Priusfreunde.de

www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitra...4/0820/02_e_zehn.jsp

Besser kann man den Menschen gar nicht erklären, welcher Trugschluss dem Volk zu E10 verkauft wird. Sowohl im Bezug auf vermeintliche Ersparnis für den Nutzer, als auch zur Schadstofflüge, als auch zum ganz großen Problem, was man der Natur mit den zusätzlichen Anbauflächen antut.

Ein Kumpel meint, dass er seinen Nissan Note auch weiterhin mit E10 betanken wird. Dass er nun 0,5 Liter mehr verbraucht ist ja nicht so schlimm, schließlich spart er ja 4 Cent pro Liter.
Der deutsche Durchschnittsautofahrer denkt anscheinend manchmal ziemlich simpel.
Für mich war E10 von Anfang an eine Totgeburt. Ich werde diese Suppe niemals tanken, schließlich möchte ich meinen Prius und meinen Urban Cruiser noch lange fahren.
Dem Umweltschutz dient es nachweislich auch nicht.
Deutschland geht diesen Irrweg, um der deutschen Autoindustrie noch ein paar Jahre mehr Tiefschlaf in Sachen alternativer Antriebstechnologien zu gönnen. Die Niederlande zeigen wie es besser geht. Dort gibt es kein E10, aber eine steuerliche Förderung von Hybrid- und E-Autos.

Viele Grüße

Christian

Dein Kumpel spart vielleicht 4 Cent pro Liter, dafür muß mehr auf die Tube drücken, beigemischter Ethanol drückt den Brennwert des Gemischs nach unten!
Bei mir kommt so eine Plörre nicht in den Tank!

Dass sein Mehrverbrauch höher ist, als die vier Cent Ersparnis pro Liter begreift der nicht. Ich wusste, dass sich der deutsche Michel von der Regierung auf Dauer einlullen lassen wird.
Ich tanke diese Plörre auch nicht. Habe zeitweise sogar Ultimate von Aral getankt, um überhaupt kein Ethanol im Tank zu haben.
Bei den derzeitigen Spritpreise ist mir das aber zu teuer.
Tanke aktuelle Super Plus.

Viele Grüße

Christian

Super Plus ist ohne Ethanol? Ich dachte es hat nur mehr Oktan.

Mehrverbrauch und das schöne Auto vom deutschen Michel kann kaputt gehen. Es ist traurig aber war. 1.2.3 und dann kommt irgendwann die Umwelt die Umwelt. Das mal die Umwelt mal wichtiger ist als der Geldbeutel dauert wohl noch aweng.

Naja, immerhin liegt die Umwelt an der 3 Stelle.

Super Plus enthält im Gegensatz zu E10 nur etwa die Hälfte an Ethanol. Außerdem wirkt sich die höhere Oktanzahl positiv auf Motorlauf und Verbrauch aus. Wohlgemerkt kann nicht jeder Motor die höhere Oktanzahl verwerten. Nach eigener Erfahrung tun dies aber die meisten Toyota-Benziner. Ich schrieb doch, dass ich das Ultimate getankt habe, um kein Ethanol im Tank zu haben. Augrund der derzeit extrem hohen Preise, tanke ich Super Plus und schlucke die Kröte mit der bis zu 5%igen Beimischung von Ethnaol.
Grundsätzlich bin ich fest davon überzeugt, dass Nicht-Ethanol-Tanker der Umwelt weniger als Ethanol-Tanker schaden.

Super Plus hat keinen Ethanol-Anteil, normales Super hat 5%, E10 - 10%.

Ach ja, das Thema ist ja stets sehr kontrovers diskutiert

Ich muss mich (nur um des argumentativen Gleichgewichts willen) mal auf die andere Seite schlagen:

Den "Studien", die belegen, dass E10 nicht weniger umweltschädlich oder gar umweltschädlicher sind, sollte man auch nicht vorbehaltlos trauen.
Es gibt in Europa relativ strenge Auflagen, die beim Anbau und der Verwertung der Biomasse für das Ethanol erfüllt werden müssen.
Ob dadurch nun in anderen Regionen der Welt Wälder zerstört werden, um diese Anbaufläche "zurückzugewinnen", halte ich für schwer zu beurteilen.
Ich bin selbst kein Freund von Biokraftstoff der ersten Generation, bin aber bereit, anzuerkennen, dass dies eben eine technologische Entwicklung am Anfang ihrer Geschichte ist. Die zweite Generation ist da schon vielversprechender.
Gegen die energetische Nutzung von Biomasseabfällen der Landwirtschaft spricht zunächst mal wenig.

Davon abgesehen erfüllt der Biosprit genau wie das Biogas zwei weitere, wichtige Funktionen:
1) Wertschöpfung im Inland (Da macht der norddeutsche Bauer den Mais zu Ethanol)
2) Reduzierte Abhängigkeit von Energieimporten aus politisch instabilen Regionen (mit unseren Petrodollars werden zudem meist Regierungen finanziert, deren Gebaren man auch nicht gutheißen möchte)

Kritisieren ist immer recht einfach, aber Alternativen aufzeigen ist angesagt.
Zum Flüssig-, vielleicht noch Gaskraftstoff gibt es absehbar wenig Alternativen.
Ich sehe die Debatte vor allem aus marktwirtschaftlicher Sicht:
Ethanol der ersten Generation entsteht aus einem kleineren Teil der Pflanzen, als Ethanol der zweiten Generation. Das Potential ist hier also klar größer, weswegen es im Interesse zahlreicher Akteure ist, den Prozess zu verbessern.
Aller Anfang ist schwer, von staatlichen Fehlanreizen gespickt, etc. In 20 Jahren redet davon vielleicht schon niemand mehr.
Den Kraftstoff selbst zu erzeugen halte ich aber auf keinen Fall für eine schlechte Idee.

Übrigens: Seit vielen Jahrzehnten schon gehen Millionen Quadratkilometer Wald verloren, weil wir alle so viel und so gerne Fleisch essen. Hat da schon mal jemand drüber nachgedacht, mehr Getreide oder andere Feldfrüchte zu "tanken"?

auch Super Plus kann bis zu 5% Ethanol enthalten

so z.B. bei ARAL

bei Ultimate wäre dann kein Ethanol mehr drinnen

Moin
Über die Leidige, nicht beweisbare, Diskussion zu Motorschäden durch E10 möchte ich hier nicht schreiben. Interesant ist aber der Bericht an sich.

Zitat
Und er ergänzt: „Es muss neues Land für den Anbau von Biomasse für den Tank genutzt werden. Nahrungsmittelanbau wird verdrängt.

Was nun? Neues Land oder werden Ackerflächen für E10 Pflanzen verdrängt?

Dadurch werden neue Äcker unter den Pflug genommen, und das bedeutet, dass eben mehr CO2 entsteht – plus Monokulturen, plus Einsatz von Pestiziden und Mineraldüngern. Das sind alles naturschutzmäßig und ökologisch sehr negative Entwicklungen.“

Nochmal: Was denn nun? Entweder werden Äcker aus der Lebensmittelproduktion genommen, dann wurde die aber auch schon vorher gepflügt und gedüngt und gespritzt, vor allem ist Weizen wie auch immer es genutzt wird, eine Monokultur für Laien.
Oder aber er spricht von Grünland, welches ich aber in Deutschland nicht umpflügen darf ohne die gleiche Fläche wieder in Grünland zu wandeln, dann habe ich also die Monokultur Gras mit der Monokultur Weizen ersetzt...

Und, der Vorredner spricht es an, wer immer wieder mit diesen Argumenten kommt, der muß dann auch konsequent sein. Jeden Tag werden fast 100 Hektar Land (zumeist Ackerland) versiegelt. Egal ob da dann ein Aldi oder ein Parkplatz oder ein Wohngebiet entsteht, das Land ist auch ewig aus der Produktion genommen. Jeden Tag!!! 100 Hektar!! Eine normale, kleine Biogasanlage braucht 250 Hektar im Jahr pro 500 kw Motor. Sprich: Jede Woche werden knapp der Bedarf von 3 Biogasanlagen unter Beton geschüttet.

Ich könnte so Seitenlang argumentieren, das Fleich pro kilo ungefähr 10 kilo Getreide verbraucht, wobei Biofleisch hier noch deutlich schlechter abschneidet da pro hektar weniger geerntet wird, somit Bioanbau streng genommen ebenfalls "Völkermord" im Sinne der E10 Gegner ist.

Einfach mal konsequent sein, nicht immer nur gegen das Reden was einem gerade nicht passt. Mal über den Tellerrand schauen.

Moin
Björn

hier Bitteschön, 1 x übern Tellerand zum Milchgas.

www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-...f-china/6129644.html

irgendwo hatte ich gelesen das in Deutschland die Milch am billigsten ist auf dem Weltmarkt. Ab nach China damit. Vieleicht wird das mit Bio-Ethanol auch mal was

Wieviel % weniger Energiegehalt hat Ethanol gegenüber Superbenzin?

Und wieviel % weniger Gesamtenergiegehalt gegenüber E5 enthält E10?

Und das soll bis zu 0,5 ltr/100km bei sonst 7 ltr/100km ausmachen? Ca 1/14 tel mehr, also grob 7%?



Und zur technischen Frage - was ist mit den Fahrzeugen, die E85 oderE100 fahren? Fliegen einem da die Motoren reihenweise um die Ohren?

Oder wieso hört man so wenig von defekten Motoren aus USA?

Der Brennwert von Super E5 liegt bei ca. 12 Kw/h/kg und der von Super E10 bei 11,76 Kw/h/kg. Das sind 2 % weniger Brennwert analog zum Mehrverbrauch.

Angenommen der zusätzliche Ethanolanteil im E10 beträgt 5 % mehr als im E5 (angenommen 8 statt 3 %), ergibt sich folgende Rechnung:

Super E5 hat einen Brennwert von 12 Kw/h/kg und reines Bio-Ethanol hat einen Brennwert von 7,2 Kw/h/kg. So ergeben sich per Dreisatz beim Verhältnis 95/5 die vorgenannten
11,76 Kw/h/g Brennwert von Super E10.

Fazit: Bei der Vermischung sinkt der Energiegehalte Es stehen nicht mehr alle PS zur Verfügung und die Minderleistung wird durch Mehrverbrauch kompensiert.

Ich tanke wenn möglich Ultimate, da ich überhaupt kein Ethanol im Tank haben möchte.
Logischerweise bedeutet schon E5 einen Mehrverbrauch bei Minder-
leistung.

2% Mehrverbrauch fallen im Alltag nicht auf. Bei einem Fahrzeug mit 6 Liter
Verbrauch sind das gerade mal 0,1 Liter. Daher ist es sicherlich sogar die Wahrheit, dass die Unterschiede beim ADAC-Test in den Messtoleranzen untergegangen sind. Aber es reicht um den vermeintlichen Kostenvorteil und die vermeintliche Co2-Einsparung kaputtzumachen. Und das alles bei Minderleistung und der
Ungewissheit über die Auswirkungen auf die Lebensdauer des Autos.
Wie stärkere Mehrverbräuche bei einigen Fahrern zustande kommen, weiß ich nicht. Möglicherweise wird die Minderleistung durch zuviel Gasgeben überkompensiert.

Viele Grüße

Christian

Moin
Vergessen wird dann immer gerne, das es nicht nur um den Energiegehalt des Kraftstoffes geht. Super Plus hat nicht mehr Energie in sich, Brennwert, wie NormalBenzin. Dennoch kann ein dazu passender Motor mit SuperPlus mehr Leistung aus dem Kraftstoff holen als mit NormalBenzin. Es kommt dann nur noch auf die Verdichtung an.

Ähnlich verhält es sich beim Ethanol. Seine Oktanzahl liegt bei über 104 Oktan, E10 liegt also schon bei gut 96 Oktan. Hinzu kommt das ich, das muß so sein, mehr in den Zylinder einspritzen muß um wieder auf Lambda 1 zu kommen. Diese Mehrmenge führt durch die Entzogene Verdampfungsenergie zu einer besseren Motorinnenkühlung der Zylinder. (Einer der Gründe warum in den USA Rennwagen teils mit Methanol betrieben werden)

(Bei E85 muß 42% mehr eingespritzt werden, durch die Wirkungsgraderhöhung verbraucht man aber nur gut 33 % mehr, teils weniger.)

So ist es dann auch zu erklären warum einige, vor allem Priusfahrer mit ihrem besonderen Motorkonzept, auch über Jahre keinen Mehrverbrauch feststellen können. Es kommt halt immer darauf an was der Motor von sich aus schon kann. Der Atkinson läuft häufig unter Volllast, wo sich eine verbesserte Innenkühlung deutlicher positiv zeigt.


Moin
Björn

Stimme ich voll zu. Ich merke den kleinen Unterschied von 1,75 % weniger nicht. Es scheint, dass die reinen Kohlenwasserstofffreaks mit der allgemeinen Dekadenz driften. Glaubt ihr nicht? Dann lest mal was historisches:

de.wikipedia.org/wiki/Ethanol-Kraftstoff

So hat wie beschrieben E 10 auch Vorteile. Es hat schließlich mehr H-Atome je C-Atom und Molekül und dazu ein Sauerstoffatom. In der Mustang P58 wurde ein Starkmagnet eingebaut, der die O-Atome ausrichtete und somit die Verbrennung verbesserte und die Leistung auf weit über 1000 PS brachte.
Also nicht nur CO2 im Abgas, sondern auch Wasserdampf. Das nutze ich auch bei meiner Gasheizung.

Auf die Ackerspritdiskussion will ich mich gar nicht erst einlassen. Klar ist nur, dass wir uns umstellen müssen, wollen alle in Zukunft weiter Auto fahren.