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Absolut richtig !

Auch ich stimme da voll und ganz zu. Aber dem Schnellfahrer sollte es wirklich bewusst sein, dass er jenseits der 130kmh in die Gefährdungshaftung geht, egal wie dämlich sich der andere verhalten hat. Bloß dieses Bewusstsein kann man sehr häufig ganz und gar nicht erkennen.

Wenn man nämlich bei ziemlich voller Autobahn trotzdem mit 180+kmh links durchbrettert, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die erste Gefahrensituation aufkommt, weil jemand nur flüchtig in den Rückspiegel schaut und den Schnellfahrer dabei übersieht.

Man sollte halt mit dem geschenkten Gut, in D gegenüber allen anderen Staaten auch schneller fahren zu dürfen, verantwortungsvoll umgehen und dieses Gut auch nur dann nutzen, wenn die Autobahn dazu ausreichend leer ist. Wenn die Leute dies aber zu einem großen Anteil nicht können, dann hilft nur eine gesetzliche Beschränkung, die man sich aber dann durch Uneinsichtigkeit selbst zuzuschreiben hat.

Dabei wäre es so einfach, die richtig angepasste Geschwindigkeit zu finden. Nämlich die, mit der man die meiste Zeit konstant fahren kann. Bei einem andauernd notwendigen Bremsen und Wiederbeschleunigen ist man eindeutig zu schnell.

eppf

eppf schrieb:

Bei 240kmh braucht man nicht mehr darüber diskutieren, wer als Hauptverursacher anzusehen ist.

interessant - frueher (so vor 20+J) haette ich es noch nicht so genau eingesehen - weil mein Auto/Motorrad 'nur' ~190/220 'gerannt' ist ... und der Verkehr auch viel weniger war.
Heute - kann ich Dir nur zustimmen

...vielleicht gehoert es aber zum "Lernprozess" dazu, dass man mal mit solchen Geschwindigkeiten 'unterwegs' gewesen sein musste, um zu begreifen - wie schnell das wirklich ist.

z.B. der Unterschied zwischen 200km/h und 250km/h - ist unbeschreibbar gewaltig ! Mit meinem Motorrad (CBR-1000F - vor ~20J) habe ich DAS exakt EIN mal ausprobiert ... danach NIE nochmal. - In einem PKW wird einem dies viel weniger klar.

Auf einer zweispurigen Autobahn mit LKWs, wo es zwangsläufig zu Überholvorgängen kommt, mit 240kmh dahinzubrettern, ist sowas von hirnlos, dass man es gar nicht mehr beschreiben kann.

JA - kann ich nur zustimmen - 'hirnlos' trifft es wirklich.

Meine Beobachtung aber ist auch, dass die meisten 2-Spurigen AB-Abschnitte mittlerweile fast alle Geschwindigkeitsbeschraenkt sind auf 120 oder 130 ... was auch gut ist.

MezzoL schrieb:
Auf der Autobahn ist es nunmal wichtig, den Verkehr zu beobachten! 100m sind da viel zu wenig (doch selbst da reichts bei vielen nicht), doch 1km ist wiederum schon extrem (aber gutes Beispiel )
Wenn man öfter in den Spiegel schaut, dann lässt sich sehrwohl abschätzen, ob "der helle punkt da hinten", sich jetzt nur langsam oder sehr schnell nähert!
Natürlich kann man sich verschätzen, keiner ist perfekt, doch es kommt halt drauf an wie man damit umgeht.Dem Herren sei Dank, dass Du dabei warst und dadurch die Geschwindigkeit genauestens einschätzen konntest. Sonst kann man eine Einschätzung dieser von mir erlebten Situation auch kaum machen.
Achso:
Und, ja, wenn der "Einscherer", den schnelleren zu einer Gefahrenbremsung zwingt, dann läuft das sehrwohl unter Nötigung-auch wenn das manche nicht wahrhaben wollen!
Achso:
Und ja, bei einer solchen Nötigung wie Du es nennst, auch mit extremster Gefährdung wie ich es nenne, hätte ich an Stelle des Überholenden den "Nötiger" bei der nächsten Gelegenheit zur Rede gestellt. Ich war gern dazu bereit. War aber nicht so, denn der Überholende hat es vorgezogen, seinen Geschwindigkeitsrausch lieber fort zu setzen. Ich war gar nicht mal in der Lage, dessen Kennzeichen zu merken. Schade!
@MezzoL, danke für Deine überaus kluge Einschätzung dieses Sachverhaltes.

MfG Harzbube, der Dir auch mal ein solches Erlebnis wünscht.

hirni schrieb:
Meine Beobachtung aber ist auch, dass die meisten 2-Spurigen AB-Abschnitte mittlerweile fast alle Geschwindigkeitsbeschraenkt sind auf 120 oder 130 ... was auch gut ist.Komisch, die Autobahnen, die ich vorwiegend benutze, sind meist 2-spurig und trotzdem nur zu einem sehr geringen Streckanteil beschränkt.

Liegt das daran, dass ich in Bayern wohne?

Jetzt mal abgesehen von Beschränkungen auf Grund von Dauerbaustellen, einzig nennenswerte beschränkte Bereiche hat hier die A8 zwischen Inntaldreieck und Salzburg, obwohl man auch hier den Wahnsinn fertigt bringt, Bereiche ohne Begrenzung zu versehen, die einerseits weniger als ca. 400m freie Sicht nach vorne ermöglichen, andererseits nicht einmal über einen Pannenstreifen verfügen.

eppf

eppf schrieb:
Liegt das daran, dass ich in Bayern wohne?

Ja! - ziemlich eindeutig. - ich komme auch aus Bayern.
In anderen Bundeslaendern habe ich das Gefuehl mehr Tempolimits zu haben.

Die A8 bzw. A9 sind die grossen Ausnahmen, weil die auch laengere 3-spurige Abschnitte haben - wo es auch ausserhalb Bayerns keine Tempolimits gibt.

Dann muß ich eine andere A9 kennen. Von Berlin bis München sind mir mehrere im Kopf geblieben - allerdings habe ich nicht aufs Bundesland geachtet

Die A9 zwischen München und Nürnberg ist jedenfalls extrem stark befahren und ich meide diese Autobahn, wenn es nur irgendwie geht. Wenn ich in Richtung Würzburg muss, dann nehme ich alternativ immer die A7 und Richtung Thüringen/Sachsen fahre ich dann lieber über Regensburg.

Was man bezüglich der Raserei auf Grund eines 3-spurigen Ausbaus angerichtet hat, kann man übrigens sehr gut an der A8 zwischen München und Augsburg erkennen. Auch wenn die Gesamtunfallzahl nicht nach oben schoss, die Zunahme der schweren Unfälle ist erheblich und die Anwohnergemeinden beschweren sich nun über den Lärm. Letzteres ist auch kaum verwunderlich, wenn Geschwindigkeiten deutlich jenseits der 200kmh dort jetzt an der Tagesordnung sind.

Aber die Autoindustrie musste ja nicht nur bei den Abgasen und beim Verbrauch betrügen, sondern auch noch bei den Lärmpegeln.

Mit welchem Recht will die Autoindustrie denn überhaupt noch gegen ein Tempolimit argumentieren, wenn man jenseits der 120kmh auf den Schadstoffausstoß pfeift, die Autos auf Grund der Optimierung auf den NEFZ-Zyklus hin jenseits von 120kmh mehr saufen, als sie es müssten und dann auch noch mehr Lärm gemacht wird als nötig?

eppf

NRW - A1 zwischen Köln und Blankenheim ist ohne Limit und zweispurig.

Davon abgesehen, das Werktags hier LKW - Kolonnen die Bahn verstopfen ist die Richtung Köln Sonntag Spätnachmittag immer dann die Hölle, wenn am Nürburgring eine Motorsportveranstaltung war.

Motosportbegeisterte und Hirnlose mit Motorrad und Sportwagen treffen dann mit > 200km/h auf PKW mit Hänger, Wohnmobile und Sonntagsausflügler, die mit max Richtgeschwindigkeit und vollbesetztem PKW mit Kindern auf dem Nachhauseweg sind.

Das hat mich zum 100%iger Befürworter von allgemeiner Geschwindigkeitsbegrenzung und vor Allem auch die Überwachung und kassieren heftiger Strafen gemacht.

Und damit meine ich nicht eine Grenze von 170 oder mehr, wie hier auch schon angesprochen wurde, sondern max 130 auf AB.

Ein Tempolimit erfolgt nur bei wiederkehrenden Unfällen oder viel Verkehr oder geographischen Besonderheiten.
Ohne Grundlage gibt's auch kein Tempolimit.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es nur 2-spurige Autobahnen, aber kein Tempolimit.

Ich bin auf der Suche nach einem Online-Artikel, auf den ich vor ca. 2-12 Wochen gestoßen bin. Es ging darum, wie anstrengend hohe Fahrgeschwindigkeiten für das menschliche Gehirn (des Fahrzeugführers) sind und darum, dass das Gehirn relativ schnell in eine Art Energiesparmodus übergeht, um den Sauerstoffverbrauch in Grenzen zu halten.

Habe ich den Artikel hier aus diesem Forum?
Über Google finde ich ihn trotz aller möglicher Suchwortkombinationen gerade nicht.

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Ha! Habe ihn, es ging u.a. um illegale Straßenrennen:

"Ein Auto ist fünf Mal gefährlicher als eine Schusswaffe" bzw. "Warum sich der Mensch am Steuer überschätzt"

Naja, der Vergleich mit Waffen hinkt sehr stark und irgendeine Art von Quantifizierung ist nicht sehr unseriös. Wo kommen diese 5-Mal überhaupt her?
Als Sportschütze weiß ich, dass man beim Schießen sehr viel Vorsatz braucht um überhaupt etwas zu treffen, beim Auto geht es viel mehr um Fahrlässigkeit. Auch kann bei bestem Verhalten ein Unfall passieren (technisches Versagen, oder mehrere unglückliche Umstände gleichzeitig).

Womit der Artikel natürlich trotzdem Recht hat: Nicht die Waffe oder das Auto tötet, sonder derjenige der die Maschine in seiner Gewalt hat.
Im Gegensatz zum Autofahrer verliert man als Sportschütze bei einer Strafe ab 60 Tagessätzen seine Zuverlässigkeit im Sinne des Waffengesetzes und hat ab dann nichts mehr mit Waffen zu tun. Es ist auch egal was für eine Straftat das war, Steuern, Verkehr oder was auch immer. Auch muss man bedenken, dass es z.B. bei 1,5Jahren Strafe häufig noch Bewährung gibt, um mal die 60 Tage einzuordnen. Damit sind die legalen Waffenbesitzer in Deutschland auch sehr unauffällig.

Das eigentlich Entscheidende am zitierten Bericht war für mich nicht der Vergleich mit den Waffen, sondern wie unser Hirn aus Ökonomiegründen zurückregelt.
Dabei bräuchte es aber bei hohen Geschwindigkeiten eine ununterbrochen hohe Gehirnleistung.

Ich möchte jetzt NICHT erneut auf eine hirnlose Fahrweise abfahren, sondern auf den Sachverhalt, dass der Otto-Normalo offensichtlich gar nicht in der Lage sein kann, die für 200kmh notwendige Permanentaufmerksamkeit abzuliefern.

Sollte sich dieser Versuch mit der festgestellten unvermeidbaren Zurückregelung manifestieren, wäre das wohl das stärkste bisher genannte Pro-Tempolimit-Argument, an dem man nicht mehr vorbeigehen darf.

eppf

Das Gehirn geht automatisch in einen Automatismus und die Aufregung nimmt ab. Deutet eher darauf hin, dass es Übungssache ist. Rennfahrern geht es nicht anders. Man will sogar vom Bewussten ins Unbewusste für alles was einfache Regelung (im Sinne der Regelungstechnik) ist. Das gilt für Rennfahrer, wie auch für andere Sportler(Kustradfahren, Downhill usw).
Ich glaube daher, der rein kognitive Aspekt entfällt, wenn man etwas Übung einräumt. Die Aufregung und die Angst hilft einem am Anfang auch, dass man nicht zu schnell los fährt, ebenfalls etwas natürliches.

Die Faktoren, die wirklich treffen ist die Reaktionen anderer im Zusammenspiel mit der Physik/Geometrie. Eben, wie zuverlässig kann man einschätzen, wie schnell jemand angefahren kommt und wie viele Sekunden Spielraum hat man hier.
Was klar ist: Auch bei 130km/h kann einem einer blöd von links reinscherren, auf der Vorfahrtsstraße die Vorfahrt nehmen oder auf der Landstrasse blöd überholen.

dukesim schrieb:
Das Gehirn geht automatisch in einen Automatismus und die Aufregung nimmt ab. Deutet eher darauf hin, dass es Übungssache ist. Und was bedeutet das im Umkehrschluss? Eine eigene Führerscheinklasse für die Erlaubnis, über 130kmh fahren zu dürfen, nachgewiesen durch einen mehrstündigen Konzentrationstest?

Klar gibt es Leute, die das durch ausreichend viel Übung können, du hast ja selbst die Rennfahrer angesprochen. Aber die Mehrzahl der Schnellfahrer auf Autobahnen kann das garantiert nicht!

Man sieht es ja sehr anschaulich daran, wie spät meist gebremst wird, wenn ein Schnellfahrer auf langsamere Fahrzeuge aufläuft. Das ist garantiert nicht nur der "Schleich-dich-von-der-linken-Spur" Gedanke, sondern häufig auch ein Resultat von zu wenig Aufmerksamkeit.

Dass jemand schnell von hinten ankommt, sich aber durch rechtzeitiges Gaswegnehmen langsam auf den Vordermann auflaufen lässt, ist doch die absolute Ausnahme.

eppf