Priusfreunde.de

Hallo!

Ich frage mich welche Modelle noch in Japan für den europäischen Markt gebaut sind. Kenne einige Mechaniker die sagen Modelle aus Japan sind viel besser zusammen gebaut und Rost-geschützt. Auch halten diese angeblich viel länger!

Jetzt seid Ihr gefragt! Was meint Ihr stimmt jetzt wirklich??

Ist kein neues Thema...Ich würde sagen - ist eine Haltungssache! Der Japan-Überzeugte sagt das, was du geschrieben hast. Die, die nicht dran glauben, und meinen, dass Toyotas Qualitätsstandards überall gleich sind, sehen es nicht so. Was den Rostschutz angeht, bin ich mir nicht sicher, ob das nicht eine Mär ist (aber da wissen hier vielleicht andere mehr dazu)...Gebaut in JP wird/wurde laut Wikipedia Folgendes:

en.wikipedia.org/wiki/List_of_Toyota_factories

Es stimmt natürlich.

Aus dem Grund fahre ich einen Prius aus Japanischer Produktion.

MFG aus NRW

Es stimmt natürlich.
Das kann man natürlich glauben, wenn man durch eine rosa Brille sieht und nichts von Qualitätsmanagement versteht und auch nicht versteht, wie große Firmen funktionieren. Bisher erweist sich z.B. der in Frankreich gebaute Yaris Hybrid als gut. Andererseits erinnere ich an die MFD-Ausfälle des ach so heiligen Prius 2 wegen einer schlechten Lötstelle. Und das wo doch keiner so gut Elektronik bauen kann wie die Japaner. Solche Fehlerhäufungen gab es m.W.n. bisher beim Yaris nicht und den gibt es immerhin schon 9 Jahre.
Für mich ist solcher Glaube völkischer Unsinn, ähnlich wie Sprüche, daß die Frau die Wohnung putzen muß, weil sie kleinere Hände hat und besser in die Ecken kommt.
Qualität wird bestimmt durch die Qualität der Teile, die Konstruktion der Teile, die Qualifizierung der Mitarbeiter, das Qualitätsmanagement und das man den Mitarbeitern ausreichend Zeit für ihre Arbeit zugesteht.

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Für mich ist solcher Glaube völkischer UnsinnKönnte aber auch was dran sein, wenn man die Vergleiche zu aktuellen US- bzw. CN-EVs liest.

Von der "Qualität" amerikanischer Fahrzeuge kann ich ein Lied singen...Oder sind es etwa die deutschen Daimler-Chrysler zu verdankenden Teile/solche aus dem Zulieferer-Bereich, die bei meinem PT Cruiser zu verschiedensten Problemen geführt haben (Heckscheibenwischermotor schon beim Kauf defekt, elektronische Sitzverstellung defekt, Kombischalter am Lenkrad brannte immer durch, Querlenkerbuchsen alle 1-2Jahre hinüber, Stabibuchsen mussten ersetzt werden, Nocken- und Kurbelwellensensor [da stand tstasächlich Mercedes-Benz drauf], Massenschwungrad defekt, Zentralverriegelung defekt, Beifahrersitzumklappfunktion defekt und natürlich der Turbo hinüber nach 70.000km)?

Schon damals hörte ich immer wieder den Satz - is halt ein Ami... Ob BEV oder ICE dürfte dann auch zweitrangig sein. Oder hat Tesla auch diese langjährige "Tradition" umgangen?

Die Qualität verbauter Komponenten, durchzuführender Rostschutzmaßnahmen, genutzter Maschinen und vorgegebener Prozesse ist eine Sache. Bei der Montage spielt aber sicherlich noch der Faktor Mensch rein. Menschen können die Montage mit höchsten Qualitätsanspruch durchführen oder "passt schon". Jeder von uns kennt das auch von sich selber. Aus diesem Blickwinkel gibt es Kulturkreise, die sehr hohe Qualitätsansprüche haben - zu dem aus meiner Sicht auch Japan gehört. Könnte also schon bei einzelnen Deatils der Montag was dran sein, oder?
Gruß Thorsten

Ich vermute @Smoothie, damit ist Tesla gemeint. Ich halte es eher für wahrscheinlich, das hier der QM-Chef in der chinesischen Fabrik andere Ansprüche hat, als es von dem laxen Konzern eigentlich vorgesehen ist. Ich sehe hier eher eine politische Motivation, als daß Chinesen es besser können.

LG
Klaus

Bei der Montage spielt aber sicherlich noch der Faktor Mensch rein


Mein Nachbar arbeitet bei einem namhaften deutschen Autohersteller und erzählte folgendes (Kurzform):

Samstags dürfen Studenten ans Band um sich was dazuverdienen zu können.
Montags darf die Qualitätssicherung ran um diese Autos verkaufsfähig zu machen.

Die Details die er mir erzählte sind so abenteuerlich wie interessant. Der Kunde merkt am Ende meist nix davon, da die QuaSi funktioniert.

Im Hinblick auf die Qualitätsunterschiede eines eigentlich "gleichen" Produktes der gleichen Firma in unterschiedlichen Produktionsstandorten würde ich mit dem Begriff "völkischer Unsinn" extrem vorsichtig sein. Es gibt historisch zahllose Beispiele dafür das ein solcher Unterschied existiert und dies führte teilweise sogar zu Produktionsverlagerungen oder gar der Produktionseinstellung.

So betrieb SAAB mal ein Montagewerk im belgischen Gent, die Qualität war derart unterirdisch schlecht das dieser Produktionsstandort nach wenigen Jahren aufgegeben wurde. Ich habe einmal einen SAAB 99 aus belgischer Produktion gesehen, der war komplett durchgerostet.

Beispiel Volvo, der bekannte P1800 wurde anfangs bei Jensen in GB produziert, Wikipedia sagt dazu:
Wegen Qualitätsproblemen bei Montage und Lackierung beendete Volvo die Zusammenarbeit mit Jensen 1963; die Produktion wurde nach Schweden in das Volvo-Stammwerk Lundby bei Göteborg verlegt.
de.wikipedia.org/wiki/Volvo_P1800

Also bitte etwas Vorsicht mit solchen Begriffen, danke.

Ob Beispiel aus der "Oldtimer-Zeit" für heutige globale Produktionsprozesse taugen?

Resi schrieb:

Aus dem Grund fahre ich einen Prius aus Japanischer Produktion.


Dem schließe ich mich an.

Der Fisch beginnt immer am Kopf zu stinken - lasse ich konstruktiv oder in der Produktion Fehler zu, dann passieren diese auch.

Ganz simples Beispiel: ich kann eine Schraube "Pi x Daumen" festziehen, dann ist sie je nach Mitarbeiter mal mit 27, mal mit 43 Nm angezogen. Ich kann einen Drehmomentschlüssel bereitlegen, der aber je nach Lust und Laune (und Zeitmangel) entweder gar nicht oder falsch verwendet wird.

Oder ich mache es wie heute üblich und gebe dem Mitarbeiter je nach Wichtigkeit der Verschraubung einen E-Schrauber, der bei einem bestimmten Drehmoment stoppt oder den ermittelten Wert sogar elektronisch erfasst und zur späteren Nachverfolgung abspeichert.

Und so ists mit allen Prozessen: ich kann mein Auto einer schlecht geschulten und auagerüsteten Mannschaft in die Hände drücken und sagen "Macht mal!" - oder ich sorge durch ständige Schulung und eine sorgfältige Produktionsplanung samt Dokumentation dafür, daß Fehler weitestgehend vermieden werden.

Bei Toyota mache ich mir mit am allerwenigsten Sorgen und würde das Fahrzeug unabhängig vom Produktionsstandort bedenkenlos kaufen.

Timo

Siehe auch: Produktionsland relevant?.

Ich glaube, von den aktuellen Toyota PKW Hybridmodellen werden nur der Prius, RAV4 und Camry in Japan produziert (Ich lasse mich gerne korrigieren, falls ich mit dieser Annahme falsch liege).

Die Fahrzeug Identifikationsnummer (FIN), z.B. hinter der Windschutzscheibe, verrät mit dem Anfangsbuchstaben das Herkunftsland. "J" = Japan.

de.wikipedia.org/wiki/Fahrzeug-Identifizierungsnummer

VG, yarison

Vor ein paar Jahren hat mir ein TÜV-Prüfer mal gesagt: Kommt ein Avensis auf die Bühne, sehe ich, ob er aus Japan oder GB kommt, ohne die Fahrgestellnummer anzusehen.

@Daihatsufahrer:
Nachdem ich weiß, wo Du jetzt wohnst, vermute ich, daß der Nachbar bei einem Automobilwerk in der Nähe arbeitet (VW Emden?).