Priusfreunde.de

Egon schrieb:
Wer wissen möchte wie völlig abwegig das ist möge sich bitte mit dem Thema Wasserstoff-Transport und der Umweltbilanz der Distributionskette auseinandersetzen.

Kryo-Wasserstoff kommt aus dem Wasserhahn, kein Problem. Oder so ...

Mir kommt es vor, als ob dem (dummen) Volk eine Technologie schmackhaft gemacht wird, um Giga Investitionen des Staates, resp. Steuerzahlers in Technologien und Konzerne rechtzufertigen (Nudging mal wieder). Immer wenn so was Großes läuft, bereichern sich eine Menge Leute.

Und hinterher stellt man fest: rausgeschmissene Milliarden. Umgeschaufelte Milliarden - genauer gesagt...

Thema Südafrika - die haben zwei sehr große Solarkraftwerke (und solche Kaliber braucht man, eben um den Wasserstoff auch auf Kryo Temperatur zu bringen - außerdem ist dort kein/wenig Wasser wo die stehen). Den Strom brauchen sie selbst in großen Mengen (u.a. Verhüttung und Co.). Südafrika importiert gar Strom aus dem Kongo. Und nicht zuletzt - Geld das man dort hin leitet, verschwindet zu großen Mengen in den korrupten Kanälen. "Champagner" - ja das ist wahrer als es klingt. ...

Wasserstoff ist nur für Nischenanwendungen hier in Deutschland, das ist meine Meinung. Was für Flugzeuge zum Beispiel oder Prozesstechnik. Der Rest sollte über Akku gehen. Oder so ne Trolleybus Stromschiene wie auf der A5 testweise zwischen dem Frankfurter Flughafen und Darmstadt* - falls Material für Akkus knapp ist.

* hab dort noch nie so einen Elektrolaster fahren sehen

ellert_de schrieb:
Das wird toll.
Erst Grünzeug anbauen, um Zucker zu gewinnen.
Dann Alkohol draus machen (Vergären) und danach in KFZ zum Vortrieb nutzen.
Nein es ist noch absurder!

Oder wo sonst holt man Methanol her?
Methanol wird aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff hergestellt.
Kohlenmonoxid kommt aus nur teilweise verbrannter, fein gemahlener Braunkohle und Wasserstoff wird unter großem Energieaufwand und mit wahnsinnig hohen CO₂-Emissionen aus Erdgas hergestellt.

D.h., daß diese (wahrscheinlich Grundlagenforscher an einer einzigen Sache) der Öffentlichkeit weismachen wollen, daß es sinnvoll ist, weiter Braunkohle zu fördern und große Mengen Erdgas zu nutzen, aus denen man dann mit Edelmetallkatalysatoren, hohem Druck und hoher Temperatur Methanol macht, was man dann als Petrol-Junkie flüssig tanken kann, um dann wieder Wasserstoff abzuscheiden, aus dem dann mit 15 % Wirkungsgrad und weiterem Edelmetalleinsatz wieder Strom für den Vortrieb wird.

Da muß man erst mal kommen - daß für diese zukunftsweisende Technologie Milliarden lockergemacht werden müssen, ist doch logisch, oder?!?!

"Die Themen: Hoffnungsträger Wasserstoff? | Wo Wasserstoff unsere Mobilität revolutionieren könnte | Grüner Wasserstoff für eine grüne Schwerindustrie? | So sollen Privathaushalte von Wasserstoff profitieren"

www.ardmediathek.de/ard/video/w-wie-wiss...OS1lYTVhMDZhNzUwOTg/

Zitat:
Neue CO₂-Auflagen für Verkehrssektor

Schulzes neuer Vorschlag könnte einen Nachfrageschub für den Einsatz von grünem Wasserstoff im Raffineriebereich und von Biokraftstoffen der zweiten Generation [...] auslösen. [...] In Schulzes Entwurf ist die doppelte Anrechnung des grünen Wasserstoffs im Raffineriebereich vorgesehen. Der neue Zielwert für 2030 soll Investoren größere Planungssicherheit geben. - www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/klima...8d-a05c-232e7c4ccaee


BP und Ørsted wollen grünen Wasserstoff produzieren

Zwei große Player steigen ins Geschäft mit grünem Wasserstoff ein. Der Ölkonzern BP und der dänische Energieerzeuger Ørsted wollen in Deutschland gemeinsam eine Testanlage errichten. - www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bp...6c-b033-3f5bb35814f5


Grüße, Egon

Mit viel Einsatz von Energie (auch wenn es "grüne" ist) wird Kraftstoff hergestellt, um ihn in den altbekannten, seit über hundert Jahren bewerten Maschinen mit allerhöchstens 30% Wirkungsgrad zu verbrennen.

Pumpt man bestimmt gut Steuergelder rein.

Gruß
Helmut

Allein schon durch die unten erwähnte "doppelte Anrechnung" ist das ein 6facher Öko-Betrug.

Dem Klima ist es egal, wie oft man sich beim emittieren von CO2 bescheißt (anrechnet): Am Ende zählt, was zusätzlich emittiert wurde und nicht was bei irgendeiner obskuren Flottenverbrauchsbeschißberechnung auf Kosten der Steuerzahler herauskommt.

Zitat:
Chlorella Algen - Modifizierte Photosynthese erzeugt Wasserstoff

Forscher der University of Bristol (England) und der Polytechnischen Universität Harbin (China) haben nun im Fachmagazin Nature Communications eine neue Methode zur Herstellung von Wasserstoff vorgestellt. Dazu hat das internationales Forschungsteam Algen der Gattung Chlorella genutzt und diese so modifiziert, dass per Photosynthese nicht Sauerstoff, sondern Wasserstoff erzeugt wird. - www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/...wasserstoff-13374370

Zitat:
Altmaier: Wasserstoff liefern
Russland soll deutschem Klimaschutz helfen

Klimaneutral gewonnener, "grüner" Wasserstoff soll der deutschen Schwerindustrie eine saubere Produktion ermöglichen. Dabei soll nun auch Russland mithelfen. Wie, das erklärt Wirtschaftsminister Altmaier beim Deutsch-Russischen Rohstoff-Forum.
- www.n-tv.de/wirtschaft/Russland-soll-deu...article22206475.html


Was ist denn aus der vielen, vielen überschüssigen Energie geworden, für die wir Wasserstoff als Speichermedium benötigen, so dass es quasi als Abfallprodukt entsteht? Dann würde die Ineffizienz von Herstellung, Distribution und Betankung keine Rolle mehr spielen.

So wurde doch immer argumentiert. Und jetzt wollen wir Wasserstoff in Südamerika, in Afrika und im sonnenverwöhnten Russland produzieren und mit gigantischem Aufwand um den halben Erdball karren, weil wir nicht genug davon haben?

Grüße, Egon

Ja aber, wenn doch total umweltfreundlicher Wasserstoff aus der Sahara mit total umweltfreundlichen Wasserstoff-Schiffen an die Nordeeküste gekarrt wird und von dort aus mit total umweltfreundlichen Wasserstoff-Lkw in Deutschland verteilt wird, das ist doch total super und außerdem total öko im Vergleich mit einem Kobalt-Kinder-Akku. /Ironie


LG
Klaus

Gegenvorschlag:

Sahara mit Solarzellen überdachen, die mit hier üblichen Löhnen dort vor Ort mit einheimischen Arbeitskräften produziert und montiert werden, dabei Fluchtursachen bekämpfen, uns über einige Kabel durchs Mittelmeer den Strom günstig abgeben, Industriegebiete in Afrika mit Strom versorgen und die Leitungen nach Norwegen verstärken und dort Pumpspeicherwerke zur Energiespeicherung errichten, wobei das europäische Netz noch stabiler wird

oder

in Nordafrika mit Solarstrom Wasserstoff erzeugen und per Pipeline nach Europa liefern.

Statt dessen subventionieren wir hier Diesel sowie EVs gleichzeitig und investieren in Grenzabschottung - ist doch eigentlich krank, oder?

Zitat:
Im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die erste Förderung genehmigt. Das Unternehmen Siemens Energy erhält rund acht Millionen Euro für eine sogenannte Power-to-X-Anlage im windreichen Süden Chiles. Siemens investiert selbst rund 22 Millionen Euro.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wa...58-b573-c810b7eec496

Grüße, Egon

Zitat:
Wasserstoff statt Kohle
Thyssenkrupp und Steag schließen Allianz für grünen Stahl

Die Idee einer CO₂-freien Stahlproduktion nimmt konkretere Formen an. Die Unternehmen Thyssenkrupp und Steag bauen eine Testanlage für grünen Wasserstoff – um damit künftig Hochöfen zu beheizen.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wa...50-b377-62ae5baf5c41

Grüße, Egon

Diese für den "Anfang" genannten 75000t erfordern einen Strombedarf von ca. 3.5TWh, die man in die Elektrolyse stecken muss.

Damit wäre ziemlich genau der zuletzt abgeschaltete überschüssige Windstrom ALLEINE verplant!

Soviel zum Thema, den Windstrom für Mobilitätswasserstoff einsetzen zu wollen. Bei einer thermischen Verwertung im Stahlwerk wird der Wasserstoff zu (nahezu) 100% Wirkungsgrad genutzt und nicht nur zu deutlich weniger als 50% in einem FCEV, wenn man den ganzen Pfad
- Transport
- Komprimierung
- Nutzung im FCEV
einberechnet.

Vor dem Hintergrund der Zahl von 720000t bei einer Komplettumstellung auf "grünen" Stahl, braucht man über einen FCEV-Wasserstoff besser erst gar nicht mehr zu diskutieren. Da gibt es nämlich auch noch ein "paar" Wohnungsheizungen, die vorher dran wären.

eppf

Thyssenkrupp und Steag schließen Allianz für grünen Stahl- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wa...50-b377-62ae5baf5c41
Und warum fördert ein Minister, mit Geld, das ihm nicht gehört, ein Wasserstoffprojekt im Süden Chiles?

Damit mit Chilenischem Kohlestrom der Wasserstoff auf 700 bar gepreßt, in Stahlflaschen verladen und auf mit Schweröl betriebenen Frachtern das Ganze über den Atlantik geschippert werden kann? Oder denkt er, der Wasserstoff kommt in umweltfreundlichen und wiederverwertbaren Kautschukballons, ohne zu diffundieren, zu uns? Vielleicht auf magische Weise per Jetstream!

Zitat:
Öko-Energieträger
Der weite Weg zum Wasserstoff

Scheitert der Plan einer Wasserstoffwirtschaft am Geld? Eine Untersuchung zu dem Öko-Energieträger für Autos, Schiffe und Fabriken zeigt zwar Chancen auf - aber auch viele Risiken.
- www.spiegel.de/auto/wasserstoff-hohe-kos...61-aadc-60ad7cf45b3a

Grüße, Egon