Hallo,
die Tage habe ich mich eines der Dinge angenommen, die mich bisher am meisten am Prius störten - die fehlende 12V-Dose im Kofferraum. Dabei war es mir wichtig, dass diese zum Schutze der kleinen 12V-Batterie nicht auf Dauerstrom liegt, sondern mit READY geschaltet wird. Dies ermöglicht zudem den Anschluss einer Dashcam fürs Heck.
Die +12V und Masse bekommt man im Kofferraum direkt an der Batterie, fehlte nur noch Zündungsplus für ein Relais. Dieses könnte man theoretisch an den Kontakten der 12V-Dose in der Armlehne abgreifen, jedoch müsste man diese hierzu zerlegen und anschließend ein Kabel unsichtbar bis in den Kofferaum legen. Da ich den Prius erst wenige Monate habe, hatte ich gewisse Hemmungen das Auto zu zerlegen und wollte das ganze daher komplett reversibel gestalten.
Ich begann also erste Versuche mit dem LM324-Spannungswächter aus dem
ElKo. Vertauscht man bei diesem R1 und D1, so leuchtet die Diode bei Überschreiten der eingestellten Spannungsschwelle auf. Somit kann erkannt werden, ob sich der Wagen in READY befindet oder nicht:
Nimmt man statt der LED einen Transistor, könnte man damit auch ein Relais schalten. Zuerst wollte ich das ganze auf eine Lochrasterplatine packen und mit einem Gehäuse versehen, jedoch habe ich mich aufgrund der im Auto herrschenden eher rauhen Umgebungsbedinungen (Vibrationen, großer Temperaturbereich) für den Kauf eines fertigen Batteriewächters von Kemo (M148A) entschieden.
Neben dem Batteriewächter bestellte ich noch eine 12V-Doppeldose, einen KFZ-Sicherungshalter samt 10A Sicherung sowie 6mm-Ringkabelschuhe. Die bestellten 6,3mm Flachsteckhülsen habe ich nicht verwendet, da dem Batteriewächter vollisolierte beilagen.
Das ganze wird dann wie folgt mittels 6 Crimpvorgängen verkabelt. Die Doppeldose hat zwar von sich aus bereits eine Sicherung, jedoch wollte ich auch die Kabelstrecke von der Batterie zum Batteriewächter abgesichert haben, daher die zusätzliche Sicherung.
Die Befestigung von Batteriewächter und 12V-Dose erfolgt mittels selbstklebenden Klebeband. Im Falle der Dose nur der kratzige Teil, da dieser recht gut auf dem Teppich der Batterieabdeckung hält.
Nach dem ersten Funktionstest habe ich den Batteriewächter neben den Pluspol auf die Batterie gepackt, wie sich später herausstellte kommt er damit der Abdeckung in die Quere.
Bei diesem Steckdosenmodell sollte man aufpassen, dass die Schrauben an der Rückseite nicht mit der Fahrzeugmasse in Berührung kommen - im Zweifel lieber isolieren.
An dieser Position passt er ohne Probleme. Zudem kommt man gut an die Stellschraube für die Spannungschwelle heran - falls man diese nachjustieren muss.
Fertige Dose im Kofferraum, die Kabel gehen zwischen Seitneteil und Batteriedeckel hindurch:
Technische Daten:
Der Kemo M148A darf ohne zusätzliche Kühlung 10A schalten, schraubt man ihn an eine ebene Kühlfläche sind 20A drin. Eine Besonderheit ist dieses Modell nicht wie erwartet den Pluspol, sondern den Minuspol schaltet. Wen dies stört, der könnte auch ein 12V Leistungsrelais hinter den Kemo hängen. Als Nebeneffekt können so >10A auch ohne Kühlung geschaltet werden, je nach Spezifikation des Relais.
Kosten
Die Kosten der Teile bei Reichelt lag bei knapp 26 EUR, am teuersten mit 16,50 EUR der Kemo M148A.
Danke fürs Lesen, vielleicht kann ja jemand etwas damit anfangen
Grüße
Fabian