Priusfreunde.de

Gibt es hier schon etwas im Forum?
Siegfried

Ja, unter Gumpert Nathalie...

Und hier:

- Flüssige Wasserstoffträger (LOHC)

Grüße, Egon

Wurde 1997 von Mercedes schon in der A-Klasse verwendet (NECAR3)und ein Jahr später durch H2 ersetzt.
Wird jetzt wieder ausgegraben, weil man glaubt, grün zu sein, wenn man dazu das CO2 aus der Luft verwendet.
fnb-gas.de

Habe gerade etwas in einer Mediathek von einem ehemaligen AudiIng. gesehen, der sich mit der Methanol BSZ selbstständig gemacht hat und PKW`s auch verkauft??!!. Das hörte sich sehr vielversprechend an.
Warum wird dieser Weg nicht verfolgt?
Siegfried

siegfried41 schrieb:
Warum wird dieser Weg nicht verfolgt? Es reicht vermutlich aus, einmal die Gesamtenergiebilanz aufzuzeigen, dann hat sich die Sache wohl erledigt.

Ich habe jetzt keine Zahlen zur Hand, kann mir aber kaum vorstellen, mit einem Energieeinsatz merklich unter 100kWh/100km auszukommen, wenn man Methanol auf erneuerbarer Basis bereitstellen will. Also via Elektrolyse erzeugter Wasserstoff mit im Spiel ist.

eppf

Warum wird dieser Weg nicht verfolgt?
Aber das wird er doch. Den Weg verfolgt Herr Gumpert schon seit vielen Jahren. "Nathalie" ist keineswegs sein erstes und nicht sein letztes Projekt:

- Roland Gumpert - Nathalie

Ein weiterer Paradiesvogel der Branche ist Nunzio La Vecchia, dessen Projekt "Quant" seit vielen, vielen Jahren durch die Medien geistert und ganz ähnlich gelagert ist:

- Quant NanoFlowcell

Es ist nicht ausgeschlossen, aber doch eher unwahrscheinlich, dass Fahrzeuge auf dieser Basis Serienreife erlangen. Es gilt das, was rund ums Thema Wasserstoff grundsätzlich gilt: Die Herstellung des Treibstoffs verschlingt ungeheure Mengen an Strom. Das gilt umso mehr, wenn zu den gewaltigen Strommengen der Wasserstoffproduktion noch die zur Herstellung von flüssigen organischen Wasserstoffträgern (LOHC) notwendigen hinzukommen.

Es ist so oder so um Faktoren günstiger, gleich mit Strom zu fahren - so lange Strom nicht kostenfrei und im Überfluss zur Verfügung steht. Alle Wasserstoff-Phantasien basieren nämlich auf genau dieser Annahme: Wasserstoff entsteht beim Puffern erneuerbarer Energien quasi kostenlos als Abfallprodukt.

Doch davon sind wir sehr weit entfernt. Tatsächlich ist Strom teuer, Energiesparen des Bürgers heilige Pflicht. Wir tauschen ja sogar die Leuchtmittel in unseren Häusern aus, um weniger Strom zu verbrauchen. So lange das so ist, erscheint es abwegig, mit gigantischem Energieaufwand produzierten Wasserstoff oder gar LOHCs in PKW zu verfahren.

Grüße, Egon

Vielen Dank für die Antworten, da war ich wohl nicht auf dem Laufenden. Trotzdem finde ich die Idee besser als mit reinem Wasserstoff, schon wegen der Lagerung. Ernergieverbrauch hin oder her.
Siegfried

Dazu kommt die noch gigantischere Energiemenge, die man braucht, um das CO2 aus der Atmosphäre durch Verflüssigung abzutrennen und ultratiefgekühlt zu transportieren und zu lagern.

Und weil es flüssig nicht mit Wasserstoff reagiert sondern nur unter hohem Druck und hoher Temperatur heizt man es wieder auf - nachhaltig und klimaneutral.

Anschließend "tankt" der Petrolheadjunkie den flüssigen Energieträger, den er vom Geruch und vom flüssigen Aggregatszustand durchaus für Treibstoff halten kann, damit in der Brennstoffzelle unter gigantischen Umwandlungsverlusten vom Methanol nur die Wasserstoffatome für die Energiegewinnung genutzt werden.

Meine Meinung: Strom aus der Steckdose oder Erdgas im Auto sind preisgünstiger und für die Umwelt nicht schädlicher.

Auch hier geht es aus meiner Sicht vor allem um das Befriedigen von Tanksucht und um das Umverteilen von Geld wie in "Des Kaisers neue Kleider".

So weit ich das verstanden habe, wird CO2 in C = Kohlenstoff un zwei O = Sauerstoff gespalten. Der Sauerstoff wird in die Luft freigelassen und der Kohlenstoff kann verwertet werden. Deshalb soll es ja auch Klima neutral sein.

Gerd

Wenn man CO2 wieder zurück nach Kohlenstoff überführen will, braucht man aber prinzipiell mindestens dieselbe Energiemenge, die man andersrum bei der Verbrennung von Kohle erzeugt.

Sonst hätte tatsächlich jemand ein Perpetuum mobile erfunden.

Die Menge an erneuerbarer Energie bereitzustellen, die einen nennenswerten Anteil der fossilen Verbrennung wieder rückgängig machen kann, stelle ich mir als "sportliche" Aufgabe vor.

Vor diesem Hintergrund wird es erst so richtig deutlich, welchen Irrsinn es bedeutet, aus Kohlekraftwerken nur ca. 40% der Energie zu gewinnen, welche in der Kohle als Brennwert enthalten ist.

eppf

Ein Artikel der die Tücken dieses Konzepts gut und verständlich beschreibt:
Gumpert Nathalie: Das vermeintliche Wunderauto aus Ingolstadt
Im Elektro-Umfeld sind 450 Kilometer immer noch ein hervorragender Wert, allerdings einer mit einem hässlichen Schönheitsfehler: Die Brennstoffzelle selbst liefert nämlich nur eine Dauerleistung von 15 Kilowatt (also rund 20 PS – nein, da fehlen keine Nullen). Gumpert gibt eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h für den Betrieb mit leerem Akku an, der Kontrovers-Beitrag nennt sogar 130 km/h. Beide Zahlen sind aber unglaubwürdig. Wenn der Akku keine Leistung beisteuern kann, sind eher 80 bis 100 km/h realistisch, an Steigungen würde sich das Auto verhalten wie ein schwerer LKW – es wiegt schließlich fast zwei Tonnen.
So macht es Sinn das der e-Smart-Versuchsträger ein vollwertiges E-Auto ist und bleibt und warum die Nathalie einen so großen Akku braucht. Die Fahrleistungen kommen in erster Linie über den Akku zustande. Wenn der Akku leer ist, reicht die Energie aus der Brennstoffzelle wohl nicht aus um für ausreichend Vortrieb zu sorgen. Wenn man den Wagen dann in solchen Situationen erstmal einige Zeit im Stand mit der Brennstoffzelle den Akku laden muss, dann kommen wahrscheinlich ähnlich lange Zeiten zustande wie am DC-Schnelllader...

... wird ja immer besser!

Hier ein schöner, fundierter Verriss der zeigt warum die ganze Idee nicht mal den Ansatz einer Chance hat:

graslutscher.de/wie-der-br-ein-bayerisch...fuer-herkommen-soll/

So stelle ich mir Medienarbeit vor, was BR da macht ist nicht mal Amateur-Niveau.

Bei 15KW könnte ich mit meinem eGolf etwa 100Km/h schnell fahren. Um mit 15KW 120Km/h schnell zu fahren, bräuchte es einen sehr viel besseren CW. Das wäre aber nicht unmöglich. Herr Gumpert hat aber auch gesagt, dass Leistung immer aus der Batterie kommt. Fährt man in der Stadt, läd die Brennstoffzellw die Batterie. Wenn man z.B. einen 30KWh Akku hat und auf der Autobahn 20KWh/100Km bei 100Km/h verbraucht und 15KW/h aus der Brennstoffzelle kommen, dann müssen noch 5KWh/h aus der Batterie kommen. Dann hat man 30KWh:5KW=6h Strom aus der Batterie zur Verfügung. In 6h fährt man bei Tempo 100K/h×6h=600Km weit. Wenn das Auto aber Tempo 120Km/h fährt und einen Verbrauch von 25KWh/100Km hat, bekommt es auch 15KWh/h. Da die Geschwindigkeit jedoch 120Km/h ist, reicht der Strom aus den Akku für 30KWh÷10KW/h×120Km/h=360Km. Danach kann man nur noch so schnell fahren, dass der Verbrauch 15 KW/h nicht überschreitet, bis der Methanoltank lee ist. Oder man fährt zwischenzeitlich langsamer, sodass der Akku durch die Methanol Brennstoffzelle wieder geladen werden kann. Das Ganze hängt also stark vom Verbrauch des Autos ab. Ohne Metanol Brennstoffzelle könnte ich bei gleichem Verbrauch bei Tempo 100 200Km und bei Tempo 120 120Km weit fahren.

Gerd