Priusfreunde.de

Hallo in die Runde,

ich lese jetzt schon einige Zeit bei Euch im Forum mit und denke, dass ich mit meinen Fragen hier sehr gut aufgehoben bin.

Meine Fahrstrecke führt mich arbeitstäglich 75 Kilometer durch den Schwarzwald und vermutlich dürfte das ständige rauf / runter als Streckenprofil für einen Hybrid ideal sein. Aus diesem Grund und weil mein A2 bald seinen fünfzehnten Geburtstag feiert, interessiere ich mich für den Corolla Hatchback 1.8 oder 2.0 oder einen Hyundai IONIQ - wobei ich optisch den Corolla schöner finde. Meine Erfahrungen mit Hybriden sind eher dürftig. Den Corolla 2.0 hatte ich vor ein paar Wochen kurz mal in Bayern gefahren und er hinterließ einen sehr guten Eindruck. Ansonsten "musste" ich letztes Jahr mal für eine Woche einen Auris Hybrid von 2012 fahren und das war in den Bergen eine echte Möhre (laut, Verbrauch 6-7 Liter und Wassereinbruch durch die Innenbeleuchtung ) - aber da scheint sich ja ziemlich viel geändert zu haben.

Was denkt ihr, wird der 2.0 im Vergleich zum 1.8 bei den ständigen Bergfahrten deutlich mehr Sprit verbrauchen oder ist er sogar sparsamer, weil mehr Kraft vorhanden ist und er sich nicht so plagen muss? Eventuell ist es mit dem HSD auch egal wieviel Kraft von den Motoren kommt, weil es sowieso immer versucht im optimalen Drehzahlbereich zu arbeiten. Dann könnte der Kleine 1.8 seine Verbrauchsvorteile auch mit diesem Streckenprofil ausspielen.

Da es hier in der Gegend nicht möglich ist beide Corolla's auf meiner Fahrstrecke zu testen und die sich bald abzeichnenden Durchschnittswerte in Spritmonitor.de nicht auf meine Strecke übertragen lassen, wären ein paar Meinungen gut. Ist halt ne Glaubensfrage...

Schon mal vielen Dank und Gruß vom Berg


PS: Ist eigentlich bereits bekannt, ob der 2.0 für Deutschland einen Otto-Partikelfilter und ein Abgaswärme-Rückführungssystem verbaut bekommt?

Musst du auf deiner Pendelstrecke oft aus dem Stand Berg hoch beschleunigen?
Ich fahre 1.8 C-HR und da merkt man, dass er sich stark bemüht. Der 2.0 Corolla in der Probefahrt ist viel souveräner, und vermutlich in den Bergen sparsamer.
Ich weiss nicht, wie sich bei 1.8 Corolla der Lithium Ionen Akku auswirkt.

Nö, Anfahren muss ich eher selten, aber über die insgesammt 1000 Höhenmeter ist von steil bis gerade, von 30 bis 100 km/h alles dabei. Der Auris hatte dabei so seine Mühen (wohl auch, weil ich kein geübter Hybridfahrer bin). Bei meinem A2 schaffe ich mit Streichelfahrt ca. 5,3 Liter.

Völlig egal, welcher Motor bei deiner Pendelstrecke sparsamer ist, der Komfortunterschied ist zu gewaltig, um die Entscheidung von ein paar Zehnteln mehr oder weniger abhängig zu machen.

Und ja, der 2,0l hat einen Ottopartikelfilter. EHR ist noch nicht bekannt.

Danke für die Info mit dem Partikelfilter. Das bringt mich ein ganzes Stück weg vom IONIQ und hin zum Corolla.

Der Verbrauchsunterschied zwischen den Beiden ist hoffentlich nur im Zehntel-Bereich. Wobei die Testfahrt / der Spritverbrauch von Hausmeister jetzt nicht der Knaller war. Ich möchte mir nur ungern ein Auto kaufen und nachher feststellen, dass es mehr braucht als meine 15 Jahre alte Kiste. Die Geschichte mit dem Komfort ist natürlich eindeutig.

Ja ich war auch nicht begeistert, aber ich werde nochmal eine ausführliche Probefahrt mit einem Corolla machen, sobald sich die Gelegenheit bietet. D.h. wenn ich einen Corolla Lounge für 24h kriege, der schon ein paar Kilometer auf der Uhr hat, also hoffentlich kein "Einfahrprogramm" mehr aktiv ist.

Wobei der dann von Dir erzielte Durchschnittsverbrauch leider nicht auf mein Streckenprofil übertragbar sein wird. Es gibt Autos, welche auch hier in den Bergen ziemlich sparsam fahren (Astra Diesel, 135 PS, unter 5 Liter sonst 4,2) und andere, die richtig Durst bekommen (Corsa Benziner, vermutlich 0 PS, 7,5 Liter sonst 4,5 Liter). Mir fehlt da die Logik...

Nimm den großen Motor, ist komfortabler und nicht so laut.

Mich treibt trotzdem die Frage, ob bei zwei baugleichen Fahrzeugen mit unterschiedlich starken Benzinmotoren der PS-stärkere in bestimmten Situationen (wenn es um Kraft geht) trotzdem weniger Verbrauch haben kann. Nicht das es lebenswichtig wäre, aber in meinem Umfeld herscht da absolute Uneinigkeit.

Der 2.0-Liter-Motor M20A-FXS ist nicht nur etwas hubraumstärker, er ist auch mit kombinierter Direkt- und Saugrohreinspritzung ausgestattet. Direkteinspritzung hat m.W. im Teilllastbereich Verbrauchsvorteile gegenüber Saugrohreinspritzung, wie sie der alte 1.8 Liter 2ZR-FXE hat.

Ob der theoretische Verbrauchsvorteil hier in der Praxis zum Tragen kommt, weiß ich nicht. Die Motoren werden wegen des leistungsverzweigenden Hybridantriebs ja ganz anders betrieben als ein herkömmlicher Verbrenner, der fest am Gasfuß des Fahrers klebt und in allen Drehzahlbereich alle Lasten "mitmachen" muss.

Theoretisch geht das. Genau so wie man mit einem stärkeren Motor z.B. auf der Autobahn bei 200km/h sparsamer ist, als mit einem schwachen.

Es liegt im Kern an dem optimalen Betriebspunkt des Verbrennungsmotors des jeweiligen Fahrzeugs.

Vom Prius weiß man, dass in der Ebene und konstanter Geschwindigkeit der Verbrennungsmotor bei 130km/h seinen optimalen Betriebspunkt erreicht, was etwa 22kW Leistung bedeutet.
Umgerechnet auf das Berg hoch Fahren entspricht das folgenden Geschwindigkeiten (daneben noch Zahlen eines Fahrzeugs mit 44kW):

0% Steigung und 130km/h (170km/h)
1% Steigung und 116km/h (159km/h)
2% Steigung und 104km/h (148km/h)
4% Steigung und 81km/h (128km/h)
6% Steigung und 64km/h (109km/h)
8% Steigung und 52km/h (94km/h)

Man muss dazu sagen, dass im Grenzbereich von 12 bis 32kW der Wirkungsgrad des Verbrenners nur um ca. 5% absinkt. D.h. man hat in der Praxis eine gewisse Flexibilität.
Fährt man aber z.B. lange Anstiege mit z.B. 6% Steigung und 100km/h, lohnt sich der starke Motor in dieser Steigung. In der Praxis stellt man aber schnell fest, dass der Anstieg schnell vorbei ist und man bei allem anderen (Berg ab fahren, in der Ebene fahren, in der Stadt fahren) mit dem großen Motor merkliche Nachteile hat.

Olle schrieb:
Mich treibt trotzdem die Frage, ob bei zwei baugleichen Fahrzeugen mit unterschiedlich starken Benzinmotoren ......

Im alten Top Gear der BBC hatten Clarkson und seine Co-Moderatoren mal einen Prius 2 und einen BMW M3 auf der Rennstrecke. Der Prius fuhr Vollgas und der M3 im Teillastbetrieb immer hinterher. Sie wollten damit beweisen, dass der Prius mehr als ein M3 verbraucht, was er in dieser speziellen Situation auch tat.

Ich fahre ja den 1.5er P2. Der ist im flachen Berlin wirklich ok. Im Skiurlaub fand ich ihn viel zu schwach. Für die 2x im Jahr, die man von Berlin aus in die Berge kommt, ist das kein Problem, aber für jeden Tag....

Nimm den grossen Motor. Es ist sonst immer ein Ärgernis....

Ich hab ja keine Ahnung, wie sich der 2,0 HSD verhält, aber die Frage nach den Fahrten im Gebirge kommt hier ja alle Jahre wieder.

Nach einigen Jahren Erfahrung ist meiner Meinung nach der 1,8er HSD in seiner Leistung völlig ausreichend für alle in Mitteleuropa existierenden Straßen. Ausreichend heißt für mich, ich habe nicht das Gefühl, dass der Antrieb auf der letzten Rille fährt oder ich im normalen Verkehr nicht mithalten könnte.

Ich war mit dem P3 mehrfach auf Alpenpässen unterwegs und befahre im Alltag sehr häufig die südwestdeutschen Mittelgebirge. Mein davor gefahrenes Fahrzeug hatte wesentlich mehr Leistung, was durchaus Spaß machen kann, aber letztlich nicht wirklich nötig ist.

Am Ende bleibt es einfach eine Frage des persönlichen Geschmacks, Geldbeutels und der Prioritäten.

Willkommen im Forum, Olle.
Olle schrieb:
über die insgesammt 1000 Höhenmeter
Je nach Strecken könnte sich ein Plugin lohnen. Die normalen HSD können um 180 Hm rekuperieren, dann ist der HV-Akku voll.

LG
Klaus

Hallo,

ich habe in den letzten Tagen einen Corolla 2.0 und einen Auris 1.8 auf der gleichen Teststrecke Probe gefahren. Dabei habe ich mit dem Corolla 4,8l/100km und mit dem Auris nur 4,5l/100km gebracht. Beim Corolla waren es so um die 15-20 Grad, beim Auris eher 25 Grad (die Klimaanlage hatte was zu tun).
Teststrecke waren erst 19km Autobahn und dann über Land zurück. Insgesamt 41km.
Auf dem Überland-Teilstück war der Durchschnittsverbrauch etwas geringer als auf der Autobahn.
An der BAB-Abfahrt 5,8 bzw. 5,4 l/100km.

Klar merkt man, dass der 2.0 am Berg mehr Reserven hat, aber mir reicht auch die 1.8l Maschine.
Das Streckenprofil enthielt dabei einige hundert Höhenmeter mit zwei kräftigen Gefällestrecken. Beide Fahrzeuge haben es nicht hinbekommen, den Traktionsakku von der einen zur anderen Gefällestrecke so weit leer zu fahren, dass er am Ende nicht „überläuft“. Es ist einfach doof, wenn man oben schon 6 von 8 Balken voll hat. Gefühlt war das bei dem Auris noch „schlimmer“ als beim Corolla. Der Auris hat auf der 1. (steileren bzw. schnelleren) Gefällestrecke den Motor kräftig hoch gedreht, um die Bremswirkung des Motors zu nutzen.

In sofern hat Olle was den Plugin angeht leider nicht unrecht.

Gruß Markus

P.S.: Ich fahre bisher keinen Hybrid. In wieweit ich das Hybrid fahren von der ersten zur zweiten Probefahrt schon „gelernt“ habe (und der geringere Verbrauch damit zu erklären ist) kann ich natürlich nicht sagen. Wieweit sich der Auris FL 1.8 und der Corolla 1.8 vergleichen lassen weis ich auch nicht.