Priusfreunde.de

Priuskater schrieb:
Das sägt an den Grundfesten des Staates.Wenn an den Grundfesten des Staates etwas sägt, dann das vorsätzliche Wegschauen von Kanzlerin, Verkehrs- und Umweltminister!

Jeder von denen weiß seit langer Zeit, dass die Hersteller betrügen, dass es schlimmer nicht mehr geht. Dass bei solchen Fehlentwicklungen schlussendlich immer der kleine Mann der Dumme ist, wenn zusätzlich Betrügereinen nicht bestraft werden bzw. jegliche Entschädigung der Betroffenen ausbleibt, ist keine allzu neue Erkenntnis und die beschränkt sich wahrlich nicht nur auf den Autoverkehr.

Aber es ist schon interessant, dass bei dieser Betrachtung immer die ganz außen vorgelassen werden, die unter der Umweltbelastung leiden. Es wird immer nur die Sichtweise der Autofahrer betrachtet und sonst gar nichts. Da argumentieren dann viele Leute in unerträglicher Weise, dass die Belastung trotz Überschreitung verbindlicher und seit vielen vielen Jahren vorgegebener Grenzwerte zumutbar ist. Hallo, da haben manche Leute die Bedeutung von "Grenzwert" nicht richtig verstanden!

Man kann aber auch viele Autokunden von einer gewissen Mitschuld nicht freisprechen. Zumindest wer sich nach 2013 noch einen Diesel zulegte, musste die Berichte, dass beim NOx-Ausstoß etwas gewaltig im Argen liegt und die Messwerte in den Städten die ab 2015 zwingend einzuhaltenden Grenzwerte teilweise deutlich überschreiten, schon vorsätzlich überlesen haben. Oder man ist eben bewusst ins Risiko gegangen. Dass unsere Regierung die Konzerne ohne Entschädigungsleistungen davonkommen lassen, war jedenfalls keine allzu schwere Prognose und "Fahrverbote" war halt eine Vokabel, die in den Köpfen gar nicht existierte.

Was würdest du wohl sagen, wenn man bei uns so verfahren wäre, wie in den USA (gleiche Rechtslage vorausgesetzt)? Dann gäbe es das Gejammer, dass unsere Autoindustrie quasi vernichtet wird. Bloß wenn man hier aus Rücksicht auf die notwendigen Konsequenzen verzichten würde, was hätte das dann noch mit Rechtsstaat zu tun?

Bei einem funktionierenden Staat hätten die Hersteller jedenfalls jetzt massivste Probleme an der Backe, bzw. hätte der Staat seine Funktionsfähigkeit schon früher unter Beweis gestellt, dann wäre es zu solchen maßlosen Betrugshandlungen wohl gar nicht gekommen, weil man damit hätte rechnen müssen, dass bei Bekanntwerden der große Hammer fällt und mehrstellige Milliardenbeträge fällig werden.

Das Prinzip, der DUH als Überbringer der schlechten Nachricht an den Kahn zu fahren, ist zwar üblich, aber nicht zielführend. Da verwechselt man Ursache und Wirkung.

eppf

Und anstatt Fahrverbote oder Entzug der Betriebserlaubnis für stinker müssen jetzt vielerorts alle langsamer fahren, sich die sich für teurere saubere fzg. entschieden haben. Na herzlichen Glückwunsch, demnächst gibt's dann auch eine Steuererhöhung für alle, nur weil man Steuerhinterzieher nicht gezielt benachteiligen möchte.

Wer auf der Seite der Betrüger ist, stellt sich zunehmend in den Verdacht auch Mittäter zu sein.

Wie z.B. A. Scheuer!

Zu dem festgelegten Grenzwert gibt es auch genug Meinungen die ihn für blödsinnig halten und das es dieser Grenzwert wurde erscheint dubios genug. Wenn ich an einer viel befahrenen Straße wohne brauche ich mich nicht darüber wundern das es nicht gesund ist. Es wird schon Gründe haben warum dann die Mieten günstiger sind als woanders. Das ist aber eben ein Verhaltensmuster das ich nicht nachvollziehen kann, da wird billiger Baugrund direkt an der Bahnstrecke gekauft, Haus hingeklotzt und anschließend die Bahn wegen Lärm verklagt, die Bahn darf dann auf ihre Kosten Lärmschutzwände errichten. Das entspricht vielleicht geltendem Recht, aber nicht meinem Rechtsverständnis.

Priuskater schrieb:
Zu dem festgelegten Grenzwert gibt es auch genug Meinungen die ihn für blödsinnig halten und das es dieser Grenzwert wurde erscheint dubios genug. Seit wann gehen denn die Meinungen auseinander, dass vor über 20 Jahren erlassene Grenzwerte angeblich zweifelhaft sind? Rein zufällig seit herauskam, dass die Autohersteller beim NOx-Ausstoß betrogen und gelogen haben, dass sich die Balken biegen!

Wenn ich an einer viel befahrenen Straße wohne brauche ich mich nicht darüber wundern das es nicht gesund ist. Es wird schon Gründe haben warum dann die Mieten günstiger sind als woanders. Artikel 2 Satz 2 unseres Grundgesetzes gilt für alle!
Zur Definition, was noch als Belastung erlaubt ist, um diesem Artikel genüge zu tun, gibt es nicht zuletzt die erlassenen Grenzwerte. Da gibt es keinen Verhandlungsspielraum!

Bloß weil es einem einzelnen Industriezweig nicht passt, der in betrügerischer Weise trotz vorhandener Technik Umweltauflagen nicht erfüllte und schon lange gegebene Grenzwerte ignoriert, das geht gar nicht.

Übrigens, man mag zwar das Zustandekommen des 40ug-Grenzwerts als dubios bezeichnen, weil seinerzeit die Datenlage noch arg dünn war. Es eitert aber mit der Zeit anhand neuer Studien immer mehr heraus, dass dieser Grenzwert besser nochmals halbiert werden sollte.

An eine Aufweichung ist jedenfalls nicht im Traum zu denken, wie gesagt eher im Gegenteil. Ohne Betrug wäre die Einhaltung heute ohnehin kein Problem, mit teilweise zigfach überhöhten Abgasemissionen gegenüber der gültigen Norm dagegen schon.

eppf

Die Meinung zum Grenzwert gingen schon vor 20 Jahren auseinander, nur wurde es damals nicht so öffentlich herausposaunt wie heute. Das Leute wie Du stets nur Maximalforderungen kennen ist hinlänglich bekannt.

An den Grenzwerten besteht kein Zweifel. Höchstens daran, ob sie noch zu hoch sind. Das wurde vor gut 1 Jahr dank Dieter Köhler eingentlich nochmal klar: Gesundheitsgefährdung durch NOx
Die Ansicht der Autoren, dass es keine wissenschaftliche Rechtfertigung für die derzeitigen Grenzwerte für Luftverschmutzung gibt, kann im Angesicht der überwältigenden wissenschaftlichen Evidenz nicht bestehen; und es ist besonders enttäuschend, wenn sie von einer Gruppe von Ärzten stammt.

LG
Klaus

Fahrverbote für Autofahrer werden schnell ausgesprochen. Warum wird dieses nicht auch angewandt bei "Defender Europe 2020"?
Bei der Aktion wird mehr CO2 und NOx in die Luft geblasen, als alle deutschen Diesel- PKW zusammen jemals ausstoßen könnten. Gesundheitfragen und solches spielen dabei keine Rolle.

LG Reiner

ReinerBrida schrieb:
Fahrverbote für Autofahrer werden schnell ausgesprochen. Warum wird dieses nicht auch angewandt bei "Defender Europe 2020"?
Wenn du bei notwendigen Umweltaktionen darauf warten willst, bis auch das Militär mitmacht, dann wartest du bis zum St.-Nimmerleinstag. Bzw. bis zu einem Tag, wo es das Militär gar nicht mehr braucht, weil es niemand mehr gibt, den man verteidigen oder angreifen könnte.

Deine Forderung, so sehr sie auch berechtigt erscheint, ist bezüglich ihrer Umsetzung ungefähr damit vergleichbar, als würde man das Rauchen erst dann als schädlich anerkennen, nachdem Philip Morris eine Selbstanzeige bezüglich millionenfacher grob fahrlässig herbeigeführter Tötung stellte.

Militärs leben in ihrer eigenen Welt.

eppf

Die Meinung äußerst Du ja dauernd, Klimaschutz unbedingt da sonst der Weltuntergang droht, Umweltschutz in Maßen aber erst nach Klimaschutz, Lärmschutz als Argument für ein Tempolimit, aber bitte fein das liebe Militär außen vor lassen! Was für eine Heuchelei.

Wenn du bei notwendigen Umweltaktionen darauf warten willst, bis auch das Militär mitmacht, dann wartest du bis zum St.-Nimmerleinstag.
Das ist so, liegt aber wohl kaum in der Einfluss-Sphäre von eppf.
Der Vorwurf der Heuchelei ist in diesem Zusammenhang unangebracht.

Grüße, Egon

Wenn du bei notwendigen Umweltaktionen darauf warten willst, bis auch das Militär mitmacht, dann wartest du bis zum St.-Nimmerleinstag.Dazu ein Beispiel kurz in Erinnerung gerufen:
Moorbrand: Mehr als 500.000 Tonnen CO2 freigesetzt
Seit nunmehr zwei Wochen brennt es auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91 der Bundeswehr in Meppen - ausgelöst durch Waffentests.
Laut David Bracke, Sprecher der WTD 91 in Meppen, ist bislang eine Fläche von fünf Quadratkilomtern verbrannt. Seinen Angaben zufolge habe sich das Feuer bis in eine Tiefe von maximal einem Meter ausbreiten können. Nach Berechnungen von Felix Grützmacher vom NABU könnten somit bislang bis zu 900.000 Tonnen CO2 freigesetzt worden sein.
Ein Drittel allen Kohlendioxids speichern Moore - www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osn...zt,moorbrand234.html

Hybridfan5

Wenn ich nicht mit gleicher Vehemenz gegen die unterschiedlichen Verursacher angehe (unabhängig davon wann was mal Erfolg hat) sondern mich stets nur am Schwächsten schadlos halte so ist das für mich eben Heuchelei. Das ist kein spezifisches Problem von @eppf, das machen ja andere wie DUH oder weite Teile der „Grünen“ genauso.

Zitat:
Umweltbundesamt
Luft in deutschen Städten wird vielerorts besser

Die Belastung durch gesundheitsschädliche Abgase ist in den Großstädten insgesamt zurückgegangen. Dennoch werden die Grenzwerte in vielen Metropolen noch immer deutlich überschritten.
- www.spiegel.de/auto/umweltbundesamt-luft...4b-ad60-3ac030aaf269

Grüße, Egon

Ich weiss nicht, als jetzt vor zwei Wochen eine Woche lang Inversion war und windstill, hatte ich nach wie vor leichte Atemschwierigkeiten (Husten Reizung) beim Fahradfahren ab dem zweiten Tag. Das war auch die Jahre zuvor genau so - ab dem zweiten Tag einer Inversion wurde es immer giftiger. Da hat sich nix verbessert seit 2015. Zum Umfeld: ich lebe in einer Metropolregion im Rhein-Main Tal, wenn auch nicht in der Großstadt. Nicht grad eine Stuttgarter Kessellage, aber großräumig eingerahmt durch Höhenzüge.

Was sich verbessert hat, diesen Winter hatten wir erst eine stabile Hochdruckwetterlage mit Inversion und das auch nur für 5 Tage. Jetzt geht's mir wieder sehr gut seit es bläst...

Ich fahre für die täglichen Sachen überwiegend Rad - daher ist die Qualität der Atemluft für mich speziell auf der Fahrstraße extrem wichtig.