Priusfreunde.de

Mal was anderes.
Ich fahre ja den P1 auch deshalb, weil hier nicht dauernd die kleinen elektronischen "Helferlein" mir das Leben schwer machen. Es nervt mich z.B. schon, daß bei steckendem Zündschlüssel beim Öffnen der Fahrertür ein Gepiepse losgeht, aber hingegen vor evtl. noch eingeschaltetem Licht nicht gewarnt wird (und das wäre ja bei der kleinen Batterie viel wichtiger!). Ich steige daher oft rechts aus, beim P1 kann man ja mühelos durchsteigen...
Zu meinen Hobbies zählt ja neben Priusfahren auch das Fliegen von Oldtimern:

Größere Strecken werden sie aber vernünftigerweise in entsprechend lange Anhänger verstaut. Und da es in D für den P1 keine zugelassene Anhängerkupplung gibt (obwohl die Struktur durchaus solide und die Motorleistung für Tempo 80 ausreichend ist), mußte ich ein anderes Auto nehmem, es fand sich ein Skoda Superb (ohne Anhänger 7,5, mit 8l Super/100km!). Zu den Highlights böhmischer Automobilbaukunst gehörte ein nicht abschaltbarer Spurhalteassistent (tolles Wort!).
Der fährt aber unsinnigerweise nur den weißen Linien hinterher. Auf den nicht seltenen Baustellen riß er dann jedesmal am Lenkrad, wenn ich der gelben Baustellenmarkierung folgen wollte. Die Folge war (das erste Mal ist man ja nicht darauf vorbereitet), daß das ganze Gespann (Anhänger 500kg, also weit unter dem zugelassenen Limit, aber knapp 9m lang!) da ins Schlingern kam, und ich einmal sogar fast die ganze (verengte) Fahrbahnbreite brauchte, um wieder geradeaus zu kommen. Zum Glück war kein Fahrzeug neben mir (sonst hätte wohl der Konzern ein weiteres Problem mit der Produkthaftung).
Ich liebe meinen Prius. Kein weiterer Kommentar!

Ich will die Assistenzsysteme nicht pauschal verdammen, aber dass diese Systeme bisweilen (noch?) arg viel "Eigenleben" entwickeln (je nach Fahrsituation) habe ich von Mini über Toyota bis VW auch schon erlebt. Es mag da qualitative Unterschiede geben, von den von mir gefahrenen Autos scheint die aktuelle Mercedes A Klasse gefühlt am besten, aber auch die ist bei weitem nicht fehlerfrei. Spätestens wenn ich das Gefühl bekomme ich muss "meine" Assistenten überwachen und deren Reaktionen auf Konsistenz prüfen, tendiere ich zum Ausschalten (beim 2016er Auris geht das zum Glück noch) und konzentriert "manuell" fahren.

Kleine Anmerkung zum Schluss, die Assistenzsysteme im 2019 Corolla fand ich im Vergleich zum Auris jetzt nicht weltbewegend besser...

Hallo Bujatronic,

herzlichen Glückwunsch zu Deinem tollen Hobby. Ist zwar off-topic, aber ich bin selber in der Luftfahrt tätig und konnte auch an den Hoppel-Versuchen des Carl-Jatho-Fliegers teilnehmen. Ein tolle Sache.

Die Assistenzsysteme des P4 finde ich eigentlich recht angenehm, die Spurhaltung erfolgt so sanft, das ist maximal wie eine leichte Spurrinne zu merken. Eher meckert er schon mal weil er meint irgendwelche Linien bzw. deren Überfahrung zu bemerken, egal.

Notbremsassi hat einem Radler der Nachts völlig unbeleuchtet unterwegs war vermutlich das Leben gerettet, Totwinkelwarner funktioniert nur über so ein kleines Warnlicht im Rückspiegel, ist also angenehm. Von solch brutalen Spurhalteassis wie bei Deinem Skoda hab ich aber auch öfter gehört, auch von MB.

Fededs Beitrag war aus technischen Gründen zwischenzeitlich mehrere Minuten lang unsichtbar. Jetzt ist er zu sehen (oben). Es gingen keine Daten verloren.

Zum Thema: Auch ich fahre Autos vieler Marken und erlebe Assistenzsysteme stark unterschiedlicher Nützlichkeit. Im Großen und Ganzen kann ich nicht meckern, aber man muss halt wissen, wo im jeweiligen Fahrzeug die Grenzen liegen. Wenn man das noch nicht weiß ist es stets ein guter Rat, auf unausgereifte Systeme, unerwünschte oder wenig elegante Unterstützung gefasst zu sein.

Besonders spannend ist es bei Tesla, wo Assistenzensysteme zu einem überwiegenden Teil per variabler Software realisiert, also nicht unveränderlich in einem Steuergerät enthalten sind. Sie können sich so mit jedem neuen Update hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Umsetzung ändern und tun das auch - nicht immer zum Besseren, meistens aber schon. Wer ein funktional statisches Fahrzeug bevorzugt, sollte sich niemals einen Tesla kaufen.

Bei praktisch allen mir bekannten Autos lassen sich die meisten - nicht alle - Assistenzsysteme irgendwo per Menü gezielt abschalten. Oft wird das aber nur bis zum nächsten Start des Fahrzeugs beibehalten.

Grüße, Egon

@ lighthouse:
Danke für die Blumen, man spürt auf diese Weise ein bißchen den Pioniergeist der Anfänger. Neben Jatho sind mir auch Hans Grade u.v.a.m. ein Begriff.
Kurios ist allerdings, daß heute so ein Flugzeug (eigentlich zur Anfängerschulung entwickelt) lt. Festlegung unseres Vereins nur noch erfahrene Piloten fliegen dürfen. Übrigens habe ich damit auch schon mal eine Außenlandung hingelegt, weil mir der Überflug über andere Oldtimer zu riskant war:

Ich fahre dienstlich einen VW Tiguan. Bei dem scheint der Abstandstempomat kamerabasiert. Da ich aber sehr selten auf öffentlichen Straßen damit unterwegs bin, kann er sich nicht kalibrieren und steigt nach etwa 5 Minuten aus. Ein Benutzen dieser Funktion ist dann nicht mehr gegeben.
Auch die Schildererkennung funktioniert, ähnlich wie bei meinem P4, nur unzuverlässig. Teilweise sucht es scheinbar nach Straßenmarkierungen und entscheidet dann, welches Tempolimitschild es jetzt einwerfen könnte.
Der Spurhalteassistent erlaubt, im Gegensatz zum P4, über mehrer 100m selbständiges Spurhalten. Der Tiguan hat aber dabei auch schon eine Wasserspur als Fahrbahn angenommen und ist im nahezu rechten Winkel nach links abgebogen.
Das größte Problem ist aber: erkennt das System zwischenzeitlich die Markierungen auf der Straße nicht mehr, steigt es aus, ohne sich akustisch zu melden. Wenn man dann nicht die kleinen Symbole auf den Armaturen im Auge behält, merkt man nicht, dass der Tiguan die Steuerung wieder dem Fahrer überlassen hat.
Ich finde das System im VW ID3 ideal: kommt nach einer gewissen Zeit des Warnens seitens des Autos keine Reaktion des Fahrers, schaltet es die Warnblinkanlage an und bremst das Auto langsam herunter.
Warum ist das nicht bei allen so?

Sinn oder Unsinn der Assistenzsysteme - ein echt gutes Thema, Danke das es begonnen wurde. Hier meine Gedanken dazu, ich lege den Begriff "Assistenzsysteme" wahrscheinlich weiter aus als andere: Automatik und Servolenkung gehören für mich auch dazu.

Verschiedene Hersteller - Ein Problem ist zunächst einmal, daß die Systeme unterschiedlich gut funktionieren und unterschiedlich bedient werden.

Verlässlichkeit - Meine generelle Regel: Wenn man sich auf ein System nicht absolut zu 100% verlassen kann, dann sollte es lieber nicht eingebaut und benutzt werden.

Mietautos - Weiss irgendjemand, ob die Vermieter Vorgaben machen, in welcher Konfiguration die Autos an den Kunden gegeben werden? Ich hatte bisher den Eindruck, dass dem Kunden einfach das Auto gegeben wird, ohne das die Konfiguration geprüft wird. Kleine Anekdote: Ich bekam mal einen Opel Astra ausgehändigt, dessen Tempobegrenzer auf 25 km/h eingestellt war. Dummerweise mußte ich direkt auf eine Nationalstraße einbiegen, auf der die Lkw mit Tempo 90 angedonnert kamen, und mein Auto wollte nicht schneller als 25 km/h fahren... Um kein Risiko einzugehen, habe ich mich schnellstmöglich auf einen Feldweg gerettet. Wäre ich mit dem Auto vertraut gewesen, hätte ich das Gaspedal durchgetreten - aber ich war halt nicht damit vertraut.

Assistenten, die ich uneingeschränkt gut finde und benutze: Tempomat ohne Begrenzer, Totwinkelwarner, Berganfahrhilfe, Servolenkung, Bremskraftverstärker, modernes ABS (früher gab es ABS Systeme die einen Regelkreis die Hinterachse hatten, das war nicht wirklich gut), ASR, automatisches Getriebe bei Hybrid, Zentralverriegelung, Funkfernbedienung der Schließanlage.

Assistenten, die ich mit Vorbehalten gut finde:
- 3x blinken bei Antippen des Blinkers: Problematisch, wenn man versehentlich den Blinker betätigt hat. Man kann das dreimalige Blinken nicht mehr abstellen, die Lösung ist unausgereift
- Bremsassistent: Wenn man schnell die Bremse tritt, aber dann nicht mit kräftigem Druck eine starke Bremsung auslöst, sorgt der Bremsassistent für zusätzlichen Druck auf das Bremspedal. Dieser Assistent soll unerfahrene Fahrer davor bewahren, im Falle einer Notbremsung zu schwach zu bremsen. Leider kann es insbesondere bei Regen passieren, das wegen des Bremssassistenten der Bremsdruck so hoch wird, dass die Räder blockieren und das ABS zu arbeiten beginnt. Die schnelle aber wohldosierte Bremsung eines guten Fahrers kann auf diese Weise verschlechtert werden.
- Anzeige der erlaubten Höchstgeschwindigkeit: Zumindest bei den Toyotas, die ich bisher gefahren habe, hat das System so unzuverlässig funktioniert, dass es sinnlos ist.
- Abstandswarnung: Eher eine Spielerei, Abstand halten muss ein Fahrer beherrschen. Aber gut, manche Fahrer erinnert es vielleicht im positiven Sinne.
- Automatische Fensterheber: Die unterschiedlichen Bedienungen verschiedener Fahrzeughersteller sind immer wieder ein Ärgernis, wenn man ab und zu das Auto wechseln muss.


Assistenten, die ich nie benutze:
- Spurhalteassistent: Ich finde, wer nicht mehr als Fahrer die Spur halten kann, sollte aussteigen und eine Pause machen. Und es nervt mich, wie Spurhalteassistenten zum Betätigen des Fahrtrichtungsanzeigers erziehen
- Müdigkeitswarner: Erscheint mir (noch) nicht perfekt

Alles in allem: Ich stelle fest, ich habe bisher noch gar nicht soviel Erfahrung mit Assistenzsystemen gesammelt, aber die Sache ist durchaus kompliziert.

Totwinkelwarner sind auch gefährlich, denn viele berücksichtigen nur den Abstand und nicht die Geschwindigkeit des Fahrzeugs das gerade dabei ist, in den toten Winkel einzutreten - einfach mal beobachten, wann die Lämpchen wirklich angehen und ob man es gut finden würde, wenn der dann kurz vorher in die Spur gezogen wäre.

In Deinem Mietwagenbeispiel wäre es auch gut zu wissen, ob du einen Abstandsregeltempomat oder nur nen Tempomat hast

Der Totwinkelwarner befreit nicht vor sorgfältiger Verkehrsbeobachtung vor dem Ausscheren, er warnt nur das sich ein Fahrzeug im möglichen Toten Winkel befindet. Das ist doch kein "Fahrbahn frei Assistent", hier sehe ich die Mängel beim Nutzer und auch Dein Post zeigt mir ein fehlendes Verständnis für die Aufgabe des Totwinkelwarners.

Nein, ich beobachte nur das Fahrverhalten der anderen Teilnehmer und sehe das sie es offenbar als Fahrbahn-Frei-Assistent verstehen

OK, dann hab ich das falsch verstanden. Wer meint Totwinkelwarner aus=rausziehen okay, der hat grundsätzlich was nicht verstanden und sollte dringend einen Auffrischungskurs der Fahrschule besuchen. Ich finde den Totwinkelwarner im P4 sehr gut gemacht, es ist eine zusätzliche Sicherheit zum Spiegel und Schulterblick.

bujatronic schrieb:
Zu meinen Hobbies zählt ja neben Priusfahren auch das Fliegen von Oldtimern:


Oh! Na das ist eine Überraschung . Winkewinke .

Wegen Assistenz - ganz meine Meinung. Ich will nur eines, wo ich per physischen Knopf es immer wenn es mir genehm ist, tot legen kann. Ansonsten - nein danke - ein Assistenzsystem, das ich! überwachen muss zusätzlich zum Verkehr - bedanke mich.

Das gesagt - den Prius (-2) liebe ich auch (technisch). Inklusive seines Tempomat-Assistenten, der manchmal idiotisch zickt, aber sich auch per Knöpfchen abschalten lässt, ansonsten aber sehr nützlich ist. Das ASR dagegen lieb ich nicht (wo ist der verdammte AUS-Knopf , ach ja - sie müssen erst die Lasche... und dann ..)

Soll ich noch ne Story mit dem Dienst BMW und dem assistierten Scheibenwischer? assistiereten Innenspiegel-Verdunkelungsidioten?, Start/Stop im Stop&Go Stau? -- nee besser nicht...

Hi,

interessant. Wie unterschiedliche Leute sind!

Ich bin selbst ein großer Technikfan und spiele sehr gerne mit den diversen Assistenzssystemen herum.
Für mich sind einige essentiell (Adaptiver Tempomat), andere je nach Situation angenehm (Spurhalten, Regensensor, Spiegelabblenden) und andere lasse ich links liegen (Schildererkennung, Fernlicht, ...).
Letzteres liegt aber auch an der mangelhafter Zuverlässigkeit und persönlichem Fahrprofil (ich fahre sehr viel Stadt & Autobahn - da brauche ich kaum Fernlicht).

Mich nervt nur, dass man die so wenig "customizen" kann (ich habe ja nichts gegen einen "Standard-" und einen "Expertenmodus") - da könnte man noch sehr viel an "user experience" und "..acceptance" arbeiten.

Natürlich muss man den Umgang mit denen lernen - wie mit jedem Werkzeug - und um die jeweiligen Chancen und Grenzen wissen.

Ich glaube, dass Vieles davon in ein paar Jahren so normal (und ins Material der Fahrschulen aufgenommen) sind wie Automatik, ABS, Servolenkung, ESP, ...

Gruß

PMueller

Warum ich ziemlich skeptisch bin gegen mächtige, eigenwillige Assistenzsysteme ist unter anderem, weil komplexe Autopiloten, der Komplexität (und Fehlermodi) nicht verstanden werden - und fälschlicherweise zu sehr vertraut, bzw. die einen in kritischsten Situationen im Stich lassen (bzw. genau dann spinnen, wenn man selbst im Stress ist) zu Katastrophen führen können - die vermeidbar wären wenn man die volle manuelle Kontrolle gehabt hätte und auch darauf geschult wurde und die Erfahrung manuell gesammelt wurde.

Ein Autopilot/Pilotenversagen ist auf diesem Video zu sehen. Vorsicht, wie die Amerikaner sagen: graphical Pictures (unschönes Bildmaterial - Flugzeugabsturz live)