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zum Thema Kulanz: es geht auch anders

Auf unserer Heimreise von den Kanaren ist an meinem Koffer ein Standfuss regelrecht abgerissen worden (Koffer mit 2 Rollen). Ich habe das leider erst zu Hause bemerkt.

Am Dienstag habe ich den Koffer zu RIMOWA hier in Köln gebracht und heute abgeholt. Sie haben beide Standfüsse auf Kulanz ersetzt. Der Koffer ist 17 Jahre alt!

Viele Grüße
rufa1

Sorry, nach 8 Jahren Kulanz für ein Problem zu erwarten, das maximal 200€ in der Behebung kostet, ist wirklich zu viel verlangt. Noch dazu eines was zwar ärgerlich ist aber nur bedingt die Funktion einschränkt und nicht sicherheitsrelevant ist. Bei keinem anderen Gerät würde jemand sowas verlangen aber bei Autoherstellern wird es vorausgesetzt und eine Ablehnung als Versagen des Herstellers angesehen.

Der Reparaturaufwand ist aber nicht der entscheidende Punkt, sondern ob es sich um einen vom Hersteller zu verantwortenden Serien- oder Konstruktionsfehler handelt. Ich verstehe, dass man in solchen Fällen eine kulante Handhabung erwartet.

Ich tue das nicht, einfach weil mich die Erfahrung etwas anderes gelehrt hat. Nämlich dass PKW-Hersteller das nur dann machen, wenn sie selbst den Fehler anerkannt und eine entsprechende Werkstattanweisung ausgegeben oder einen Rückruf veranlasst haben. Das setzt einen sicherheitsrelevanten Fehler voraus.

Beides ist in diesem Fall nicht gegeben, also war klar, dass es der Kunde ausbaden darf. Die Antwort von Toyota an Daihatsu-Fahrer ist daher genau so ausgefallen, wie sie zu erwarten war. Gut finden muss man das aber nicht.

Grüße, Egon

Nach dem dritten Reparaturversuch ist das Auto dicht, zumindest wenn es auf ebener Fläche im Regen steht, wenn es im Regen gefahren wird und auch, wenn es schneebedeckt ist und dieser schmilzt. Der Waschanlagen-Test steht allerdings noch aus, dazu war es bislang zu kalt.

In den letzten Tagen 2 x 400 Kilometer in knackiger Kälte abgespult, und trotzdem steht eine fast sommerliche 4,3 auf dem BC. Wie das geht? Na, ganz einfach: Es waren nur zwei Kaltstarts! Einer bei Null und einer bei Minus 3 Grad. Anschließend Langstrecke, ohne dass das Auto Gelegenheit zum Abkühlen hatte. Leider ist ab morgen fünf Tage lang Regional- und Stadtverkehr angesagt, mit mindestens zwei bis drei Kaltstarts pro Tag. Da lässt sich das natürlich nicht halten.

An Heizung und Klimaautomat gibt es übrigens nichts auszusetzen, wie auch sonst sich das Auto benimmt und bedient wird wie ein Prius 3 / Auris 2 / CT. Bei Einstellung 24 Grad wird es im Innenraum kuschelig warm, auch wenn es draußen Minusgrade hat. Die Automatik schwingt beim ersten Aufheizen stark über, bevor sich die Regelung fängt.

Kleines Detail am Rande: Die Temperatur-Anzeige im linken Instrument auf der rechten Seite steht bei betriebswarmem Verbrenner genau in der Mitte, vermutlich wie branchenüblich per Software beruhigt. Man kann aber zuschauen, wie der Balken ziemlich schnell immer kleiner wird, wenn man im Stadtverkehr bei niedrigen Außentemperaturen kräftig heizt.





Insbesondere zum Aufheizen des Innenraums werden beachtliche Energiemengen benötigt und über den Wärmetauscher dem Kühlmittel entzogen. Das wird meist unterschätzt und hier kann man es schön beobachten.

Grüße, Egon

Nach dem dritten Reparaturversuch ist das Auto dicht
Von wegen! Es steht wieder Wasser im Kofferraum, soeben entdeckt. Nicht viel, aber dicht ist anders. Das heißt, auch der dritte Reparaturversuch war erfolglos.

Zum Glück befindet sich der Verkäufer noch immer in der Gewährleistungspflicht, allerdings nur noch drei Wochen lang. Ich habe ihm den Mangel umgehend telefonisch angezeigt und er meinte, dass das Wasser möglicherweise (auch) an anderer Stelle eindringt, beispielsweise über eine Karosserienaht. Nachdem die Rückleuchte dreimal von zwei verschiedenen Toyota-Vertragswerkstätten abgedichtet wurde und die Zwangsentlüftungen gleich dazu, liegt dieser Verdacht nahe.

Man hat mir erneut sofort einen kostenfreien Ersatzwagen angeboten und behandelt mich weiterhin freundlich und korrekt. Aber ich brauche fast drei Stunden, um da überhaupt hinzukommen, von daher ist das keine echte Option und jetzt über Weihnachten passiert ohnehin nichts.

Außerdem bin ich keineswegs sicher, ob ich mich auf einen vierten Reparaturversuch überhaupt einlassen möchte oder auf Grundlage des BGB §437 Abs. 2 und 440 schriftlich die Rückabwicklung des Kaufvertrags verlange.

Besonders scharf bin ich darauf nicht, weil das Auto sonst gut passt, seit dem Kauf vor ein paar Monaten schon fast 20 tkm damit gefahren und von mir fast 800 Euro (4 Cent/km) in Wartung, Verschleissteile und Bahntickets investiert wurden. Vor allem aber geht dann die Suche nach einem geeigneten Auto wieder von vorne los, und darauf habe ich am wenigsten Bock.

Ich werde darüber in Ruhe nachdenken. Wegen der bevorstehenden Regentage habe ich den Kofferraumboden mit ein paar alten Handtüchern ausgelegt.

Grüße, Egon

Egon schrieb:

Insbesondere zum Aufheizen des Innenraums werden beachtliche Energiemengen benötigt und über den Wärmetauscher dem Kühlmittel entzogen. Das wird meist unterschätzt und hier kann man es schön beobachten.


Hallo Egon,
die Probleme mit der Feuchtigkeit sind sehr ärgerlich! Vor fast 30 Jahren hatte ich einen Opel Kadett D, der mich auch unglaublich genervt hat in dieser Beziehung (und nicht nur in der). Leider konnte ich niemanden in Regress nehmen. Irgendwann, das Auto hatte dann auch schon mehr als 15 Jahre auf dem Buckel, hatte ich nicht mehr viel zu verlieren. Ultima Ratio war: Für Ablauf sorgen - Ein Loch in den Boden gebohrt und dann gab es zumindest keinen See mehr...

Zu der Zeit fuhr ein Freund einen BMW 525e, der - um auf das Zitat zurück zu kommen - im Bordbuch den Hinweis hatte, dass der Wärmetauscher zur Innenraumerwärmung eine Nennwärmeleistung von 2,7 kW besitzt. Das ist schon beachtlich.

Somit gibt es tatsächlich einen Punkt, den die Atkinson Benziner der Hybriden mit den modernen Dieselaggregaten eint: Die Heizleistung ist aufgrund des hohen thermischen Wirkungsgrades des Motors eher bescheiden.

Weihnachtliche Grüße aus dem Norden
Martin

@Egon:
Aua, das tut wirklich weh! Kann mich sehr gut erinnern an einige Fahrzeuge, bei denen ich solche Probleme hatte.
Dass so etwas jetzt auch bei Toyota auftritt

Und sehr schade, hatte sich das Fahrzeug bislang doch als äußerst zweckmäßig, wirtschaftlich und alltagstauglich erwiesen!

Hoffentlich wird nun endlich die Ursache entdeckt und dauerhaft Abhilfe geschafffen, ich drücke die Daumen!

Ansonsten schöne Feiertage und Gruß!
JoAHa

P.S.: Leider soll es ja noch viel regnen, was für den Auris (und seinen Besitzer) übel ist und bei uns heißt: in die Tiefgarage läuft jede Menge Wasser (Baumangel).

Nachdem ich darüber geschlafen und alles abgewogen habe: Es erscheint mir nicht sinnvoll, das Auto zurückzugeben, auch wenn ich das aufgrund der Gesetzeslage tun könnte. Aus drei Gründen:

1. Das Auto passt. Der Auris 1 mit seiner hohen Karosserie und dem großzügigen Innenraum bei nur 4,20 Meter Länge hat sich als nahezu perfekt herausgestellt für das, wofür er von mir angeschafft wurde.


2. Die Kosten für die zwischenzeitlich 20.000 gefahrenen Kilometer sind im Falle einer Rückabwicklung aufgrund von Sachmängeln vom zu erstattenden Kaufpreis abzuziehen. Nach der hierzulande verwendeten Berechnungsformel sind das in diesem Fall fast 3800 Euro. Was übrig bleibt ist deutlich weniger als das, was ein vergleichbarer Gebrauchter kostet.


3. Die aber sind ohnehin rar. Es wird äußerst schwer, kurzfristig einen anderen passenden HSD aufzutreiben. Die Auswahl an Gebrauchten in Farbe (nicht verhandelbar) ist verschwindend gering. Ich habe heute kurz bei mobile.de geschaut und exakt 1 Auto gefunden, mit fragwürdiger Vergangenheit.

Soweit ich es mir nicht noch anders überlege, werde ich dem verkaufenden Händler daher einen vierten Reparaturversuch gestatten. Ich hätte schon dem dritten nicht zustimmen müssen, aber es macht aus meiner Sicht einfach keinen Sinn, die Rückabwicklung durchzuziehen.

Es scheint eine ziemlich knifflige Sache zu sein und ich habe noch keine Idee für den Fall eines erneuten Fehlschlags - und gleichzeitig keine Veranlassung zu der Annahme, dass beim vierten mal klappt, was dreimal zuvor nicht geklappt hat. In diesem Fall würde dann an der Rückgabe des Fahrzeugs wohl kein Weg vorbei führen.

Grüße, Egon

Frag doch mal die Autodoktoren.

Meinereiner hätte längst mit Begleitung die nächste Waschbox angesteuert und sich mit Coins eingedeckt. Einer kärchert das Heck und der Andere sitzt im Kofferraum und fahndet nach Lecks. Leckstellen fotografieren/markieren und bei der Werkstatt aufschlagen - oder Nerven schonen und selber beheben, falls es sich nur um eine Kleinigkeit handeln sollte.

Timo

...würde den Kofferraum mit etwas bedecken, was die Feuchtigkeit und deren Bahnen darstellt...

Da kann man weiße Papierblätter, Mehl, Puder, etc verwenden. Hauptsache, man kann den Weg der Feuchtigkeit verfolgen. Dann sollte die Herkunft leichter zu verorten sein.

Servus.

Aus eigener Erfahrung aus der Werkstattzeit kann ich berichten, daß im blödesten Fall es richtig viel Zeit und Geduld kosten kann, eine Undichtigkeit zu finden.
Hinzu kommt, daß es Fälle gibt, in denen das Wasser vermeintlich aus einer ganz bestimmten Stelle kommt, letztendlich das Wasser aber nur über diverse Spalten zwischen zusammen gefügten Blechen im Innenraum an diese Stelle gelangt und die Undichtigkeit ganz wo anderes liegt. Das gemeine daran ist, daß das Wasser so mitunter Wege nimmt, die man eigentlich für unmöglich hält.


Grüße ~Shar~

Evtl. lässt sich die Eintrittsstelle mit einer Wärmebildkamera lokalisieren.

- flir.de
- youtu.be/daAzhXzwz1E

Vielleicht jemand in der Bekanntschaft, Verwandschaft oder freiwilliger Feuerwehr etc. der so etwas hat.

Viele Grüße, yarison

@Shar: ja, das wie mit dem Auffinden von Geräuschquellen. Aber womöglich gelangt man so näher an die Quelle, wenn es schon nicht offensichtlich irgendwo reintropft.
Heckklappe, Spoiler, Heckwischerantrieb, Kabeldurchführungen, Dachantenne, Stopfen im Bodenblech...
Die Autodoktoren greifen bisweilen auf eine Nebelmaschine zurück, füllen damit den Innenraum und schauen, wo es rausdrückt. Keine Ahnung, ob Egon Zugriff auf sowas hat.

Timo

@Egon: Nach Weihnachten werde ich mal meinen Haus und Hofmechaniker Fragen, ob ihm undichte Stellen beim Auris bekannt sind. Er war langjähriger Toyota Mechaniker und kennt so einiges an Schwachstellen bei diversen Toyota Modellen. Außerdem hat er eine Ausbildung zum Hochvolttechniker und kennt sich auch mit HSD Eigenarten aus.
Gut, so jemanden zu habe...

Gruß
Martin

Danke für die rege Beteiligung und Eure konstruktiven Vorschläge.

Gerne liefere ich dem verkaufenden Händler konkrete Tipps zur Fehlersuche, da eine erfolgreiche und baldige Reparatur in meinem eigenen Interesse liegt. Letztlich ist das aber sein Job.

Ich werde nun zunächst eine schriftliche Zusage anfordern, aus der hervorgeht, dass weitere Reparaturversuche auch nach dem Zeitpunkt der Beweislastumkehr (6 Monate nach Kauf) für mich kostenfrei bleiben. Gibt er mir diese, kann er weitermachen. Wenn nicht, werde ich vom Kaufvertrag zurücktreten.

@weinfux
ob ihm undichte Stellen beim Auris bekannt sind
Auris 1 (2007 bis 2012), nicht Auris 2. Großer Unterschied!

In den Foren finden sich dazu zahlreiche Fundstellen, was auf eine Problematik hindeutet, welche die gesamte Baureihe betrifft. Es würde mich wundern, wenn er davon noch nicht gehört hätte.

Danke für die Mühe.

Grüße, Egon