Priusfreunde.de

Hallo zusammen,

wir fahren seit ca. einem Monat den neuen Corolla TS HSD und sind begeistert.
Jetzt kam der Steuerbescheid und ich soll jährlich 90€ löhnen. Warum? Weil nach WLTP die Kiste 120g CO2 ausstößt.

Jeder dämliche PlugIn-Panzer verbraucht mehr und zahlt trotzdem weniger. Was soll das? Dachte WLTP wäre gerechter. Offensichtlich nicht.

Wie seht ihr das? Gegenüber dem alten System hat sich die Steuerlast mehr als verdoppelt!

Oder ist der Steuerbescheid falsch?

Gruß,
Denis

WLTP ist nicht dazu da, damit die Welt gerechter wird, sondern sollte einen praxisnaheren Fahrzyklus darstellen, um Fahrzeuge besser vergleichbar zu machen. Die NEFZ-Verbrauchsangaben der Hybride passten m.E. auch nicht zum bisherigen Verbrauchszklus.Das schaffen nur Ausnahmefahrer mit niedriger Durchschnittsgeschwindigkeit.

Bei Plugin-Hybriden geht man davon aus, dass diese auch zum Teil nachgeladen werden. Ob das so stimmt wird man spätestens nach Einführung der "Pflicht zur Verbrauchsüberwachung" (siehe www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=59&id=570241) feststellen. Es gibt halt zwei Extremfahrer. Welche die ständig laden und kein Benzin verbrauchen und andere die nie laden. Erstere zahlen zu hohe Steuern. Letztere zahlen zu wenig. Da die PHEVs allerdings viel mehr als unsere Toyota-Hybride kosten, stört mich das nicht.

Der Steuerbescheid ist schon richtig. Toyota informiert einen leider eben nicht vorher über richtigen Verbrauchswerte, veröffentlicht also nicht die WLTP-Werte. Die Werbung von Toyota finde ich irreführend.

Andererseits reden wir hier über bei der Verdopplung über Mehrkosten von 45 EUR, also 3,74 EUR pro Monat, 9,3 Cent pro Tag. Verdopplung hört sich dagegen nach viel an.

Darüber würde ich mich nicht aufregen. Wenn ich mir überlege was ich für meinen Yaris Hybrid pro Jahr an Versicherung zahle.......

Wenn hier über KFZ-Steuern geschrieben wird, kann der neue Zyklus für deren Berechnung auch dazu führen, dass der P4 Bj.2016 nun statt 36€ höher besteuert wird in der kommenden Abrechnung?

Wisedrum

Finde auch nicht gut wie Toyota damit umgeht. Laut ihrer Facebookseite müssen sie den NEFZ Wert noch mit angeben. Warum allerdings der WLTP Wert nicht offen kommuniziert wird, erklären sie nicht.

Sehr unschön.

Aber wundern über einen Steuerbescheid zeugt schon davon, dass man sich nicht hinreichend informiert hat über das was man sich gekauft hat.

Der 2.0 TS Lounge hat sogar 92€ obwohl er nach NEFZ unter 95g liegt und somit theoretisch bei 40€ lägen würde. Die Steuerreform die du bemängelst wurde eingeführt für alle Fahrzeuge ab Neuzulassung 1.9.2018!

Ab da wurden für die Kfz Steuerberechnung bereits die WLTP Werte herangezogen. Ein vernünftiger Händler hätte dich vorher aufgeklärt. Meiner hat mir im Angebot dieses ecolabel mitgeschickt und die aktuelle Steuer eingetragen.

Ja das ist ein Anstieg um 130%. Beschweren kannst du dich bei denen, die immer rumheulen, dass NEFZ Werte nicht realistisch sind und bei denen in Berlin

@Wisedrum
Ich hoffe das beantwortet deine Frage!
Wichtig ist das Erstzulassungsdatum. Es wird nicht nachträglich nach oben korrigiert

happyyaris schrieb:
Die NEFZ-Verbrauchsangaben der Hybride passten m.E. auch nicht zum bisherigen Verbrauchszklus.Das schaffen nur Ausnahmefahrer mit niedriger Durchschnittsgeschwindigkeit.


Stimmt. Die sogenannten Ausnahmefahrer, anderer passender Begriff wäre "Anders-als-die-meisten-Autofahrerfahrer", können diesen utopischen NEFZ-Wert erreichen. Allerdings nur manchmal unter gewissen Voraussetzungen und dann bestenfalls über 1-2 Tankfüllungen, nicht als selbstgemessenen Durchschnittswert. Das wäre vermessen (anzunehmen).

Trotzdem finde ich gut, dass in den Papieren meiner Karre ganz offiziell steht: 3l auf 100km. Steht sonst bei kaum einem anderen Auto. Gepluggte ausgenommen, deren steuerrelevante Verbrauchsangaben auf einem anderen Blatt des "Betrugs" und der Vorgaukelei stehen, wie auch heute gerade ein dazugeschriebener SPON-Artikel erneut aufzeigt.

Sehe diesen durchaus beschönigten Wert des P4 als Ansporn für mich und "Schock" für diejenigen, die davon erfahren. Überdies hinaus wurde mir der Wagen neu zu dem Zeitpunkt nach gültigem Recht noch ohne das Vorhandensein einer neuen merkwürdig hin-und hergedreht und gewendeten Verbrauchszyklusberechnung so verkauft. Etwas, auf das ich mich, wenn's Not tun könnte, berufen werde. Ob's dann was nützt? Wird sich zeigen.

Meine Frage zur KFZ-Steuer ist mit deiner Antwort, Knuddel1987, geklärt. Puh! Noch mal Glück gehabt, wo doch sonst alles teurer wird.

@Wisedrum, bei Deinem Prius ändert sich die Steuer nicht mehr!
Freu dich! Ein Grund mehr, ihn lange zu fahren... Auch wenn du ihn verkaufst, hat der Käufer den Vorteil weiterhin.

Für meinen P3 zahle ich auch nur 36 € bis zum Ende seiner Tage...

Gruß
Martin

Danke für eure Einschätzungen.
Im Grunde ist es mir egal, was ich an Steuern zahle. Zwar wird der zur steuerlichen Berechnung relevante CO2 Ausstoss von Toyota nicht genannt - aber das tun andere Hersteller auch nicht, und ja ich habe das natürlich vorm Steuerbescheid schon gewusst - trotzdem hauts mich um, weil ich mit um die 5 Litern wirklich sparsam und CO2 arm unterwegs bin und einem erzählt wird, dass ne fahrende 2,5 Tonnen Schrankwand trotzdem weniger verbraucht.

Da der Corolla insgesamt günstig ist (Wartung, Verbrauch, selbst die Versicherung hält sich in Grenzen im gegensatz zum RAV4) kann ich "finanziell" damit leben.
Ich finde es nur eben mal wieder so passend, dass die die "wirklich" ein emmisionsarmes Fahrzeug fahren (in Deutschland) bestraft werden, während irgendwelche pseudo-effizienten Plugins beim Kauf und bei den Steuern massiv gefördert werden.

Aber vielleicht wird's ja durch die Verbrauchsüberwachung wieder etwas gerechter. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

@weinfux

Keine Frage, bis an Ende seiner oder meiner Tage. Klingt sehr, sehr gut mit diesem Niedrigststeuersatz. An Verkauf ist weder irgendwann gedacht, noch kann davon die Rede sein. Es kann nur einen geben. Neu nun (bald?) nicht mehr. Oder ist die "herausposaunte" Verkaufseinstellung etwa noch nicht in Gänze durch? Sie hebt die Einzigartigkeitsstellung dieses Wagens. Die Leute werden sich noch umgucken auf der Straße, beim KFZ-Steuer-Blechen, an der Tankstelle, Werkstattrechnungsbezahlen etc. . Sie tun's jetzt schon. Es gibt so viele Gründe dafür. Mir sind die Blicke egal. Deswegen fahre ich das Auto nicht.

Und alles, ohne in die undurchsichtige WLTP-Falle getappt zu sein, noch kurz bevor sie zuschnappte, zack!

Wisedrum

Sind die 5l so unrealistisch? Du zahlst an Steuern was du verbrauchst.

Als Beispiel, mein 2.0 Lounge hat 92€ Steuern. Das macht nach CO2 Ausstoß 121g.

121g / 23,7g pro Liter Benzin pro km macht dann einen WLTP Verbrauch von 5,1l/100km was du versteuerst. Finde ich sehr realistisch

Natürlich zahle ich das, was ich verbrauche, das ist ja auch gar kein Thema.
Was mich nervt ist, dass der "Trick" beim WLTP ist, einen Plugin deutlich verbrauchsärmer aussehen zu lassen, als er tatsächlich ist bzw. ist der Verbrauch sehr stark vom Fahrprofil abhängig - für die Messung wird aber der Idealfall angenommen. Und gerade diese Praxisferne wurde beim NEFZ ja immer bemängelt.

Übrigens ein Grund mehr, die CO2 Bepreisung voll auf den Sprit umzumünzen.

Heute morgen ist im Spiegel auch ein Artikel dazu:
www.spiegel.de/auto/aktuell/elektroautos...ender-a-1298710.html

Dementsprechend bin ich auch für eine Energiegehalt Steuer auf Brennstoffe.

Je mehr Energie eine Liter Kraftstoff oder ein Kubikmeter Gas hat, desto teurer müsste er im Verhältnis sein. Erst dann wird vernünftig auf den Wirkungsgrad geschaut um das Beste aus dem jeweiligen Stoff heraus zu holen.

OK der Aufpreis beim Prius in der Basis Ausstattung zwischen P4 und P4Phev waren knapp 8000€. Lohnt es sich da über die Steuer aufzuregen? Vor allem wo als Beispiel der P4 HEV Sparsamer (energetisch gesehen) zu bewegen ist, als der Plugin, vor allem mit leerem Akku.

Naja, die Plugins, die von Toyota geliefert werden haben ja im Grunde "nur" eine größere, extern aufladbare Batterie und ich behaupte, diese Modelle gibt es auch nur, um Kunden den Fördervorteil anzubieten um eine Abwanderung zu anderen Herstellern zu vermeiden.
Zudem ist da drin ja das HSD verbaut, was an sich ja schon höchst effizient ist, d.h. ist die Batterie mal leer, verhält sich der Wagen nahezu genauso sparsam wie alle anderen Toyotas Hybriden. (Im übrigen wäre ich auch nicht abgeneigt, die Batterie vom Corolla in der Garage zu laden, um Kurzstrecken bei Siffwetter emissionsfrei zu bewältigen)


Was da aber beispielsweise von einigen herstellen angeboten wird, sind tonnenschwere SUV mit ner Batterie im Ar..., die konstruktions- und leistungsbedingt einen hohen Verbrauch haben. Der wird auf dem Papier schöngerechnet, und das, ohne dass sich der Hersteller viel Mühe geben musss mit Zykluserkennung, Thermofenster, usw. Quasi geschenkt!


(Zur Klarstellung: Jeder kann fahren was er will, auch SUV, aber so sollte auch jeder seinen Beitrag leisten, wenn er mehr Ressourcen verbraucht)

Naja ein SUV Plugin, egal ob über Strom oder mit Benzin gefahren trägt seinen Teil dazu bei.

Entweder fördert er über Benzin den Staat mit oder über die Stromabgaben

Physikalisch verbraucht ein schwereres und/oder aerodynamisch schlechteres Auto mehr Energie und verursacht dadurch mehr Kosten, wo der Staat kräftig mit verdient

Jetzt wo eh das elektrische laden langsam abrechnungsmäßig standardisiert wird, werden sich eh manche noch wundern was Strom kostet. Da bleibt kaum ein Vorteil wirtschaftlich gesehen zum Hybrid, was Energiekosten/100km betrifft.

Abgesehen von meiner nicht vorhandenen Lademöglichkeit, wird mich das nicht wundern. Solange noch Benzin verkauft wird, wohl noch bis zu meinem Ableben, sehe ich in einem E-Auto in meiner Situation deshalb keine vorteilhafte Alternative zu meiner jetzig gewählten Automobillösung. Auch nicht in ökologischer und ökonomischer Sicht. Es wird bestimmt viele Menschen geben, denen es ähnlich geht und denen der Spaß des reinen E-Fahrens viel zu teuer und unpraktibal ist. Ein massenhafter Umstieg wird nur durch angeordneten Zwang, Verbote, Praktikabilität, Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit für die meisten Autofahrer eingeleitet werden können. Bis dahin wird noch reichlich Krafstoff verbrannt werden.

Ob ein E-Auto besser beschleunigt und durchzieht, völlig egal, hat keinerlei Bedeutung für mein Vorankommen. Unerheblich. Nicht unerheblich dagegen der ewige Gedanke, wo, wann, wie häufig, wie lange und zu welchem Preis Energie nachgefasst werden muss. Das wäre mir zu lästig, wenn's noch auch komplett anders geht mit bereits nachgewiesener Zuverlässigkeit und Dauerbeständigkeit der Autokomponenten.

Bei Gepluggten las ich heute in besagtem Artikel den Wert von durchschnittlich über 70% rein elektrischer Fahrt aller zurückgelegten Kilometer, wenn fleißig und ständig Saft nachgezapft wird. Klingt brauchbar und beeindruckend, wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär. Ich gebe mich demgegenüber, ohne steckdosenverhaftet nachzuladen, mit "nur" 56% zufrieden. Mir reicht's, dieses mehr als halbe E-Auto. Die aber nachgewiesen und nicht als meist wohlwollend hypothetischer Wert in den Raum gestellt.

Wisedrum