Priusfreunde.de

Bei Tesla sind Wartungsdienste alle 20.000 Kilometer empfohlen, aber nicht vorgeschrieben. Weil sie außerdem ziemlich teuer sind, werden sie von vielen Tesla-Fahrern nicht oder nicht im empfohlenen Umfang durchgeführt. Viele lassen aber einen Wartungsdienst durchführen, kurz bevor - nach sehr bescheidenen 80.000 Kilometern - die Werksgarantie endet (ausgenommen Antriebs- und Batteriekomponenten).

Wenn man in den Foren quer liest, bekommt man den Eindruck, dass

1. Fahrzeuge mit einer existenten Wartungshistorie zu einer kulanteren Behandlung nach Ablauf der Garantie führen. Offiziell ist das natürlich nicht.


2. bei den Wartungsdiensten Komponenten diskret ausgetauscht oder Dinge mit erledigt werden, die sich positiv auf das Fahrzeug auswirken. Das ist bei allen Herstellern mehr oder minder der Fall, aber bei Tesla ist das Innovationstempo in der Serie viel höher und die Auswirkungen entsprechend positiver.

Mein Tesla hat bereits einen Wartungsdienst hinter sich und auch ich werde vor Ablauf der Werksgarantie einen weiteren beauftragen.

Grüße, Egon

Ist die extrem hohe Frustrationstoleranz womöglich im Kaufpreis inbegriffen?! Das wäre ein ganz und gar ungewöhnliches Phänomen, geradezu ein Paradox!

Davon abgesehen - ich fände es nicht schlecht, derartiges erwerben zu können --- schont Nerven und Gesundheit, erhöht nachhaltig das Wohlbefinden!

Danke für den wieder sehr objektiven, nüchternen Bericht!

Und ich wünsche erfolgreiche und 100% zufriedenstellende Abarbeitung beim "FTH"/sprich: Servicecenter des Vertrauens!

Gruß!
JoAHa

JoAHa schrieb:
Ist die extrem hohe Frustrationstoleranz womöglich im Kaufpreis inbegriffen?!
Das habe ich mich auch schon gefragt, ernsthaft. Wieso bin ich - erklärtermaßen Freund problemloser Fahrzeuge - immer noch nicht vergrätzt? Vor allem, wenn ich mir nüchtern ins Gedächtnis rufe, was an meinem sehr sorgfältig ausgesuchten Model S schon alles ausgetauscht wurde. Weiter vorne im Thread kann man es im Detail nachlesen.

Unter anderem hat das Auto bereits nach zwei Jahren neue Antriebswellen, neue Motorlager und neue Querlenker erhalten. Die Ladeklappe musste neu justiert und angelernt werden. Das Auto hat ölig getropft, Folge eines undichten Simmerings am Ausgang der vorderen E-Maschine (Austausch und Neubefüllung, ziemlich aufwändig). Windgeräuschen ist man durch Austausch diverser Tür- und Fensterdichtungen auf den Leib gerückt. Der große Kühlmittel-Kreislauf des riesigen Akkus wurde neu befüllt und entlüftet, die Lenkung durch Verbauen eines von Tesla speziell dafür entwickelten Nachrüst-Kits von Knackgeräuschen befreit.

Der Fahrersitz wurde mehrfach neu justiert und wird nun komplett getauscht, plus die anderen Dinge, die seither hinzu gekommen ist (siehe Liste eine Seite vorher). Alles rechtzeitig vor Ablauf der Werksgarantie, versteht sich.




Beim Model 3 lässt es sich wieder genauso an. Die einschlägigen Foren sind voller Mängelberichte, aber die meisten Betroffenen sehen es halbwegs entspannt und sind sicher, dass Tesla Abhilfe schaffen wird - was erfahrungsgemäß auch so ist.

Auch bei mir haben es Auto und Hersteller bislang nicht geschafft, mich ernsthaft sauer zu fahren. Einem anderen Fabrikat hätte ich solche Zicken nicht verziehen. Das liegt wohl daran, dass nur ein Tesla kann, was ein Tesla kann. Dieser Eindruck setzt sich aus zahlreichen Eigenschaften zusammen und geht weit über die technischen Daten (also die nackte Papierform) hinaus. Schwer zu erklären; muss man eine Zeit lang selbst er-fahren und erleben.




Woran ich allerdings nicht mehr glaube ist, dass Tesla die massiven Qualitätsprobleme in absehbarer Zeit in den Griff bekommen und auf heute üblichen Großserien-Standard aufschließen wird. Die bauen nun schon seit 12 Jahren Autos und die rustikale Produktionsqualität durchzieht alle 4 Modellreihen bis zum heutigen Tag. Jedem anderen jungen Hersteller würde ich deshalb ein schnelles Ende prophezeien, aber Tesla eher nicht.

Grüße, Egon

Würde Tesla mit seinen Qualitätsproblemen so umgehen wie manch anderer großer Hersteller, wäre es bei vielen sicherlich schnell mit der Liebe vorbei. Ich bin gespannt, wie lange Tesla sich diese Großzügigkeit leistet. Spannend werden auch die nächsten Jahre, wenn viele Model S aus der Garantie raus sind und dann alles teuer bezahlt werden muss. Selbst du, Egon, schreibst ja, dass du dir um die Zeit nach der Garantie Sorgen machst.

Das ist in der Tat so, zumal Teslas Werkstatt- und Ersatzteilkosten sehr hoch sind. Ich spekuliere darauf, die Unterhaltskosten nach Ablauf der Werksgarantie mit Angeboten wie

- autoteile-zimmermann.de/tesla.php

einigermaßen im Rahmen halten zu können. Zimmermann liegt zum Glück auf einer meiner Stammstrecken.

Grüße, Egon

Hast du eigentlich Erfahrungswerte über den Kurzstreckenverbrauch deines Tesla ?

Heute bin ich mit meinem A3 bei 2 °C 35 km über Land gefahren und hatte am Ende mit fast leerem Akku (5 km Restreichweite) einen Verbrauch von 16,9 kWh. Heizung war natürlich eingeschaltet...

Der Kurzstreckenverbrauch (nach Kaltstart, ohne Vor-Temperierung der Traktionsbatterie) liegt gut 20 bis 30 Prozent höher als mit warmgefahrenem System. Temperiert man vor, reduziert sich das, ist aber immer noch höher.

Grüße, Egon

Danke für die Rückmeldung, für die Größe des Wagens trotzdem beeindruckend wenig Verbrauch...

Ich finde auch, dass er verbrauchstechnisch eine ziemlich gute Figur macht. Es geht sogar noch weniger, wenn man es darauf anlegt.

Grüße, Egon

Befolgt man Teslas Empfehlung und belässt den Wagen bei längerer Standzeit permanent am Stromnetz, saugt er aufgrund seines hohen Ruhestrombedarfs die 12 Volt-Batterie mehrmals am Tag halb leer und lädt sie danach wieder auf. Das wiederum leert die Traktionsbatterie, die dann aus dem Stromnetz nachgeladen wird: Bei Model S und X, sobald 5 Prozent unter Soll-SOC. Beim Model 3 schon vorher.

Dieses Verfahren ist zum Abwinken ineffizient und beaufschlagt gleichzeitig die 12 Volt-Batterie mit ungesund vielen Zyklen.

Wenn man stattdessen die 12 Volt-Batterie direkt puffert, muss man sich auch bei längerer Standzeit nicht mehr um das Thema Vampirverluste kümmern:


25. Februar



15. März (18 Tage später)



Dazu empfiehlt sich ein prozessorgesteuerter Lader, der nur lädt, wenn notwendig.

Noch schöner wäre freilich ein so niedriger Ruhestrombedarf, dass man gar keine externe Energie zuführen muss. Aber das ist bei Tesla nicht der Fall. Die saugen einfach zu viel, selbst wenn sie überwiegend schlafen.


Grüße, Egon

Gibt es keinen optionalen Deepsleep?

Kann man das Fahrzeug während der längeren Standzeit nicht einfach so einstellen,da es halt erstmal keine Updates macht ?
Die braucht man doch während der längeren Standzeit ohnehin nicht.
Wenn das Fahrzeug wieder benutzt wird,bleibt doch genug Zeit das allerneueste Update runterladen.

Nach 18 Tagen hat die Hpt.Batterie 1% verloren ..... 1 % von 90 kWh sind 0,9 kWh für 18 Tage = 26 Cent also rund 2 Cent am Tag. Oder sehe ich was falsch ?

Ja! Er hat den nicht einfach so stehen lassen sondern die 12V Batterie über ein externes Ladegerät geladen. Sein Beispiel zeigt, das in diesem Fall die Hochvoltbatterie so gut wie nicht entladen wird.

2 Cent/Tag + die Energie, die das 12 V Ladegerät benötigt.