Priusfreunde.de

Timico schrieb:
Den eUp bin ich zwar noch nicht gefahren, hatte aber schon mit dem normalen Benziner überraschend viel Spaß. Klar, es ist und bleibt ein Kleinstwagen - aber einer, der sich richtig gut fährt
Ich tue mich mit dem Relativierungen zum Up recht schwer. Vielleicht auch, weil ich zu Zeiten sozialisiert wurde, in denen ein Golf I ein normales Auto war.
Der Up kann von allen Innenmaßen mit dem ersten Golf mithalten. Zu meinen VAG-Zeiten hatte ich den sowohl mit 44, als auch mit 55 kw als Werkstattersatzfahrzeug und fand beide gut zu fahren und ausreichend agil. Auch den Platz hinten würde ich - völlig subjektiv, da kein direkter Vergleich, eher als besser als im Auris II sehen. Für jeden der mit dem Kofferraum beim Viersitzer klarkommt oder ohnehin eigentlich nur einen Zweisitzer braucht sehe ich keine Notwendigkeit zu mehr Auto.

Kommt auch auf dein Einsatzzweck an. Für die Autobahn würde ich mir nach meinem Unfall letztes Jahr keinen Kleinstwagen mehr kaufen. Dazu hat er mir zu wenig Blech drumherum. In der Stadt dagegen sind die Zwerge einfach unschlagbar.

Timico schrieb:
...und in meinem Ioniq funktioniert das Teil nach dem Zufallsprinzip. Kurve: Ioniq lenkt. Nächste Kurve: Ioniq piept, lenkt aber nicht. Versteh ich bis heute nicht, daher ist der Assistent für mich unbrauchbar. Probiers mal aus: B73, Westenberg Richtung McDonalds.
Bei mir piept da nichts, weil ich lenke und der Assistent unterstützt. Die Unterstützung reicht dabei von 0% (fehlende Straßenmarkierung) bis 95% (die Hand folgt entspannt der Lenkradbewegung). Nur selten muss ich gegenlenken. Das funktioniert ansonsten gut.

So verhält sich auch der Assistent im e-Up. Das ist natürlich besser als keiner, aber schon ein großer Unterschied zu denen, die das Auto in die Mitte der Fahrspur lenken und exakt dort halten.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
So verhält sich auch der Assistent im e-Up. Das ist natürlich besser als keiner, aber schon ein großer Unterschied zu denen, die das Auto in die Mitte der Fahrspur lenken und exakt dort halten.
Von Kap Kolka in Lettland führt in südwestlicher Richtung eine recht einsame gut ausgebaute gerade Straße durch Wälder entlang der Küste. Dort hätte ich die Augen schließen können und der Wagen wäre kilometerlang alleine gefahren. Natürlich ist das kein Tesla Fahrassistent, aber der Unterschied zu keinem Assistenten ist deutlich.

Ich habe mit dem e-Golf verglichen, dessen Fahrspurknecht in einer anderen Liga spielt. Der des e-Up wie auch der des Ioniq können deutlich weniger, wobei der des e-Up nur einstufig arbeitet. Noch schlechter ist der des BMW i3, vor allem weil BMW dessen Einsatzbereich praxisfremd limitiert hat.

aber der Unterschied zu keinem Assistenten ist deutlich.
Darauf können wir uns einigen.

Grüße, Egon

Ich habe tatsächlich Lust gehabt, so einen e-Up zu kaufen. Ich finde ihn pfiffig und hätte ihn für einige Zwecke besser brauchen können als den ansonsten sehr geschätzten Tesla, dem natürlichen Feind von Innenstädten, Parkhäusern und normalgroßen Single-Garagen.

Ein voll ausgestatteter e-Up hat einen Listenpreis von 27.150 Euro. Selbst über einen Neuwagen-Vermittler wie apl24 gibt es nur verblüffend wenig Rabatt, auch wenn deren Webseite mit dem Hinweis "bis zu 39,2% Rabatt" etwas anderes suggeriert. Schon klar: Für schwerbehinderte Gewerbetreibende bei Inzahlunggabe eines Fremdfabrikats und inklusive beider Teile der BAFA-Förderung.

Die Realität präsentiert sich weit weniger eindrucksvoll:


Da die Lieferzeit bei gut 10 Monaten liegt und es keine 36 kWh-Gebrauchte gibt, kann man praktisch nur auf Vorführwagen zurückgreifen. VW hat für den e-Up ein internes Händlerprogramm aufgelegt, Vorgabe: Nur 1 Auto pro Händler und Mindesthaltedauer 6.000 Kilometer. Die dann angebotenen Autos werden zwischen 19.500 und 24.000 Euro abgegeben, das heißt fast alle sind teurer als dasselbe Modell als Neuwagen.

Ich hatte mich dennoch mit einem Händler preislich auf einen solchen Vorführer geeinigt, alle Details waren besprochen. Lediglich die ICCB (der "Ladeziegel") fehlte im Auto. Darauf angesprochen versuchte sich der Verkäufer in professionellem Händlersprech, was mich immer besonders hellhörig werden lässt. Das Zitat lautete: "Alle im Serienumfang enthaltenen Ladekabel werden natürlich mitgeliefert. Sollten hier Teile fehlen werden diese natürlich komplettiert." Das soll beruhigend klingen, enthält aber keine klare Antwort auf meine Frage.

Nachdem ich insistierte und deutlich machte, dass ich ohne vorherige Klärung nicht unterschreiben werde, teilte mir der Verkäufer plötzlich mit, seit kurzem gehöre die angefragte Komponente nicht mehr zum Lieferumfang und müsse für 550 Euro (!) separat bestellt werden. Das würde mal eben einer versteckten Preiserhöhung von schlappen 3 Prozent entsprechen, deckt sich aber nicht mit der aktuellen Preisliste. Ein jüngst ausgelieferter und mir zufällig bekannter e-Up, der demselben Händlerprogramm entstammt, wurde aufpreisfrei mit ICCB ausgeliefert.

Bewerten mag das jeder selbst; man muss es nicht unbedingt als Versuch dreister Verarsche auffassen. Könnte man aber. Welche Konsequenz ich daraus ziehe, ist klar: So nicht.

Morgen schaue ich mir einen weiteren e-Golf Werksdienstwagen an, dessen Papierform recht vielversprechend ist. Schauen wir mal, ich werde berichten.

Grüße, Egon

Ich habs heute nochmals ausprobiert, aber als echte Unterstützung empfinde ich ihn wirklich nicht. Zum Beispiel pendelt mein Wagen ständig von links nach rechts und zurück. Was nützt mir ein Assistent, den ich ständig aktiv überwachen muss? Nee, dann lenke ich lieber 100% selber.

Timo

Ich sollte den e-Golf mal testen, könnte ihn bei nextmove in Hamburg leihen. Ist nicht so weit weg.

Timico schrieb:
Zum Beispiel pendelt mein Wagen ständig von links nach rechts und zurück.
Merkwürdig, das kenne ich von meinem Wagen nicht. Hast du den Assistenten auf die höchste Stufe der Aktivität konfiguriert?

Hast du der/die/das Zoe schon ausprobiert?

Egon schrieb:

Ich hatte mich dennoch mit einem Händler preislich auf einen solchen Vorführer geeinigt, alle Details waren besprochen. Lediglich die ICCB (der "Ladeziegel") fehlte im Auto. Darauf angesprochen versuchte sich der Verkäufer in professionellem Händlersprech, was mich immer besonders hellhörig werden lässt. Das Zitat lautete: "Alle im Serienumfang enthaltenen Ladekabel werden natürlich mitgeliefert. Sollten hier Teile fehlen werden diese natürlich komplettiert." Das soll beruhigend klingen, enthält aber keine klare Antwort auf meine Frage.

Der Verkäufer wusste es einfach nicht.

Der Ladeziegel gehört schon seit längerem nicht zum Standardumfang des E-Up. Es wird ein Typ2-Kabel (16A) geliefert. Ob das ab dem Facelift so war oder kurz danach weiss ich nicht.

Insofern hat der Verkäufer nicht gelogen. Er hätte Dir aber auch sagen können, dass seit dem Facelift (also dem großen Akku) kein Ladeziegel mehr beim E-Up dabei ist.

Aber vermutlich wusste er es einfach nicht. Er hatte einfach keine Ahnung, dass der Ladeziegel seit dem Facelift nicht mehr im Lieferumfang ist. Insofern konnte der unwissende Verkäufer nichts anderes sagen. Die Alternative wäre gewesen: "Herr Egon: Da habe ich keine Ahnung. Sie bekommen alles, was im Lieferumfang des e-Up enthalten ist". Aber das hat er sich vermutlich nicht getraut.

Wäre für mich kein Drama. Solche Ladeziegel gibt es in der Bucht für Zoe oder BMW i3/225xe für wenig Geld.

Insofern sollte das kein Entscheidungsgrund sein.

Ich habe für einen Ladeziegel 250,00 Euro bezahlt. Ihr könnt ihn auf einer meinen Bilder im e-Up! Thread sehen. Ein China Produkt, dass aber funktioniert.

Jan

@gerbre
@Timico

Was mir noch eingefallen ist: Der Widerspruch ist vielleicht gar keiner. Womöglich sprechen wir hier über verschiedene Softwarestände, eine im Lauf der Serienproduktion verbesserte Sensorik oder eine unterschiedliche Abstimmung zwischen EV- und HEV-Modell.

Wenn sich dazu eine günstige Gelegenheit ergibt, könnt Ihr vielleicht Eure Ioniqs für eine Testfahrt miteinander tauschen. Dann stellen sich eventuelle Unterschiede schnell heraus.

Weitere Ioniq-Details bitte im entsprechenden Thread.

Grüße, Egon

happyyaris schrieb:
Der Verkäufer wusste es einfach nicht.
Ja, das ist schon denkbar. Allerdings ist Unwissenheit für einen professionellen Marken-Verkäufer keine besonders überzeugende Eigenschaft, vor allem nicht wenn er versucht sie zu verbergen.

Ich weiß nicht, was mich mehr gestört hat: Der Versuch, erstmal so zu tun als sei das Ding dabei. Oder der Versuch, es für 550 Euro zu verkaufen (laut der neuen Preisliste: 175 Euro). Oder der Versuch, es separat zu verkaufen, obwohl es zum Lieferzeitpunkt das Autos wahrscheinlich noch zu dessen Serienumfang gehörte.

Wie gern würde ich von Privat kaufen, statt mich mit diesen Händler-Gepflogenheiten herumzuärgern. Leider gibt das der Markt nicht her, beim 36 kWh-Up schon gar nicht.

Heute habe ich in Sachen e-Golf einen weiteren Termin bei einer anderen Werksdienstwagen-Durchlauf-Station. So nenne ich VW-Händler, die sich auf solche Autos spezialisiert haben und sie in großer Stückzahl möglichst rasch durchschleusen. Davon gibt es besonders viele im PLZ-Bereich 3 rund um das Stammwerk; hier im Süden sind sie etwas rarer.

Der Nachteil ist, dass es sich nicht um Kundenfahrzeuge des Autohauses handelt und man daher über die Vorgeschichte eines Autos im Detail praktisch nichts in Erfahrung bringen kann. Der Vorteil ist, dass dort meist mehrere in Frage kommende Fahrzeuge verfügbar sind. In diesem Fall sind es drei, wobei eines besonders gut zu passen scheint.

Zumindest während der vorbereitenden Telefonate hat der kontaktierte Verkäufer einen guten Eindruck gemacht. Mal schauen, ob sich das bewahrheitet und ob das Auto (oder wenigstens eines der drei) einen ebensolchen hinterlässt. Drückt mir die Daumen, Bericht folgt.

Grüße, Egon