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@yarison

Das "über den Tisch ziehen" war nicht in Bezug auf die Vertragsbedingungen gemeint, die mögen schon OK sein. Ich finde es nur vollkommen inakzeptabel mit 5000,- Strafzahlung bedroht zu werden, obwohl der Verkäufer nachweislich seine Bestätigung nicht fristgerecht, sondern erst nach 6 Wochen versandt hat. Das ist schon ziemlich dreist, oder??? Aber bei VW überrascht mich nichts mehr, von daher für mich alles im grünen Bereich

Da bin ich mit Dir dakor. Egal, wie die Vertragsbedingungen auch sind, wenn sie der Händler durch sein Tun oder Nichttun nicht eingehalten hat, dann sollte er auch dazu stehen.

Das ist aber wirklich kein VW spezifisches Problem, das eigene Fehler nicht gerne zugegeben werden sieht man in jeder Branche und auch bei persönlichen Bekanntschaften. Egons Erfahrung ist vielleicht eine besonders üble, wie man nur wegen eines guten Preises überhaupt darüber nachdenken kann bei so einem Händler was zu kaufen erschließt sich mir aber in keinster Weise. Aber das ist wohl die Kehrseite des billigsten Anbieters.

Ich kann dieses allgemeine rumhacken auf den VW-Händlern auch nicht verstehen. Meine Frau fährt einen Seat, den wir zum Service zu einem nahegelegenen VW-, Seat- und Skoda-Händler bringen. Dort haben wir auch eine Probefahrt mit dem Wunschfahrzeug gemacht, was auch alles super unkompliziert war. Obwohl wir das Auto schlussendlich bei einem anderen Händler gekauft haben, der einen jungen Gebrauchten in der Wunschfarbe (lila, genbraucht super selten) auf dem Hof stehen hatten (auch da lief alles bestens), werden wir bei dem anderen Autohaus sehr freundlich und zuvorkommend behandelt, was bei der Vorgeschichte nicht selbstverständlich ist. Immerhin hatten sie vorher mit uns Arbeit und Kosten, verkauft haben sie allerdings nix.

Anders mein früherer FTH, zu dem ich in der Garantiezeit noch musste, da er den einzigen offizielle Lexus-Service im Umkreis von 80 km hat. Dort wurde ich sehr herablassend behandelt, man hat meine Probleme nicht ernst genommen und die Rechnungen waren auch eine Unverschämtheit.

Du liebe Güte. Man kann doch nicht von einem Autohaus, das seine logistischen Prozesse nicht im Griff hat, auf alle anderen derselben Marke schließen. Darüber müssen wir doch nicht ernsthaft diskutieren?! Wäre die Welt so einfach, würden Entscheidungen sehr viel leichter fallen.

Schon von Berufs wegen versuche ich immer, beide Seiten zu verstehen. Ihr habt meine Sicht der Dinge gelesen, nicht aber die des Autohauses! Aus deren Perspektive bin ich wahrscheinlich ein besonders nerviger Kunde, der auf Formalien herumreitet, statt einfach die Füße still zu halten und auf sein bestelltes Auto zu warten. So kann man das nämlich auch sehen.

Ich möchte noch einmal kurz den Verlauf der Angelegenheit so sachlich und wertfrei schildern wie ich es vermag:

1. Kunde Egon lehnt ein Angebot dieses Autohauses ab, da er vorab sorgfältig recherchiert hat und ihm mehrere günstigere von Mitbewerbern vorliegen. Daraufhin unterbreitet ein besonders engagierter Verkäufer so lange bessere Angebote, bis er der günstigste ist. Der Kunde freut sich, akzeptiert und bestellt das Auto.


2. Nun geht eben jener Verkäufer in Urlaub, wird anschließend krank, es ist Jahreswechsel, alles bleibt liegen, niemand kümmert sich. Der Kunde fragt immer mal wieder an (Wurde das Auto beim Hersteller bestellt? Wann erhalte ich die Auftragsbestätigung?) und bekommt jedesmal entweder gar keine Antwort oder wird telefonisch oder per E-Mail auf spätere Zeitpunkte vertröstet. Zu diesen passiert dann aber auch wieder nichts.


3. In der Zwischenzeit erhöht VW die Rabatte/Prämien zum Abverkauf des Auslaufmodells e-Golf. Der Kunde würde gerne partizipieren und fragt nach, ob nachträglich etwas zu machen ist. Der Verkäufer antwortet innerhalb einer Woche und signalisiert überraschend, dass durchaus etwas drin sei. Er verspricht, sich darum zu kümmern. Es passiert aber wieder nichts.


4. Die Zeit geht dahin, weitere Kontaktversuche bleiben erfolglos. Der Kunde ist irgendwann so sauer, dass er seine Bestellung storniert. Das kann er in diesem Fall, weil das Autohaus gegen die eigenen Verkaufsbedingungen verstoßen und nicht fristgerecht bestätigt hat. Doch weder auf die Storno-Mail an den Verkäufer (PDF mit Unterschrift) noch auf gelbe Post erfolgt eine Reaktion.


5. Erst auf eine zweite E-Mail an eine Sammeladresse des Autohauses schaltet sich plötzlich der Verkaufsleiter ein. Er droht dem Kunden telefonisch mit einer hohen Schadenersatz-Forderung für den Fall der Nichtabnahme des Fahrzeugs. Das steht so in den Verkaufsbedingungen und ist absolut branchenüblich. Nur hat es das Autohaus halt vorher selbst verbockt, wodurch der Passus in diesem Fall nicht greift.


6. Als der Verkaufsleiter gewahr wird, dass seine Felle davon schwimmen, unternimmt er einen letzten Rettungsversuch und bietet die Ausfertigung eines nochmals nachgebesserten Angebots an.

Das ist der aktuelle Stand der Dinge.

Meine Gedanken dazu drehen sich überhaupt nicht um die hier zuletzt diskutierten Themen. Ich habe nicht vor, über den Kaufvorgang hinaus etwas mit diesem Autohaus zu tun zu haben. Selbst die Auslieferung wird dort nicht erfolgen. Insofern beschäftigt mich das nicht sehr.

Nachdem ich die Angelegenheit überschlafen habe, tendiere ich dennoch eher dazu, sie an dieser Stelle zu beenden. Nach der nicht nur substanzlosen, sondern vor allem deplatzierten Drohung des Verkaufsleiters fällt es mir schwer, mit diesen Leuten geschäftlich zu verkehren. Andererseits bin ich kein Dogmatiker und rein finanziell dürfte es vorteilhaft sein.

Vom e-Golf als passendem BEV-Modell bin ich weiterhin überzeugt. Doch zu beidem - Händler wie Fahrzeug - gibt es natürlich Alternativen. Ich denke, ich wäge noch ein bisschen ab. Nur keine Hektik.

Grüße, Egon

Egon schrieb:
Vom e-Golf als passendem BEV-Modell bin ich weiterhin überzeugt…
Grüße, Egon
Dann spricht meiner Meinung nach nichts gegen einen zweiten Versuch bei einem anderen Händler. Es gibt, wie gesagt, auch bei VW durchaus motivierte und hilfsbereite Verkäufer.

Egon, du machst es sehr richtig, und die ganze Diskussion hier ist bis auf ein paar Ausnahmen unsachlich und nicht hilfreich. Schade...

Ich habe verstanden, dass die Spezialfarbe es für den Händler schwieriger/langsamer macht, zu wissen ob die Bestellung durchgeht oder storniert werden muss. Es gab klares internes Disfunktionieren wofür nur die Verkaufsleitung verantwortlich ist. Wie der Verkaufsleiter doch noch versucht hat, dich über den Tisch zu ziehen, ist schwer zu akzeptieren. Das Ganze gibt zarte gesagt keinen guten Eindruck...

Aus meiner Sicht is das Wichtigste aber, dass das bei dir daneben gegangen ist. Du hast ja schließlich mit denen weiter nichts am Hut.

Hast du schon ein nachgebessertes Angebot bekommen? Würde das den Übergabetermin ändern? Falls nicht, ist es vielleicht doch besser mit diesem Autohaus weiter zu machen, weil im Falle einer neuen Bestellung, du deinen e-Golf wahrscheinlich später oder gar nicht mehr bekommst.

An deiner Stelle würde ich mir wünschen, deine Nerven und Kaltblütigkeit zu haben. Ich bin gespannt darauf, wie es weiter geht.

Jan

Ich habe verstanden, dass die Spezialfarbe es für den Händler schwieriger/langsamer macht, zu wissen ob die Bestellung durchgeht oder storniert werden muss.
Das mag zutreffen oder eine Ausrede sein, ich kann es nicht beurteilen. Mein Bauch sagt, dass ein Anruf des Disponenten beim Hersteller innerhalb von Minuten Klarheit bringen müsste. Doch selbst falls ich die Komplexität VW-interner Prozesse unterschätze so gab der Händler einen Zeitraum von maximal drei Wochen bis zur Klärung an. Was er anschließend nicht eingehalten hat. Ohne ständiges Nachfragen hätte ich wahrscheinlich noch immer keine Antwort.

Hast du schon ein nachgebessertes Angebot bekommen?
Nein. Falls ich mich dafür entscheide, mit diesem Autohaus nichts mehr zu tun haben zu wollen, werde ich auch keines mehr anfordern.

Würde das den Übergabetermin ändern?
Nein. Bei einer Neubestellung aber schon.

An deiner Stelle würde ich mir wünschen, deine Nerven und Kaltblütigkeit zu haben.
Das ist kein Verdienst, sondern sogar ziemlich einfach, wenn man keinen Druck hat. Auch bei der unerfreulichen Diskussion mit dem Verkaufsleiter habe ich deutlich gespürt, dass er völlig andere Kundenreaktionen gewohnt ist. Die meisten stimmen wohl die Liefertermine genau auf ihr Altfahrzeug ab, freuen sich wie Bolle auf ihr neues Auto oder haben ein echtes Problem, wenn irgendwas nicht genau so funktioniert wie geplant. Mir tut das aber alles nicht weh und von daher befinde ich mich in einer komfortablen Verhandlungsposition.

Grüße, Egon

100% Zustimmung! Très bon rapport de forces. Die beste Verhandlungsbasis also!

Jan

Problem sehe ich da nur:

Wenn man derart günstig dran kommt, ist man hinterher womöglich ein Bittsteller 3.Klasse wenn man mal ein Problem hat.

Das weiß dann ja niemand mehr, zumal wenn man dort auch nicht zum Service geht.

Timo

Bittsteller 3.Klasse
Solche Gedanken sind mir völlig fremd. Mit dem weit entfernten Autohaus habe ich über die Bestellabwicklung hinaus nichts zu tun und lege darauf auch keinen Wert.

Grüße, Egon

Der VW-Händler hat mir heute ein Angebot unterbreitet, das ich nur schwer ablehnen kann. Trotz von 4 auf 5 Jahren erhöhter Werksgarantie wird das Auto für mich nochmals fast 2500 Euro günstiger.

Der ausgehandelte Rabatt vor Bafa beträgt 24 Prozent, obwohl ich keine der Prämien-Voraussetzungen erfülle. Auch bin ich nicht Mitglied einer Einkaufsgenossenschaft, trete weder als Direktkunde noch als Gewerbetreibender auf und es sind auch keine Vermittler wie apl oder carwow beteiligt.

Damit ist das Ganze wahrlich ausgereizt. Bei einem aktuellen Listenpreis von 38.600 erhalte ich für 27.400 (nach Bafa, inklusive Auslieferung) einen üppig ausgestatteten e-Golf, dessen Listenpreis noch vor wenigen Monaten bei ungefähr 46.000 gelegen hat. In umfangreicher Wunschausstattung und inklusive der schweineteuren Sonderlackierung.

Im Gegensatz zu vielen anderen gehe ich nicht davon aus, für dieses Geld demnächst irgendwo mehr E-Auto in vergleichbarer Ausstattung zu erhalten. Die Preisentwicklung bei Neuwagen, die seit Jahrzehnten nur eine Richtung kennt, spricht dagegen.

Außer dem geschilderten Händler-Versagen fällt mir nichts ein, was gegen einen zweiten Anlauf spricht. Die neue Bestellung mit den günstigeren Konditionen würde auf die stornierte Dezember-Order übertragen, so dass das Auto vielleicht schon im Mai in Dresden abgeholt werden kann.

Es fehlt nur meine Unterschrift. Ich schlafe nochmal drüber.

Grüße, Egon

Vielleicht wird am Ende ja doch noch alles gut. Ich würde mich freuen .