Priusfreunde.de

Ich stimme zu:

Den Anwalt jetzt einschalten. Die Schuldfrage ist eindeutig, er kann das ganze deutlich beschleunigen. Wer sich so verhält ist definitiv nicht an einer schnellen Lösung interessiert.

Außerdem: Der Verkauf hat nichts mit der Versicherungsfrage zu tun. Das Fahrzeug ist am Tag der Abmeldung bis 0 Uhr versichert. Selbst wenn der Wagen verkauft und nicht direkt um-/abgemeldet wird, haftet die Versicherung solange bis die neue Versicherung gültig wird.
Da gibt es auch keine zwei Meinungen und auch keine andere Rechtsauffassung.

Timico schrieb:
Ich werde jetzt das tun, was ich schon längst hätte tun sollen - meine Rechtsschutzversicherung in Anspruch nehmen und die Angelegenheit einem Anwalt übergeben. Da gibt es doch von Grund auf gar keine andere Alternative, so wie sich deine Unfallbeschreibung liest, aus folgenden Gründen:

- Bei einer Zankerei mit dem Verursacher, trotz eindeutiger Lage, kann es gar nichts anderes geben, als SOFORT zum Anwalt zu gehen. Wenn am Unfallort bereits herumgezickt wird, was schreibt der dann möglicher Weise in den Unfallfragebogen? Damit hat es sich der Verursacher verwirkt, dass es eine kostengünstigere Abwicklung, d.h. ohne Anwaltskosten, geben kann.
- Die Tatsache, dass du auf ein weiteres Fahrzeug aufgeschoben wurdest, birgt zusätzlich eine erhebliche Gefahr, dass die Versicherung auf dumme Gedanken kommen kann. Solche Dreierkonstellationen ohne Anwalt? Nein danke!

eppf

Ihr habt ja alle Recht! Ich muss mir jetzt - mit den neuen Vorzeichen - das Okay meiner Rechtsschutzversicherung einholen und dann schau ich weiter. Hatte in meinem ganzen Leben noch nie was mit Anwälten zu tun, will da nichts verkehrt machen und schlimmstenfalls auf den Kosten sitzenbleiben.

Timo

Hallo Timo,

ich schließe mich bei der Situation mit mehreren Beteiligten, der Unübersichtlichkeit der Lage, deinen ersten Erfahrungen mit der Fahrerin und deinem zu Recht unsicheren Gefühl der Position an, einen Anwalt deiner Wahl (die Rechtsschutz kann dabei hilfreich sein) einzuschalten. Deine Rechtsschutz selbst benötigst du normalerweise nicht in einem solchen Fall.

Leider bleibt aus meinen mehrfachen Erfahrungen an nicht selbst verursachten Unfällen die Tatsache, dass zumindest bei mir der Anwalt wohl Schlimmeres verhindert hat, ich aber in allen Fällen nicht sagen kann, dass - wie es gerne immer wieder von manchen daher gesagt wird - "der Anwalt dann alles regelt" und man keine Arbeit/Ärger damit hat. In meinen Augen ist das eine Mär - man hat trotzdem sehr viel Ärger und Arbeit an der Backe. Leider!

Meine Erfahrung: Baut jemand schuldhaft mit dir einen Unfall, hast du den Ärger, verursachst du selbst einen, hast du keinen Ärger außer dem finanziellen Schaden. Es wird aber fast alles (außer z.B. der Meldung beim Versicherer und der Unfalldarstellung) für dich erledigt. Vorausgesetzt, man hat eine gute Versicherung...

Bist du beim ADAC Mitglied? Ich glaub die haben Anwälte speziell für Verkehrsrecht, dann einfach mal dort durchklingeln. Sonst haben Schadensgutachter auch Kontakte bei der Hand.
Das wird schon

Ich hatte auch Ende Januar einen unverschuldeten Unfall. Da es mir nach knapp 2 Wochen zu bunt wurde, hab ich (auf eigenes Risiko) einen Anwalt eingeschaltet. Dieser hat die Sache erheblich beschleunigt. Die gegnerische Versicherung hat den vom Gutachter/Anwalt ermittelten Betrag überwiesen. Mein Wagen ist bereits repariert und ich warte nur noch auf die Rechnung von der Werkstatt, um dies dann mit der gegnerischen Versicherung abzurechnen.

Nur meine HP-Versicherung (AIOI) zickt noch etwas rum, weil die Unfallverursacherin so forsch war, ihren (nicht sichtbaren) Schaden meiner Versicherung in Rechnung zu stellen.

Gut, dass wir die Polizei geholt hatten und somit die Aussagen der Unfallverursacherin und mir fixiert hat. Gut, dass ich einen Anwalt zu Rate gezogen habe. Er nimmt einem einiges an Ärger mit der Versicherung ab. Trotzdem - hoffentlich brauche ich ihn nicht so schnell wieder - es bleibt genug Ärger und Bürokratie über.

Timico schrieb:
Ihr habt ja alle Recht! Ich muss mir jetzt - mit den neuen Vorzeichen - das Okay meiner Rechtsschutzversicherung einholen und dann schau ich weiter. Wenn du schuldtechnisch amtlich auf der sicheren Seite bist, brauchst du das gar nicht. In diesem Fall wird der Anwalt zu 100% von der gegnerischen Versicherung bezahlt.

Es schadet aber nie, die eigene RV zu informieren, was aber beim Verkehrsrechtsschutz nach einem Unfall nur eine Formsache ist. Das erledigt immer der RA für dich, wenn du dich bei ihm meldest und ihm deine Versicherungsnummer bzw. den Namen der Gesellschaft nennst.

Dass diese schlussendlich einspringen muss, kann eigentlich nur 2 Gründe haben.

1. Es kommt wider Erwarten eine andere Schuldzuweisung heraus.
2. Beim Unfallgegner ist nichts zu holen, weil dessen Versicherung, aus welchen Gründen auch immer, nicht wirksam war.

Punkt 2 dürfte es eigentlich gar nicht geben, aber um es mit einem Toyota-Spruch zu sagen "Nichts ist unmöglich".

Auch noch kurz zu Punkt 1: Wenn herumgezickt wird, sollte man sicherheitshalber auch seine eigene KFZ-Versicherung informieren. Nicht dass man hier eine Obliegenheitsverletzung begeht, weil man den Schaden zu spät meldete. Punkt 1 ist nämlich leider auch nicht unmöglich, auch wenn die Lage noch so klar erscheint.

Wenn der Gegner komplett spinnt und es sogar auf einen Prozess ankommen lässt, dann kommt schon manches nicht nachvollziehbares Urteil heraus. Deshalb beim allerersten Anzeichen von Gegenwehr immer gleich einen Anwalt einschalten und dadurch das Zeichen setzen, dass man sich nicht verarschen lassen wird.

Bevor man mir jetzt unterstellt, ich möchte Anwälten Geschäfte zukommen lassen. Man kann natürlich bei einem Unfall auch problemlos ohne Anwalt auskommen, aber nur solange es keine Anzeichen von jedweder Gegenwehr gibt.

eppf

Das ist ja meine Sorge: wenn ich durch irgendwelche Rechtsverdrehungen doch eine Teilschuld bekomme, wer zahlt dann den Anwalt? Zum Glück hat ich die RV, ich möchte keinesfalls noch Geld obendrauf legen.

Timo

Selbst wenn. Die Versicherung hat Dir klar gezeigt, dass sie trotz eindeutiger Rechtslage sich versucht mit Worten die man auch als Lügen empfinden könnte rauszuwinden ("wir sind nicht zuständig").

In einer solchen Situation würde sich wahrscheinlich auch ein vollständig selbst zu bezahlender Anwalt amortisieren.

...nun den Anwalt,zahlt Deine Rechtsschutzversicherung im vollem Umfang.Die Rechnung des Fahrzeugs jedoch,läuft auf 50/50.
Ich wünsch Dir,dass es nicht soweit kommt...

Wird es ein komplizierter Fall, so was kann sich durchaus 1 - 2 Jahre hin ziehen, kannst du dem mit deiner Rechtsschutzversicherung beruhigt entgegen sehen!

Aber Ärger gibt's halt immer gratis dazu, hast du ja leider jetzt schon...

Gruß
Martin

Das tut mir Leid, das ist sehr ärgerlich!
Ein Anwalt wäre auf jeden Fall gut, ich drücke Dir die Daumen!

Grüße

Heiko28 schrieb:
Die Rechnung des Fahrzeugs jedoch,läuft auf 50/50.
Das ist mir passiert, trotz Anwalt und mit Höherstufung! Eine Dashcam wäre von Vorteil gewesen.

Servus.

SchaunWirMal schrieb:
Die Versicherung hat Dir klar gezeigt, dass sie trotz eindeutiger Rechtslage sich versucht mit Worten die man auch als Lügen empfinden könnte rauszuwinden ("wir sind nicht zuständig").
Wenn du lediglich ein nicht in die Sache involvierter Außenstehender bist, verkommt diese Aussage zu einer erst einmal haltlosen Unterstellung. Bevor man gleich los poltert wäre es doch gerade auch für die Beteiligten des Unfalls weit hilfreicher, sachlicher mit den vorliegenden Informationen umzugehen.

Fakt ist, wenn der Unfallverursacher noch keine Aussage zum Schadenhergang getroffen hat, dann kann und darf dessen Versicherung schlichtweg nicht tätig werden. Sonst könnte jeder daher kommen und irgendwelche Ansprüche stellen. Dahingehend ist sie auch ihrem Versicherungsnehmer in der Pflicht, die Ansprüche zu prüfen sowie ggf. unberechtigte Ansprüche abzuwehren (Bestandteil der Haftpflichtversicherung).


@Anwalt: Wenn es zur Teilschuld kommt, werden die Anwaltskosten meines Wissens auch nur anteilig übernommen. Bitte kommentieren, sollte dies falsch sein. Ein Quellenlink dazu wäre dann super.


Grüße ~Shar~

Das habe ich so verstanden, dass dieser eigentlich dann selbst zu tragende Teil von der eigenen Rechtsschutzversicherung übernommen wird und damit keine eigenen Anwaltskosten anfallen werden (Selbstbeteiligung bei Rechtsschutz ?).