Priusfreunde.de

... ist noch nicht da, aber hoffentlich bald. Ich eröffne jetzt, da ich den Vertrag endlich unterschrieben habe, mal den Thread, auf dessen wachsenden Inhalte ich wahrscheinlich selbst am neugierigsten bin.

Es ist ein 75D, mit Standard-Reichweite von 450km WLTP, in perlmutt-weiß, mit Autopilot und Premium-Innenraum (haben aber eh jetzt alle, soviel ich verstanden habe). Diese Bestandsfahrzeuge sind meiner Meinung nach eine gute Wahl. Der Reichweitenunterschied ist nicht enorm, er ist nicht vernachlässigbar, würde aber 12.000 mehr Investition für mich nicht rechtfertigen.

Die Kommunikation mit Tesla ist etwas gewöhnungsbedürftig, dass der Unterschied zu anderen und besonders im Vergleich zu Porsche da ist war klar, nach Lesen von Übergabeterminen im tff und einer Auseinandersetzung mit der ganzen Produktphilosophie von Tesla. Man muss sich halt selbst um alles kümmern, anrufen, schreiben, bekommt mal in 10 Minuten Antwort, dann wieder erst in 2 Tagen. Ist zumindest Interessant.

Ein wenig möchte ich über meine Beweggründe, respektive Entscheidungsgrundlagen berichten:

Wie ich schon ein wenig erwähnt habe, ist das Fahrzeug – obwohl das bei mir die meisten glauben – nicht nur Spielzeug. Es ist wohl eine Mischung aus Ideologie, „unbedingt-haben-wollen-Gefühl“ (das ist noch eher etwas das in Richtung Spielzeug geht) und absolutes Interesse und Faszination an der Technologie gepaart mit der festen Überzeugung dass dieses Auto sowohl richtungsweisend ist als auch jener Motor für alle anderen Hersteller, der ihre Innovation und ihren Erfindergeist antreibt, ihn verstärkt und sie zwingt, sich noch mehr anzustrengen (was auch dringend erforderlich ist).
Denn - keiner, der sich einen Tesla kauft, kann von sich behaupten, das Fahrzeug unbedingt zu brauchen. Und das gilt für alle Autos in der Preisklasse.

Von vorneherein war klar, dass ich immer schon ein E-Fahrzeug (zunächst noch zusätzlich) fahren möchte. 60% aller Strecken sind bei mir unter 20-30 km, davon die Hälfte unter 5km, die restlichen etwa 150-300 (Wien, Steiermark, Kärnten) oder selten bis zu 700 pro Wegstrecke (Urlaub, Kroatien, Deutschland) lang. Die kurzen sind auch meistens mit meinem PlugIn gut zu bewältigen, aber es gibt entscheidende Nachteile:

- Die Leistung. Das 2,5 Tonnen Vehikel mit 150 e-PS ist etwas träge, das verstärkt sich im Winter bei kaltem Akku beträchtlich. Dazu kommt leider, dass man sich an Leistung und Drehmoment gewöhnt.
- Die Ladedauer. Die derzeitige Ladeleistung des PlugIn macht des sinnlos, ihn an öffentlichen Stationen anzusaften.
- Und natürlich die Reichweite.

Warum der Tesla?
Es gibt Alternativen, beispielsweise den e-tron, oder den EQC (den es aber noch nicht wirklich gibt). Was macht den Unterschied? Das Ladenetz. Die Technologie. Ich hab mich mit den Autos beschäftigt: Ums gleiche Geld bekommst du weniger, und die intelligenten Assistenzsysteme à la Tesla z.B. im Mercedes? Fehlanzeige, gibt’s nicht. Im e-tron etwas mehr, aber auch nur halbherzig. Der Jaguar i-Pace gefällt mir einfach nicht.

Was gibt’s noch?
Golf, Leaf, Kona, Ioniq und Konsorten sind auch nicht uninteressant, aber bieten für meinen Zweck nicht genügend Platz. Ich mache in der Zeit zwischen Jänner und April etwa 3 Schitouren pro Woche, mit den Schi hätte ich bei geringer Fahrzeuglänge so meine Probleme, die lade ich dann auch entsprechend oft ein und aus. Außerdem wollen wir zu dritt auch ein paar Tage damit wegfahren können. Da sind diese Modelle einfach zu klein.

Warum ein Neufahrzeug (oder ein Bestands-Neufahrzeug)?
Ursprünglich hatte ich mich auf den Gebrauchtmärkten umgesehen. Das ist schon interessant, wie wertstabil die Autos sind. Mit einer Ausstattung, die einem Neufahrzeug (die wurden ja sehr aufgewertet in den letzten Jahren) in der Basisversion gleichkommt, sind bei einem 2014er oder 2015er mindestens 45000 zu berappen. Und das OHNE eine bestehende Garantie.
Ich will nicht 45000 Euro ausgeben, um dann 1. völlig überteuerte Reparaturen begleichen zu müssen und 2. einen Akku mit bereits 150.000 km zu übernehmen. Soviel wird mein Fahrzeug nicht erleben, ich fahre nur 10.000 im Jahr.
Fahrzeuge mit bestehender Garantie kosten dann um die 60.000 Euro, kein Wunder, die haben ja ca. 100.000 oder mehr dafür bezahlt. Das selbe Fahrzeug kostet aber jetzt, mit mehr Reichweite und besserer Ausstattung nur noch 87.000 Euro. Ein Dilemma...

Und dann sind noch die Sitze ein Thema. Ich habe irgendwann mitbekommen, dass sich die Sitze geändert haben (2014-2015?). Ich habe ein paar Autos probegesessen. Das ist ein unglaublicher Unterschied (Ich denke die neueren hat Recaro gebaut). In den alten willst du nicht mehr sitzen, wenn du die neuen probiert hast.

Das reicht mal fürs Erste. Sobald ich einen Übergabetermin habe berichte ich weiter.

Glückwunsch zum neuen Gefährt, wir sind gespannt wie er dir im Alltag gefällt.

Gruß

Glückwunsch zum Stromer - allzeit Gute Fahrt.

und danke für den Text dazu, hab ihn sehr interessiert gelesen!!!

professore schrieb:
Das reicht mal fürs Erste. Sobald ich einen Übergabetermin habe berichte ich weiter.

wow - sehr interessant zu lesen, professore ...

Aber Du bestärkst mich nur, auf keinen Fall einen Tesla (wuerde zum X tendiren) jemals selbst probezufahren.
... ich befürchte - ich würde danach auch zum Zombie - und nur noch den 'Kaufen' Button suchen

...und natuerlich - VIEL FREUDE damit!

Ich hätte da ja auch den Kaufen Button gedrückt, aber meine Frau hält mich immer davon ab, weil sie meint, dass das zu viel Geld für ein Auto ist. Vielleicht sollte ich den Tesla als fünf stziges Sofa kaufen?

Gerd

Aber ich Gratuliere dir selbstverständlich zu deinem ausgezeichneten Kauf!

Gerd

YarisGerd schrieb:
Ich hätte da ja auch den Kaufen Button gedrückt, aber meine Frau hält mich immer davon ab, weil sie meint, dass das zu viel Geld für ein Auto ist. Vielleicht sollte ich den Tesla als fünf stziges Sofa kaufen?

Gerd

Deklariere ihn als Schmuckstück. Oder als Schuh!

professore schrieb:
Es gibt Alternativen, beispielsweise den e-tron, oder den EQC (den es aber noch nicht wirklich gibt).
Also, EQCs sind mir schon 2-3 verschiedene in Wiesbaden begegnet. Nur einer war von einem MB-Händler-beide anderen von privat.

Das selbe Fahrzeug kostet aber jetzt, mit mehr Reichweite und besserer Ausstattung nur noch 87.000 Euro. Ein Dilemma...
Ist ja fast nix. Da kann man in manchen Gegenden sogar noch heute Häuser von kaufen

Es scheint einfach fast so als ob der Diskussionsstil hier 2020 genau so weitergeht wie er gestern aufgehört hat, das lässt mich wirklich kotzen!!

@professore

Viel Vorfreude und Spaß mit deinem Tesla!

@professore
glückwunsch & lass uns teilhaben an deiner freude und den neuen erfahrungen und wenn du ihn dann hast sind bilder sehr gefragt
– wer´s nicht lesen mag - der muss ja nicht

"mitleid bekommt man geschenkt - neid muss man sich erst erarbeiten"

              

professore schrieb:
...ich fahre nur 10.000 im Jahr.
Puh! Ich wünsche natürlich viel Freude mit dem neuen Auto dann und jedes E-Auto auf der Straße ist ein Gewinn.
Dennoch:
Ich hab vor dem Kauf des e-Golf damals recherchiert, dass ich bei meinen 15.000 km pro Jahr ca. 3,5 Jahre brauchen würde, um CO2-mäßig "im Reinen" zu sein.
Bei einem 75 kWh-Akku und einer Jahresleistung von 10.000 km dauert es also mindestens 8 Jahre, um endlich sauberer unterwegs zu sein als mit einem Fossilen.
Wird der Wagen eh entsprechend lange gefahren?

LG
W.

wogue schrieb:

Bei einem 75 kWh-Akku und einer Jahresleistung von 10.000 km dauert es also mindestens 8 Jahre, um endlich sauberer unterwegs zu sein als mit einem Fossilen.
Wird der Wagen eh entsprechend lange gefahren?

LG
W.

Servus
Es liegt nahe, davon auszugehen, dass ich das Fahrzeug bis zum Ende einer möglichen Garantieerweiterung fahren werde. Das habe ich bis jetzt immer so gehandhabt, und ich werde auch weiterhin auf bezahltes, kalkulierbares 0-Risiko setzen.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob man das so wie von dir vorgerechnet sehen kann...

Die Effizienz eines E-Autos im Vergleich zum Verbrenner ist doch auf das Auto bezogen und nicht seine Besitzer. So sollte es egal sein, ob es im Lauf seiner Lebenszeit von einer Person gefahren wird, oder von drei.
Anders formuliert: 3 Personen besitzen 10 Jahre lang je ein Auto, wenn jedes Auto 10 Jahre durchhält, dann ist es egal, ab jede Person ein Fahrzeug 10 Jahre lang fährt oder die Fahrzeuge zeitlich verschoben die drei Personen durchläuft. Ich hoffe man kann nachvollziehen wie ich das meine...
Die Art von Diskussion wirds wohl irgendwo schon geben....

Was man mir vorwerfen kann ist das Halten von 2 Fahrzeugen zur selben Zeit. Das nehm ich auf meine Kappe...

Hallo!

Ja, und nein würde ich sagen.

- Ja, weil der Wagen natürlich seine Lebensdauer hat und es da egal ist, wie viele Besitzer damit fahren.
- Nein, weil es ökologisch sinnvoller ist, in 8 Jahren nicht nur 80.000 km zu fahren, sondern möglichst viele km. Will sagen: Der Wagen wird vielleicht 12 Jahre alt. Sind am Ende 120.000 km am Odometer, ist das ökologisch weit weniger sinnvoll, als wenn da 240.000 oder gar 360.000 km stehen.

Möchte hier keinesfalls den Oberlehrer-Zeigefinger geben. Ich finde es nur wichtig, dass sich jeder, der sich ein E-Auto zulegt, auch darüber Gedanken macht: Je größer der Akku, desto mehr km müssen gefahren werden, ehe man endlich emissionsfrei im Vergleich zu einem fossilen PKW unterwegs ist. (Ja, Ökostrom im Betrieb setze ich voraus.)

LG
W.

professore schrieb:
Was man mir vorwerfen kann ist das Halten von 2 Fahrzeugen zur selben Zeit. Das nehm ich auf meine Kappe...
Die Katze frisst die Mäuse roh, ich mag sie nichtmal gebraten... Anders formuliert: Gratulation zu Deiner Entscheidung! Jedes Elektroauto auf der Straße ist ein Verbrenner weniger. Irgendwann wird er auch als Gebrauchter beim Händler stehen und dann kann ihn jemand anders weiterfahren, der nicht das nötige Kleingeld für einen Neuwagen hat.

Ich freue mich auf Berichte, insbesondere was die vermutlich verschneiten Straßen zu den Loipen betrifft.

wogue schrieb:
Nein, weil es ökologisch sinnvoller ist, in 8 Jahren nicht nur 80.000 km zu fahren, sondern möglichst viele km. Will sagen: Der Wagen wird vielleicht 12 Jahre alt. Sind am Ende 120.000 km am Odometer, ist das ökologisch weit weniger sinnvoll, als wenn da 240.000 oder gar 360.000 km stehen.
Für die Umwelt ist Wenigfahren immer besser. Der Ökosündenfall wurde bereits mit der Produktion des Fahrzeugs begangen. Von der Sünde kann man sich nicht durch Vielfahren freikaufen.