Priusfreunde.de

Hallo,

heute morgen huschte ein Renault Twizy ZE vor mir auf der Landstraße her. Ziemlich flott ging es bergauf, hatte Mühe, mit zu halten.

Da hab ich mich spontan gefragt, wie es denn um die Preisdifferenz zwischen ZE und Hybrid steht, wenn man Anschaffung, Unterhalt etc. zusammenrechnet.

Grob durchgerechnet war das Ergebnis interessant.

Ohne Versicherung, Steuer etc., nur mit Verbrauch an Energie (Strom und Benzin) und Anschaffung kalkuliert, müsste ich beim "Prius-vergleichbaren" Fluence ZE mit 82 Euro/Monat Akkumiete, bei 25 Cent/KWh und 25000 Km Jahresleistung schon rund 10 Jahre damit fahren, dass ich mit dem Prius (mit meinem Verbrauchsprofil, das ich genau kenne) gleich ziehen könnte (1,62 Euro/L, 5,05 L/100 Km Verbrauch).

Das beruhigt mich. Der Florence soll 185 Km laufen - das wäre für meinen früheren Job (zwei Standorte, spätestens alle 14 Tage langstrecken-Pendel) viel zu wenig. Für den aktuellen würde es reichen, aber ich müßte spätestens nach 2 Tagen an die Dose.

Den Twizy fand ich cool. Kostet auch kaum was, mit guter Ausstattung für < 10000 Euro. Viel rein passt nicht, aber zur Arbeit und zurück reicht es. Leider läuft er nur 80 Sachen, dafür bergauf wie gesagt extrem flott. Die Beschleunigung war auch super. Da pfeif ich doch auf den Segway.

Grüße
NCC

Moin,

ich hatte mir mal die Kosten für den Twizy durchgerechnet und fand sie erschreckend hoch, weil man die Batterie mieten muss. Bei 7500 km/Jahr und 3 Jahren, also 22.500 km, fallen dabei Mietkosten von 1800 Euro an. Bei optimaler Ausnutzung der Fahrleistung sind das 8 Cent pro km nur für Batteriemiete, der Strom kommt noch dazu. Rein von der Verbrauchskosten gesehen liegt dies auf Prius-Niveau für ein Fahrzeug, dass zwar Spaß macht, solange es warm und trocken, aber nur eingeschränkt praxistauglich ist.

Grüße
Frank

Habe den Twizy schon gefahren. Ist wirklich nur ne Spaßlösung. Alltagstauglich ist was anderes. Hatte die Version ohne Türen und Regenwetter. Nass wird der der hinten sitzt. Aber das kann dem Fahrer ja egal sein Was mir nur negativ aufgefallen ist, ist die Höchstgeschwindigkeit, die nicht mal auf der Landstraße ausreichend ist, da man mit 80 immer am Limit fährt und trotzdem im Weg steht. Meine Meinung: das Ding macht zwar Spaß, aber mit deutlichen Einschränkungen. Sollte man sich nur für die Stadt zulegen.

ToyToyToy schrieb:
Moin,

ich hatte mir mal die Kosten für den Twizy durchgerechnet und fand sie erschreckend hoch, weil man die Batterie mieten muss. Bei 7500 km/Jahr und 3 Jahren, also 22.500 km, fallen dabei Mietkosten von 1800 Euro an. Bei optimaler Ausnutzung der Fahrleistung sind das 8 Cent pro km nur für Batteriemiete, der Strom kommt noch dazu. Rein von der Verbrauchskosten gesehen liegt dies auf Prius-Niveau für ein Fahrzeug, dass zwar Spaß macht, solange es warm und trocken, aber nur eingeschränkt praxistauglich ist.

Grüße
Frank


Das sind mit den Energiekosten dann rund 2500 Euro, wenn man von 0,25 Euro/KWh ausgeht. Naja, nicht der Hammer, aber wer nur Kurzstrecken fährt und kaum was anderes braucht hat mit so einem Auto sicher Spaß. 2500 Euro für 22.500 km gibt immerhin 11,11 Cent/km, ein Wert der sich sehen lassen kann.

NCC

Nur mit Kurzstrecken innerhalb der Stadt wird man mit der Karre nur schwerlich auf 7.500km im Jahr kommen. Insofern dürfte der ausgerechnete km-Preis eher deutlich höher liegen ...

im Winter geht die Reichweiter RAPIDE runter (auch ohne Heizung an)
50% weniger Reichweite ist da keine Seltenheit.

Wenn es keinen Durchbruch bei der Akku-Technik gibt ist Hybrid-PlugIn die Lösung (finde ich)

Und wieso muss sich das "rechnen"?

Frägt man bei einem BMW 328i mit 19" Felgen (falls es sowas gibt) auch nicht. Ist halt ein Hobby, Spass und Interesse an der Sache, ein Ausdruck von einer Geisteshaltung und Early-Adopter-Mentalität.

Ein eCar ist mit Sicherheit noch selten etwas für die "ich-rechne-meine-Käufe-alle-mit-einer-Tabellenkalkulation-durch"-Fraktion.

OzBert

OzBert schrieb:
Und wieso muss sich das "rechnen"?

Frägt man bei einem BMW 328i mit 19" Felgen (falls es sowas gibt) auch nicht. Ist halt ein Hobby, Spass und Interesse an der Sache, ein Ausdruck von einer Geisteshaltung und Early-Adopter-Mentalität.

Ein eCar ist mit Sicherheit noch selten etwas für die "ich-rechne-meine-Käufe-alle-mit-einer-Tabellenkalkulation-durch"-Fraktion.

Das gilt sicher für viele Privatkäufer, aber bestimmt nicht für kommerzielle Interessenten. Wenn z.B. ein kleiner Handwerker sich für ein E-Fahrzeug à la Renault Kangoo électrique interessiert, wird er schon genauer wissen wollen, ob sich das "rechnet".

gshybrid schrieb:
Nur mit Kurzstrecken innerhalb der Stadt wird man mit der Karre nur schwerlich auf 7.500km im Jahr kommen. Insofern dürfte der ausgerechnete km-Preis eher deutlich höher liegen ...

Natürlich liegt der tatsächliche Preis höher. Dies ist keine vollständige Kalkulation, Versicherung und Restwert etc. müssten noch mit rein, damit das Bild vollständig wird.

Bei ganzheitlich kalkulierten klassischen Autos (kein Hybrid) fängt der Spaß derzeit bei ca. 30 Cent/Km an, wenn man eine entsprechende Nutzungsdauer definiert (meist sind das 4 oder 8 Jahre). Literatur: ADAC Autokosten.

Ich weiß, wie man problemlos in einem Jahr mit Kurzstrecken only locker auf 5000 km kommt. Warum? Ich kenne jede Menge Rentner, die genau das Profil haben. Lange Strecken kommen nicht auf, die Verwandten sind zu weit weg und kommen dann immer zu Besuch oder wohnen zwei Häuser die Straße runter. Freunde von früher sind meist schon tot. Diese Leute landen alle bei 5000 bis 6000 km im Jahr. Man geht einkaufen mehrmals die Woche, fährt auf den Friedhof zur Grabpflege, besucht diverse Vereine, macht vielleicht noch einen Hausmeister-/oder Aushilfsjob (wenn man frisch in Rente ist), hat ein Wochenendgrunstück oder geht zur Krankengymnastik.

Wegen der Excel-Tabelle: Die braucht man bestenfalls für ne konfigurierbare, high-quality Grafik, der Rest ergibt sich eh aus einer einfachen Formel. Hat man zwei davon, kann man Schnittpunkte der Kostenkurven schnell zu Fuß ausrechnen. Im Notfall hilft ein Taschenrechner.

In Zeiten sinkender Nettolöhne werden alle, die es können oder lernen können, anfangen, wieder mehr auf Geld zu achten. Sie werden erkennen, wo zuviel hin fließt für zu wenig Nutzen und sie werden sich wehren. Ob sie Erfolg haben hängt von der Ausgangssituation des Einzelnen ab.

Ich kenne einige Leute, die gut verdienen und täglich ein auf Excel basiertes Kontensystem mit Daten zu Einkäufen etc. füttern. Hat auch Vorteile, wenn man später die Steuer macht. Lohnt sich aber nicht für Alleinstehende - die haben eh den Überblick, wer wann was gekauft hat.

Persönlich scheue ich den Aufwand, obwohl ich mir über den Nutzen im klaren bin.

Grüße
NCC