Priusfreunde.de

Vielleicht sollte die DUH wirklich Tempo 80 auf Autobahnen einfordern.
Dann würde dieser Wert so aufgeweicht werden, dass als Kompromiss Tempo 120 rauskommt. Schon wäre das Ziel erreicht.

Ironie Ende

Die "freie Fahrt für freie Bürger" erinnert schon ein wenig an das störrische Festhalten der Amerikaner am 2. Zusatzartikel. Wir befinden uns damit aber in guter Gesellschaft. Auch in den
indischen Bundesstaaten Vanuatu, Pradesh und Uttar sowie Nepal, Myanmar, Burundi, Bhutan, Afghanistan, Nordkorea, Haiti, Mauretanien, Somalia und dem Libanon läßt man den Autofahrer freie Hand (oder sollte ich Fuß sagen), um die für ihn richtige Reisegeschwindigkeit zu ermitteln. Auch dort scheinen Umwelt- und Sicherheitsaspekte ein geringeres Gewicht zu haben.

Äh, bevor wir jetzt alle in Schnappatmung (die einen erfreut, die andren erbost) geraten: wieso finde ich darüber nix auf der DUH Homepage?

Ich meine, als generelles Ziel irgendwo schon, aber nix Konkretes jetzt mit Klage und "demnächst". Hat die Presse da irgendwo Gras wachsen gehört? Oder Fake News??

Servus.

JSH schrieb:
[....] Auch dort scheinen Umwelt- und Sicherheitsaspekte ein geringeres Gewicht zu haben.
So, wie Umweltaspekte kein Gewicht haben, wenn man die Leute ein- oder gar mehrmals im Jahr in den Urlaub reisen/fliegen lässt, zuschaut, wie der Sommer- aber gerade auch Winter-Tourismus in den Alpen weiter ausbaut wird, Massen mit einem Schiff durch die Gegend geschippert werden, Weltraumtourismus durch u.a. Musk gefördert wird oder wie aktuell wieder massenweise Feuerwerkskörper verkauft und zum Neujahr abgefackelt werden um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen. In Rahmen dessen könnte man sich einmal überlegen, ob es für die Umwelt so gut ist, daß man bei Fahrrädern verstärkt auf Alu und CFK setzt.


Grüße ~Shar~

Frei nach dem Motto: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass"!

dukesim schrieb:
Auch wenn es sich quantitativ eher um einen symbolischen Betrag handelt.Naja, symbolisch würde ich die derzeit 0.4% unseres gesamten CO2-Ausstoßes von D nicht nennen. Die CO2-Emissionen sind derart vielfältig verbreitet, da gibt es nicht auf die Schnelle an einer Stellschraube eine massive Verbesserung. Da muss jeder seinen Beitrag leisten. Ein Tempolimit von 120km würde die PKW-Emissionen im Gesamtnetz (nicht nur Autobahn!) um ca. 3% sinken lassen. Eine zusätzliche Verringerung auf 80kmh im Landstraßenverkehr würde diesen Wert sicherlich auf 4% hochbringen. Das sind alles andere als Peanuts!

Was dann noch dazukäme, wäre (hoffentlich) ein Ende des Wettrüstens bei der Motorleistung und die Hersteller könnten sich dann endlich einmal die Effizienz auf die Fahnen schreiben. In Summe sind dann beim PKW garantiert mindestens 10% Ersparnis drin, ohne das Rad neu erfinden zu müssen. Heute bereits bekannte und auch schon lange erprobte Motorenkonzepte unter Verwendung geänderter Arbeitspunkte würden hierzu schon ausreichen.

Vollkommen unabhängig vom Tempolimit muss man diesen Weg gehen,
sonst werden die nun gesetzten CO2-Ziele der EU nicht erreichbar sein. Ein Tempolimit von 120/80kmh könnte aber durchaus als Katalysator wirken, hier schneller zum Erfolg zu können.

Es ist jedenfalls ein Irrglaube, woanders lägen auf die Schnelle höhere Prozentzahlen an Einsparpotenzial erntereif vor.
Nimm die immer wieder gepriesene Wärmedämmung von Bestandsgebäuden. Da wird mit Prozentzahlen um sich geworfen, die absolut unhaltbar sind. Die nachträgliche Dämmung eines normalen Ziegelhauses, wie es vor 50 Jahren üblicher Weise gebaut wurde, bringt mit viel Glück 10% Heizenergiereduzierung, das war es dann aber auch. Da wäre es in vielen Fällen effizienter, die Heizung zu erneuern und mit Solarthermie auf dem Dach zu ergänzen. Für Dämmung und neue Heizung wird in den allermeisten Fällen das Geld nicht reichen.

Wie schon gesagt, jedes Zehntelprozent bei der CO2-Reduzierung muss hart und oft auch teuer erkämpft werden und beim Tempolimit gibt es einen kräftigen Schluck aus der Pulle für lau!

cirr_s schrieb:
... werden sehr viele, gefühlt 60% , grantig - wenn man mit dem Tempolimit Thema kommt. Es ist nicht nur die böse Lobby.Das mit den 60% halte ich für arg übertrieben. Das Problem ist doch, dass es noch nie eine objektive Umfrage gegeben hat. Jede Umfrage war doch schon vorher in der Richtung gepolt, wie man das Ergebnis haben wollte. Solange die Regierung auch konsequent verweigert, die Auswirkung pro/kontra Tempolimit anhand eines aussagekräftigen Feldversuchs zu bestimmen, wird sich das Geschrei von beiden Seiten auch nicht ändern.

Man bräuchte nur einmal ganz objektiv die Momentanverbrauchswerte aller Fahrzeuge bei 180kmh veröffentlichen. Das alleine würde einen deutlichen Schub in Richtung Tempolimitbefürworter ergeben.

eppf

@Shar,

Du fühlst Dich wohl getroffen, oder? War nicht meine Absicht.

Ich will mal etwas zu meiner Einstellung erläutern:

Natürlich kann jeder nach eigenem Gusto sein Auto pflegen und hegen. Aber für mich hört der Spass auf, wenn man für sich einfordert, man könne im öffentlichen Verkehrsraum machen was man will. Zur Not auf Kosten Anderer, bzw. man nimmt in Kauf, das auch andere Verkehrsteilnehmer betroffen sein können. Autobahnunfälle mögen seltener als Stadtunfälle sein. Nur wenn es hier kracht, geht es meist nicht nur mit Blechschaden ab.

Siehe Dir mal die Werbung und Presse zum Thema Auto an.

- Freude am Fahren, da wird das sportliche herausgestellt. Wohlgemerkt nicht auf dem Sportplatz, sondern zwischen Oma und Opa, Familie und Kind usw.

- Wortwahl beim beschreiben des Design von Fahrzeugen. Strotz nur so von Agression.

- Fotos von neuen Autos und Zubehör. Sexismus und meist frauenverachtend. Siehe Kalender einer Reifenmarke

- Auto als Statussymbol. Wird so gesehen.

Usw. Nur Beispiele, könnte man stundenlang analysieren und weiter ausführen. Meine Empfehlung: schaut Euch mal alles rund ums Autounter diesen Gesichtspunkten an. Erhellend, wirklich.

Deshalb mein obiger Einwand, das eine ganze Nation mal professionelle Hilfe vom Psychologen bräuchte. Es wird Zeit auch hier mal umzudenken.

Ich bin tolerant und lasse jedem sein Pläsierchen. Nur bitte nicht auf meine und allgemeine Kosten.

Ich bin häufig in der Eifel unterwegs. Samstag Abend nach Disko. Immer wieder verunglücken junge Leute mit aufgemotztem Golf und reissen ihre Freunde mit ins Maleur.

Wie entspannt geht es da z.B. In Schweden zu. Wenn dort mal gerast wird, wird es teuer. Ansonsten fährt man mehr oder weniger entspannt von A nach B. Kaum einer drängelt und hält Abstand mit den Parksensoren (gefühlt). Geht doch und für alle bedeutet das gesteigerte Lebensqualität.

@Shar, musst Dich weder bei meinem ersten Posting, noch jetzt angesprochen fühlen. Aber vielleicht regt es mal zum Nachdenken in ruhiger Stunde an.

Frohes Fest.

Shar schrieb:
Ergänzend dazu möchte ich noch, daß es wohl jedem selber überlassen sein sollte, wie wichtig im das eigene Auto ist. Wenn jemand das Auto nur als Gebrauchsgegenstand sieht (und entsprechend damit umgeht), dann ist das jenes gutes Recht, solange er diese Einstellung nicht bei den Fahrzeugen anderer Leute beibehält. Aber ebenso hat man es dann zu akzeptieren, wenn jemand an seinem Auto hängt, es hegt und pflegt und penibel darauf schaut. Demjenigen dann psychologische Defizite zu unterstellen, weil man selber nicht in der Lage ist, dies zu akzeptieren oder zumindest zu tolerieren, zeugt von Intoleranz. Eine entsprechende Unterstellung halte ich daher für ausgesprochen unverschämt.
Wenn jemand sein Auto hegt und pflegt (also liebt ), habe ich nicht das Geringste dagegen. Im Gegenteil: vielleicht hält es durch diese Behandlung sogar deutlich länger, was gut für die Umwelt wäre. Ich glaube, solchen "Liebhabern" hat hier auch niemand psychologische Defizite unterstellt.

Hier geht es um sehr schnelles Fahren und dessen unterschiedlichen Folgen. @hverheyen beschreibt es hier sehr treffend. Dem schließe ich mich voll und ganz an. Es gibt diverse Fernsehbeiträge und YouTube-Videos zum Thema Raserei - und all ihren verheerenden Auswirkungen. Ich bleibe bei meiner Ansicht: Wer der Meinung ist, (s)ein Auto benutzen zu müssen, um anderen irgendetwas zu beweisen oder zu ihrem Nachteil seinen Fahrstil durchzusetzen, sollte sich dringend in psychologische Behandlung begeben.

Zitat:
Lärmbelastung in Bremen
Grüne fordern Tempo 80 auf Autobahnen

In Bremen fordern die Grünen ein Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen im Stadtgebiet. So sollen Anwohner vor Lärm geschützt werden. Schon einmal setzten die Bremer ein generelles Tempolimit durch.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/bremen-gruen...ahnen-a-1245067.html

Grüße, Egon

Typisch Deutschland: kostenminimale Maßnahmen verhindern, kostet es, was es wolle!

Es wäre mal interessant gewesen im Artikel zu erfahren auf wieviele Kilometer Strecke sich das Tempolimit erstrecken soll.
Geht es nur um ein paar Kilometer sind bauliche Maßnahmen in der Tat unsinnig, allerdings bei der ganzen Hysterie in letzter Zeit,würde ich mich auch nicht mehr über die Schlagzeile "Grüne fordern Verbot von Autos" wundern...

hverheyen schrieb:
Siehe Dir mal die Werbung und Presse zum Thema Auto an.
Den Vogel abgeschossen - mit freudschem Versprecher in der Anzeige - hat BMW ja kürzlich:

Civic2006 schrieb:
Geht es nur um ein paar Kilometer sind bauliche Maßnahmen in der Tat unsinnig, ...Wir reden hier über Autobahnen im STADTGEBIET! Da kann es sich doch per Definition nicht um lange Überlandstrecken handeln, die man ansonsten ausbremsen würde und hier wird entgegen deiner Aussage genau andersrum ein Schuh draus.

Sind auf diesen Stadtautobahnen nur wenige km betroffen, wo Lärmschutzmaßnahmen notwendig sind, dann könnte man die dafür notwendige Investition noch einsehen. Ist es dagegen eine erheblich km-Zahl, dann werft bitte nicht Unsummen beim Fenster hinaus! Die Baukosten von Lärmschutzmaßnahmen sind immer noch ziemlich proportional zur Länge der Strecke.

Wo liegt das unzumutbare Problem, wenn Stadtautobahnen aus Lärmschutzgründen auf 80kmh begrenzt werden?

eppf

Wenn ich mich gut erinnere gibt es das auf der A5 bei Heidelberg schon.

Jan

Zitat:
Sinnvoll wäre ein Tempolimit von 200 km/h auf deutschen Autobahnen - aus mehreren Gründen.- www.spiegel.de/auto/aktuell/tempolimit-j...l#ref=recom-outbrain

Immerhin eine Akzeptanz der Notwendigkeit eines Limits.

Viele Grüße, yarison