Priusfreunde.de

Danke @priusb78, jetzt ist der Thread "rund".

LG
Klaus

Wäre es bei dieser Reparatur nicht sinnvoll alle frei liegenden Kupferleitungen wie die Zellverbinder etc. mit einem Isolierlack zu überziehen wie das aus anderen Gründen bei den Kupferdrähten in eMotoren oder Transformatoren auch gemacht wird?

Ein Kontakt der offenen Kupferverbindungen mit der feuchten Innenraumluft wird damit verhindert.

An der dann leicht reduzierten Wärmeleitfähigkeit liegt es sicher nicht, denn eMotoren funktionieren langfristig ganz gut.

Grundsätzlich denkbar und an der Außenseite auch machbar. Nur auf der Innenseite kommt man an die frei bleibenden Stellen der Kupferplättchen nach dem Verschrauben nicht mehr ran. Vorher lackieren verhindert guten Kontakt. Daher der Versuch mit leitfähigem Fett das schñell reagierende Kupfer zu dchützen.

Gruß Thorsten

Kleiner Nachtrag, weil's eher hier reingehört als in meinen Thread mit meinem Problem mit der Hybridbatterie: Ich habe den Meister auf ein mögliches Korrosionsproblem hingewiesen. Der hat daraufhin die Batterie zerlegt und nachgesehen (er hat mir die Fotos gezeigt): Zumindest bei mir ist NULL Korrosion im Spiel. Sogar die Außenseiten sehen aus "wie neu", und das nach 11 Jahren/203' km. Es scheint also zumindest kein "generelles Problem" zu sein.

Man kann Kupfer passivieren.
Eine Chromatierung bietet beispielsweise Schutz gegen Korrosion und bietet gleichzeitig sehr hohe elektrische Leitfähigkeit.

...eine Chromatierung ist keine so gute Idee, da Chrom 7mal schlechter leitet wie Kupfer.
Dann lieber die gereinigten Kupferverbinder versilbern, leitet besser wie Kupfer, schützt vor Korrosion, läuft aber im laufe der Zeit schwarz an.

Grüße, Helmut

haribo schrieb:
Dann lieber die gereinigten Kupferverbinder versilbern, leitet besser wie Kupfer, schützt vor Korrosion, läuft aber im laufe der Zeit schwarz an.


Silbersulfid (das steckt hinter dem Anlaufen) ist aber ebenfalls schlecht. Die Außenseite ist eigentlich auch bedeutungslos, wichtig ist die Innenseite, also die Kontaktstellen. Eine gute (d.h. gasdichte) Verbindung wird gar nicht erst korrodieren.

Alle von Hand auftragbaren Beschichtungen haben auf den Kontaktstellen, also innen, nichts verloren, denn sie stören die glatte Oberfläche! Wenn die Oberflächen nicht mehr richtig glatt sind, ist es fast schon egal aus welchem Material sie sind..

In der Industrie wird gern verzinnt, versilbert, oder vor allem vergoldet. Aber die industriellen Beschichtungsverfahren, vor allem das chemische Abscheiden oder das Sputtern, sind um etliche Größenordnungen ebenmäßiger als alles, was man daheim hinbekommen könnte.

Meines Wissens gibt's immer noch nichts besseres als das gute alte Kontakt 60, aber auch das würde ich nicht innen auftragen.

hman schrieb:
In der Industrie wird gern verzinnt, versilbert, oder vor allem vergoldet. Aber die industriellen Beschichtungsverfahren, vor allem das chemische Abscheiden oder das Sputtern, sind um etliche Größenordnungen ebenmäßiger als alles, was man daheim hinbekommen könnte.
Galvanisieren kann man auch per Handelektrode (Tampon-Galvanik) für relativ kleines Geld, da nur ein paar Atomlagen aufgetragen werden kann es die bestehende Geometrie nicht relevant verändern.

Mir scheint das Hauptproblem weniger die Korrosion, sondern die Handhabung seitens Toyota. Für viel Geld alles mögliche austauschen lassen, obwohl man dort sicher auch von dem Problemchen weiß...

Timur schrieb:
Mir scheint das Hauptproblem weniger die Korrosion, sondern die Handhabung seitens Toyota. Für viel Geld alles mögliche austauschen lassen, obwohl man dort sicher auch von dem Problemchen weiß...
'Mehr war nicht genug' wird auf dem Grabstein des Kapitalismus stehen.
Aus Umweltgesichtspunken ist das Verhalten von Toyota (Austausch statt Instandsetzung) verwerflich, kapitalistisch ist es toll (da sie so mehr Geld verdienen).

GAK schrieb:
Galvanisieren kann man auch per Handelektrode (Tampon-Galvanik) für relativ kleines Geld, da nur ein paar Atomlagen aufgetragen werden kann es die bestehende Geometrie nicht relevant verändern.

Es geht nicht nur um die Form der Oberfläche. Wenn die Oberfläche glatt ist, ist auch die Fläche der Beschichtung wichtig. Jede Blase beim Auftragen erzeugt ein (ggf. mikroskopisch kleines) Loch. Ich bleibe dabei, die Güte einer industriellen Beschichtung bekommt man von Hand nicht hin. Schon gar nicht bei einer Oberfläche, die schon in Benutzung gewesen ist...

Tampon-Galvanik funtkioniert bei Hydraulikzylindern (Instandsetzung von mechanischen Abnutzungen) prima (macht ein Bekannter beruflich), sehe keine relevante Probleme damit die popeligen Metallstreifen in der Batterie vor Korrosion zu bewahren. 'Oberfläche in industrieller Güte' (was auch immer das bedeuten soll) ist bei denen auch recht irrelevant, das sind (wenn ich es richtig gesehen habe) billige Stanzteile die verschraubt werden.

YMMV.

GAK schrieb:
Tampon-Galvanik funtkioniert bei Hydraulikzylindern (Instandsetzung von mechanischen Abnutzungen) prima (macht ein Bekannter beruflich), sehe keine relevante Probleme damit die popeligen Metallstreifen in der Batterie vor Korrosion zu bewahren. 'Oberfläche in industrieller Güte' (was auch immer das bedeuten soll) ist bei denen auch recht irrelevant, das sind (wenn ich es richtig gesehen habe) billige Stanzteile die verschraubt werden.


Wir reden hier aber nicht von mechanisch, sondern von elektrisch beanspruchtem Metall. Ganz andere Baustelle. Und die Oberfläche wird chemisch angegriffen.

Die Kontaktstellen müssen nach der Behandlung gasdicht (!) verbinden. Bereits winzigste, selbst mit der Lupe nicht sichtbare Fehlstellen können das vereiteln. Schließen sie nicht gasdicht, korrodieren sie danach viel schneller als vor der Behandlung...

Die "billigen Stanzteile" werden in jungfräulichem Zustand montiert, also zu einem Zeitpunkt, zu dem ihre Oberflächen noch optimal sind. Absolut planer Sitz ist das wichtigste. Viel wichtiger als die Frage danach, welches Metall auf der Oberfläche ist. Das spielt in diesem Frequenzbereich (Gleichstrom...) eh eine untergeordnete Rolle, weil der Strom den ganzen Leiterquerschnitt durchdringt (was Wechselstrom nicht macht).

Glaube mir, ich habe schon einige "verschlimmbesserte" Oberflächen gesehen, bei denen es VIEL besser gewesen wäre, man hätte sie unbehandelt gelassen.

Mal so am Rande als späte Ergänzung. Mittlerweile ist die Uhr 60000km weiter und er schnurrt noch immer wie eine Eins.
Gruß Andreas

GAK schrieb:
'Mehr war nicht genug' wird auf dem Grabstein des Kapitalismus stehen.
Aus Umweltgesichtspunken ist das Verhalten von Toyota (Austausch statt Instandsetzung) verwerflich, kapitalistisch ist es toll (da sie so mehr Geld verdienen).

Ein Ex-Kollege, der uns wegen einem Auto-zulieferer verlassen hat, konnte den Toyota-hype nicht nachvollziehen. "Die kaufen Ihre Zulieferereile genauso ein, wie alle Anderen"

Letztens ist er zurück gerudert. Die QM von Toyota war 'eingefallen' die gelieferten Schaltklauen hatten zwar spezifikationsgemäß die simulierten 150.000km gehalten, aber nicht viel mehr.
Die etwa gleich teuren Schaltklauen vom Mittbewerb hatten aber viel mehr Lebensdauer.

Toyota kauft nicht das billigste, was die Spezifakion erfüllt, sondern Das, was für wenig mehr Geld 'möglichst ewiges Leben' hat.

Ich finde, das merkt man den Autos an.

Das Zitat oben würde ich nicht unterschreiben. Toyota baut Autos, die nicht zum müssen, weil er die Bremsbeläge anlehnen muss.
Die sind möglichst so gebaut, das sie lange halten und dass sie jeder Hufschmied warten kann.