Priusfreunde.de

Hallo, es war eine Situation die ich Niemandem wünsche.
Beim Durchfahren eines größeren Dorfes fuhr ein etwa zehnjähriger Junge mit seinem BMX-Fahrrad von rechts in meinem Sicherheitsabstand. Ein großer Brennholzstapel (direkt neben der Straße platziert) verhinderte meine Sicht, so dass das Kind vorher nicht zu sehen war.
Zu erwähnen sei, es war Freitag gegen 16 Uhr (Berufsverkehr) trocken und Auto an Auto.
Meine Geschwindigkeit war garantiert nicht unter 40 km/h.
Schlagartig, in Sekundenbruchteilen, kam das rote Schild „Bremsen“,“Warntöne“ und der Prius löste eine Vollbremsung mit ABS aus. Sofort nach meiner Schrecksekunde (Reaktionszeit) bremste ich natürlich auch mit.
Einen Sack Zement, den ich im Kofferraum hatte, knallte mit Wucht gegen die Rücksitzwand. Meine Blicke wechselten zum Kind und in den Rückspiegel.
Die Fahrzeuge hinter mir hatten Riesenprobleme zum Stillstand zu kommen.
Fakt ist, Dank PCS und ein wenig Glück kamen alle Beteiligten mit dem Schrecken davon.
Wenige Zentimeter vor dem Kind kam ich zum stehen.
Ich muss gestehen mein Blick war nicht in Richtung Holzstapel gerichtet als das Kind plötzlich die Straße befuhr (wer rechnet auch mit so was) das PCS war schneller als meine Bremsung.

Ohne PCS (Pre-Crash-Sicherheitssystem mit Fußgängererkennung), mit einer durchschnittlichen Reaktionszeit, wäre es garantiert zum Unfall gekommen.
Es sei bemerkt, dieses PCS mit der sofortigen brutalen Bremsung bescherte mir Aufregung und eine schlaflose Nacht aber verhinderte riesengroßes Leid und mächtigen Ärger!!!!!

Wow, kann man froh sein das es nur beim Schrecken geblieben ist.

Gut, dass das PCS seinen Dienst ordnungsgemäß verrichtet!

Das ist wohl wahr! Da muss ich 1/2 off topic was hinzufügen...

Hatte im Niro auch schon ein ähnliches Erlebnis:
Fuhr auf einer Hauptstraße in eine uneinsehbare Kurve, als plötzlich ohne sichtbaren Anlass der Autonome Notbremsassistent eine Gefahr ankündigte und zum sofortigen Bremsen aufforderte (rotes Feld mit Warnhinweis "BREMSEN!").

Ich konnte nicht nachvollziehen, was los war und fuhr wohl aus Verdutzung etwas langsamer (ging natürlich alles sehr schnell)...und...da fuhr mir auf meiner Spur ein PKW entgegen, der in die Kurve hinein ein Hindernis überholte!Ich war vorbereitet und konnte noch selbst abrupt bremsen. Hätte nie gedacht, dass das Radar derart um die Kurve "gucken" kann. Sehr beeindruckend!

Erinnert mich ein bisschen an dieses Video vom Tesla-"Autopiloten"
Scheinbar können dieses Kunststück auch andere Fahrzeuge .

@Wilfried, danke für die Rückmeldung zu der Technik. Ist toll zu wissen was das Auto kann.

Thomas

Civic2006 schrieb:
Erinnert mich ein bisschen an dieses Video vom Tesla-"Autopiloten"
Scheinbar können dieses Kunststück auch andere Fahrzeuge .


Wahrhaftig ein Kunststück...In solchen Fällen zeigt sich, dass solche Systeme definitiv mehr als eine Spielerei oder Grund zum Angeben sind. Sehr vorbildlich auch die Reaktion des Fahrers, was zunächst seinen und auch den Verbleib der Familie im Tesla anging, solange der nahende Verkehr noch nicht angehalten hatte.

In diesem Fall hatten die Insassen des sich mehrfach überschlagenden SUVs wohl auch Glück im Unglück, dass sie auf einer niederländischen Autobahn mit limitierter Geschwindigkeit unterwegs waren. Allerdings sollte der nötige Sicherheitsabstand zum voranfahrenden Fahrzeug gehalten werden, was hier offensichtlich nicht der Fall war. Und davor retten einen dann hoffentlich die Abstandstempomaten. Wenn man sie nutzt...

Ich kann mir nur vorstellen, dass die paar Zentimeter, die die Kamera über unseren Augen "sieht", ausreichen, um so etwas zu erkennen.

Ich muss irgendwann mal mit Tacho 30 oder 40 testweise auf einen leeren Pappkarton zufahren. Ein echter Mensch wäre mir aber doch zu heikel...

Gruß Gerd

Es geht weniger um die Position der Kamera, als dass sie keine selektive Wahrnehmung hat, im Gegensatz zum menschlichen Fahrer. Es gibt keine zehntel Sekunde in dem der Rechner nicht alles gleichzeitig im Blick hätte. Da gibt es keinen Schulterblick oder irgendein selektives Hinschauen auf Schilder oder Verkehrssituationen.
Hinzu kommt, auch sehr wichtig: Der Rechner mit dem Radar erkennt die Rate der Geschwindigkeitsänderung des Vordermanns. Wenn das Auto vor einem von für eine Zehntelsekunde mit 0,3g bremst, kann das System sofort und genau quantifizieren wie stark und wann es selbst Bremsen muss. Der Mensch sieht das Problem erst, wenn die Änderung des Abstandes, also die Relativgeschwindigkeit groß genug ist. Vor allem dadurch entsteht die Reaktionssekunde für eine Einschätzung, die dazu führt, dass die nötige Bremsung nicht mehr nur 0,3g, sondern z.B. 0,6g ist (vor allem wenn der Sicherheitsabstand nicht groß genug ist).

@Civic: Ich denke mal solche Notbrems Systeme registrieren die abrupte Verlangsamung der Fahrzeuge vor einem.

Wie ja Dukesim schon schrieb, der Rechner reagiert bereits darauf, da ist dein Fuß noch nicht mal mental "angestoßen" sich in Richtung Bremspedal zu bewegen.

Da hat das System das bereits erkannt und leitet eine Notbremsung ein, da man sich ja mit viel zu hoher Geschwindigkeit einem zu langsamen "Hindernis" nährt.

Irgendwann ist das Hindernis (in dem Video der Unfallwagen) dann zum "Stillstand" gekommen und das System bremst ebenfalls auf Stillstand ab.

Is schon wahnsinn wie gut so was funktioniert bereits.

Wirklich beängstigend wie gut so ein System funktioniert. Man möchte gar nicht wissen was ansonsten mit dem Kind passiert wäre. Theoretisch müsste das System auch etwas besser vor Wildunfällen schützen. Davor graut es mir auch immer wieder wenn ich über die Landstraße abends nach Hause fahre.
In wenigen Tagen bekomme ich endlich meinen P4 und ich werde mich mal ausführlich mit diesen Sicherheitssystemen beschäftigen müssen. Scheinbar ist es doch nicht nur eine Spielerei.
Grüße Maja74

Ein Tipp für alle Technik-Interessierten, die der englischen Sprache mächtig sind: einer meiner Lieblings-Youtuber (The Signal Path) hat ein tolles Video zur Technik der Radar-Module gemacht.

Hier der Link: **KLICKMICH**

Erinnert mich ein bisschen an dieses Video vom Tesla-"Autopiloten"
Teslas AP (erste Generation) kann seit einiger Zeit vor das vorausfahrende Fahrzeug blicken, genauer: Per Radar darunter durch. Das System erkennt so ziemlich frühzeitig, ob das übernächste Fahrzeug verlangsamt.

Grüße, Egon

Der Vergleich war auf dem Niro von "ElektrischesGefühl" gemünzt,da dessen System offenbar fähig ist hinter die nächste Kurve zu scannen .
Wäre interssant zu wissen ob der P4 dazu auch in der Lage ist !?
Wenn ja scheinen auch die Systeme von Kia/Hyundai und Toyota,ähnlich wie der Tesla,in der Lage zu sein,sogar auf mögliche Kollisionen die sich vor dem vorausfahrenden Fahrzeug ereignen zu reagieren .

Das hatte ich auch so verstanden - werde, wenn mein P4 da ist, ggf. von ähnlichen Erlebnissen berichten.

Beim Niro war das entgegenkommende Fahrzeug für mich definitiv noch nicht sichtbar und der "Alarm" ging bereits am Anfang der Kurve los. Kann die Zeit/Entfernung nur schätzen: 2sek/20m bevor ich das Auto sehen konnte.

Die Warnung "Bremsen" aufgrund der plötzlichen Verringerung des Abstands zum vorausfahrenden Fahrzeug erlebe ich im Stadtverkehr bzw. auf der vollen Autobahn im morgendlichen Berufsverkehr im Kiro desöfteren - im P4 auf einer der Probefahrten erschien sie auch. Gebremst hat der P4 dann auch noch selbst, da es sehr abrupt war. Beim Niro konnte ich glaub ich immer noch selbst bremsen.

Halte diese Systeme wirklich für mehr als sinnvoll, da sie - wenn an vielen Autos vorhanden, wirksam die so häufigen Auffahrunfälle verhindern können...

cb1mr schrieb:
[...]ein tolles Video zur Technik der Radar-Module gemacht.
youtu.be/8af9YVIqhRk


Dankeschön für den Link, sehr interessant zu sehen.