Priusfreunde.de

Hallo,

bin neu hier, weil mein Prius auch relativ neu ist. Ist mein dritter Toyota und mein zweiter Hybrid, wobei der erste Hybrid ein Honda Insight war. Der war auch ganz ok. Nach nun neun Jahren und 180K Km keine einzige Reparatur.

Habe den Prius im Sommer gekauft. Nach der "Optimierung" des Reifendrucks hat die EV-Reichweite nach dem Laden immer ca. 55Km angezeigt. Die bin ich wahrscheinlich nie gefahren, aber für knapp 50 Km hat es immer gereicht.

Reifenwechsel + Toyota-Rückrufaktion (Kabelbaum-Sache): Gleich am ersten Tag danach war die Reichweite nach dem Laden nur noch 46 Km und sie sinkt kontinuierlich. Bin aktuell bei 41-42 Km. Meine Werkstatt sagt, das ist normal weil es Winter bedingt ist. Nach dem Reifenwechsel (Mitte Oktober) war es aber noch nicht besonders kalt. Wie dem auch sei, auf was muss ich mich einstellen? Welche Absenkung der Reichweite ist noch "normal". Gibt es schon Erfahrungswerte von Frühkäufern, die bereits einen Winter hinter sich haben?

Schönen Gruß aus Franken
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

und herzlich willkommen bei den Priusfreunden.

Ähnliches wie du erlebe ich im Moment auch, obwohl es bereits mein zweiter Winter ist.

Ich hatte im Sommer bis 63 km Reichweite auf der Anzeige. Nach dem jetzt die Winterräder drauf sind, ist die Reichweite kontinuierlich auf jetzt knapp unter 50 km gesunken. Ich habe aber auch den Eindruck, dass der PHEV jetzt mehr Reichweite "verballert". Die ca. 24 km auf die Arbeit hin und zurück hat im Sommer für zwei Tage gereicht. Jetzt verbraucht er für die 12 km ungefähr 20 km an elektrischer Reichweite. Ich muss also nun täglich nachladen.

Letzten Winter war meiner nie unter einer Reichweite von 44 km.

Der PHEV ist ein Sommerfahrzeug.

Die Reichweite wird anscheinend auch mit dem letzten EV-Verbrauch berechnet. Meiner hat schon im Sommer alles zwischen 45 und 80km angezeigt.
Meinen hatte ich großteils von der Arbeit zurück im EV-Modus gefahren (20km, el. Verbrauch 15km, da bergab). Der EV-Verbrauch lag bei ca. 8kWh/100km. Damit zeigte er bei 100% Ladung 80km Reichweite an. Jetzt bei Kälte und mehr Verbrauch (Wärmepumpe Heizung!) geht die natürlich zurück.

Hy Wolfgang,

ich habe meinen Prius Plugin seit anfang April. Mein täglicher Arbeitsweg ist 20km pro Weg, das habe ich bis jetzt problemlos elektrisch geschafft. Seit sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt nähern wird das leider schwierig. Die letzten Tage musste ich dann die letzten zwei, drei Kilometer im Hybridmodus zurücklegen. Meine höchste angezeigte EV-Reichweite im Sommer war 58km, zur Zeit starte ich morgens mit 45 bis 48km. Heizung braucht halt viel Strom und eine kalte Batterie bringt natürlich auch nicht so viel Leistung und Kapazität wie eine warme. Mir war eigentlich klar das es im Winter nicht ganz reichen würde, wenn man von den BEV-Fahrern so hört wie sich die Reichweite im Winter entwickelt.

Gruß KFZler

Der PHEV ist ein Sommerfahrzeug.
Das sind die Elektroautos auch, und zwar alle. Je kälter es wird, umso eher muss man sich nach einer Steckdose umsehen.

Bei meinem Tesla kann das 20 Prozent und mehr ausmachen, abhängig von Außentemperatur und persönlichem Heiz-Verhalten. Die Innenraumheizung braucht reichlich Energie, denn es steht dafür keine nennenswerte Motor-Abwärme zur Verfügung. Gleichzeitig sinken bei Kälte Akkukapazität und Rekuperationsfähigkeit, und eventuell wird weitere Energie für eine Akkuheizung verbraten. Jetzt noch Schneematsch dazu, und es wird noch weniger.

Darauf muss man sich einfach einstellen, da hilft nix. Ein paar allgemeine Tipps aus der Praxis:

Was viel bringt, ist eine Vor-Temperierung des Innenraums, so lange die Kiste am Netz hängt. Sinnvoll kann es außerdem sein, die Ladung so zu planen, dass sie ungefähr zum Abfahrtszeitpunkt beendet ist. Dadurch hat der Akku eine etwas höhere Temperatur, als wenn man ihn schon am Vorabend lädt.

Bei einem Plugin-Hybriden kann es mitunter sogar sinnvoll sein, eine Strecke nicht rein elektrisch zu fahren, das kommt auf den jeweiligen Einzelfall an. Zum Beispiel kann es mit einer tiefgefrosteten Batterie einfach materialschonender sein, den Verbrenner einzusetzen. Dadurch werden hohe Entladeströme bei kaltem Akku vermieden, was dessen Lebensdauer zuträglich ist, und gleichzeitig hat man das Heizungsproblem von der Backe.

Grüße, Egon

Egon schrieb:

Bei meinem Tesla kann das 20 Prozent und mehr ausmachen, abhängig von Außentemperatur und persönlichem Heiz-Verhalten. Die Innenraumheizung braucht reichlich Energie, denn es steht dafür keine nennenswerte Motor-Abwärme zur Verfügung. Gleichzeitig sinken bei Kälte Akkukapazität und Rekuperationsfähigkeit, und eventuell wird weitere Energie für eine Akkuheizung verbraten. Jetzt noch Schneematsch dazu, und es wird noch weniger.

Das ist ein deutlicher Vorteil von Wasserstoffautos. Diese erzeugen (Ab-)Wärme und die kann im Winter zum Heizen genutzt werden. Dadurch ist die Reichweite bei einem F-Cell im Winter nicht geringer.

Ja, so ein FCEV hat schon seine attraktiven Seiten. Aber auch weniger attraktive. Mit noch geringer Zahl an Tankstellen und dem hohen Preis mag ich mal zwei für mich essentielle nennen...Aber weiterhin ist für mich noch nicht geklärt, wie effizient/umweltfreundlich/erschwinglich/durchsetzungsfähig/... die Wasserstofftechnik auf Dauer ist. Hier im Forum nehme ich eher kritische Stimmen wahr, meine ich. Aber grundsätzlich scheint es mir eine interessante Alternative zu e-Autos zu sein. Statt dem Nexo SUV hätte ich aber lieber den Honda Clarity.

Was mich zumindest hier in meiner Gegend daran am meisten nervt, ist die Art, wie viele ihr e-Auto-Dasein (gerne auch mit Alibi-Plug-in-Hybriden deutscher Hersteller) nach außen darstellen. Bei mir kommt zumindest von vielen, die ich erlebe, der Eindruck auf, dass sie ihr Auto (hier meist der Tesla) primär als Statussymbol und zum Abheben vom gemeinen Volk nutzen. Ob das im Sinne vom Musk ist? Ich finds einfach nur peinlich. Nicht Tesla, sondern Männer, die meinen, sich mit einem Auto über andere heben zu müssen...

Um zum eigentlichen Thema zu kommen:
@Ernie
Ich denke, es liegt nicht an den Winterrädern, sondern primär an der Energie, die für das Heizen des Innenraums und der Batterie benötigt wird. Das sind Stromfresser in BEVs und PHEVs...

Im Winter scheint der Charge Mode öfters effizient zu sein - bei gleichzeitigem Auf-Heizen des Fahrzeuges.

LG Xylor

ElektrischesGefühl schrieb:
@Ernie
Ich denke, es liegt nicht an den Winterrädern, sondern primär an der Energie, die für das Heizen des Innenraums und der Batterie benötigt wird. Das sind Stromfresser in BEVs und PHEVs...

Nicht nur. Es war im Oktober noch relativ warm, als bei meinem die Winterräder drauf kamen. Heizen musste ich da noch nicht. Dennoch hat die Reichweite schon schnell nachgelassen. Ich bringe das auch mit dem höheren Rollwiderstand der Winterräder in Verbindung bei gleichzeitiger geringerer Rekuperation.

Bei mir verhält es sich wiederum so, dass die Winterräder, die ich auch schon bei noch wärmerem Wetter draufgemacht habe, zu keinem Mehrverbrauch geführt haben (bei mir ja auch beides 17er)...Evt. musste die Batterie wegen etwas weniger warmer Temperatur einfach mehr geheizt werden bzw. nimmt schon durch eine um ein paar Grad niedrigere Außentemperatur die Kapazität/Reichweite ab.

Hast du 16er oder auch 15er im Winter?

Also ich bin schon über den Unterschied zwischen "Sommer" bis zu 63 km und "Winter" nur 48 km Reichweite erstaunt.
Ist wohl der HZ und dem Sitz geschuldet.
Siegfried

Stimmt - die Heckscheiben- und Sitzheizung sind scheinbar auch sehr energiebedürftig...Hatte ich vergessen!

Hi,

Puh - Schweiß ab. Ich hatte schon befürchtet, dass ich eine Montags-Batterie erwischt habe. Danke für die vielen Rückmeldungen!

Klar habe ich mit etwas weniger Reichweite im Winter gerechnet. Hatte es nur nicht so brutal auf dem Schirm. Immerhin war es im Oktober noch relativ warm, und ich heize an der Steckdose vor der Fahrt. Auch die Reifen haben ordentlich Druck - ich bin da nicht zimperlich, 2.8 bis 3.0 pumpe ich schon rein. Das mache ich schon immer so und habe noch nie die prognostizierte mittige Reifen-Abnutzung festgestellt. Am Verbrauch merkt man's jedoch ordentlich.

Nun muss ich noch ein Loblied auf meinen alten Insight los lassen: Der hat die E-Reichweite nicht angezeigt - ergo, war's mir egal, nach dem Motto: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß

Schönen Gruß
Wolfgang

Noch etwas zur Beruhigung: Wir fahren seit dem Sommer eine Renault ZOE ( rein elektr.) . Die reelle Reichweite war bei 23 - 26 Grad gut 155 Kilometer, jetzt bei 0 bis -3 Grad noch 125!

Na, da freu ich mich schon auf 10 Grad mehr Minus...

Gruß
Martin

Und dann mach mal die Heizung an, dann sind's nochmal 20 km weniger