Priusfreunde.de

Bin gerade zurück von 1200 km auf der Autobahn mit meinem Model 3 und dem AP2.5 mit Navigate on Autopilot. Interessant auf dem Ausflug war für mich insbesondere wie meine zwei Mitfahrer mit dem Autopilot zurechtkommen.

Erst gegen Ende der Fahrt hatten beide genug Vertrauen in den TAAC aufgebaut, um nicht bei langsam vorrausfahrenden Fahrzeugen mit Bremsen einzugreifen und den Autopiloten dabei zu deaktivieren.

Beide haben sich nicht an den Lenkassistenten oder die automatischen Spurwechsel herangetraut. Mein Eindruck hier ist, dass die meisten Fahrer doch einige Zeit brauchen, um Vertrauen die Assistenz-Systeme zu finden.

400 km der Strecke bin ich selbst gefahren - natürlich mit allen Funktionen, die der AP2.5 mitbringt. Ich habe auf den 400 km nur einmal eingreifen müssen, als der Autopilot unerwartet und ohne erkennbaren Grund gebremst hat. Viele Situationen, wie plötzlich ausscherende langsamere Fahrzeuge, diverse Stauenden oder auch Baustellen hat das System sehr gut gemeistert. Ich habe zu keinem Zeitpunkt mit der Bremse eingreifen müssen.

Die meisten Spurwechsel habe ich den Autopiloten machen lassen. Wenn "Navigate on Autopilot" aktiv ist, funktionieren die automatischen Spurwechsel mittlerweile ganz brauchbar. Hier hat mich das System insbesondere bei Spurwecheln in langsamere Fahrspuren überrascht, wie gut es während des Spurwechsels die Geschwindigkeit an vorrausfahrende Fahrzeuge angepassen kann. An seine Grenze stösst der Autopilot bei Wechseln in schnellere Fahrspuren - hier agiert das System *sehr* vorsichtig und bricht den Spurwechel bei herannahenden Fahrzeugen wesentlich eher ab als ein menschlicher Fahrer.

Insgesamt möchte ich den Autopilot nicht mehr missen - es macht lange Fahrten auf der Autobahn wesentlich entspannter und komfortabler.
- Tinker2A

Civic2006 schrieb:

Das größte Problem ist das die Fahrzeuge nicht wirklich denken können wie ein Mensch.

Die Streuung beim Menschen geht ebenfalls von harmlos bis lebensgefährlich - auf das Denken des Menschen würde ich die Qualifikation ein Fahrzeug zu bewegen somit zumindest nicht reduzieren.

Zitat:
Elon Musk übernimmt Autopilot-Entwicklung, verspricht neue Funktionen

Das Autopilot-Team kommt nicht zur Ruhe. Musk entließ zahlreiche Mitarbeiter und nimmt das Ruder nun selbst in die Hand.
- futurezone.at/produkte/elon-musk-ueberni...funktionen/400491244

Grüße, Egon

Fahrprüfung für Autopiloten
Industrie-Konsortium entwickelt Sicherheitscheck
- ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2019/...17_1640_b58cc874.mp3

Interview (Deutschlandfunk), Audio-Datei

Grüße, Egon

Zitat:
Unfallbericht zu Todesfahrt
"Autopilot" verhinderte Tesla-Crash nicht

Die "Autopilot"-Funktion von Tesla verheißt mehr Komfort und Sicherheit. Doch nicht immer können sich Fahrer auf das Assistenzsystem verlassen. Ermittlungen zu einem tödlichen Unfall im März lassen erneut Zweifel an der Funktionsfähigkeit aufkommen.- www.n-tv.de/wirtschaft/Autopilot-verhind...article21031814.html


Zitat:
Der Tag
Polizei ertappt Tesla-Fahrer schlafend am Steuer

Ein Niederländer ist von der Polizei schlafend am Steuer seines Autos ertappt worden, während sein Tesla-Elektroauto per Autopilot durch die Nacht fuhr.- www.n-tv.de/der_tag/Polizei-ertappt-Tesl...article21031988.html
- www.spiegel.de/panorama/justiz/niederlan...obahn-a-1268078.html


Grüße, Egon

Irgendwie verstehe ich den zweiten Beitrag nicht. Der Fahrer ist aufgefallen, weil er auffällig dicht hinter jemanden hergefahren sein soll. Der Abstand ist einstellbar, aber selbst in der niedrigsten Einstellung ist das nicht "auffällig dicht".

Gut, das mag im Auge des Betrachters liegen, also nehmen wir für den Moment mal an, er sei tatsächlich "auffällig dicht" hinter jemandem hergefahren.

Wie hat es der Streifenwagen dann geschafft, zwischen die beiden Fahrzeuge zu kommen? Und warum hat der Autopilot sich nicht längst abgeschaltet, nachdem der Fahrer angeblich geschlafen haben soll und somit keine Lenkradbewegungen mehr vollführt haben kann? Fragen über Fragen.

Bzgl. des Unfalls mit dem eingeschalteten Autopiloten gibt es hier noch den vorläufigen Bericht der NTSB. Danach haben weder der Autopilot noch der Fahrer irgendwelche Brems- oder Ausweichmanöver vorgenommen. Ich will es nicht schönreden, dass der Autopilot einen Lastwagen nicht erkannt hat, der sich quer vor dem Fahrzeug befand, aber gleichwohl wäre dieser Unfall vermeidbar gewesen, wenn der Fahrer sich nicht offenbar anderen Dingen zugewendet hätte. Die Anleitung ist in diesem Punkt eindeutig.

Die Polizei braucht eine Fernsteuerung für den Autopiloten. Stellt euch mal vor, es tritt ein medizinischer Notfall auf und der Fahrer wird bewusstlos. Erstmal richtig gut, dass das Auto dann nicht ausschert und in die Leitplanke kracht! Aber dann, wie halte ich das Fahrzeug an um dem Fahrer zu retten? Davorsetzen und voll in die Eisen steigen evtl., bleibt er dann auch stehen danach? Wobei recht wahrscheinlich ist, dass der Fahrer verstirbt bevor der Notfall bemerkt wird.

Der hält von selbst an, und zwar - abhängig von der Verkehrssituation - ziemlich schnell, wenn der Fahrer nicht mehr reagiert. Wurde dieser vom Martinshorn geweckt, wäre er auch durch seinen Tesla aufgewacht, denn der macht in so einem Fall in mehreren Stufen beträchtlichen Rabatz im Innenraum. Zudem ist in Europa das Auto-Überholen noch an eine vorherige manuelle Bestätigung des Fahrers gekoppelt.

Heißt: Die ganze Geschichte kann sich so bei uns nicht zugetragen haben. Ich muss sie daher als das übliche Tesla-Bashing einstufen und als Copy&Paste-Journalismus. Das kann man aber nur wissen, wenn man den Autopiloten, seine derzeitigen Fähigkeiten und vor allem seine länderspezifischen Besonderheiten kennt.

Grüße, Egon

Zitat:
Verbraucherschützer bewerten Teslas Autopilot als unsicher

Die US-Verbraucherschutzorganisation Consumer Reports bewertet die automatische Spurwechselfunktion in Teslas Autopilot als weit weniger kompetent als einen menschlichen Fahrer und warnt vor Sicherheitsrisiken.
- www.golem.de/news/consumer-reports-verbr...her-1905-141450.html

Consumer Reports hat in Nordamerika erhebliches Gewicht. Daher wird diese Meldung die aktuelle Talfahrt des Tesla-Börsenkurses voraussichtlich weiter beschleunigen.

Grüße, Egon

Ohne generelle Geschwindigkeitsbeschränkung darf die sowieso nicht nach DE kommen. Wie soll die erkennen, ob Spurwechseln, z.B. um einen 90 km/h schnellen LKW mit 110 km/h zu überholen, gefahrlos möglich ist, wenn sich einer von hinten mit 280 km/h nähern darf? Welchen Abstand erfasst der AP beim "Blick" nach hinten?

Ich hab keine Ahnung von der technischen Umsetzung der Systeme, aber wenn es der Technik möglich ist, auch Autos in der Ferne zu erkennen, sollte es auch möglich sein, dessen Geschwindigkeit einigermaßen zuverlässig zu messen. Wenn dem nicht so wäre, würde meiner Meinung nach auch keine Tempolimit etwas bewirken. Nur weil der Gesetzgeber 130 km/h vorschreibt heißt das ja nicht, dass von hinten kein Verrückter mit 220 km/h gefahren kommen kann.

Welchen Abstand erfasst der AP beim "Blick" nach hinten?
Nicht weit genug für derart hohe Differenzgeschwindigkeiten wie auf deutschen Autobahnen üblich. Da nach wie vor der Fahrer urteilen, bestimmen und eingreifen muss (Level 2), ist das formal kein echtes Problem. Das wird es aber umso mehr ab Autonomie-Level 3.

Gut möglich, dass NoA dann auf deutschem Hoheitsgebiet nur mit Einschränkungen freigegeben wird, beispielsweise weiterhin nur mit Level 2-Funktionalität. Die Autos agieren länderspezifisch je nach aktueller Position, das heißt sie benehmen sich in einem anderen Land den dortigen Bestimmungen entsprechend. Das gilt auch für andere Funktionen. In der Schweiz, Luxemburg und Hongkong ist NoA derzeit (noch?) gesperrt.

Grüße, Egon

Wer nicht die mentale kapazität hat den Autopiloten zu überwachen, sollte meiner Meinung nach den Führerschein abgeben.

Das MIT sieht das so:
hcai.mit.edu/avt

www.finanzen.net/nachricht/aktien/34-nic...-auseinander-7527969
Das bezieht sich auf das gleiche wie der weiter oben verlinkte Bericht von golem.de.

Viele der Kritikpunkte sind faktisch sehr wohl zutreffend, basieren aber auf einer völlig überzogenen unrealistischen Erwartungshaltung. Diese aber kann man nicht dem Hersteller anlasten, denn:

Tesla hatte in der Vergangenheit
...und Gegenwart...

immer wieder betont, dass das Fahrassistenz-System, auch wenn es den Namen "Autopilot" trägt, das Auto trotzdem "nicht autonom" mache. Es verfüge zwar über bestimmte Daten, die es durch Sensoren ermitteln würde
Es verfügt sogar über deutlich mehr als die aktuellen Sensordaten.

trotzdem liege es in der Verantwortung des Fahrers, "die Kontrolle über das Auto jederzeit" zu behalten. Das gelte auch für den Spurwechsel.
Das muss man ausdrücklich bestätigen, wenn man das System verfügbar schaltet (Default ist AUS). Erst dann lässt es sich überhaupt aktivieren, und wann immer man das tut, kommt eine weitere deutliche Erinnerung. Jedes Mal.

Beim Fahren dann auch, sobald man sich nicht an die Vorgaben hält, die man selbst zuvor mehrfach ausdrücklich bestätigt hat. Optische Warnung. Akustische Warnung. Unregelmäßig und abhängig von der aktuellen Situation. Immer wieder, in mehreren Stufen. Reagiert man gar nicht, hält das System das Auto an (was gerade von VW in der TV-Werbung als grandiose Neuerung beworben wird). Reagiert man zwar, verstößt aber weiterhin, schaltet sich der Autopilot ab und lässt sich erst nach dem nächsten Parken reaktivieren.

Sorry, noch mehr geht nicht. Die nächste denkbare Steigerung wären Stromschläge oder ein richterliches Autopilot-Verbot für den Fahrer.

So hätte der Autopilot beispielsweise auf einer vierspurigen Straße Fahrzeuge auf der rechten Seite überholt.
In Regionen, wo das zulässig ist, tut er es. Sonst nicht. Es sei denn, man gibt ihm per Pedal zu verstehen, dass man es trotzdem möchte.

Das aktuelle Fahrassistenz-System soll dem Fahrer dabei ein "nahtloseres" Fahrerlebnis bieten und das Fahren "entspannter, angenehmer und vergnüglicher" machen wie es bei Tesla heißt.
Und genau das tut es. Wäre es anders, würde ich es nicht ständig nutzen, oft Hunderte von Kilometern (Autobahn) mit minimalen Unterbrechungen.

Allerdings gehe ich mit sehr nüchterner Erwartungshaltung an das Ganze heran. Wer glaubt, er sitze in einem vollautonomen Fahrzeug, unterliegt einem Irrtum und kann daher zwangsläufig nur enttäuscht werden. Genau das ist dem Herrn Fisher passiert, der aufgrund einer falschen Prämisse zwangsläufig auch die falschen Schlüsse ziehen muss.

Ungeachtet dessen halte ich die Visionen von Herrn Musk in diesem Punkt aus heutiger Sicht für absurd. Sicheres vollautonomes Fahren ohne Einschränkung erfordert eine Umgebung ohne unberechenbare Störgrößen und zusätzlich mindestens eine V2V-Vernetzung, wenn nicht V2X. Das ist zwar technisch sehr wohl machbar, aber im Alltagsverkehr, so wie wir ihn heute kennen, einfach unrealistisch.

- de.wikipedia.org/wiki/Verkehrsvernetzung

Grüße, Egon