Priusfreunde.de

In meine Kopf geht es nicht rein, warum man um CO² zu sparen, den Kraftstoff dessen Verbrennung mehr CO² erzeugt günstiger besteuern muss.
Politikerlogik halt.

Besser: Politische Logik.

Warum man eines Tages sich in hohen Kreisen dafür entschieden hat? Ich weiß es nicht. Das ist ja auf nationaler Ebene passiert.
Nun hat man eine übergeordnete Gesetzgebung und ist mit sicheren Tricks aufgeflogen und muss nun versuchen das Volk zu "bilden".

Ich versuche mal, den Weg in deinen Kopf zu finden:

1. Der thermische Wirkungsgrad von selbstgezündeten Verbrennungskraftmaschinen (Dieselmotoren) war vor über 100 Jahren größer als der der damaligen fremdgezündeten Verbrennungskraftmaschinen (Ottomotoren). Diese Denkweise hält sich hartnäckig weiter. Daß sich in den letzten über 100 Jahren sowohl bei Otto- als auch Dieselmotoren einiges getan hat, insbesondere bei Verdichtung, Kraftstoffqualität, Gemischaufbereitung und Zündung, bleibt bei dieser grundsätzlichen Erkenntnis von vor über 100 Jahren jedoch unbeachtet.

2. Im Angesicht von Erkenntnis Nr. 1 hat man während der Ölkrise in den 1970ern nur noch den litermäßigen Verbrauch betrachtet - ohne Energiegehalt. Bei den wenigen Diesel-PKW hatte man ohnehin einen "natürlichen" Überschuß an Diesel bei der Produktion des nötigen Benzins für die Massenmobilisierung - Diesel wurde noch billiger. Das Image des sparsam-preiswert-umweltfreundlich-weil sparsam verfestigte sich.

3. Auf Grund der hohen Verdichtung nutzten die Hersteller nur die besten Motorblöcke oder besonders stabile Neukonstruktionen mit großer Materialreserve für die Dieselmotoren. Das Image der besonders langlebigen Dauerläufer war geboren. Sie wurden zu preiswerten und zuverlässigen Alternativen für Vielfahrer.

4. Auf Grund des Erfolges hatte man Mittel/Interesse, den Diesel noch massentauglicher (sparsamer, leiser) zu machen. Seit den 1990ern bis jetzt steckte man Unsummen in die Dieselentwicklung - bereits damals eine Sackgasse für Fahrzeuge, die zwischen einem kultivierten und schadstoffarmem Kaltlauf im Stau bei minus 20 Grad bis zum Autobahnsprint im Hochsommer alles abdecken sollen. F+E sowie PR haben sich gegenseitig in unverantwortlichen Irrsinn getrieben.

5. Mit dem sehr hohen Entwicklungsaufwand hat man sich in seiner Blase bzw. seinem Elfenbeinturm einen Stand erarbeitet, von dem man selbst nicht mehr abrücken will und von außen betrachtetkaum noch abrücken kann... wie eine Katze, die am Baum zu hoch geklettert ist, sich dabei noch wohl fühlt, aber eigentlich kaum noch runter kann.

6. Politik und Wirtschaft gingen Hand in Hand, und so machte man einfach weiter - weil man es konnte und kann.

Zu 4. könntest du noch die Entwicklung bringen das man das Image von Haltbar, Sparsam aber Lahm ablegen wollte.
Gerade VAG hat da Milliarden versenkt dem Diesel Beine zu machen. Das ging zwar zu Lasten der Haltbarkeit, was man aber mit teureren Materialien und aufwändigeren Konstruktionen wettmachen konnte. Und so dem Diesel ein Power Image verpassen konnte.

Ich selbst habe Anfang der 90er selbst einen sparsamen Diesel gefahren. Einen Peugeot 309 GRD. 64PS aus 1.9L waren alles andere als sportlich. Aber es gingen selbst bei verrücktester jugendlicher Fahrweise kaum 6L durch. So waren zwischen 4.5 und 6LHK die Norm.
Werte von denen man heute noch redet.
Allerdings hat man heute viel mehr Leistung. Ob man die bei 4.5LHK ausnutzen kann ist fraglich. Wenn dann gehts doch eher Richtung 7-8LHK. Dazu ist die sprichtwörtliche Unzerstörbarkeit des Motor Geschichte. Die Dinger sind heute so aufwändige konstuiert.
Einen wirklichen Minderverbrauch kann man im Vergleich zu meinem 1986er Peugeot nicht sehen.
32 Jahre Stillstand?

Dass die sogenannte "Unzerstörbarkeit" eine Lüge war, erkennt man ja auch daran, dass die Hersteller jetzt rumjammern, weil ein "gesetzeskonformes" Softwareupdate den Motor zerstören könne.

... jetzt! Früher waren viele 100.000 bis über 1 Million km kein Problem. 60 PS aus mind. 1,8 l ohne DPF, AGR, SCR, NOx-Speicherkat, Turbo(s) usw.

Ja, das war aber im letzten Jahrtausend. Da kann man mal sehen, wie seit dem die Qualität nachgelassen hat.

Hier wird ein "supersauberer Diesel" vorgestellt.
Alexander Bloch testet einen Golf GTD unter Straßenbedingungen. Geht doch. Mal sehen wie sich der Preis verhält und was er bei dieser Abgasreinigung verbraucht.
"VOX Automobil"

www.vox.de/cms/sendungen/auto-mobil/auto-mobil-videos.html

Nun behaupte noch Einer das Gegenteil.

MfG Harzbube.

Von einem Nachlassen der Diesel-Nachfrage kann man nur sprechen, wenn man mehrere Jahre zurückblickt. Aktuell kann davon keine Rede mehr sein. Hier sind die prozentualen Anteile an den Neuzulassungen seit Jahresbeginn (in gelb, die kleinen roten Balken sind Elektroautos):




Der Diesel-Anteil stabilisiert sich offenbar dauerhaft auf hohem Niveau. Jeder dritte erstmals in den Verkehr gebrachte PKW ist ein Diesel. Eine Trendumkehr ist nicht erkennbar.

Grüße, Egon

Komisch in der aktuellen ADAC steht was von -19% für Diesel

Beides stimmt. Es kommt nur auf den Zeitraum drauf an.

Bevor die ersten Schummeleien aufgeflogen sind lag der Diesel-Anteil bei ~50%. Vor der großen Rabattschlacht ist er auf ~30% zurückgegangen und liegt jetzt relativ stabil bei 33%.

Erfinder forschen an neuem Diesel (Kraftstoff). NDR Aktuell.

www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ndr_aktue...ndraktuell48174.html

Von 6:00 bis 8:10

MfG Harzbube.

Der saubere Diesel. BMW Nachrüstung mit Hardware aus den USA. Es scheint zu funktionieren, doch BMW sperrt sich dagegen.

www.zdf.de/politik/frontal-21/der-saubere-diesel-100.html

MfG Harzbube.

Wenn, wie gesagt wenn, das Verkehrsministerium und das KBA auch nur ein bisschen von der Autolobby unabhängig agieren würde, dann gäbe es nach diesem Bericht eine Ohrfeige gegen BMW, die man von München bis nach Berlin hört!

Da hat man eine ausentwickelte Technik made by BMW in den Regalen, die Fahrzeuge haben im Boden bereits die dazu nötige Aussparung und man wehrt sich gegen jegliche Hardwarenachrüstung mit dem Argument, dass deren Entwicklung zu lange dauert, total unwirtschaftlich ist und einen massiven Eingriff in die Fahrzeugkonstruktion erfordert.

BMW ist für mich gerade dabei, eine noch längere Pinocchio-Nase zu entwickeln als VW!

eppf

Ich glaube, die ganzen Taktiken der dt. Autoindustrie in Bezug auf Nachrüstung läßt sich an 3 Fingern abzählen.
1. auf die lange Bank schieben und gewinnträchtige Ideen sammeln
2. neue Autos mit pseudo Rabatt und pseudo Sauberkeit in den Markt werfen
3. die DUH als einzigen, ernsthaften Widersacher "vernichten"

Kleines Risiko, die Justiz, sofern die Industrie freundliche Politik keine geeigneten Maßnahmen ergreifen kann.

Gruß Hybridfan5