Priusfreunde.de

Hi, ich bin viele Jahre Prius gefahren, habe aber beim Prius III Toyota den Rücken gekehrt, da ich nach einem Jahr Nutzung von der Verarbeitungsqualität des Innenraums mäßig begeistert war. Viel Hartplastik und ein einziges Geknarze. Nun ist Toyota mit dem C-HR wieder mein Favorit und ich bin wieder glücklicher Toyota Fahrer.
Dennoch liebäugele ich mit dem Prius Plugin, der mir optisch wesentlich besser gefällt als der normale Prius IV.
Nur habe ich keine Garage mit Stromanschluss, könnte den Prius also nur an öffentlichen Ladestationen und ggfs. am Arbeitsplatz laden.
Macht das dann Sinn?
Wenn ich das richtig verstanden habe, funktioniert das Prinzip der Rekuperation auch beim Plugin.
Was meint die eingefleischte Hybridgemeinde?

Also meine Erfahrung (vom IIIer) ist, dass der Plugin effizienter ist, als der normale. Wenn beim normalen der Akku voll ist, ist eben egal, ob man noch mehr zurückgewinnen könnte, während der Plugin jedes KW stillschweigend annimmt.

Als reinen Hybrid gefahren, ohne ext. Aufladung hab ich mit meinem IIIer Plugin auf 300km Strecke im Urlaub in Südtirol glatte 4 l benötigt. Das Auto war (zumindest auf Hin- und Rückfahrt) vollgepackt und hatte die ganze Zeit eine Dachbox oben drauf, welche über die gesamte Breite des Daches geht!

Start und Endpunkt der 300km war die gleiche Tankstelle. Als ich den Jaufenpass herunter gefahren bin, hat er Strom für 14,6 km zurückgewonnen. Die Energie wäre beim normalen Prius "verpufft" ...

Hallo Loui, danke für die Antwort. Das klingt plausibel. Wie ich jetzt gelesen habe, hat der Prius 4 PHEV sogar einen neuen Modus, in dem der Benziner gezielt zum Laden der Batterie genutzt werden kann. Das macht das noch interessanter.

Ja, der Prius PHEV hat jetzt den sogenannten "Charge Mode" bei dem während der "Hybrid Fahrt" (natürlich auf Kosten eines etwas erhöhten Verbrauches) gezielt die Batterie in ca. 1/2 Stunde - zumindest habe ich das so in den US Priuschat gelesen - auflädt (auf max. 80%).

Benutzer in den USA haben damit recht gute Erfahrungen gemacht, aber natürlich sollte man sich nie darüber täuschen, dass diese Form des elektrischen Fahrens ineffizienter als an der Steckdose aufladen oder gleich einfach den HV Modus zu nutzen. Als Sinn für den "Charge Mode" sieht man aber die steigenden Umweltauflagen in vielen Städten. Sprich, z.B. auf der Autobahn kann man die Batterie wieder voll machen und am Ziel in der Stadt dann rein elektrisch ans Ziel kommen.

Ich denke dass es verbrauchstechnisch von Nachteil ist den größeren PIP-Akku gezielt mit dem P4-Verbrenner zu laden. Wenn man aber in eine Stadt nur ohne eingeschalteten Auspuff reindarf hat man mit dem PIP eine Option reinzufahren.

Ansonsten ist der PIP 3 oder 4 sicher verbrauchsärmer als die jeweiligen non-PIPs. Das liegt zum einen darin dass der Akkuwirkungsgrad bei Li-basierten Akkus m.W. deutlich besser ist als bei Ni-basierten.

Weiterhin geht in einen PIP-Akku einfach mehr rein, d.h. nach 150 Höhenmeter ist nicht Schluß mit rekuperativem Bremsen. Wenn man also in hügeligem Gelände oder gar in der Alpenregion wohnt ist sicher ein PIP die erste Wahl.

Und beidseitig des Rheins bei Bonn denke ich ist das Terrain durchaus PIP-tauglich .

Wenn man einen gebrauchten PiP zum Preis von "normalen" Prius, bzw. mit kleinerem, akzeptierbarem Aufpreis bekommt, wäre es eine bessere Option. Erst am Wochenende hatten wir einen Besuch, einen Technik-Freak, der war sowas von begeistert von dem Plug-In, und hält ihn für ideales Auto: kurze Strecken elektrisch und lange Strecken im Hybridmodus.

@marco_aus_bonn: nur mal so zum Nachdenken: evtl. käme für Dich bei eingeschränkten Lademöglichkeiten die Solardach-Variante in Frage?

Ja, den würde ich mir auch holen, wobei ich gelesen habe, dass das wohl recht lange dauert, bis man mittels Solarstrom die Batterie voll hat.

Ich habe auch keine eigene Lademöglichkeit,allerdings eine noch kostenlose und zumeist nicht besetzte Ladestation ganz in der Nähe.
In der Stadt ist noch eine und sonst noch an einem Supermarkt.
Laden wollte ich eigentlich auch hin und wieder mal bei meinen Eltern wenn ich da zu Besuch bin,aber die Horrorstories von Laden an einer normalen Steckdose,obwohl so beworben,schrecken da schon etwas ab.
Wenn es stimmt das der Prius ca. 2 Stunden Aufladezeit bei Typ 2 braucht geht das ja noch .
Allerdings bräuchte ich da wohl noch ein extra Kabel,da an der Ladestation keines dran zu sein scheint.
Ich vermute mal das Toyota nur ein Kabel für die normale Steckdose mitliefern wird oder ?

Civic2006 schrieb:
Allerdings bräuchte ich da wohl noch ein extra Kabel,da an der Ladestation keines dran zu sein scheint.
Ich vermute mal das Toyota nur ein Kabel für die normale Steckdose mitliefern wird oder ?
Korrekt, Toyota liefert nur das Ladekabel für Schuko Stecker. Typ II (Mennekes) muss man sich selber kaufen (und die sind noch nicht gerade Schnäppchen).

Bezüglich Horrorstories ... ich denke das kommt immer auf die vorhanden Installation an. Außerdem bietet der neue PHEV auch noch einen weitere Herabstufung des Ladestromes. Denn "normal" an Schuko sind 13A Ladestrom erforderlich, aber in den Einstellungen gibt es noch eine 8A Variante (steht auch so in der Anleitung beschrieben). Klar, dann braucht man vielleicht mal 5 Stunden (was Nachts aber auch keinen großen Unterschied macht) dürfte dafür aber kaum mehr irgendeinen Horror erleben.

alpilotx schrieb:
Bezüglich Horrorstories ... ich denke das kommt immer auf die vorhanden Installation an. [/quote]

Das ist auf jeden Fall so. Wobei die meisten "normalen" Installationen eben nicht darauf ausgelegt sind, dass über Stunden eine Dauerleistung von 2500 Watt abgerufen wird.

Bei mir war's sicher extrem, Altbau mit Elektroinstallationen aus den 50er Jahren und im Keller nur Kellerstrom mit 8A. Habe ich aber jetzt "aufrüsten" lassen mit CEE-Dose und jetzt klappt alles.
Da unser Vermieter nebenan gerade neu baut und ich möglicherweise ein Tiefgaragenplatz bekomme, sollte da dann auch die Elektroinstallation auf dem neuesten Stand sein.

Hallo,
Superthema weiter so. Ich kann leider nichts dazu sagen.

Gruss Silberrücken

Mein Twizy zieht 2300 Watt, da ist überhaupt nichts "Horror", auch über Stunden nicht.

Normalerweise werden Haushaltsdosen heute mit 16A abgesichert, also kein Problem bei ordentlichem Kabel.

Ein Adapter von Typ 2 auf Schuko kostet ca. 130 Euro mit Magntschalter. Damit kann man dann an praktisch jeder Ladesäule laden.

marco_aus_bonn schrieb:
Ja, den würde ich mir auch holen, wobei ich gelesen habe, dass das wohl recht lange dauert, bis man mittels Solarstrom die Batterie voll hat.

Grob geschätzt kannst Du nach 1 Stunde Sonnenschein etwa 1-1,5km weiter elektrisch damit fahren!

Gruß
Herbert

Eher nicht. proprius hat nachgerechnet:

Juli: 155 kWh/m² * 0,21 * 0,875 m² = 28,5 kWh im Monat
-> pro Tag 28,5 kWh / 31 = 919 Wh
-> 919 Wh / 200 Wh/km = 4,5 km

Dezember: 50 kWh/m² * 0,21 * 0,875 m² = 9,2 kWh im Monat
-> pro Tag 9,2 kWh / 31 = 296 Wh
-> 296 Wh / 200 Wh/km = 1,5 km

Wobei mir 50 kWh im Dezember viel vorkommt. Und das Glasdach könnte auch noch etwas schlucken. Sowie Ladeverluste. Und Schatten, auch Teilverschattung läßt die Ladeleistung einbrechen.
Und Nacht.
Und Reduktion des Wirkungsgrads durch die notwendige Zwischenspeicherung im separaten Puffer-Akku (die Ladung geht nicht direkt in die Traktionsbatterie).
Und Abweichungen vom idealen Einfallwinkel.
Und der jedem Paneel innewohnende Widerspruch: Volle Leistung nur bei voller Einstrahlung im richtigen Winkel. Genau die sorgt dann aber für hohe Temperaturen, was wiederum zu einem Leistungsabfall führt.

Alles in allem würde ich selbst unter idealen Umständen im Hochsommer mit nicht mehr als 250 Meter pro Stunde rechnen. Das lässt sich bis auf 80 Prozent der Maximalkapazität sammeln, wenn man sehr viel Zeit und Sonne hat.

Allemal besser als nichts und durchaus mehr als ein Werbegag, aber natürlich kein adäquater Ersatz für externe Ladung.

Grüße, Egon