Priusfreunde.de

Die Klimaanalgen unserer Fahrzeuge sind noch mit dem sehr klimaschädlichen Kältemittel R134a befüllt. Ein Kilogramm R134a in der Luft schadet dem Weltklima genau so viel wie 1.400 Kilogramm Kolendioxid. Die Schadwirkung tritt natürlich nur ein, wenn es unkontrolliert entweicht.

Eine Brüsseler Richtlinie schreibt allerdings vor, dass ab 2011 neu zugelassene Fahrzeuge nur noch mit Kältemittel befüllt werden dürfen, welches maximal 150 mal klimaschädlicher ist als Kohlendioxyd. Das weltweit bewährte und überall eingesetzte R134a hat damit seinen Todesstoß bekommen.

Nun hatte die Automobilindustrie zwei mögliche Auswege: Entweder man findet ein besseres Kältemittel und entwickelt dazu passende Klimaanlagen oder man legt sich hin und wartet, bis die Industrie ein voll kompatibles umweltfreundliches Kältemittel enwickelt und füllt es in bestehende Anlagen.

Die erste Variante ist erfüllbar. Kohlendioxid selber kann als Kältemittel verwendet werden. Allerdings nicht in herkömmlichen unveränderten Klimaanlagen. Sie müssten komplett neu entwickelt werden und sind in der Produktion etwas aufwändiger als die jetzigen. Dafür könnte man das bislang umweltfreundlicheste Kältemittel der Welt verwenden. Obwohl diese Verfahren in Deutschland serienreif entwickelt wurde, liegt es ungenutzt in der Schublade.

Leider wählte man weltweit den zweiten Weg und legte sich einfach schlafen. Und der Traum ging in Erfüllung: Die Chemie entwickelte ein neues Kältemittel mit dem tollen Namen R1234yf. Es kann in normalen herkömmlichen Klimaanlagen benutzt werden und ist mit dem Faktor vier fast so umweltfreundlich wie Kohlendioxid.

Leider besitzt dieses R1234yf auch Nachteile, welche vielerorts als Killkriterium für den Einsatz angesehen werden: Es ist brennbar und kann bei Hitze giftige Flussäure freisetzen. Wenn das ein Mensch abkriegt oder einatmet, kommt er nicht ohne dauerhafte Gesundheitsschäden davon.

Im normalen Betrieb und bei Unfällen ohne Hitzebildung ist das Zeug eigentlich kaum gefährlich. Doch brennt es im Motorraum oder tropft leckendes Kältemittel auf sehr heiße Motorenteile kann es zu Entzündungen, Verpuffungen und der Entstehung sehr sehr giftiger Gase kommen.

Leider ist der weltweite Einsatz von R1234yf von allen Automobilherstellern beschlossen. So werden wohl die nächste Prius-Genearation oder gar schon der neue Hybrid-Yaris mit dieser Zeitbombe in der Klimaanalge ausgerüstet sein.

Freuen wir uns, dass unsere Fahrzeuge noch nicht betroffen sind und hoffen wir, dass es für bestehende Anlagen mit R134a noch lange Bestandsshutz geben wird.

Gruß Holger

Erinnert mich setzt spontan an den Hirnfurz mit der Energiesparlampe!
Gut wir sparen nun Strom, schrauben uns Quecksilberchemiebomben in die Lampen und forcieren das der Effekt des gesparten Stroms durch einsatz von E-Mobilen wieder zunichte gemacht wird.
Seltsame Welt.

P.S. Wen darf man verklagen wenn Angehörige durch das neue Kältemittel zu schaden kommen oder jämmerlich im brennenden Auto sterben? Bin sehr gespant auf die Klagewellen in den USA.
P.S.2: Wo bleibt der massive Aufschrei der s.g. Autolobby ADAC?

Gestern ein Bericht darüber in "MONITOR", und als Unfallbeispiel ein verätztes Stück Schweinefleisch, welches der bei Hitze über 400 °C entstandenen Flusssäure ausgesetzt war.

Brennende Autos entwickeln aber nach Ansicht der Autoindustrie nicht solch hohen Temperaturen.

Auf der einen Seite werden Fahrzeuge immer sicherer gemacht, auf der anderen Seite dieses Dilemma.
Wenn der Fall eines Brandes eintritt, na dann Prost!

MfG Harzbube.

Also da ich ja "Experte" bin mit brennenden Autos, sag ich mal was dazu.

Nein 400° erreicht ein brennendes Auto eh nicht, weil es noch viel heißer brennt.
Wenn ein Auto richtig brennt, verbrennt und schmilzt das Alu. Sprich ein Zylinderkopf ist dann weg.

Bei den Klimaanlagen sehe ich mit jedem update eine Verschlechterung.

Ich habe noch ein Auto mit R12 Klima, 20 Jahre lang ist die schon dicht und nicht nachgefüllt worden. Einmal davon abgesehen, das die Kühlleistung enorm ist. Selbst bei 40° Außentemperatur brauchst da nicht mehr als Stufe 1 von 3 damit es innen wirklich Kühl ist.

Man sieht auch wieder das der Gesetzgeber zu feige ist wirkliche Neuerungen einzuführen.
CO2 gibts ja in Hülle und Fülle und auch die Produktion das Gases ist nicht besonders aufwendig. Aber dazu kann sich niemand durchringen, ist ja viel gescheiter irgendein Gift zu nehmen, weil die Chemieindustrie muß ja auch von was leben.

Und das etwas hoch giftiges bei einem Unfall entsteht ist auch egal.

Wiedermal eine echte Meisterleistung unserer Führer in diesem Land.

Hm.. Von dieser Entscheidung über die Verwendung dieses Kältemittels oder Kohlendioxyd habe ich vor geraumer Zeit schon einmal gehört und eigentlich bis heute auf die Vernunft von Politik und Industrie gehofft. Wohl leider vergebens.

Ich bin einer von denjenigen die als Feuerwehrdienstleistende prädestiniert sind das Zeug abzubekommen. Und wenn ich nur Flusssäure höre bekomm ich das Gruseln.

Das haben meine Kameraden und ich dann vom Dienst an unseren Mitmenschen - dem Versuch Menschen in Not zu helfen und Umwelt und Sachgüter zu schützen. ...beste Chancen auf irreperable Schäden durch die Kontamination mit Flusssäure......... Nein danke!

Gruß, Rigg

Mehr hier:
www.autobild.de/artikel/auto-klimaanlage...-1234yf-1893003.html

von Heute:
www.autobild.de/artikel/killer-kaeltemit...anlagen-1898581.html

Bereits wenn 3 % der Haut eines Menschen mit Flusssäure benetzt wird, stirbt dieser!
So wird jeder Autobrand eines Wagens mit 1234yf zu einem kleinen Chemieunfall. Unfallopfer und auch Helfer sind gefährdet.
Es gibt ja schon seit 1 Jahr genug Beiträge diverser Medien.
Es ärgert mich besonders, da die Neukonstruktion einer Klimaanlage mit CO2 für einen Mittelklassewagen lediglich 50 Euro Aufpreis (laut VCD) gekostet hätte.

Findige Erfinder haben schon eine Anlage zum automatischen Verschließen der Lüftungsklappen beim Fahrzeugbrand konstruiert. Diese kostet natürlich ein Vielfaches.

Gruß Jörg

Der Deutsche Feuerwehr Verband scheint das Mittel für unbedenklich zu halten:
http://www.1234fakten.de/pdf/DFV_PositionFeuerwehrVerband.pdf

Klar - die Feuerwehrmänner sind ja auch außerhalb des Autos und haben eine Vollschutzausrüstung mit Atemgerät.

Kann man einfach zur Hinterhofwerkstatt um die Ecke fahren und das 1234 durch 134a oder R22 ersetzen? Vorausgesetzt die Systeme sind technisch hinreichend identisch...

R22 brennt zwar auch, ist aber im Vergleich zum Benzin im Tank wohl eher nicht das Problem.

In Hinterhofwerkstätten bekommt man sogar noch (natürlich illegal) R12 für alte Autos. Da wird es sicher noch R134a geben.

Allerdings ist es fraglich, ob sich der Aufwand einer Umstellung lohnt. Das heimliche Befüllen von R12 dient ja nur der Erhaltung von alten R12-Klimaanlagen, um den Aufwand der Umrüstung zu sparen.

Ob man R1234yf gegen R134a austauschen darf, hängt vermutlich auch vom verwendeten Kompressoröl ab.

Als damals das R12 durch R134a ersetzt wurde musste auch ein anderes Öl eingesetzt werden. Dies hatte wiederum zur Folge, dass auch Gummiteile (Schläuche) augetauscht werden mussten, weil die Schläuche von R12-Anlagen das Öl für R134a nicht vertrugen.

Mal sehen, wie das alles so wird.

Gruß Holger

gcf schrieb:
Klar - die Feuerwehrmänner sind ja auch außerhalb des Autos und haben eine Vollschutzausrüstung mit Atemgerät.
...
Jaaa? Ich verstehe das nicht. Die Klimaflüssigkeit ist ja auch nicht im Fahrgastraum. Hat wirklich jeder Feuerwehrmann bei jedem Einsatz diese "Vollschutzausrüstung mit Atemgerät" an?

In der Autobild vom 23.09.11 steht auf Seite 14 ein Bericht in dem es heißt das der Prius+ auch das neue HFO-1234yf als Kältemittel hat.

Nemo schrieb:
In der Autobild vom 23.09.11 steht auf Seite 14 ein Bericht in dem es heißt das der Prius+ auch das neue HFO-1234yf als Kältemittel hat.
Der Prius+ gilt als neues Modell und darf deswegen nicht mit R134a befüllt werden. Schade.

Dafür gilt für ihn aber auch, dass er Tagfahrleuchten haben muss. Wenigstens etwas gutes an diesen dämlichen EU-Vorschriften.

Gruß Holger

Nemo schrieb:
In der Autobild vom 23.09.11 steht auf Seite 14 ein Bericht in dem es heißt das der Prius+ auch das neue HFO-1234yf als Kältemittel hat.

Wie alle Fahrzeugmodelle, die ab 2011 (als neues Modell) auf den Markt kommen.

Gruß Jörg

(zeitgleich mit Holger)

Holger schrieb:
Nemo schrieb:
In der Autobild vom 23.09.11 steht auf Seite 14 ein Bericht in dem es heißt das der Prius+ auch das neue HFO-1234yf als Kältemittel hat.
Der Prius+ gilt als neues Modell und darf deswegen nicht mit R134a befüllt werden. Schade.

Dafür gilt für ihn aber auch, dass er Tagfahrleuchten haben muss. Wenigstens etwas gutes an diesen dämlichen EU-Vorschriften.

Gruß Holger

Gilt das P3 Facelift auch als "neues" Modell ?