Priusfreunde.de

Bin immer noch für Tempo 180 füt Pkw, 130 für die "Sprinter-Klasse" (ab 2,8to-3,5to) und 80 für LKW (ab 3,5to).
Und dann noch richtige Strafen. Wer 20% zu schnell ist (das sind dann 38km/h zu schnell für PKW), Führerschein 3 Monate weg + saftige Geldstrafe.

Aber dank der Elektroautos wird das Tempo auf den Autobahnen eh runter gehen. Die meisten fahren um die 160, selbst die meisten Tesla S fahren kaum schneller obwohl sie alle könnten.

billthebull schrieb:
(...)
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber um z.B. von 230km/h auf 130km/h abzubremsen benötigt man so knappe 200m.
Das würde dann bedeuten, dass man schon in 200m Entfernung fast eine Vollbremsung hinlegen muss, um dem anderen nicht in den Kofferraum zu donnern.(...)
Kleiner Denkfehler: Der Kollege mit 130 fährt ja in der Zeit weiter, während man von 230 bremst. Man muss also mit der Geschwindigkeitsdifferenz von 100km/h in die Rechnung gehen.

Ansonsten ist es natürlich klar, nimmt einem auf der Landesstrasse einer die Vorfahrt, schon kracht es ebenfalls gewaltig. (oder ein Rechtsabbieger fährt einen auf dem Fahrrad um, etc.)
Das spezielle auf der Autobahn ohne Limit ist wohl, dass solche Situationen häufiger sind, man also zum Teil dauerhaft mit erhöhter Aufmerksamkeit fahren muss.
Natürlich ist das stressiger für alle Beteiligten. In der Großstadt bei dichtem Verkehr, LKW, Bus, Fahrradfahrer, ist es aber wohl auch nicht so entspannt. Es ist wohl die Frage, ob man die Autobahn zu einer Oase der Entspannung machen will, oder ob man die Leute so schnell fahren lassen will, dass es zwar nicht mehr so entspannt ist, aber immernoch in einem hinreichenden Maße sicher.

Für mich ist die Autobahn beides. Fahre ich dauerhaft hinter einem LKW mit adaptivem Tempomat, bin ich tiefenentspannt (das sind die meisten km die ich mache). Will ich meine Reisezeit verkürzen, bleibe ich eben konzentriert auf dem Gas und auf der anderen Spur(je nach Situation variiert dann die Geschwindigkeit zwischen 140 und 180).

Ich finde es völlig legitim die Lücken zuzufahren. Warum soll ich bremsen und damit Energie verschwenden nur damit der Schleicher hinterm LKW in Zeitlupe überholen kann um bloß keinen Tropfen Benzin mehr zu verbrauchen?
Es gibt viele die dann mit 95km/h nen LKW überholen - aber das ist für mich genauso egoistisch und rücksichtslos wie mit Lichthupe einen bald in den Kofferraum zu fahren.

@dukesim

Ja, stimmt!
Hatte ich bei der Rechnung total übersehen!
Dann ist es ja nicht ganz so tragisch, wie von mir beschrieben.
Danke!

straubi schrieb:
(...)
Es gibt viele die dann mit 95km/h nen LKW überholen (...)
95 erlebt man seltener bei PKW, aber Leute mit freiwilligen 105 sieht man tatsächlich hin und wieder auf der Überholspur. Das ist wirklich rücksichtslos, weil es nur die eigenen Interessen in den Vordergrund stellt.

Ich mache soetwas grundsätzlich nicht. Will ich dauerhaft langsam fahren, bleibe ich für immer rechts. Wenn ich dann doch mal einen osteuropäischen Stinker als Vordermann erwische, dann fahre ich eben einige Sekunden Vollgas und überhole zügig.

Hallo,

nix wesentlich Neues, aber ein nettes zusammenfassendes Kompendium in einem Artikel vom Anfang November in der "Westfälischen":

Das würde ein Tempolimit auf Deutschen Autobahnen bringen

www.wr.de/politik/was-bringt-uns-ein-tem...mit-id212398647.html

Und eine kleine Rechnung zur CO2 Ersparnis aus gegebenen Anlass (Klima Gipfel in Bonn):

Zitat:
Das Umweltbundesamt (UBA) hat ausgerechnet, was das [Anm: Tempolimit 120] fürs Klima bedeuten würde: Beim Ausstoß des Schadstoffs CO2 würden rund drei Millionen Tonnen eingespart – eine Reduzierung um neun Prozent beim Straßenverkehr.
Angesichts von über 900 Millionen Tonnen CO2-Gesamtausstoß sicher nur ein kleiner Anteil, gibt Werner Reh vom Umweltverein BUND zu. „Anders als viele Schutzmaßnahmen kostet diese nichts.“

Das Tempolimit hätte keine allzugroße Bedeutung, richtig. Liegt auch daran, dass Viele so arg schnell gar nicht fahren.

Das Tempolimit soll vor allem das Fahren für die große Mehrheit angenehmer und stressfreier machen, wenn sie weniger von hinten bedrängt werden und es soll für alle sicherer werden.

Das Beste sind nach wie vor Tempolimits, die von der Verkehrsdichte abhängen. Die wirken dann nämlich auch, weil man gewohnt ist, auf einer Strecke z.B. 130 zu fahren, oder ab und zu, wenn sie spät abends frei ist, auch unbegrenzt, dann aber plötzlich auch 100 auftauchen, wenn dichter Verkehr ist. Das wird besser beachtet, als pauschale Limits.

musikus schrieb:
Das Beste sind nach wie vor Tempolimits, die von der Verkehrsdichte abhängen. Die wirken dann nämlich auch, weil man gewohnt ist, auf einer Strecke z.B. 130 zu fahren, oder ab und zu, wenn sie spät abends frei ist, auch unbegrenzt, dann aber plötzlich auch 100 auftauchen, wenn dichter Verkehr ist. Das wird besser beachtet, als pauschale Limits.
Diese Theorie möchte ich anzweifeln.

Ich fahre selten AB-Strecken mit dyn. Tempolimit und kann auch nicht viel über die Kontrollmöglichkeiten dort sagen (wurde jemand dort schon mal geblitzt?).

Auf Strecken mit dyn. Tempolimit sehe ich eigentlich mehr Autofahrer, die sich nicht daran halten als die, die sich dran halten.

Aber ich kann mich auch irren...

Grüße
Peter

wagenwinde schrieb:
Ich fahre selten AB-Strecken mit dyn. Tempolimit und kann auch nicht viel über die Kontrollmöglichkeiten dort sagen (wurde jemand dort schon mal geblitzt?).

Ja, morgens 01:36 Magstadt, BAB 8, München - Karlsruhe. Kilometerlange dynamische Geschwindigkeitsbegrenzung 120km/h. 200m nach ersten 100km/h Begrenzung mit noch 108km/h: Blitz

Eigentlich halten sich dort auf der A8 die meisten an die dynamischen Tempolimits. Wenn das Limit im Sinne des Verkehrsflusses und der Sicherheit variabel angepasst wird, finde ich das prinzipiell eine gute Sache. Das man nachts auf der leeren Autobahn im minimalen Mindestabstand nach der ersten Reduzierung misst, halte ich dafür weniger gut.

Viele Grüße
yarison

hinzii schrieb:


Aber dank der Elektroautos wird das Tempo auf den Autobahnen eh runter gehen. Die meisten fahren um die 160, selbst die meisten Tesla S fahren kaum schneller obwohl sie alle könnten.

Beim Tesla ist es moeglich, an den Superchargern schneller zu laden, als man die Energie bei der Fahrt verbraucht. Ab 150 Km/h auf der Langstrecke hebt sich dieser Effekt auf.

tecis schrieb:
Beim Tesla ist es moeglich, an den Superchargern schneller zu laden, als man die Energie bei der Fahrt verbraucht. Ab 150 Km/h auf der Langstrecke hebt sich dieser Effekt auf.Passt doch ganz gut .

ja, sozusagen eingebautes Tempolimit.

Wenn man allerdings fuer kuerzere Strecke voll geladen los faehrt und am Annkunftsort wieder eine Lademoeglichkeit hat, sind auch hoehere Geschwindigkeiten (bis ca. 180 km/h) sinnvoll machbar.

tecis schrieb:
Wenn man allerdings fuer kuerzere Strecke voll geladen los faehrt und am Annkunftsort wieder eine Lademoeglichkeit hat, sind auch hoehere Geschwindigkeiten (bis ca. 180 km/h) sinnvoll machbar.Erkennst du wirklich nicht den Widerspruch in den beiden fett zitierten Wörtern?

Dies mal vollkommen unabhängig von der unnötig hohen verbratenen Energiemenge.

eppf

Es gibt keinen Widerspruch darin fuer Menschen, die gelegentlich externem Termindruck unterliegen bzw. zu bestimmten Zeiten ihre Fahrzeiten minimieren wollen. Grundsaetzlich geht das nur in nicht tempolimitierten Bereichen, wobei mit meiner Auffassung, die LKW-Geschwindigkeit auf 110 KmH und die PKW-Geschwindigkeit auf 160 KmH zu begrenzen einerseits eine nahezu optimale Geschwindigkeit fuer Elektrowagen mit entsprechendem Schnellladenetz und geringen Luftwiderstaenden (aktuell nur Tesla) gegeben waere und andererseits die Differenzgeschwindigkeiten zwischen PKW und LKW abgebaut wuerden.

Wenn ich von Rand-Berlin mit voller Ladung weg kann und weiss ich habe einen Termin in Leipzig zu einer bestimmten Zeit, der laenger dauert und es mir erlaubt, vor Ort waehrenddessen zu laden, so gibt es sehr wohl die Moeglichkeit, bei freien Verkehrsverhaeltnissen schneller als 150 Km/H zu fahren, denn ich spare in diesem Falle (rein theoretisch Zeit).

De facto ist das in vllt. 5 % der Fahrten (eher weniger) der Fall. Wuerde ich es tun? Vermutlich nicht, mir sind 150 Km/h eigentlich genuegend in DE, hier bei mir fahre ich, wenn ich denn mal fahre (so gut wie gar nicht aktuell) 110-120.

Es gibt allerdings Menschen, deren Praemisse nicht darin besteht, mit 95 km/H hinter dem LKW hinterher zu oekologieren.

Wenn diese dann mit dem Elektroauto schnell fahren, so sind sie rein energieverbrauchtstechnisch auch aehnlich unterwegs wie ein Prius, der dem LKW hinterher zuckelt. (Rechnungsbasis: Prius 3.5 Liter/100 KM, Elektrowagen 350 Wh/KM bei sehr hohen Geschwindigkeiten). Zu den Schadstoffen (Grosskraftwerk = grosser Brennraum vs. Kleinkraftwerk Verbrennungsmotor) ist sicher nichts mehr zu sagen.

Weiterhin besteht dieser spezifisch sehr hohe Energieverbrauch dann nur fuer die kurze (Teil-) Strecke, geht die Fahrt anschliessend weiter, so ist es viel sinnvoller (beim Tesla) die 150 KmH max. einzuhalten, denn der Ladevorgang dauert bei hoeheren Geschwindigkeiten im Vergleich zur Gesamtreisezeit viel laenger, was in Summe trotz schneller gefahrener Abschnitte auf der Autobahn die Reisezeit verlaengert und damit oekonomisch wie oekologisch totaler Unsinn ist.

Das Argument der unnoetig verbratenen Energiemenge ist daher in Bezug auf die Gesamtstrecke eher wenig realistisch und keineswegs haltbar, solange der hauptsaechliche Anteil der verkehrsleistung von Verbrennungskraftmaschinen geleistet wird.

Kurz gesagt:

Es ist irrelevant, ob kurze Teilstrecken im Elektroauto sehr schnell zurueck gelegt werden, solange der Hauptteil der Verkehrsleistung im Einklang mit der Einhaltung der Richtgeschwindkeit ablaeuft.

Beim BMW i3 und anderen Elektro-Katastrophen des Luftwiderstandes liegt der Verbrauch allerdings schon bei 120 KmH sehr hoch.

wagenwinde schrieb:
Auf Strecken mit dyn. Tempolimit sehe ich eigentlich mehr Autofahrer, die sich nicht daran halten als die, die sich dran halten.
Bei uns im Ort gibt es vor einem Freibad im Sommer (Mai-September) ein Tempolimit von 50km/h, sonst sind dort 100km/h erlaubt. Wer dort regelmäßig langfährt, kommt leicht in die Falle, nach Gewohnheit zu fahren, was im Mai zu einem erhöhten Erfolgen bei Blitzaktionen führt.