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Toyota Safety Sense, dessen einzelnen Bestandteile und weitere Assistenzsysteme in Fahrzeugen. Außerdem geht es hier um vernetztes Fahren, die Sammlung und Auswertung von Daten durch IT-Konzerne und Versicherungen sowie ähnliche Themen.
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THEMA: Frage zu Radar u. Tempomat
#444320
Aw: Frage zu Radar u. Tempomat 04.01.2018 22:44 - vor 6 Jahren, 3 Monaten  
So hätte ich es gemacht:

  • Tempomat auf 90 km/h

  • Abstand max (drei Balken)

  • Sobald sich jemand dazwischen drängelt, leicht mit dem Gaspedal "gegenhalten". Das verringert zwar den Abstand aber der sollte immer noch ausreichend sein.

  • Wenn die Bahn wieder frei ist, nehme ich den Fuß vom Gaspedal


Hierbei würde weder sinnlos gebremst noch stark beschleunigt werden. Ein Beifahrer würde nicht einmal merken, was gerade passiert ist.
JSH
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#444341
Aw: Frage zu Radar u. Tempomat 05.01.2018 00:30 - vor 6 Jahren, 3 Monaten  
Den Abstand hatte ich absichtlich verringert, um zu testen, ob der Radar dann mehr Informationen nach vorne in die Entscheidung einbeziehen kann. Bei 3 Balken habe ich den Eindruck, dass voraus fahrende Autos am äußersten Sensorbereich des Radars gehalten werden.

Mit dem Gaspedal gegen halten bedeutet allerdings nicht nur manuell zu fahren (wozu dann der automatische Tempomat), sondern auch gegen meinen Instinkt zu handeln. Wenn vor mir jemand in meine Spur wechselt, dann gehe ich vom Gas runter und halte den Fuß über der Bremse. Das mache ich meist auch, sobald ich die nächsten paar hundert Meter vor mir Bremslichter sehe. Ich gehe nämlich immer vom schlimmsten (idiotischsten) möglichen Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer aus.

Dass der Wagen dann auch direkt mal zwei Spuren in Richtung Ausfahrt wechselte sprach nicht gerade für eine vorausschauende Fahrweise des Fahrers. Wobei wir alle schon mal abgelenkt sind, aber dann muss ich als Nachfolgender ja nicht noch den Fuß aufs Gaspedal stellen.

Das Bremsen des Tempomaten war also der Situation angemessen, aber daraufhin erst mal das Gas bis zum rechten Anschlag des roten Bereichs durchzudrücken, wenn ein LKW gut sichtbar im Radarbereich fährt, war es nicht (ECO Modus aktiv). Da fehlt es der Programmierung meines 2015 Prius-Plus doch eindeutig an Feinschliff.

Trotzdem ist der Radar Tempomat immer noch deutlich komfortabler und (wahrscheinlich) sicherer als ein Tempomat ohne Radarunterstützung. Man muss nur wissen, dass man sich den Komfort durchaus mit erhöhten Verbrauch und teils ruppigerer Fahrweise erkauft.
Timur
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Letzte Änderung: 05.01.2018 00:32 von Timur.
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#444390
Aw: Frage zu Radar u. Tempomat 05.01.2018 09:52 - vor 6 Jahren, 3 Monaten  
Solange das einscherende Fahrzeug eine höhere Geschwindigkeit als das eigene hat, wird kein Bremsvorgang ausgeführt. Als Fahrer habe ich dann noch einen kurzen Moment um die aktuelle Situation einzuschätzen. Sollte ich keine Gefahr erkennen, übernehme ich die Führung durch einen leichten Druck aus Gaspedal. Das ACC akzeptiert klaglos den Benutzerwunsch und führt keine Bremsung aus. Mit leichten Druck meine ich jetzt keine Beschleunigung und Verringerung des Abstands zum ursprünglich vorausfahrenden Fahrzeug, sondern ich versuch den Status Quo zu halten. Verlässt das eingescherte Fahrzeug anschließend die Spur, nehme ich den Fuß wieder vom Gaspedal und übergebe die Kontrolle dem ACC. Bleibt der Einscherende weiterhin in meiner Spur, nehme ich vorsichtig den Druck aufs Gaspedal zurück. Anstatt nun aber stark zu bremsen verzögert das ACC von sich aus moderat die Geschwindigkeit und der Abstand zum Einscherenden vergrößert sich. Sollte ich wieder erwarten doch härter bremsen wollen, wechsle ich den Fuß vom Gaspedal auf die Bremse (also eine ganz normale Alltagssituation). Bevor ich allerdings selbst bremsen kann, hat das ACC für mich schon alles notwendige durchgeführt - denn es reagiert schnell, sehr schnell!

In der von dir geschilderten Situation hat sich meiner Ansicht nach das ACC vollkommen korrekt verhalten. Es handelt sich ja um ein Regelsystem und keine KI. Klare Vorgaben (Regeln) bestimmen also sein Handeln!

Deine Vorgaben waren:

  • halte wenn möglich eine Geschwindigkeit von 115km/h

  • halte einen mittleren Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug

  • fahre möglichst Effizient (ECO Modus)



Den Abstand hat er bravourös gemeistert. Die starke Beschleunigung liegt ebenfalls an den Vorgaben:

"Beschleunige effizient um 35km/h"

Hierbei versucht er den optimalen Wirkungsgrad des Antriebs auszunutzen und dieser liegt ggf. auch kurzfristig im PWR Bereich.

Um dies zu verhindern versuch ich immer die Geschwindigkeitsvorgabe knapp über der aktuell gefahrenen Geschwindigkeit zu setzen. Bei LKWs meist auf 95km/h (entspricht bei meinem RAV4h real 90km/h nach GPS). Dann fällt selbst im Normal Modus die kurzfristige Beschleunigung kaum auf.
JSH
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#444400
Aw: Frage zu Radar u. Tempomat 05.01.2018 10:12 - vor 6 Jahren, 3 Monaten  
Das weiß ich alles, aber trotzdem Danke für die Informationen.

Wenn ich die Geschwindigkeitsvorgaben immer nahe der aktuellen Geschwindigkeit halten würde, dann bräuchte ich keinen radargestützten Tempomaten. Der Radar soll das ständige Korrigieren und "Unterstützen" eines normalen Tempomaten obsolet machen.

Und wenn nur wenige Meter zu überbrücken sind (der Radar sieht das), dann darf man durchaus fragen, ob dass mit Vollgas sein muss, nur um für 1 Sekunden den optimalen Wirkungsgrad auszunutzen. Ein Tempomat ist schließlich ein Komfortmerkmal, außerdem scheint mit der Verbrauch mit Tempomat immer noch höher (muss noch weiter Erfahrung sammeln).

Nochmal zur konkreten Situation: Wer den Fuß auf dem Gaspedal lässt, wenn direkt vor ihm jemand einscherrt, der überschätzt seine Reaktionsfähigkeit und hält scheinbar wenig von Sicherheitsabständen. Ich unterschätze mich und andere da lieber und halte schon mal den Fuß über der Bremse.
Timur
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#444404
Aw: Frage zu Radar u. Tempomat 05.01.2018 10:32 - vor 6 Jahren, 3 Monaten  
Timur schrieb:
Und wenn nur wenige Meter zu überbrücken sind (der Radar sieht das), dann darf man durchaus fragen, ob dass mit Vollgas sein muss, nur um für 1 Sekunden den optimalen Wirkungsgrad auszunutzen..Ich behaupte, Toyota programmiert nicht immer wieder alles neu. Es werden die "Basisalgorithmen" für alle HSD gleich genutzt. Somit ist Effizienz und Realisierbarkeit gefragt. Realisierbarkeit im Sinne von: wie soll den das gesamt Geschehen insgesamt abgebildet werden ? Der Kunde äußert den Wunsch bequem, aber die Ausstattung der HSD ist unterschiedlich (Radar ja/nein) , die Fahrsituation und Folgesituation ist unbekannt usw. usf.
Also "ich möchte es bequem haben" und das unter allen Umständen ist sicherlich schwer in die unterschiedlichen Auto's zu programmieren. Deshalb vermutlich die immer wiederkehrenden, einfachen Lösungen.
Nichts für Ungut. Hybridfan5
Hybridfan5
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Letzte Änderung: 05.01.2018 10:34 von Hybridfan5.
Zitat: Du bist auch so einer, der im DB Navigator schaut, wann der Zug ankommt, und dann am Gleis steht. Der DB Navigator ist keine App, in der man Zugfahrpläne einsehen kann, sondern eine Projektionsfläche für unsere Hoffnungen. - M. Schafroth

2018-.........YHSD Edition 2014 chilli-rot 3,9 LHK akt. 270 Tkm
2012-2017 YHSD Life + Komfort & Design, weiß 215 Tkm 4,1-3,9 LHK
2010-2012 P3 Mod.2010 Life + Schiebedach & Solar schwarz 90 Tkm 3,9-4,0 LHK Durchschnitt 59 km/h
2007-2010 P2 FL SOL silber 60+50 Tkm 4,7-4,5 LHK
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#444405
Aw: Frage zu Radar u. Tempomat 05.01.2018 10:38 - vor 6 Jahren, 3 Monaten  
Das wird wohl so stimmen. Ein Grund mehr die konkrete Praxiserfahrung zu teilen.

Allerdings hatte ich die Hoffnung, dass bei mittleren Abständen die "Folgesituation" eben doch bekannt wäre, da der Radar dann genug Sicht nach Vorne zum nächsten Auto hinter den Abfahrenden hat. Ist nicht so, muss man mit leben.

Einer der Gründe eine stufenlose Automatik zu kaufen, war schließlich das Vermögen zur sehr sanften Beschleunigung. Das was andere gerne als "langweilig" beschreiben sorgt dafür, dass meinen Mitfahrern nicht schlecht wird.
Timur
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#444611
Aw: Frage zu Radar u. Tempomat 06.01.2018 10:09 - vor 6 Jahren, 3 Monaten  
Reden wir hier eigentlich noch vom RADAR oder der Kamera-BV?
Mit Radar wird die Elektronik kaum über das nächste Auto hinwegsehen können und zum vorausschauenden Fahren, wie wir Humaniden das tun, gehört eben nicht nur Beobachtung und Auswertung, sondern auch Antizipation und damit tut sich die Algorithmik immer noch schwer. Da braucht es mehr, als "normale" Bildverarbeitung

Es ist aber keinesfalls so, dass da nichts ginge. Ganz im Gegenteil. Nur, wenn man sich den Endkundenpreis des Fahrassis ansieht und sich ein wenig bei der Preisgestaltung von Industriegütern auskennt, dann ist klar, dass in einem solchen System keine Hochleistungs-DSP-Farm verbaut sein kann

Mit den üblichen (preisgünstigen) Videosignalprozessoren und low-Cost-ASICs, die dort zum Einsatz kommen, ist nicht mal bildverarbeitungsmäßg ansatzweise das zu machen, was mathematisch/technisch geht.

Ein Verarbeitungssystem, welches z.B. 2-D Radar-Signale auswerten und zu einem virtuellen 4D-Bild (Raum+Zeit) zusammensetzen kann, um Objektgeschwindigkeiten mehrerer Objekte präzise zu vermessen, ihre Lage zu verfolgen und Kollisionsanalysen zu machen, liegt schon in den Beschaffungskosten der Hardwarebauelemente bei dem Preis eines Prius. Bei kamerabasierten Systemen geht es eine Zehnerpotenz preiswerter los, aber auch da braucht es sehr gute gesteuerte Optiken und Sensorik, wenn man in die Distanz gehen möchte und man krankt schon an den Problemen der Fremdbeleuchtung (Sonnenstandsabhängig, Gegenlicht durch Fahrzeuge und mangelndes Licht in der Nacht).

Wo Ich mir langfristig was erhoffe, sind Autos, die LED-IR-Scheinwerfer benutzen, sodass auch bei Regen und Nebel sowie in der Nacht, die Stadt und die Autobahn gut ausgeleuchtet sind. Dann kann man mit den Löchern im IR-Spektrum der Atmo spielen, die durch die Absorbtion von CO2 und Wasser entstehen. Dann braucht jeder Verkehrsteilnehmer einen polarisierten IR-Reflektor vorne und einen quer-polarisierten hinten und ist direkt lokalisierbar.
musikus
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