Liebe Priusfreunde,
5 Jahre und 4 Monate bin ich den PIII gefahren 218Tkm, es ist ein tolles Auto, aber es zieht mich weiter. Seit Dienstag habe ich den Tesla S85.
Wie manche wissen, habe ich schon 22 Jahre Elektroautoerfahrung vor dem Prius gesammelt, das war die Zeit als man als Elektroautofahrer belächelt wurde. Mit meinem mini el Serie 1 wurde ich oft gefragt ob ich das selbst gebaut habe.
Heute ist das anders, Elektrofahrzeuge sind erwachsen geworden, Teslamotors zeigt seit 2009 was geht. Die Entstehung des Unternehmens habe ich beobachtet, das Modell S war immer ein Traum. Es war nicht mein Plan so viel Geld für ein Auto auszugeben, eigentlich wollte ich auf das Modell 3 warten. Entscheidend waren u.a. die Tesla Supercharger, insbesondere die zwei die auf meinem aktuellen Arbeitsweg in die Schweiz liegen auf der A81 bei Sulz und auf der A5 in Achern. An beiden kann ich kostenfrei Laden, das ist mit dem Kaufpreis abgegolten. Es ist ein Rechenspiel, das Elektroauto hat hohe Investitions und geringe Betriebskosten. Fairerweise muss man sagen dass man an die niedrigen Betriebskosten des Prius nicht rankommt, das verhindern die Kapitalkosten, jedoch ist das Modell S eine andere Fahrzeugklasse. Tesla vergleicht das Modell S mit dem 5 er BMW.
Die Finanzierung über Tesla bzw Bank 11 beinhaltet freie Wartungskosten, lediglich Reifenkosten sind zu tragen. Wir haben jetzt zu Hause das Langstreckenauto Prius (45TKm/a) gegen den Tesla getauscht, meine Frau fährt für Ihre Kurzstrecken noch einen Verbrenner. Viele machen das andersrum…
Im November habe ich bestellt und nachdem Tesla auf Bestellung fertigt musste ich bis 10.3 warten um ihn abzuholen. Die Teslafans tracken sogar die Schiffe auf denen die Fahrzeuge unterwegs sind. Das ist ein bischen wie warten aufs Christkind. Gemeinsam hält man sich im Teslaforum bei Laune, insbesondere wenn Liefertermine nach hinten verschoben werden, bei mir kam das Fahrzeug sogar ein paar Tage früher.
Nach der ersten Probefahrt am Dienstag und erster Test am Supercharger in Sulz, wurde zu Hause aufgeladen. Im Moment habe ich noch einen Standard CEE 16A Industrieanschluss, d.h. 16A Drehstrom, eine entsprechende Typ 2 Anschlussmöglichkeit mit 32A kommt.
Ladeleistung umgerechnet auf zugewonnene Reichweite:
16A Drehstrom (11kW) 50 km pro Stunde
32A Typ 2 (22kW) 100 km pro Stunde > ca 4,5h für die Volladung
Supercharger (120 kW) 300 - 500 km pro Stunde, d.h. Ladung dauert immer unter einer Stunde.
Holger hat hier auch schon einiges seiner Erfahrungen geschrieben. Ich stehe erst am Anfang, habe in den 5 1/2 Tagen jetzt 1600 km gefahren, davon rund 900 beruflich. Der Tesla ist das einzige Elektrofahrzeug dass mich am Stück in die Schweiz bringt, nebenher geht das Ding wie die Hölle. Auch mit dem Prius war ich ab und zu mal ein Stückchen schneller unterwegs. Der Prius kann das, mag es aber nicht wirklich. Der Tesla hat mit 280 kW Leistung satt und das ist der kleine Antrieb ohne Dualdrive, d.h. keine zwei Motoren. Schon dieser Umstieg von 100 kW Prius ist massiv, man ist schnell - schnell
. Auch auf der Autobahn hat man Spaß, er regelt im Moment bei 202 km/h ab, das geht auch an Steigungen… Man kann mit den "Großen" locker mitspielen, lediglich in der Endgeschwindigkeit ist man schnell ausgespielt.
Bei all dem ausprobieren der Grenzen des Fahrzeugs gibt es auch andere interessante Dinge die gut gefallen. Wie in anderen Fahrzeugen auch gibt es einen adaptiven Tempostat der recht gut funktioniert und gut dafür ist auf der Landstraße oder Autobahn hinter anderen dranzubleiben. Der Abstand vom Vordermann lässt sich in Stufen einstellen. Gerade bei dichtem Verkehr ist es ein große Entlastung, auch beim Stau im Zuckeltempo. Setzt man den Blinker und wechselt die Spur ist eingestellt dass er 10 km/h zulegt, dass ist ganz geschickt auf der Autobahn. Der Tempostat bringt das Fahrzeug notfalls bis zum Stop, mit voller Rekuleistung von 60 kW wenns eng wird auch mit der hydraulischen Bremse.
Einen Kollisionswarner kann man verschieden stark einstellen, meldet sich akustisch und optisch wenns eng wird. Der Kollisionswarner meldet sich schon mal wenn auf der Autobahn einer knapp rauszieht oder in der 30 er Zone einer frontal entgegenkommt.
Der Spurhalteassistent, ebenfalls von anderen Marken bekannt, meldet sich wenn man über Linien fährt ohne zu blinken. Das Lenkrad vibriert dann leicht. Auf der Autobahn ist das ok, in der Stadt nervt es ab und zu. Tesla bringt immer wiede Over the air updates (OTA) und so soll eine automatische Spurhaltung bald kommen, d.h. das Fahrzeug lenkt selber. In dem Punkt bin ich gespannt was tatsächlich möglich, erlaubt und dann auch freigeschalten ist. Mein Fahrzeug hat die ganze dafür notwendige Sensorik verbaut wie Kamerasysteme Nahfeld und Umfeldsensoren.
Mein Kinder lieben Sitzheizung und so habe ich uns ein Winterpaket mit 3 x Sitzheizung hinten, Lenkrad und beheizten Scheibenwischern gegönnt. Dekadent? Ein Elektrofahrzeug hat kaum Abwärme zumindest reichts nicht zur Heizung, insofern ist es energetisch günstig, den Innenraum z.B. nur auf 20° zu heizen und dafür die Sitzheizung etwas anzuwerfen.
Über die App für IOS und Android kann man den Ladezustand sehen, die Heizung oder Kühlung steuern, hupen, blinken, auf und zu machen, schauen wo das Auto steht und nicht zu letzt das Handy mit Passwort als Schlüssel zum fahren verwenden.
Die Batterie hat eine eigene Heizung mit 6kW die man manuell abschalten kann, damit reduziert sich auch etwas die Klimaanlage, ähnlich dem Eco Modus im Prius. Ist die Batterie kalt ist die Rekuleistung und Maximalleistung begrenzt. Reku dann z.B. nur 15 von 60kW, Antriebsleistung "nur" 160 kW. Mit ein paar km fahren verschwinden dann diese Begrenzungen,da sich die Batterie erwärmt.
Die Straßenlage ist sehr gut, der Tesla liegt mit seinen 2 to wie ein Brett. Bei dem Gewicht kommen mir mahnend meine 275 kg meines ersten Elektrofahrzeuges in den Sinn und der Gedanke der Verhältnismäßigkeit. Der Tesla ist ein tolles Auto, das Gewicht resultiert zu einem ganzen Teil aus der großen Reichweite. Die Hoffnung ist dass zukünftig leichtere Fahrzeuge kommen mit der selben Reichweite, durch leichtere Batterien. Zum Bäcker tuts das Fahrrad auch öfters mal ins Büro…
Batterie laden, das wird völlig überbewertet
. Es ist eine andere Klasse als… , insbesondere das Tesla eigene Superchargernetz in Europa alle 200 km ist ein Gamechanger. Wenn mich einer nach Reichweite fragt sage ich knapp 2000 km. Mit den Superchargern ist auf den Autobahn ein Durchschnitt inkl laden 80 km/h möglich, das macht in 24h 1920km
. Am Stück habe ich es noch nicht probiert 500 km ist Norm, für 400 km muss man schon etwas vorsichtig fahren. Bisher lade ich viel öfters als notwendig, die Erfahrungen muss ich noch sammeln. Nach Norden kann man bis nach Tromso fahren an den Polarkreis ohne einmal Strom zu bezahlen. Nach Süden hoffe ich dieses Jahr noch auf einen odere mehrere Supercharger in Kroatien für die Urlaubsfahrt, im Moment ist der Letzte in Slowenien. Natürlich kann man notfalls auch einer CEE oder 230V einphasigen Steckdose laden.
Meine Hoffnung ist dass ich das Fahrzeug möglichst lange und ohne Ärger fahren kann. Batterie und Antrieb haben 8 Jahre Garantie bei freien km, das Fahrzeug an sich 80.000 km die sind bei mir in zwei Jahren durch. Wenn Ihr wollt kann ich ein wenig weiter berichten.
VG
Solaris
P.S. mein PIII ist zu verkaufen, preislich siehts niedrig aus. Wer einen günstigen Zweit oder Dritt Hybriden braucht
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