Vor Jahren hatte ich an meinem alten Mercedes eine elektrische Motorvorwärmung von DEFA. Die war ganz praktisch: Eine oder zwei Stunden vor der geplanten Abfahrt (je nach dem mit einer Zeitschaltuhr) aktiviert, und ich konnte mit ca. 40°C warmem Kühlwasser losdieseln. Und ich habe nur ein einziges Mal vergessen, das Kabel auszustecken
Die Aufwärmung hatte mehrere Vorteile:
- Sie kostete nur einen Bruchteil einer Standheizung.
- Weniger Verbrauch auf den ersten Kilometern.
- Weniger Verschleiß und damit höhere Lebensdauer des Motors.
- Weniger Abgase.
- Schnellere Erwärmung des Fahrgastraums.
- Raschere Enteisung der Scheiben.
Natürlich gab es auch Nachteile:
- Keine Vorwärmung bei Spontanfahrten.
- Klappt nicht, wenn sich der Motor auswärts abgekühlt hatte.
- Auch Laternenparkplätze haben keine Steckdose.
Einige hier im Forum haben ja diese Dinger ebenfalls nachgerüstet. (Ja, ich habe recherchiert.) Überrascht hat mich dabei, daß die Idee, die ich heute früh hatte, noch nicht zur Sprache gekommen war: Eine "richtige" Standheizung zapft den Treibstofftank an, während eine elektrische Motorvorwärmung am Stromnetz hängt. Dabei hat ja jeder Hybride einen Stromvorrat, wenn auch in begrenzter Menge, an Bord. Wäre es denkbar, diesen zum Aufwärmen des Kühlwassers und damit des ICE zu verwenden? Damit ließen sich die letzten beiden Nachteile vermeiden.
Für den PII gab es sogar mal ein Original-Toyota-Nachrüstteil, das 400 Watt hatte, was mir etwas sehr schwach scheint. Auch die in den meisten Toyota- und Lexus-Hybriden verwendeten NiMH-Akkus dürften sich aufgrund ihrer geringen Kapazität von 1,3 kWh und ihres engen Ladefensters (waren es nicht 40-80% der Nennkapazität?) weniger eignen. Die Li-Ionen-Batterie des P+ dürfte mit 1 kWh ebenfalls zu klein sein, auch wenn man von ihrer Kapazität mehr nutzen kann.
Diejenige des PHEV hingegen hat "üppige" 4,45 kWh = 16 MJ. Ich schätze das Gewicht des ICE auf 200 kg und sein Material größtenteils auf Aluminium. Dessen spezifische Wärmekapazität beträgt rund 0,9 kJ/(kg * K). Nehmen wir weiterhin an, die Hälfte der Wärme geht durch Abstrahlung wieder verloren (was sich durch thermische Isolierung verbessern ließe), würde man eine Aufheizung um durchschnittlich 44°C erreichen.
Theoretisch müßten diese Tauchsieder sowohl mit Wechsel- als auch mit Gleichstrom funktionieren, und ich denke, ob 230 V oder 207,2 V dürfte eigentlich egal sein. Nur die Heizwirkung wäre 10% geringer. Durch die Aufwärmung würde sich die Warmlaufphase verkürzen. Es setzt natürlich voraus, daß die Hybridbatterie beim Abstellen soweit wie möglich geladen ist, und nach dem Wegfahren müßte sie erst einmal wieder geladen werden. Dafür kann der ICE früher als sonst abgeschaltet werden.
Jetzt bin ich gespannt, was von Eurer Seite für Einwendungen kommen