Priusfreunde.de

Es ist eine bekannte Situation.
Landstrasse, Templimit 80. Gefällt nicht jedem, ist aber hin und wieder der Fall. Soweit so gut. Wird der Prius auf 87kmh eingestellt, Tempomat, seitlicher Knopf, der Hebel nach unten und los gehts.
Es ist doch schön, eine effiziente Geschwindigkeit, zwischendurch sanft dahingleiten und die Umgebung genießen. So weit so schön.
Plötzlich nähert sich ein Objekt, meist groß und bayrisch, X5, X3, 3er, 4er oder Audi Q und Co.
Das Objekt, welches vorher nur einen kleinen Teil meines Rückspiegels einnahm, bedeckt nun völlig die Sicht nach hinten. Langsam spüre ich den schnellen, warmen und genervten Atem des rasanten Fahrers in meinem Nacken. LICHTHUPE! HUUUUUUUP! LICHTHUPE! TÜÜÜT!
"Pah ein Prius! Ein Umweltfaschist. Dreck! Lass mich vorbei."
Doch aus dem Überholvorgang wurde nichts. Zu viele LKWs, Traktoren, Autos und Motorräder kommen uns entgegen. Der Fahrer hinter mir vermindert seinen Abstand. Gefühlt, 0,5m. Real maximal 3.
Eines muss man ihm lassen, er ist doch recht hartnäckig, von Aufgeben keine Spur.
Selbst im Angesicht der Aussichtslosigkeit, mich zum Gas geben zum bewegen, beleibt er solide und gibt Gummi.
Plötzlich, Überholverbot, Kreuz von Bundesstraße mit Landstraßen. Er zieht ach links, über die durchgezogene Linie, zwei Zentimeter an meinem schwarz folierten linken Außenspiegel vorbei und und beschleunigt auf 150 Sachen und spring auf Warp.
Ich sah ihn nicht wieder. Aber der nächste Drängeln kommt bestimmt. So sicher wie das Rechtsfahrgebot.
Sachen gibts. Leider nicht nur einmal, sondern 2 mal die Woche. Wie geht ihr in solchen Fällen mit den Drängeln um? Bremsen? Anhalten?

LAch schön geschrieben das Drängelnde Erlebnis der schlechten Art.
Hab ich auch ab und an, da werd ich sehr sehr langsam, meist geht es dann mit dem Drängler, wenn nicht werd ich noch mals sehr sehr sehr langsam

Aufkleber in die Heckscheibe "Dashcam on board"

Ja, hatte ich gerade vor ein paar Tagen auch. Tempo 70 Limit, ich mit Tempomat 75. Kommt mir ein anderer Yaris gefühlt auf ein Meter an´s Heck gekrochen. Am Ende des Tempolimits etwas kräftiger als normal beschleunigt, dann war er gefühlt einen halben Kilometer weg, hat sich aber wieder langsam auf ein Meter Drängelabstand herangearbeitet. Am nächsten 70er Limit, da war es dann zweispurig, hat er sich im Zeitlupentempo dann endlich an mir vorbeigeschält. War mir aber so hoch wie breit. Er erzählt jetzt bestimmt am Stammtisch, wieviel besser doch sein 1,0 Liter, 70PS Yaris als der der Hybrid läuft .

Schönes Wochenende, yarison

Ich will nicht behaupten, dass das hier NIE vorkommt, aber die Tatsache, dass

• Verkehrsvergehen an die Kfz-Versicherung gemeldet werden,
• die Versicherung ihrerseits die Beiträge anpassen (sprich "erhöhen") kann und
• die Versicherung darüber hinaus auch keine Pflicht hat, jemanden zu versichern,

hat doch eine ungemein erzieherische Wirkung. Und die, bei denen die Abschreckung nicht wirkt, die dürfen dann eben früher oder später ihren Lappen abgeben bzw. sie werden keine Gesellschaft mehr finden, die sie versichert.
Etwaiges Rumgeheule, dass man den Führerschein braucht, um zur Arbeit zu kommen, interessiert die Behörden hier nicht, das muss man sich halt vorher überlegen. Das mag recht restriktiv klingen, kommt aber der Mehrheit der verantwortungsvollen Fahrer zugute.

Das Verhalten des Anderes ist absolut nicht in Ordnung (Punkt)

Aber ich finde es auch nicht ok an einer schwer zu überholbaren Stelle mit real 20kmh weniger zu fahren als erlaubt. Damit provoziert man indirekt kritische Situationen.
Wir haben hier auch so eine Straße, sehr gut ausgebaut, schnellstraßenähnlich aber ohne Möglichkeit zu überholen auf ca. 10km durch langgezogene Kurve. Auch da passiert es, dass man jemanden vor sich hat der Stur real 80 oder weniger fährt.
Da muss man vielleicht dringend ins Krankenhaus seine Oma besuchen oder seine Kinder abholen und dann das...
Ich empfinde das dann ebenfalls als frech, ein gewisses "King of the road" Verhalten. "Mir doch egal, müssen halt alle so langsam fahren wie ich".
Generell kann und soll jeder so langsam fahren wie er will aber bitte nur da, wo andere dadurch nicht behindert werden.

Also, was hätte ich gemacht? Tempomat auf 110, was beim Prius real 100kmh sind und fertig.

Ah. Sorry, ich hatte überlesen, dass das Limit 80 war.
Dann hast du alles genau richtig gemacht und mehr kann man da auch nicht machen.

Ich habe so was nur selten zum Glück, aber wenns mir zu bunt wird, drehe ich demonstrativ den Rückspiegel zur Seite und stell den linken Seitenspiegel auf 90 Grad (Katzenaugeneffekt).

Das macht die Brüder richtig wild

Ah ja und dann wird auch Tacho streng nach Schild eingestellt...

PS. wenn er dann überholt, bleib ich natürlich auf dem Tempo, selbst wenn das Tempolimit gerade aufhört, wir sind ja nicht im Kindergarten, Sicherheit geht vor.

frufus schrieb:
Also, was hätte ich gemacht? Tempomat auf 110, was beim Prius real 100kmh sind und fertig.
Auch mit dieser Geschwindigkeit wirst du noch von etlichen Leuten als "Bummler"
abgestempelt, gerade zur Feierabendzeit. Da ist +20 km/h und mehr angesagt.

Ich halte es da wie der @derbarnimer, wenn jemand zu stark drängelt oder sogar mit Lichthupe Druck machen will, werde ich auch sehr langsam oder tippe sogar mal kurz die Bremse an...

Wenn ich merke, dass jemand mit gutem Überschuss ankommt und überholen kann, lasse ich ihn natürlich gerne vorbei!

Gruß
Martin

@Rav
Das ist dann aber nicht mehr mein Problem und das ist auch selten. Mit 110 laut Tacho auf der Landstraße bist du in der Regel gut dabei.

werde ich auch sehr langsam oder tippe sogar mal kurz die Bremse an...

Und das bringt genau was? Höchstens, dass derjenige dann sein, dein und das Leben von anderen aus Zorn riskiert. Da bringt dann auch die Aussage "hätte er ja nicht gemusst" nichts mehr, wenn wegen der Aktion eine Familie im Gegenverkehr stirbt.
Das ist genauso gefährlich wie das dichte auffahren.

@frufus - das ist ja interessant, mich hier maßregeln zu wollen und dann beim Tempolimit für 180 km zu plädieren...

Wir sprachen hier vom Drängeln bei ca. 80!

Gruß
Martin

weinfux schrieb:
Ich halte es da wie der @derbarnimer, wenn jemand zu stark drängelt oder sogar mit Lichthupe Druck machen will, werde ich auch sehr langsam oder tippe sogar mal kurz die Bremse an...

Wenn ich merke, dass jemand mit gutem Überschuss ankommt und überholen kann, lasse ich ihn natürlich gerne vorbei!

Gruß
Martin
Ich finde auch, dass man im Interesse der Sicherheit aller Beteiligten im Extremfall langsamer werden muss und zwar, wenn wirklich akute Unfallgefahr besteht. Bitte daran denken, bei geringerem Tempo entsteht weniger Schaden.
Die Frage ist natürlich, wann ist der Extremfall eingetreten und wie vermindere ich mein Tempo.
Und wenn man vorher kurz die Bremse antippt um evtl. weitere Verlangsamung ankündigt, ist das legitim.

allzu bekannte Situation.
wenn mir jemand hinten zu dicht dran kommt, schau ich, daß ich zumindest die erlaubt Geschwindigkeit fahre. Also, wenn 80 erlaubt ist, Tacho ca. 88 bis 90.
Aber damit kann man den einen oder anderen kopflosen Verkehrsteilnehmer auch nicht zur Vernunft bringen. Dann muss das Schicksal einfach nachsichtig sein damit aus der Situation kein Unheil entsteht.

Früher habe ich mich auch schon mal in solchen Situationen dazu hinreissen lassen, allmählich langsamer zu werden.
Heute halte ich von solchen Provokationen nichts mehr.
Wie hier geschrieben wurde: man muss nicht noch das Schicksal heraufbeschwören ...

Gelegentlich mache ich Ausflüge nach Italien. Und da werden viel egoistischer Tempis gefahren. Die einen schleichen bei erlaubt 90 mit 50 bis 60 die Straße entlang während andere wiederum mit 120 bis 130 über noch so durchgezogene Linien überholen. Und ganz interessant: da hupt oder lichthupt keiner! Die Italiener wissen wohl nur zu genau, daß sie den anderen genauso die Narrenfreiheit zugestehen müssen wie sie auch selbst in Anspruch nehmen.