RAV4 hybrid Erfahrungen hieß dieser Beitrag mal, jetzt sollte ich ihn vielleicht besser:
RAV4 hybrid Langzeiterfahrung
nennen.
Weitere 20.000 Km sind hinzugekommen. Jetzt hat das Auto ungefähr 55.000 KM auf der Uhr und ist noch nicht ganz 2 Jahre alt. Der Durchschnittsverbrauch auf die ganze Strecke gesehen hat sich nochmal ein kleines bisschen von 6,8 auf 6,7 L/100 KM verbessert.
Der Gesamteindruck des Wagens ist so gut wie an Anfang. Einmal trat ein komisches Geräusch direkt nach dem Starten auf, das wurde auch im Forum diskutiert. Toyotas konnten (oder wollten?) mir das nicht erklären. Es scheint – nach dem Ergebnis der umfangreichen Diskussion im Forum - so zu sein, dass es ein Kondensationsphänomen gibt, das bei ganz bestimmten Situationen (u. a. vom Prius scheint man das schon zu kennen) auftreten kann und den Motor dann kurzzeitig zu einem sehr unruhigen Lauf bringt, für Sekunden. Das war unangenehm, scheint aber nicht wirklich beunruhigend zu sein. Trat auch nie wieder auf.
Dann hat mir mal jemand einen kleinen Kratzer in die hintere Stoßstange gefahren. Und es gibt noch gute Menschen: der Verursacher hat sich sogar gemeldet. Toyotas wollten mir gleich eine neue Stoßstange verkaufen, das hätte dann 1000! € gekostet. Ein kleiner Smart-Repair-Laden hat mir dann ein Angebot für 150 € gemacht.
Überhaupt die Werkstatt: über viele Jahre war ich dort (den Namen verschweige ich) in jeder Hinsicht sehr zufrieden. In diesem Jahr gab es einigen Personalwechsel, sowohl am Empfang als auch im Service, mit dem Erfolg, dass ich mir inzwischen überlege, die Werkstatt zu wechseln. Eine Chance bekommen sie noch und ggf. auch noch ein Gespräch mit dem Geschäftsführer. Das hilft ja manchmal. Es hängt, wie man sieht, immer an den Personen, ihrer Einsatzfreude und Zugewandtheit.
Ferner ärgert mich die nochmalige Hochstufung in der Vollkasko durch Umgruppierung der Schadensklasse. Angeblich wird der RAV ja besonders oft geklaut. Da muss Toyota dringend im Diebstahlschutz investieren. Oder ist es doch nur ein abgekartetes Spiel zwischen den deutschen Herstellern und den Versicherern? Ich halte von so Verschwörungstheorien nichts. Aber die Einstufung in der VK ist schon abenteuerlich. Ich habe es aber mal durchgerechnet bzgl. der Gesamtkosten im Vergleich zu einem Tiguan von VW mit Benzinmotor und ähnlicher PS / KW-Leistung. Trotz der hohen Versicherungseinstufung des Toyotas ist der RAV immer noch günstiger, wenn man, wie ich, ungefähr 30.000KM / Jahr fährt. Das hängt am Spritverbrauch. Der ist einfach viel geringer als im Tiguan.
Probleme mit dem Auto? – Es gab keine. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Die wenigen kleinen Unzulänglichkeiten (manche Schalter nicht beleuchtet u.ä.) habe ich dem Auto durch Gewöhnung längst verziehen. Das sind alles Lappalien. Ein im Alltag unprätenziöser, zuverlässiger, guter, bequemer Begleiter.
Ich schlussfolgere: Das Auto ist prima und bewährt sich in jeder Hinsicht, das Drumherum bietet durchaus hier und da Anlass zu Verdruss. Aber dazu kann der RAV ja nichts.
Weil ich den Wagen schon früher ausführlich beschrieben habe und ich den Text noch immer richtig finde, ferner es dazu auch nichts Wesentliches zu ergänzen gibt, habe ich ihn hier einfach nochmal angefügt. So ergibt sich hoffentlich für den geneigten Leser ein schlüssiges Bild.
Also hier die alten Beiträge:
Zwischenbericht nach 30.000 KM:
Alle Kosten (Sprit, Steuer, Versicherung SF-Klasse 27 Haftpflicht und Vollkasko, Wartung) außer Wertverlust: 0,16 € /km.
Verbrauch über 30.000 KM: 6,8 l/100 KM.
Wer es genau wissen möchte: siehe Spritmonitor: Miss Marple.
Das erstaunlichste Ergebnis nach einem Jahr Hybrid ist, dass sich mein Fahrverhalten tatsächlich ganz unmerklich verändert hat: ich fahre ruhiger, gelassener und dennoch nicht wesentlich langsamer. Der RAV entspannt den Fahrer.
Alles in allem bereue ich den Kauf überhaupt nicht. Es ist in Summe gesehen das komfortabelste Auto, das ich je hatte. Dazu vollkommen zuverlässig.
Meinen Bericht nach 2600 KM habe ich nochmal aktualisiert:
Es handelt sich um einen RAV4 hybrid, Allradantrieb, Executive-Ausstattung mit Winterpaket, Schiebedach, Navigation und 360°-Kamerasystem sowie safety-sense-System.
Der erste Eindruck, kommend von meinem alten Corolla Verso 2,2 D-Cat: was für ein ruhiges Fahren! Es ist ein bleibender Eindruck. Der Wagen fährt absolut ruhig, liegt gut auf der Straße, ist angenehm gefedert und total leise. Der Geräuscheindruck ist sicher ein ganz großer Punkt bei dem allgemeinen Komfortgefühl, das das Auto sofort ausstrahlt. Auch auf der Autobahn bleibt der Wagen ruhig. Nur bei Vollgasbeschleunigung, also real nur beim Überholen oder aber beim Einfädeln auf der Autobahn, wenn viel Verkehr ist und man das gewünschte Tempo rasch erreichen muss, wird der Wagen kurz lauter. An die im Vergleich zu konventionellen Autos andere Geräuschcharakteristik gewöhnt man sich schnell.
Den Punkt des leisen Fahrgeräuschs hebe ich hervor, weil die gängigen Autotester stets die Lautstärke bei Maximalbeschleunigung monieren. Ich finde, das ist völliger Quatsch, weil so der seltenste Fahrzustand zum Maßstab gemacht wird. Übrigens werden auch konventionell angetriebene Fahrzeuge bei Maximalbeschleunigung laut.
Was also den Motorlärm angeht: vollständige Entwarnung. Er ist sozusagen nicht vorhanden.
Die Beschleunigung ist gut bis sehr gut und dabei vollkommen gleichmäßig, sehr angenehm. Der Wagen fühlt sich tendenziell langsamer an als er ist.
Keinerlei Schaltrucke: Viel ruhiger als bei jeder „klassischen“ Automatik, sei es Wandler oder DSG. Nur selten kann man den Übergang von elektrisch zu Verbrenner ganz leicht spüren, meist merkt man gar nichts davon: man sieht es dann nur an dem kleinen „ev“-Lämpchen im Display. Jedes andere Start-Stopp-System jedes beliebigen anderen Herstellers kann gegen den RAV in Bezug auf Komfort beim Starten und Losfahren einpacken.
Der Allradantrieb verhindert Traktionsprobleme, so dass man aus dem Stand, z. B. an der Ampel, andere Autofahrer durchaus überraschen kann. Das gilt auch für nasse Straße. Absolut souverän. Von der Regelung Front- / Allradantrieb merkt man nichts, außer, dass die Reifen nicht durchdrehen. Man kann es sich im Mäusekino auch ansehen, eine nette Spielerei. Schnee / Glatteisbetrieb hatte ich nur einmal kurz, weil es in diesem Winter im tiefen Rheinland noch keinen nennenswerten Schnee gab. Einmal musste ich nach einem Sturm um einen umgefallenen Baum herum, deshalb von der Straße abweichen und für ungefähr 50 Meter durch ziemlich tiefe Matsche und etwas bergauf. Das ging ohne jedes Problem.
Die Höchstgeschwindigkeit reicht auch. Da vermisse ich überraschenderweise nichts, obwohl mein altes Auto in der Spitze deutlich mehr konnte. Es liegt wohl daran, dass man im RAV viel lieber reist als rast. Passt besser.
Die Straßenlage ist gut, satt und sicher. Die Bremsen können bissig zupacken, im Notfall sogar automatisch. Einmal habe ich es ungewollt ausprobiert und war dann froh, dass die Elektronik auf mich aufgepasst hat. Manchmal gibt es „Fehlalarm“ mit Piepen und großem orange-rotem Warnen im Kombiinstrument, weil die Elektronik eher auf Vorsicht gepolt ist. Ich finde: lieber ab und an zu viel warnen als einmal zu wenig. Überhaupt piept das Auto von vorne und von hinten, wenn sich jemand hinten seitlich annähert, wenn man den Schlüssel im Auto vergisst und abschließen will, wenn man vergisst, den STOP-Knopf zu drücken und die Fahrertür öffnet … also bei Schusseln wir mir andauernd. Blöd nur, wenn man mal an der Ampel oder so ein bisschen dicht hinter dem Vordermann steht, dann piept es, bis endlich weiter geht: da fehlt ein Knopf zum kurzfristigen Stummschalten.
Bei Erfordernis kann man ziemlich rasant durch Kurven hindurch, auch wenn der RAV sicherlich nicht primär als Rennwagen geplant ist.
Weil es im Forum immer wieder um den Verbrauch geht: über 30.000 KM im Schnitt 6,8 / 100 KM, allerdings mit relativ großen Schwankungen. Kurzstrecke mit kaltem Motor, zügiges Fahren auf der Autobahn: höherer Verbrauch. Längeres Fahren in der Stadt, warmer Motor, Landstraße: geringerer Verbrauch. Im Winter mehr, im Sommer weniger. Am günstigsten erscheint mir ein Mischbetrieb mit Strecken möglichst jenseits der Warmfahrphase. Mein Fahrprofil umfasst überwiegend Stadt und Autobahn im Ballungsraum, meist mittlere Strecken zwischen 10 und 40 KM, ungefähr die Hälfte Autobahn. Im längeren Mittel passt der Verbrauch. Noch weniger wäre natürlich noch schöner.
Die Sitze finde ich gut, der elektrisch einstellbare Fahrersitz mit Lendenwirbelstütze ist ein Gewinn. Ich habe in Verbindung mit der Lenkradeinstellung eine gute Sitzposition gefunden.
Der Fahrersitz ist in dieser Ausstattung elektrisch zu bedienen mit zwei programmierbaren Einstellungen. Das ist gut gelungen und praktisch. Es wäre allerdings noch zu verbessern, indem auch die Position von Lenkrad und Spiegel in diese Funktionalität einbezogen würde. Ich nehme allerdings an, dass das die Sache deutlich verteuern würde. So, wie es ist, ist es schon gut.
Meine Beifahrer monieren gelegentlich, dass es im Fußraum auf der Beifahrerseite keine so gute Möglichkeit gibt, die Füße abzustützen. Insgesamt sitzen sie aber offenbar gut.
Die Sitzheizung vorne ist gut, die Zweistufigkeit ok. Mitfahrer hinten dürfen sich eine Decke nehmen. Übrigens waren alle Mitfahrer bisher sehr angetan vom Auto. Auch die, die hinten sitzen. Das bezieht sich sowohl auf die Qualität der Sitze als auch auf den reichlich vorhandenen Platz, die allgemeine Bequemlichkeit und die Geräuschkulisse. Die Heizung / Klimatisierung arbeitet hinten deutlich langsamer als vorne. Da fehlen Lüftungsschlitze z. B. in der B-Säule. Insgesamt funktionieren Klimatisierung wie Heizung gut und ziemlich schnell.
Getauscht habe ich vor einigen tausend KM den Innenraumpollenfilter: das Original von Toyota ist ein einfacher Papierfilter. Jetzt habe ich einen Aktivkohlefilter (von der Firma MANN) eingebaut und das ist wirklich VIEL besser. Kein Gestank mehr, kein Müffeln. Ich denke, es ist auch gesundheitlich besser: ich habe nämlich seit dem Filterwechsel keine Probleme mit den Nebenhöhlen und auch keine Kopfschmerzen mehr.
Die Lenkradheizung ist super. Warum gab es so etwas Wunderbares in keinem meiner früheren Autos? Krönung des Luxus.
Allgemein ist der Wagen leicht zu bedienen und trotz der enormen Größe überraschend gut zu rangieren. Man gewöhnt sich schnell ein. Ich würde ihn mir allerdings etwas schmaler wünschen, z. B. bei engen Parklücken. In meine Garage (aus den 1970-er Jahren) komme ich wegen der Breite leider nicht mehr rein. Das hatten Toyotas offenbar nicht auf dem Schirm. Allerdings sind die Konkurrenzfahrzeuge auch nicht schmaler. Die 360°-Kamera ist eine gute Hilfe und auch die Außenspiegel sind schön groß. Das automatische Abblenden des Innenspiegels klappt gut, ich würde mir so eine Abblendfunktion auch für die Außenspiegel wünschen.
Die Anklappmotoren für die Außenspiegel sind über einen (leider unbeleuchteten) Knopf im Auto zu steuern, wobei ich finde, dass das Anklappen der Außenspiegel auch über das Abschließen des Autos von außen gesteuert werden können sollte. Wenn man nämlich im Auto sitzt und die Spiegel vor dem Aussteigen per Knopfdruck anklappt, kann man mangels Spiegel nicht mehr nach hinten schauen, ob man die Tür gefahrlos öffnen kann. Das ist nicht gut durchdacht. Man gewöhnt sich aber daran und dreht sich halt mal rum vor dem Aussteigen.
Überhaupt ist zu monieren, dass manche Schalter nicht beleuchtet sind. Erschwert die Bedienung im Dunkeln und ist eines Autos dieser Preisklasse unwürdig.
Die Scheibenwischer wischen einen guten Ausschnitt und auch die Scheibenwaschdüsen, die mir erst ein bisschen tief eingestellt vorkamen, schaffen es, die ganze Scheibe sauberzumachen.
Im Winterpaket ist ein größerer Wischwassertank inbegriffen (5 Liter). Das ist jetzt im Wintersauwetter eindeutig ein Vorteil, denn der Wasserverbrauch ist nicht so unerheblich. Wenn das Wasser knapp wird, sagt einem das Kombiinstrument (wohl nur im Winterpaket enthalten), dass man nachfüllen soll.
Alle Sicherheitssysteme sind konservativ ausgerichtet, so dass es immer gute Reserven gibt.
Über die Assistenzsysteme ist schon viel geschrieben worden. Bis auf die Schildererkennung funktionieren sie bei mir alle praxisgerecht. Ich empfinde sie hilfreich. Der Regensensor tut, was er soll. Manchmal wird ein bisschen zu viel, manchmal ein bisschen zu wenig gewischt, aber insgesamt kommt es gut hin. Jedenfalls um Klassen besser als beim Vorgängerauto. Die Lichtautomatik schaltet gut, seit ich die Lichtsensorempfindlichkeit ein bisschen nachreguliert habe. Der Fernlichtassistent blendet für meinen Geschmack manchmal arg spät ab, gelegentlich bin ich vom Gegenverkehr angeblinkt worden. Jedoch: spätestens wenn der Gegenverkehr aufblendet, reagiert der Sensor sofort und blendet ab. Also ok. Gut ist der Tote-Winkel-Warner. Sehr nützlich ist der Abstandsradartempomat bei Kolonnenfahrt auf der Autobahn. Die Brems- oder Beschleunigungseingriffe sind meistens sanft und genau richtig, ab und an jedoch ein bisschen grob. Ein bisschen schade, dass man den Abstandsradar nur in 5-km/h-Schritten anpassen kann und das Auto dann immer ein bisschen ungehobelt auf die neue Geschwindigkeit korrigiert. Das mache ich inzwischen meist so, dass ich die Geschwindigkeit per Fußpedal einstelle und dann den Tempomat mit dem Tempo wieder programmiere. Kleinere Tempokorrekturen überlasse ich dann der Automatik. So geht es gut.
Der Spurhalteassistent erinnert einen ab und an daran, wo man fahren soll. Die Rangierhilfen sind hilfreich und nützlich.
Die Schildererkennung ist wahrscheinlich in Schilda entwickelt worden und braucht gewisse humorbetonte Nachsicht. Sie funktioniert, soweit nach meinem Eindruck folgende Besonderheiten beachtet werden:
a) schwierig wird es in unübersichtlichen Situationen, z. B. mehrere Spuren, dazu noch Abbieger mit eigener Beschilderung und ähnliche,
b) erkennt das System keine Ortsschilder als Tempo-50-Markierungen,
d) erkennt es zuweilen nicht, dass man abgebogen ist und zeigt noch die Begrenzung von der vorigen Straße an,
e) selten werden Schilder auch einfach falsch oder auch gar nicht gelesen.
Die elektrische Heckklappenbedienung ist überflüssig, aber bequem. Die Bedienung per Fußtrittsensor klappt nach einigem Üben ungefähr zuverlässig. Öffnen und Schließen gehen relativ langsam, dafür kann man den Vorgang gut beobachten, so dass sich niemand, auch nicht mein Hund, einklemmt. Bisschen blöd finde ich, dass es immer eine Gedenksekunde und ein Piepen braucht, bis sich der Öffnungsmechanismus in Gang setzt.
Der Kofferraum ist groß und leicht zu beladen. Die Stufe bei umgeklappten Sitzen ist blöd, aber nicht katastrophal. Ich hoffe auf eine glatte Fläche beim Nachfolger in ein paar Jahren. Ein paar zusätzliche Verzurrösen auf halber Höhe des Kofferraums wären vielleicht nützlich. Das mitgelieferte verstellbare Gepäcknetz und die Kofferraumabdeckung habe ich abgenommen, damit unser Hund mehr Platz hat. Die Kofferraumbeleuchtung ist indiskutabel schlecht, eine echte Funzel.
Die Kofferraumabdeckung samt Gepäcknetz habe ich im Keller in einer großen Tüte verstaut, so nimmt sie keinen Platz im Auto weg. Ich brauche diese Dinge eh nicht. Im Kofferraum ist jetzt eine große Hundedecke. Die Labradordame fühlt sich hinten sehr wohl.
Ein Reserverad fehlt. Ich wünsche mir, dass nie der Tag kommt, an dem ich darüber fluchen muss. Dem Reifenreparaturset misstraue ich. Ich habe so etwas allerdings auch noch nie benutzt.
Nicht so gut ist, dass immer Wassertropfen auf die Sitze kommen, wenn man bei nassem Auto die Tür öffnet, vor allem hinten. Da hilft nur, die Tropfen auf dem Leder wegzuwischen, damit es auf die Dauer keinen Schaden nimmt. Lästig, aber nicht schlimm. Ginge bestimmt besser zu lösen.
Das Schiebedach finde ich prima. Bringt Licht von oben und offen ist es auch schön. Der leise Motor macht das Schiebedach noch besser: da stört kein Krach. Nur der von anderen Autos.
Die Multimediaeinheit hat gewisse Schwächen. Manche Funktionen finde ich ein bisschen umständlich zu bedienen, vor allem aber sind die Adresseingabe und auch die Routenberechnung relativ langsam, besonders langsam geht es direkt nach dem Einschalten des Wagens zu. Nach ungefähr einer Minute ist das System vollständig gebootet und dann geht die Adresseingabe deutlich schneller. Gut finde ich, dass man bestimmte regelmäßige Routen vorprogrammieren kann, so dass sie zu den eingestellten Zeiten automatisch abgerufen werden. Gut ist auch, dass man sich die Routenanweisungen zusätzlich im Kombiinstrument anzeigen lassen kann. Dann muss man nicht immerzu auf die Karte auf dem Monitor des Multimediagerätes gucken. Manchmal kommen Ansagen etwas spät. Alles in allem ist die Routenführung in Ordnung und nützlich.
USB-Musik geht gut, wobei ich einfach nur Alben als mp3 überspielt habe. Eigene Playlists habe ich bislang nicht angelegt.
Koppelung meines alten smartphones (Samsung S3) und Einlesen des Telefonbuchs mit einigen hundert Einträgen ging problemlos. Nur mit meinem neuen Smartphone (Samsung S8) gelingt das automatische Überführen der Adressen aus dem Adressbuch in die Navigation irgendwie nicht. Ich vermute eine Einstellungssache, bin aber zu faul, mich auf Fehlersuche zu begeben. Telefonieren per bluetooth geht ordentlich, nur der Verbindungsaufbau ist manchmal langsam. Anruf per Sprachsteuerung: etwas komischer Dialog mit der Dame im Multimediagerät, sie macht allerdings erstaunlicherweise alles genau richtig.
Auch bluetooth-Musik ist problemlos.
Internet nutze ich aus dem Auto nicht. Karten bzw. die Software lasse ich mir bei den Inspektionen mit aktualisieren. Ich konnte mich noch nicht dazu entschließen, den AGB´s von Toyota online zuzustimmen. Finde die Rechte, die sich Toyota einräumt, zu umfangreich.
Gut finde ich die automatische Anpassung der Helligkeit der Anzeigen im Kombiinstrument als auch im Multimediagerät.
Schlecht ist, dass man den Bildschirm bei Einfall von Sonnenlicht direkt auf den Monitor (z. B. durchs Schiebedach) kaum noch ablesen kann. Wäre viel besser, wenn der Bildschirm deutlich senkrechter stünde.
Bisschen blöd finde ich die Lautstärkevoreinstellungsregelung der Sprachansagen in der Routenführung in Bezug auf die verschiedenen Musiklieferanten (USB, UKW, DAB usw.) Die Logik dahinter habe ich auch nach einem ganzen Jahr noch nicht richtig verstanden.
By the Way: DAB-Radio ist in der Tonqualität klasse und um Welten besser als UKW.
Die Audioqualität insgesamt finde ich absolut akzeptabel. Auf die JBL-Anlage habe ich verzichtet, ich vermisse sie auch nicht. Echtes Hifi gibt’s zuhause, und Livemusik im Konzertsaal.
Die Steuerung der Anpassung der vielen einstellbaren Optionen ist für meine Begriffe nicht immer logisch verteilt (Zentraldisplay, Multimediagerät), aber man lernt sich ein und dann geht alles ganz gut. Einmal eingestellt geht man da eh kaum je wieder dran.
Sehr gut gelungen sind der Energiemonitor, insbesondere im Kombiinstrument und die Information über den Energieverbrauch. Man bekommt so transparente Rückmeldung, dass man sie gut nutzen kann und unaufdringlich zu energiesparendem Fahren motiviert wird.
Was bleibt noch zu sagen?
Einzige Reklamation bisher: die Lackfehler unter den Dichtungen an den Schwellern an allen Türen (Serienfehler, im Forum viel diskutiert), wurde nach entsprechender Terminierung astrein nachlackiert. Rost ist nicht aufgetreten. Einen Ersatzwagen habe ich auch gestellt bekommen.
Manchmal denke ich, dass ein etwas größerer Akku noch besser wäre, damit man noch mehr Strom sammeln kann (z. B. auf der Autobahn oder beim Rekuperieren) und noch mehr elektrisch fahren könnte, z. B. in der Stadt. Vielleicht könnte auch die elektrische Geschwindigkeit noch angehoben werden. Auch würde ich mir eine elektrische Zuheizung wünschen. Dann müsste der Motor am Anfang nicht so lange laufen bis zum ersten Abschalten bzw. der ersten elektrischen Etappe. Ich mache es inzwischen meist so, dass ich am Anfang der Fahrt eher Sitz- und Lenkradheizung nehme und die Klimaanlage / Heizung erst einschalte, wenn der Motor Betriebstemperatur hat. Das geht ganz gut. Ich glaube, das Energiemanagement könnte mit einer größeren Akkukapazität noch effizienter sein.
Einmal musste ich leider zur Kenntnis nehmen, dass sich auch ein Marder für das Auto interessierte. Die Dämmmatte unter der Motorhaube hat etwas, zu Glück nur etwas, gelitten. Auf einen Ersatz habe ich verzichtet: das gute Stück kostet angeblich ca. 200! €. Glücklicherweise blieb es bislang bei diesem einen Mal. Bin gespannt auf die nächste Marderzeit (Frühjahr bis Sommer).
Das Antriebskonzept überzeugt mich immer mehr. Dieses Auto fahre ich wirklich gerne. Die wenigen und außerdem nur nebensächlichen Schwächen fallen nicht ins Gewicht.
Keyless go: ich habe mir angewöhnt, nach dem Verschließen des Fahrzeugs den Schlüssel auszuschalten, um es möglichen Dieben nicht zu einfach zu machen. Das geht leicht (auf den Knopf für „Abschließen“ und gleichzeitig zweimal auf „Aufschließen“ drücken. Dann geht vier Mal eine kleine Diode an und die Kommunikation zwischen Schlüssel und Auto ist unterbrochen. Aufschließen geht dann per Knopfdruck. Auf die Weise ist das System zumindest etwas sicherer und gleichzeitig nicht allzu unkomfortabel. Ich meine, dass die Autohersteller deutlich mehr auf die Diebstahlsicherheit achten sollten.
Also alles in allem: ein wirklich guter Wagen.
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