Priusfreunde.de

Mein "Zweier" ist 12 Jahre alt, 107 000 km, ich bin mit diesem Auto zufrieden. Kürzlich Zwischenservice für € 259.- bei meinem Vertragshändler durchführen lassen.

Auf Rechnung folgende Zusatzvermerke: "Wärmeleitblech hinterer Auspufftopf lose/defekt, Bremssattel vorne links defekt/fest, Bremsscheiben vorne Untermaß, Bremsbeläge völlig abgefahren.Bremsanlage vorne sehr großes Sicherheitsrisiko, sollte dringend instandgesetzt werden."

Kostenvoranschlag für diese Teile icl.Mwst. ohne Einbau € 751,21.
TOYOTA sagt nun aber auf seiner Homepage Folgendes:"Zeitwertgerechte Reparatur in TOYOTA-Qualität durch Austauschteile. Diese funktionieren in der täglichen Arbeit wie ein Neuteil, sind aber je nach Produkt bis zu 40 % günstiger als ein Neuteil und bieten sich vor allem für Fahrzeuge ab einem Alter von 5 Jahren an."

Auf diese Aussage von meiner Vertragswerkstatt nicht hingewiesen worden! Nun im Netz bei den wenigen Händlern recherchiert, die TOYOTA-Ersatzteile verkaufen. Alle Teile erheblich günstiger. Beispiel Bremssattel vorne links: von € 91,76 bis € 260,05, jeweils icl.Mwst. Mein Händler will für dieses Teil icl.Mwst. sage und schreibe € 409,69 !!

Nun der Höhepunkt. Mein Vertragshändler lehnt einen Einbau selbst angelieferter Ersatzteile aus Gewährleistungsgründen ab.

Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie soll ich vorgehen?

Grüße an Alle
PRIUSSI

Du willst wegen eines Satzes Bremsen, welchen Du selbst kaufst zum FTH gehen?
Das kann doch jede freie Werkstatt und Schrauberbude...

Und ja, aus Sicht des Händlers:
- ist es so bequemer.
- Wenn die Teile nicht passen hat er es selbst verbockt.
- Er kann ruhigen Gewissens Gewährleistung auf seine geleistet Arbeit geben.
- Er verdient an den Teilen mit.
- Er hält sich nervende feilschende Kunden vom Hals!

Ich denke hier in Händler, Werkstatt, Garantie ist die Ratsuche besser aufgehoben, da es nicht Prius 2-spezifisch ist.

LG
Klaus

Bei dem Preis musste ich spontan laut loslachen.
Wie du schon selbst festgestellt hast, sind die Teile im Teileversand deutlich günstiger. Und in der Regel findest du dort sogar die original Toyota Teile von Herth+Buss und AISIN für ein Bruchteil des Betragen.
Außerdem: Dein Händler hat sicher noch nicht überprüft, ob der Austausch des Sattels tatsächlich notwendig ist oder ob er Gangbar gemacht werden kann (Was meistens möglich ist).
Also, such dir eine freie Werkstatt und dort zahlst du dann mindestens 2/3 weniger.

Und zu der Frage: Ja, die Händler dürfen den Einbau mitgebrachter Teile ablehnen. Hab ich schon oft erlebt.

Priussi schrieb:
TOYOTA sagt nun aber auf seiner Homepage Folgendes:"Zeitwertgerechte Reparatur in TOYOTA-Qualität durch Austauschteile. Diese funktionieren in der täglichen Arbeit wie ein Neuteil, sind aber je nach Produkt bis zu 40 % günstiger als ein Neuteil und bieten sich vor allem für Fahrzeuge ab einem Alter von 5 Jahren an."


Hast Du dafür einen Link?

Ich habe gerade ein Problem mit einer defekten Zelle der HV-Batterie. Mein Händler weigert sich aber, irgend was anderes als eine nagelneue Komplettbatterie einzubauen für 2500 Euro (einzelne Zellen kosten auf dem Markt nur 45 Euro !)

Also wenn sich ein generalüberholtes Ersatzteil für "zeitwertgerechte Reparatur" anbietet, dann doch wohl die HV-Batterie!

Zitat kopiert und Websuche =

www.toyota.de/service_und_zubehoer/ersat.../austauschteile.json

Vielen Dank. Aber der letzte Satz, den muss ich als zynisch auffassen

"Fragen Sie im Bedarfsfall Ihren Toyota Vertragspartner. Er berät Sie gerne."

Mir erschliesst sich nicht ganz, weshalb ihr fuer verhaeltnismaessig alte Fahrzeuge nach wie vor mit dem Toyota-Haendler/Werkstatt zusammen arbeiten wollt/muesst.

Gibt es keine passende freie Werkstatt, welche sich im Thema auskennt?

Wir (Kunden, Hänler und Hersteller) haben es die letzten 20 Jahre erfolgreich geschafft das kein Händler mehr Geld im Neuwagenverkauf verdient. Jetzt lassen wir ihn an den Ersatzteilen auch nix mehr verdienen und gehen nurnoch mit den Problemfällen für die die freie Werkstatt sich nicht zuständig fühlt in die Vertragswerkstatt, weil Kundendienst, Bremsen, Reifen und Auspuff ist da ja viel zu teuer. Mal sehen wo das hinführt.....???

PS:Das Internet baut keine Ersatzteile ein....

KFZler schrieb:
Mal sehen wo das hinführt.....???

PS:Das Internet baut keine Ersatzteile ein....

Möglicherweise zu etwas sauberer Luft in der Stadt. (Bezieht sich natürlich zu ersteinmal auf Diesel)

So würde ich das nicht stehen lassen wollen. Das hat nicht nur mit "Geiz ist Geil", Renditeerwartungen und abstrusen Vorgaben der Händler/Importeure zu tun.

Früher musste ein Auto alle 7500 km zur Inspektion. Richtig viel zu schrauben. Mit Wartungen wie Ventilspiel und Unterbrecher einstellen usw. Dazu noch häufigere umfangreiche Reparaturen. Heute bei längerem Wartungsintervall (andere Marken mit Longlife bis zu knapp 30Tkm). Vom Arbeitsumfang kaum mehr als Ölwechsel und Fehlerspeicher auslesen.

Dazu gehen richtige Reparaturen häufig erst weit über 100 Tkm los. Vorher nur wenig Verschleißteile wie Bremsen. Keine Radlager, Stoßdämpfer oder Auspuff. Autos die bereits zum ersten TÜV (nach 2 Jahren!) geschweißt werden mussten gibt es zum Glück auch nicht mehr.

Da braucht die Werkstatt viel mehr Kunden als früher.

ich würde gezielt nach preiswerteren Möglichkeiten fragen. Mein "VAG-Partner" hat beispielsweise standardmäßig Castrol für 25€ reingefüllt. Auf Nachfrage gab es die Hausmarke für 15€. Ebenso wie Scheibenklar. Das lässt man sich nicht in der Werkstatt machen.

KFZler schrieb:
... weil Kundendienst, Bremsen, Reifen und Auspuff ist da ja viel zu teuer.Bei Ersatzteilpreisen, die bei Faktor 3 von denen liegen, die mir eine freie Werkstatt über deren Lieferservice anbietet (keine Billigware!), ist wohl die Schmerzgrenze eindeutig überschritten!

Mal sehen wo das hinführt.....???Eine interssante Frage, aber ich sehe wirklich nicht den Kunden in der Pflicht, das Überleben der Vertragswerkstätten durch Bezahlung von absoluten Ersatzteilmondpreisen zu sichern.

Es ist alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Ich bringe z.B. kein eigenes Öl zur Inspektion mit, weil der FTH mir einen noch akzeptablen Preis macht (13.95 EUR + MWST für ein 0W-20). Mein vorhergehender FTH schrieb bereits vor 14 Jahren für ein teilsynthestisches 10W-40 satte 17 EUR + MWST auf die Rechnung. Das war das letzte Öl, was er mir verkaufte.

eppf

KFZler schrieb:
Wir (Kunden, Hänler und Hersteller) haben es die letzten 20 Jahre erfolgreich geschafft das kein Händler mehr Geld im Neuwagenverkauf verdient. Jetzt lassen wir ihn an den Ersatzteilen auch nix mehr verdienen und gehen nurnoch mit den Problemfällen für die die freie Werkstatt sich nicht zuständig fühlt in die Vertragswerkstatt, weil Kundendienst, Bremsen, Reifen und Auspuff ist da ja viel zu teuer. Mal sehen wo das hinführt.....???

PS:Das Internet baut keine Ersatzteile ein....

Was bringt dich zur Annahme, dass die Vertragshaendler bei Reparaturen grundsaetzlich kompetenter sind als freie Werkstaetten?

Gerade bei freien gibt es bei einigen den Ansatz, dass sie sich auf eine Gruppe bestimmter Fabrikate/Baujahre spezialisieren und dann in diesem Bereich mehr Expertise als die Vertragswerkstaetten aufweisen.

Liegt das Problem evtl. eher in der katastrophalen Kostenstruktur vieler Vertragshaendler, welche diverse (unnoetige/ueberteuerte) Reparaturen machen MUESSEN, damit die immerzu steigenden Ansprueche der Hersteller/Vertragspartner erfuellt werden?


Wo das hinfuehrt?

1. Die meisten Vertragswerkstaetten werden schliessen

2. Die Elektromobilitaet wird wesentlich fehlerfreier funktionieren, da die technische Komplexitaet sinkt

zu 2) Schon die sehr geringe Fehlerquote der Prii (nicht zuletzt der aeusserst simplen Bauweise geschuldet) zeigt, wo es hingeht.

3. Guenstige Reparaturwerken, die gut spezialisiert/positioniert sind, werden mittelfristig ein gutes Auskommen haben.

Wenn man sich das so anliest, frage Ich mich schon, warum so derartige Unterschiede zwischen FWS und VWS bestehen. An besserer Ausbildung des Personals oder höheren Kosten kann es nicht liegen und irgendwie bin Ich der Ansicht, dass eine Vertrags-WS billiger an Ersatzteile kommen sollte, als Freie. Liegt es am Komplettangebot, während sich die Freien spezialisieren?

Oder liegt es doch daran, dass die Hersteller kaum eigene Teile haben und das Meiste selber nur einkaufen? Zumindest von einem Hersteller eines elektronischen Teils ist mir bekannt, dass das PM alles unternommen hat, um "ins Auto zu kommen" wie es hiess. D.h. man hat VK-Preise an den Hersteller kommuniziert, bei denen man praktisch nichts verdient, um dann später im Direktverkauf die Ersatz/Verschleißteile liefern zu können - an eben jene freien Werkstätten z.B.

Auf Dauer wird das also nicht klappen, daß die Autohäuser sich über ihren teuren Service finanzieren. Eine Lösung könnte sein, daß sie erweiterte Garantien geben und auf den Fahrzeugpreis aufschlagen. Man erwirbt das Auto etwas teuer, hat dann aber die Versicherung, dass man es zu akzeptablen Preisen repariert bekommt. Das würde dann indirekt dazu führen, dass die Autohäuser beginnen, die weniger reparaturbedürftigen Marken anzubieten und sich beim Hersteller rückzuversichern. Dies würde einen push back Effekt auslösen, dass auch der Hersteller wieder zu längeren Garantien übergeht.

Weil momentan ist es so, dass man zwar noch vor Jahren etliche Autos gesehen hat, die 20 Jahre gehalten haben, später kamen dann die, die 15 Jahre hielten und die eigene Karre hat es 10 Jahr gepackt. Die deutschen Premimumhersteller, die der Presse zufolge überal sparen müssen, trauen ihrer eigenen Qualität nicht mehr und geben nur 2 Jahre. Dafür dann als Kunde hohe 5.stellige Summen hinzulegen, trauen sich immer weniger.

Aus Umweltgesichtspunkten müsste es eigentlich eine EU-Vorschrift geben, dass so ein Produkt wie ein Auto mindestens 5 Jahren halten muss.

Ich denke das Geschaeftsmodell Autohaus an sich ist mausetot, da die Marge auf den verkauften Wagen nicht ausreicht, um die permanenten Anforderungen der Hersteller an die Ausstattung der Glaspalaeste zu befriedigen.

Die Differenz moechte man dann im Bereich der Reparatur hereinholen, was viele Kunden mittlerweile ablehnen, da sie in erster Linie immer staerker an preiswerter Mobilitaet interessiert sind.

Nicht weniger VWS verschliessen sich dem und versuchen die Kunden weiter mit teuren Reparaturen zur Kasse zu bitten, was den Ablehnungseffekt beim Endkunden nochmals verstaerkt.