Milchkaffee zum Bagel möchte. Land of the free; if you are white.

In Münster war ich ein paar mal und bin am ersten Abend im Dunkeln mit einem Kollegen ohne Ortskenntnis aus dem Ausgang des Hotels auf den Bürgersteig gegangen. Binnen Sekunden bestand akute Lebensgefahr. Lichterlose Geschwader von Radfahrern in meist dunklen Klamotten sind mit ordnungsgemäßem Tempo 30 auf Ihrer in etwas dunklerem Grau gehaltenen Hälfte des normalbreiten und kaum beleuchteten Weges in vielleicht 1m Abstand zur Hoteltür vorbei gedonnert. Ihr frenetisches Klingeln hat da auch nicht mehr geholfen. Das war absolut lebensgefährlich. Ich kam mir vor, als wäre ich verschlafen aus einem Bus ausgestiegen und der Fahrer hat den Parkplatz mit der Mittelspur auf der A8 verwechselt.

Ich möchte sehen, wie das hier z.B. in Saarbrücken gehen soll. Es ist so hügelig, dass eh kaum einer Rad fährt. E-bikes werden da helfen, aber im Winter läuft da garnichts mehr. Ein a la China in den 70gern zu Massen radfahrendes Deutschland ist ein feuchter Traum blattfarbener Organisationen mit Bezug zur Großstatt. Den Rest interessiert die nicht. Wem die Busanbindung auf dem Land nicht gefällt, kann ja nach Berlin ziehen. Da ist alles besser, kleiner und näher = ökologischer. In Massentierhaltung würde man sagen = ökonomischer.