Ich schrieb vor gut 9 Stunden:
"Toll", daß das so schnell "aufgeklärt" wurde und man den "Verantwortlichen" endlich hat! Schnell den Aktendeckel zu, damit nicht noch mehr rauskommt!
Mit "Aktendeckel zu" scheint nicht ganz geklappt zu haben; es kommt immer mehr raus!
www.tagesschau.de/wirtschaft/usa-abgasskandal-affen-105.html
"Was wusste und wollte VW wirklich?
Stand: 30.01.2018 20:09 Uhr
Inwieweit war VW über die Abgas-Tierversuche informiert - und welche Informationen wollte der Konzern unterdrücken? NDR-Recherchen legen nahe, dass er tiefer in den Skandal verstrickt ist, als er zugibt.
Von Stefanie Dodt und Peter Hornung, NDR
Unethisch und abstoßend - so bezeichnete VW-Konzernchef Matthias Müller die Methoden der Europäischen Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT) in den USA am Montagabend in Brüssel. "Mir tut es leid, dass Volkswagen als einer der Träger der EUGT an diesen Vorgängen beteiligt war."
Müller gab sich betont distanziert - und beurlaubte den VW-Cheflobbyisten Thomas Steg, der die volle Verantwortung für die "Vorgänge" übernommen habe.
Unklar ist allerdings, wie weit das Wissen im Konzern nach oben reichte. VW-Manager verfolgten offenbar immer die Doppelstrategie, die Tests im vollen Wissen laufen zu lassen und offiziell nichts damit zu tun haben zu wollen.
Dokumentiert ist das im Rahmen der Auftragsvergabe des umstrittenen Affentests an das amerikanische Lovelace-Institut (LRRI). In einer E-Mail aus dem Jahr 2013 schreibt
der leitende VW-Werksarzt Michael Spallek, gleichzeitig Geschäftsführer der EUGT, an einen Manager des Konzerns: "Uns geht es darum den Text [zur Studienvergabe, Anm. d. Redaktion] rechtssicher so formuliert zu wissen, dass es sich nicht um eine von uns verantwortete Auftragsforschung handelt."
Cheflobyyist wurde über Test informiert
Die E-Mail erhielt auch VW-Cheflobbyist Thomas Steg in Kopie. Aus der Formulierung solle klar werden, schrieb Spallek weiter,
dass "wir eine Zuwendung an LRRI zu einer sinnvollen und notwendigen wissenschaftlichen Studie geben, deren Durchführung und Ergebnisse allein in den Händen von LRRI liegt".
VW wollte Test aus Gerichtsverfahren heraushalten
Auf diese Formulierung wollte Volkswagen zurückgreifen, als der Affentest bei einem Gerichtsverfahren im US-Bundesstaat Virginia als Beweismittel eingeführt wurde. In dem Verfahren am Fairfax County General District Court klagen VW-Kunden gegen das Unternehmen. Volkswagen stellte mehrere Anträge beim Gericht, die Studie nicht als Beweismittel zuzulassen. Sie liegen dem NDR vor.
In dem ersten Antrag vom 13. Oktober 2017 heißt es: "Das einzige Ziel des Klägers ist es, eine scharfe und emotionale Reaktion der Geschworenen hervorzurufen, in der Hoffnung, dass diese VW Amerika für etwas bestrafen, das mit den Klägern gar nichts zu tun hatte"- eine Argumentation, die auch ein VW-Sprecher in Wolfsburg gerade aufgriff: Die Studie stehe "in keinem juristisch relevanten Zusammenhang" zu dem Verfahren."
Vor gut 9 Stunden "begriff VW (erst jetzt), mit welcher zwielichtigen Organisation (sie) zusammengearbeitet hatten". Jeder möge bitte diesen Satz und das von mir auf tagesschau.de angestrichene selbst unter einen Hut bringen!
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Sorry, muß noch was nachtragen:
www.manager-magazin.de/unternehmen/autoi...ruppe-a-1190438.html
"Skandal um VW-gesponserte TierversucheEin seltener Einblick in die dunkle Seite des Lobbyismus
Der Name der Gruppe klingt harmlos, trotzdem steht die "Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor" (EUGT) nun heftig in der Kritik: Der vom Volkswagen-Konzern mitgetragene Verein hat in den USA Abgasversuche an Affen in Auftrag gegeben - wohl mit tatkräftiger Beteiligung von VW USA.
Dieses ethisch fragwürdige Vorgehen löste heftige Kritik aus - Politiker bezeichnen die Versuche als "absurd", "abscheulich" und "widerlich", VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch nennt die Vorgänge in keiner Weise nachvollziehbar" - und will die Verantwortlichen dafür "selbstverständlich zur Rechenschaft ziehen".
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Federführend beteiligt an Affen-Versuchen in den USA war der Volkswagen-Konzern - doch ins Leben gerufen wurde die Lobby-Organisation EUGT von Volkswagen, Daimler, BMW und Bosch.
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Forschervereinigung von Automanagern geführt
Das sollte aber wohl streng am Gängelband der Automobilindustrie erfolgen, wie ein Blick in den Tätigkeitsbericht nahelegt. Denn
im fünfköpfigen Vorstand saßen je ein Vertreter von VW, Daimler und BMW und ein Fraport-Manager. Vorstandsvorsitzender der Vereinigung war Professor Gunter Zimmermeyer, einst technischer Geschäftsführer des Verbands der Automobilindustrie und langjähriger Bosch-Mitarbeiter. Als Geschäftsführer fungierte Michael Spallek, einst Leiter des Gesundheitsschutzes bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover.
Den wissenschaftlichen Beirat des EUGT leitete der Toxikologe Helmut Greim. Der emeritierte Professor der TU München sagte auch bereits vor dem Abgas-Untersuchungsausschuss der Bundesregierung aus - und berichtete bereits im September 2016 von Tierversuchen bei Abgastests. Greim wurde in der Vergangenheit jedoch mehrfach zu große Industrienähe vorgeworfen - etwa von der Organisation Lobbycontrol. Die Fernsehsendung "Monitor" beschrieb Greimim Oktober 2016 als industrienahen Gutachter, der seit Jahrzehnten die Politik beinflusse. Ein in dem Beitrag zitierter Staatsanwalt bezeichnete Greim sogar als "Falschgutachter", der "mit objektiver Wissenschaftlichkeit nichts im Sinn" hatte.
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Nach Informationen von "Süddeutscher Zeitung", "NDR" und "WDR" hat die Forschungsvereinigung sogar versucht, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von einer kritischen Untersuchung abzuhalten. 2012 hatte die WHO Dieselabgase als krebserregend eingestuft. Vor einer weiteren Untersuchung soll die EUGT versucht haben, die WHO von diesem Vorhaben abzubringen, da es zu Dieselabgasen keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse gebe.
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Der Tätigkeitsbericht des EUGT für die Jahre 2012-2015 lässt sich nur über Umwege online finden, die entsprechende Website wurde längst aufgelöst.
Offenbar war den beteiligten Autoherstellern ihre obskure Forschungsvereinigung schnell peinlich."
Das stand im Manager-Magazin!!!