Priusfreunde.de

Servus.

priusb78 schrieb:
Ist in meinen Augen eine Form von "organisierter Kriminalität" zwischen Versicherungen, Gutachtern, Werkstätten, Anwälten und Autobauern, die an jedem Schaden gut verdienen und der Versicherungsnehmer zahlt die Zeche.
Dein pauschal formulierter Vorwurf empfinde ich mir gegenüber als unverschämt, zumal du, der Logik deines Vorwurfs folgend, als Autonutzer und Versicherter potentieller Mitläufer dabei wärst. Bist du nicht, so wie auch mindestens auf ein Teil der von dir genannten Berufsgruppen dein pauschaler unreflektierter Vorwurf nicht zutrifft!


Grüße ~Shar~

Also, so wie es aussieht habe ich mal wieder sehr viel falsch gemacht, richtig wäre gewesen den Wagen erstmal vorm Haus stehen zu lassen und einen sachkundigen Anwalt mit bspw. Referenzen aus dem Bekanntenkreis zu organisieren. Dieser hätte dann eine Werkstatt gesucht und einen UNABHÄNGIGEN Gutachter ausgewählt.

Nun, ich habe halt erstmal bei Tesla angerufen und mir einen Kontakt zu einer zertifizierten Werkstatt geben lassen und diese hat dann natürlich als allererstes mal alle Sicherungsabtretungen abzeichnen lassen, was mich schon hätte stutzig werden lassen müssen. Den Anwalt habe ich dann erst quasi viel zu spät hinzugeholt und die Kanzlei macht auf mich auch keinen fähigen Eindruck. Bisher habe ich immer nur telefonisch mit einem Sachbearbeiter gesprochen, den eigentlichen Anwalt habe ich noch nicht zu Ohren bzw. zu Gesicht bekommen. Von dem Sachbearbeiter kamen dann auch noch so Sprüche wie "lassen Sie den Wagen reparieren, nach der Reparatur ist der besser als neu". Am A...h die Waldfee, den gleichen Terz hatte ich schon mit dem Prius auch mit der Konsequenz, dass die reparierte Seite heute eine Dauerbaustelle in Bezug auf schadhaften Lack und Rost ist. Das hat damals das "renomierte" Autohaus Nix repariert, wo der Wagen auch ganz sicher NIE WIEDER hin geht. Zumindest war beim Prius damals schon klar, dass der bis zum bitteren Ende bei uns bleibt, so dass der imaginäre Wertverlust quasi egal war.

Beim Tesla ist es aber so, dass der jetzt finanziell eigentlich ein Totalschaden ist, die Zahlen aber im Gutachten dermaßen für die Werkstatt geschönt sind, dass im Endeffekt wahrscheinlich ein fünfstelliger Betrag in unserer Kasse fehlt. Ich habe auch noch nie erlebt, dass ein Gutachter am Tag nach dem Unfall sich vormittags das Fahrzeug anschaut und das Gutachten am Nachmittag komplett fertig ist. Bei meinen Unfällen bisher hat das immer ein paar Tage gedauert, bei dem Unfall am Motorrad sogar eine ganze Woche und das war auch ein richtig gutes Gutachten von einem Büro dass ich damals selbst ausgesucht hatte. Am Liebsten würde ich grad Anwalt, Werkstatt und Gutachter grad wieder feuern und Leute suchen die Ahnung von Ihrem Fach haben. Es ist unglaublich welche Vetternwirtschaft hier in unserem Staat abgeht...

Shar schrieb:
Dein pauschal formulierter Vorwurf empfinde ich mir gegenüber als unverschämt, zumal du, der Logik deines Vorwurfs folgend, als Autonutzer und Versicherter potentieller Mitläufer dabei wärst. Bist du nicht, so wie auch mindestens auf ein Teil der von dir genannten Berufsgruppen dein pauschaler unreflektierter Vorwurf nicht zutrifft!

Shar, meine Aussage ist sicher nicht auf jeden Beteiligten in diesem System zutreffend, aber das System als Ganzes ist ein gut organisiertes Selbstbedienungssystem, das viel Leute - z.T. sehr gut - ernährt, häufig zu Lasten der Allgemeinheit der Versicherungsnehmer.

Wenn Du den Beitrag hierdrüber von joker4791 anschaust, verstehst Du vielleicht, was ich meine.

Es gibt weitere Selbstbedienungssysteme in unserem Land, z.B. das komplette Gesundheitswesen.

Gruß Thorsten

Ich kann nur immer wieder erwähnen, dass die generelle Tatsache, einen RA einzuschalten, nicht immer besser sein muss, als eine Angelegenheit selbst zu klären. Hierbei kommt es in erster Linie auf die Art des Schadens an. Bei Personenschäden (auch das sog. Whiplash-Syndrom/Schleudertrauma gehört bereits dazu) sollte man prinzipiell besser einen RA einschalten. Hier kann es auf den Seiten aller Unfallgeschädigten zu unüberschaubaren Kosten und erforderlichen Behandlungen kommen, wozu ein RA meiner Anischt nach unerlässlich ist.

Ich habe einmal den Schaden trotz Verletzung meinerseits auch ohne RA geregelt, weil ich genau an demselben Tag des Unfalls ein abschließendes Telefonat mit dem RA wegen einem zurückliegenden Unfall mit Verletzung meinerseits geführt hatte. Über ein Jahr nachdem dieser erfolgt war. Ich hatte schlicht keine Lust, schon wieder von Neuem anzufangen...Der Sachschaden wurde problemlos ersetzt und gut wars!

Ein anderer Schaden - ja, ich hatte ein paar in den letzten 10 Jahren - war eine von mir verhinderte Fahrerflucht, woraufhin ich mich für eine fiktive Abrechnung statt einer Reparatur entschied. Auch dieser Schaden ging problemlos ohne RA vonstatten. Natürlich sollte man das Kleingedruckte lesen und sämtlichen Schriftverkehr kritisch prüfend kontrollieren und ggf. widersprechen. Bei dringendem Bedarf aufgrund von Unsicherheiten kann man ja als Geschädigter jederzeit auch noch später einen RA hinzuziehen.

Der Schaden, bei dem ich die meisten Probleme hatte, war ein VK-Schaden aufgrund eines Fahrerfluchtschadens bei meinem Chrysler. Hier machte mir allerdings dann die eigene Versicherung massive Probleme, weil sie die Schadensabwicklung mehrfach unnötig über Wochen verzögerte. Da waren dann die RA meiner Werkstatt mit denen meiner eigenen Versicherung im (rechts-?)Streit. Das war auch echt ätzend! Hat sich fürchterlich hingezogen und ich war der Dumme.

Eine Frage habe ich noch nach dem Gutachten: ist es normal, dass sowas in 3 Stunden erledigt ist? Ich habe am Mittwoch um 10:30 Uhr beim Gutachter angerufen und zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob das Fahrzeug überhaupt an dem Tag begutachtet wird. Der Unfall war ja Dienstag Vormittag. Die Abtretung SV habe ich sogar erst um 11:49 Uhr verschickt. Meine Vermutung ist, dass der Gutachter den Wagen zwischen 11 und 12 Uhr angeschaut hat und dann von ca. 13 bis 15 Uhr das Schreiben zusammengeschustert hat. Das ist dann gegen 15:30 Uhr in die Post gegangen. Die Informationen über Sonderausstattung die ich ihm geschickt hatte, sowie die Upgrades die dieses Jahr an dem Fahrzeug vorgenommen wurden hat er im Gutachten aber unterschlagen, ebenso sind keine Fotos im Gutachten enthalten. Dafür liegt die Rechnung für das Gutachten bei über 1600 Euro. Ist es normal, dass ein Gutachter einen Stundensatz über 500 Euro hat? Wenn ja, habe ich eindeutig meinen Beruf verfehlt...

zu deiner frage kann dir dezidiert Shar die besseren antworten geben - von meiner seite kann ich dir nur berichten - SV´s haben eigene software welche die bearbeitung stark erleichtern - teilweise werden bilder und auch KV zb von FTH mit eingearbeitet - besichtigung incl. fotos durch den SV dauerte bei mir keine 30 min der vorbereitete KV der damaligen werkstätte wurde zu 110% (also incl. nebenkosten) prompt überwiesen

Ja, das war bei mir damals auch so, als wir Schimmel im Haus hatten (Wasserschaden nach einem Brand). Ein paar Fotos, ein paar Werte in den vorgefertigten Text einsetzen, ein paar Textbausteine dazu und fertig. Die Rechnung belief sich dann auf läppische 3000€. Damals habe ich mich auch gefragt, was ich falsch gemacht habe. Mehr Arbeit als ein einziges Berichtszeugnis für einen Erstklässler war das jedenfalls nicht.

Nun - ich schreibe mal was dazu auf für uns PF:

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Was mich am meisten wurmt ist, dass die beschädigte Seitenwange mit keinem Wort in dem Gutachten erwähnt wird. Von einem bekannten Mechaniker habe ich gehört, dass in so einem Fall bei Aluminiumkarosse eigentlich das innere Seitenteil getauscht werden müsste, da es ja aufgrund des Materials nicht ausgebeult werden kann. Das Teil taucht aber auch nicht als Instandsetzungsteil im Kostenvoranschlag der Werkstatt auf. Wahrscheinlich wird da nämlich am Ende nur ein wenig drüber geflext und gespachtelt und das ganze dann als lupenreine Reparatur verkauft. Das war am Ende nämlich beim Toyota Autohaus Nix vor 12 Jahren genauso. Da kann man dann mal schön sein Lackdickemessgerät kalibrieren...
Im anderen Fall, also wenn das Seitenteil fachmännisch getauscht wird, wäre das Ganze mit ziemlicher Sicherheit ein Totalschaden und das will die Werkstatt auf jeden Fall vermeiden. Die wollen ja nur für die vermeintlich einfache Reparatur abkassieren. Jedenfalls werde ich am Ende mit ziemlicher Sicherheit das Fahrzeug woanders hinbringen lassen, wenn es denn repariert werden kann/muss. Ich habe einfach überhaupt kein Vertrauen in diesen Laden.

Zum Glück habe ich da noch Fotos von gemacht, bevor der Wagen abgeholt worden ist. Ob das aber am Ende etwas bringt, wage ich jetzt mal arg zu bezweifeln.

Und noch was anderes: der Unfallgegner hatte ja eine abnehmbare Anhängerkupplung montiert, die auch immer noch am Wagen ist. Ohne die AHK wäre der Schaden mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deutlich geringer ausgefallen, weil es ja dann noch großflächigen Kontakt zwischen den Kunststoff- bzw. Blechteilen gegeben hätte und tatsächlich nur die äußeren Blechteile beschädigt worden wären. Muss sowas thematisiert werden oder soll ich es einfach auf sich beruhen lassen, weil ich werde ja vmtl. keinen Vorteil davon haben. Die Versicherung des jungen Mannes hingegen wird ihn aber dann wahrscheinlich in (Teil-)Regress nehmen. Im Endeffekt ist er ja immer noch ein Nachbar, auch wenn ich mit ihm bisher nichts zu tun hatte.

ist der SV (GA) von deinem anwalt beauftragt worden?
klingt ja nicht gerade vertrauens erweckend - versuche mal rauszufinden ob nicht der anwalt bisher viele aufträge der gegnerischen versicherung bekam und vertritt (das wäre das schlechteste) aber du kannst ja sicherlich deine anwaltschaftliche vertretung auch wechseln wenn der RA nicht nach wunsch spurrt - nehme ich an...
gutes gelingen

@joker4791
Hast du ggf. eine Rechtsschutz-Versicherung?

peterAL schrieb:
ist der SV (GA) von deinem anwalt beauftragt worden?
Nein, das hat die Werkstatt in die Wege geleitet. Aber als zertifizierter BodyShop bin ich am überlegen, ob ich mich bei Tesla über den Vertragspartner beschwere, weil solche Vorgänge sind eigentlich skandalös.

Außerdem wäre zu überlegen, ob man ein zweites Gutachten machen lässt, aber da bleibe ich dann am Ende vermutlich auf den Kosten sitzen. Bringt also wahrscheinlich auch nichts...

ElektrischesGefühl schrieb:
@joker4791
Hast du ggf. eine Rechtsschutz-Versicherung?
Wäre vorhanden, muss aber prüfen wie das mit KFZ aussieht, die sind ja nicht immer dabei.

Wenn du meinst, dass du "Mist gebaut" hast bzw. den falschen Ansprechpartner ausgesucht hast, bleibt dir auch immer noch dieser (Aus)weg! Würde ich mir für den Notfall nochmal überlegen, wenn vorhanden...