Priusfreunde.de

Achtung, man darf da HUK und HUK 24 nicht durcheinander werfen. Die HUK 24 ist bei mir die günstigste Versicherung. Wenn man dann auch noch generell einem teuren Vertrag hat, ist noch ein bisschen sparen ein netter Nebeneffekt. Ich käme ohne Corona auf 30-35 tkm im Jahr, da landet man mit wenigen Prozenten und Vollkasko selbst mit relativ hoher SB deutlich jenseits von 1000€. Ich werde die Telematik Geschichte daher auch ausprobieren. Auch wenn ich weiß, das die Technik bestenfalls noch unausgereift ist.

Schoettker schrieb:
Ein merkwürdiger Algorithmus ist das.Und welche Konsequenzen zieht man daraus? Eigentlich nur eine einzig vernünftige, weg mit dem Telematiktarif und eine Versicherung suchen, die einen beim vorliegenden Fahrprofil nicht ausnimmt!

Wer glaubt, mit einem Telematiktarif dauerhaft Geld sparen zu können, träumt ohnehin von den Weißwürsten.

Telematiktarife sind und bleiben in meinen Augen nur ein weiteres Mittel, die Solidargemeinschaft, welche eine Versicherung eigentlich sein sollte, weiter zu untergraben.

Wenn man diesen Mist mitmacht, steht man in ein paar Jahren wieder genauso vor einer hohen Prämienrechnung, die man dann mit wiederum mit neuen abstrusen Tarifangeboten zu senken versucht.

Ein Telematiktarif, der auch weiterhin auf Regionalklassen beruht, ist doch bereits auf den ersten Blick erkennbar eine Farce!

eppf

eppf schrieb:
Wer glaubt, mit einem Telematiktarif dauerhaft Geld sparen zu können, träumt ohnehin von den Weißwürsten.

Telematiktarife sind und bleiben in meinen Augen nur ein weiteres Mittel, die Solidargemeinschaft, welche eine Versicherung eigentlich sein sollte, weiter zu untergraben.
Schlimmer noch. Man liefert der Versicher alle Mittel frei Haus, um sich vor der Zahlung eines Kaskoschadens zu drücken. Beispielsweise weil man zum Unfallzeitpunkt 66 km/h statt der erlaubten 60 km/h gefahren sei.

Und dann hat nur die App falsch ausgewertet...

Das soll man dann als Verbraucher beweisen.

Das ginge nur mittels Dashcam.

Auch schön für Teilnehmer an Sicherheitstrainings: Die Wertung für Dutzende ABS-/ESP-/ASR-Eingriffe an einem Tag dürfte verheerend sein. Dazu noch das unmäßige Beschleunigen und Bremsen den ganzen Tag in Verbindung mit schnellen Lenkbewegungen Da wird einem vom Dongle evtl. der ganze Karren stillgelegt

SchaunWirMal schrieb:

Schlimmer noch. Man liefert der Versicher alle Mittel frei Haus, um sich vor der Zahlung eines Kaskoschadens zu drücken. Beispielsweise weil man zum Unfallzeitpunkt 66 km/h statt der erlaubten 60 km/h gefahren sei.
Naja, bei der HUK ist das so gelöst dass alle Daten bei einer extra gegründeten GmbH landen die nach deutschem Datenschutzrecht diese Daten gar nicht weitergeben darf. Es wird nur der Score an die Versicherung gemeldet, also eine Zahl zwischen 0 und 100.


Ich oute mich hiermit auch mal als Nutzer eines solchen Tarifs (HUK). Ausschlaggebend war die Aussicht auf 20..30% Rabatt da ich sowieso sehr vorausschauend fahre. Auf ne andere Versicherung hab ich keinen Bock - bisher war ich mit der HUK im Schadensfall sehr zufrieden. Notfalls kann man ja jederzeit wieder abspringen.

Der Spaß läuft über einen Bluetooth-Sensor im Auto mit Beschleunigungssensor - wahrscheinlich mehr oder weniger geeicht / normiert, was bei Nutzung der Handy-Sensoren nicht möglich wäre. Zusätzlich läuft eine App auf dem Handy mit die die GPS-Daten aufzeichnet.

Die App muss selbstredend bei allen Fahrern installiert sein. Jeder hat dann seinen eigenen persönlichen Score. Aus all dem wird dann noch eine Gesamtpunktzahl berechnet.

Am Anfang sah es auch gut aus - meine Punktzahl kletterte von anfänglich 70 Punkten innerhalb von 2..3 Wochen auf über 80, was über 20% Rabatt entspräche.

Doch dann plötzlich fiel mein Score auf unter 60, ohne dass dafür eine Erklärung geliefert wurde, wie z.B. Scharf-Brems- oder Zu-Schnell-Ereignisse. 50 Punkte entsprechen 10% Rabatt.

Tja, und knapp über 10% Rabatt isses mir echt nicht wert.

Außerdem saugt die App permanent den Akku leer - auch wenn man nicht fährt (was machen die nur!!???? tracken die einen auch zu Fuss!!??). Den Support interessiert das nicht weiter, die antworten nur mit "das muss so sein sonst funktioniert's nicht"-Blabla.

Wenn der hohe Akkuverbrauch nicht wäre und die Bewertung halbwegs nachvollziehbar, dann fänd ich das System gar nicht mal so schlecht, da es mich auch ein Stück weit dazu erzieht, die Geschwindigkeitsbeschränkungen einzuhalten

Aber freiwillig muss der Kram bleiben. Ich kann jederzeit mein GPS ausschalten wenn ich nicht getrackt werden will.



Knuddel1987

Und dann hat nur die App falsch ausgewertet...

Das soll man dann als Verbraucher beweisen.

Das wäre technisch durchaus möglich... immerhin werden die Daten ja 10 Jahre gespeichert.... müsste man nur ne Kopie nach DSGVO verlangen und nem Gutachter in die Hand drücken

Arbeiten eigentlich alle Telematik-Systeme in Deutschland mit einem Dongle?

Ich musste nur eine App auf meinem Telefon installieren, die die GPS-Daten und die Beschleunigungssensoren abfragt. Der Erfassungszeitraum waren 100 Tage bzw. 1000 km.

Selbstverständlich habe ich den GPS-Sensor abgestellt, wenn ich wusste, dass ich aufgrund der Tageszeit oder der Streckenlänge weniger als die maximale Punktzahl bekommen würde. Am Ende habe ich wie erwartet 100% bzw. 25% Rabatt bekommen. So schwer ist es also nicht, die Schwachstellen der Erfassung auszunutzen.

Dauerhaft würde aus Fahrspaßgründen für mich aber kein Dongle in Frage kommen. Weniger wegen des Datenschutzes, sondern weil ich keine Lust habe, hellrote Ampeln zu überfahren, um nicht für's Bremsen bestraft zu werden. Oder auf die Autobahn zu kriechen, weil Beschleunigen als riskant angesehen wird.

EDIT: Danke @Andi_K, das beantwortet meine Frage.

Ist die Frage ob die Versicherung das auf Dauer mit macht, wenn von 25.000km oder ähnlichem nur 1000km zur Berechnung und Umsetzung erfasst werden.

Zumindest im Moment heisst es, dass der Rabatt von nun an auf unbestimmte Zeit gewährt wird. Ob sich das in der Zukunft ändern wird, kann niemand sagen. So oder so habe ich bis dahin aber einen erheblichen Rabatt.

Richtig ist aber natürlich auch, dass $600 ohne Rabatt besser sind als $1,000 mit 25% Rabatt. Wer also eh schon zuviel für seine Versicherung zahlt, fährt unter Umständen mit einem Versichererwechsel besser. Meine letzte Kfz-Versicherung in DE war die HUK24, und die hätte ich allein schon wegen ihres erstklassigen Service und den günstigen Beiträgen nicht verlassen, Telematiktarif hin oder her.

Ich würde die App dann auf mein Android Radio laden, da ist der Akkuverbrauch dann egal
Das überhaupt noch das Handy gebraucht wird ist schon schwach, wenn ich einen externen Sensor bekomme.

Gruß Mario

Oh, ja. Von einem Androidradio träume ich auch noch...

Aber bin froh dass es kein Dongle für die ODB2-Buchse ist!

Auf dem Bluetooth (LE) Sensor steht "Drivewell Tag" - die haben sich Soft- und Hardware also eingekauft:

news.mit.edu/2016/startup-smartphone-app-safe-driving-0105
www.cmtelematics.com/blog/drivewell-asse...urage-safer-driving/

Ein eigenes Modul mit eingebautem Mobilfunkmodem wäre sicher um Größenordnungen teurer gewesen. Fragt sich obendrein wo das dann montiert werden soll. Der kleine Bluetooth-Sensor stört nicht weiter, aber ein Kästchen von der Größe eines Smartphones? Und was ist mit der Stromversorgung? Muss da bei handwerklich weniger bedarften Bürgern die KfZ-Werkstatt ran?

Naja, was die Größe angeht, so ne Smartwatch mit LTE und GPS ist ja auch nicht so groß und hat noch mehr Sensoren an Bord. Bleibt halt noch die Stromversorgung.

Einige der letzten Beiträge spielen den Versicherern voll in die Hände. Wegen eines Beitragsrabatts lässt man offensichtlich alles mit sich machen.

Wenn einmal eine kritische Masse beim Telematiktarifanteil erreicht ist, wird der Druck auf alle anderen deutlich zunehmen, bzw. es wird dann für Leute ohne Telematik weitgehend nur noch Verträge mit "Depperltarifen" geben.

Dann sind z.B. diejenigen die Gelackmeierten, die ein Streckenprofil haben, bei dem der Sensor prinzipbedingt verstärkt zuschlägt.

Man stelle sich nur vor, man hätte einen Arbeitsweg, bei dem so etwas wie der Zirler Berg dabei ist. Das alleine würde bei der sinnvollen Fahrweise, mit wenigen, dafür aber härteren Bremsvorgängen auszukommen, um die Bremsen nicht zu überhitzen, äußerst negativ zuschlagen.

Es ist und bleibt eine Schnapsidee, aus einem Telematiksensor das Gefährdungspotenzial des zugehörigen Fahrers abzuleiten. Genau so oft, wie man hier richtig liegt, wird auch die Fehlerquote zuschlagen.

eppf

eppf schrieb:
Wegen eines Beitragsrabatts lässt man offensichtlich alles mit sich machen.Nö, nicht "alles". Ich musste über einen begrenzten Zeitraum wie auf rohen Eiern fahren und das war's dann auch. Das ist mir der Rabatt wert. Dass die Analysemethode eher fragwürdig ist, stelle ich nicht in Abrede, aber das kann mir herzlich egal sein.

Wenn einmal eine kritische Masse beim Telematiktarifanteil erreicht ist, wird der Druck auf alle anderen deutlich zunehmen, bzw. es wird dann für Leute ohne Telematik weitgehend nur noch Verträge mit "Depperltarifen" geben.Mit anderen Worten: nichts würde sich ändern. Ohne Telematik zahlt man den vollen Beitrag. Mit Telematik geht der Beitrag allenfalls runter, aber niemals hoch.