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E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob?
(1 Leser) (1) Besucher
priusfreunde.de befasst sich nicht nur mit den Hybriden des Toyota-Konzerns, sondern blickt gerne über den Tellerrand. In dieser Rubrik geht es um die Elektromobilität.
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THEMA: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob?
*
#599302
E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 13:09 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
Zitat:
Deutsche Autoindustrie - Abgehängt

Deutsche Autohersteller haben massive Lieferschwierigkeiten bei Elektroautos, am nachdrücklichsten blamiert sich VW. Eine Kaufprämie dürfte vor allem den Absatz von Verbrennern fördern - und den US-Konkurrenten Tesla.

- www.spiegel.de/auto/kaufpraemie-fuer-e-a...56-9992-c3a11066d299

Grüße, Egon
Egon
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#599303
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 13:09 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
Mir persönlich kommt es zunehmend albern vor, außerhalb spezieller Erfordernisse einen Verbrennungsmotor zur Fortbewegung einzusetzen, der den größten Teil der ihm zugeführten Energie in Wärme, Abgase und Lärm umwandelt. Die überwiegende Mehrheit sieht das aber klar anders, wofür es eine ganze Reihe hinlänglich bekannter Ursachen und Gründe gibt. Eine Auswahl:

  • Sehr hohe Strompreise in Deutschland
  • Unkoordinierte und entsprechend wild gewachsene Ladeinfrastruktur
  • Eingeschränkte Zielgruppe durch das Fehlen elektrifizierter Stellplätze
  • Ungeeignetes Fahr- oder Nutzungsprofil (doch, doch, das gibt es sehr wohl. Nur halt nicht bei 98% aller Autofahrer).
  • Fehlende Aufgeschlossenheit, Beharrungsvermögen, Festhalten am Gewohnten
  • Konsequentes Fokussieren auf den Nachteilen beim gleichzeitigen Ausblenden der zahlreichen Vorteile (das gilt für Autofahrer und Stammtischgeschwätz, vor allem aber für die Medien)
  • Undurchdachte, oft kontraproduktive, unattraktive, komplizierte, praxisfremde gesetzliche Regularien, Richtlinien oder Förderungen

...und dergleichen mehr. Das alles wird völlig zurecht schon an anderer Stelle im Forum munter diskutiert. Hier aber soll es vor allem um die Ursachen geben, welche die Hersteller und Anbieter von E-Autos direkt zu verantworten und selbst in der Hand haben.

Mittlerweile glaube ich an eine gewollte Verknappung.

Praktisch alle Hersteller wollen maximal so viele E-Autos verkaufen wie sie benötigen, um ihre Flottenverbräuche im erforderliche Maß schönzurechnen. Aber auf gar keinen Fall mehr, denn das kannibalisiert die eigenen Verbrenner-Verkäufe. Das soll nicht sein, denn der Verkauf von Verbrennern (und auch Plugin-Hybriden) ist wirtschaftlich lukrativer und mit Plugins kann man als Hersteller seine Zahlen ebenfalls prima schönrechnen.

Wie sich das auswirkt liegt auf der Hand. Von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen stellt man bei Interesse ganz schnell fest, dass E-Autos in Deutschland verblüffend schwierig zu bekommen sind. Hersteller begnügen sich gerne mit der bewährten "So-tun-als-ob"-Methode, also mit ständigen Ankündigungen immer noch tollerer E-Autos, die es dann aber gar nicht oder nur in geringen Stückzahlen oder irre teuer oder nur als eingeschränktes Leasing gibt. Die realen Lieferzeiten sind dabei abenteuerlich und überschreiten oft 8, 10, 12, 15 Monate und mehr, je nach Hersteller und Modell. Das wird jetzt - wie vieles andere - mit der Pandemie begründet, war aber zuvor auch schon nicht anders.

Ebenfalls beliebt ist das Schüren von Erwartungen auf den Durchbruch anderer Technologien, die angeblich direkt vor der Tür stehen und allesamt unglaublich ökologisch sind: Viel bessere Batterien, eine Wasserstoff-basierte Gesellschaft, synthetische Kraftstoffe oder irgendwas anderes, mit dem man wenigstens weiterhin Tankstellen anfahren und vor allem seine Energie zur Fortbewegung nicht selbst erzeugen darf.

Mit dieser Methode hat man jede Art von Veränderung oder tatsächlichem Durchbruch schon seit sehr langer Zeit erfolgreich verhindert.

Der E-Auto-Gebrauchtmarkt präsentiert und entwickelt sich entsprechend. Hat man konkrete Wünsche hinsichtlich Ausstattung und Farbe, ist das Angebot nicht groß und stets verblüffend teuer. Meist werden junge gebrauchte E-Autos teurer angeboten als der real erzielbare Preis des gleichen Fahrzeugs als Neuwagen. "Real erzielbar" bedeutet über carwow, apl24 oder andere Vermittler; Vertragshändler können hier preislich zumeist nicht mithalten.

Scheinbar günstigere Gebraucht-Angebote weisen eigentlich immer einen oder mehrere Pferdefüße auf, die im Inserat oft nicht erkennbar sind: Bereits herausgerechnete Förderung oder Herstellerprämien, Re-Import mit unattraktiver Ausstattung oder unklarer Herkunft, Vor-Nutzung durch zahlreiche Personen als Mietwagen / Vorführwagen / Werkstatt-Ersatzwagen, Fahrzeug erst in einem halben Jahr verfügbar, Preis gilt nur für Gewerbetreibende, Schwerbehinderte oder ist an andere Bedingungen geknüpft und so weiter und so fort.

Ich behaupte: Das alles ist so gewollt. Nicht von allen, nicht in jedem Fall, aber im großen und Ganzen schon. Kein Wunder, dass der im Grunde seit Jahrzehnten jeweils für das Folgejahr angekündigte "Durchbruch" der E-Autos weitgehend ausbleibt; das haben wir seinerzeit bei den Hybriden ganz ähnlich erlebt. Selbst die seit mindestens 10 Jahren immer wieder angekündigten, eigentlich höchst bescheidenen 5 Prozent bei den BEV-Neuzulassungen wurden noch in keinem einzigen Monat erreicht.

So ganz allmählich bewegt sich nun trotzdem etwas, aber ich bin doch sehr skeptisch, dass wir "schon" 2025 im Fahrzeugbestand einen nennenswerten Anteil von E-Autos sehen werden. Der Verbrennungsmotor wird uns noch Jahrzehnte begleiten, weil fast alle Hersteller genau das wollen. Das ist meine nüchterne Prognose als Grundlage zur Diskussion.

Grüße, Egon
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#599305
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 13:20 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
Was ich bei den Methoden oben noch vergessen habe:

Der VDA und seine Mitglieder vermischen konsequent die Begrifflichkeiten. Sie bezeichnen so ziemlich alles als "Elektroauto", was eine Batterie an Bord hat. Das ist gerade diese Woche wieder bei der Meldung des VDA aufgefallen, die von den Nachrichtenagenturen weiter verbreitet und von den Medien kritiklos nachgeplappert wurde.

Demnach wurden "im vergangenen Monat bundesweit knapp 10.300 Elektrofahrzeuge neu zugelassen". Die Wahrheit sieht so aus:

Code:

PKW-Erstzulassungen April 2020, Deutschland

   120.840 Fahrzeuge

    60.295 Benziner       (49,90 %)
    38.836 Diesel         (32,14 %)
    10.955 Hybride        ( 9,07 %) HEV
     5.618 Plugin-Hybride ( 4,65 %) PHEV
     4.635 Elektro        ( 3,84 %) BEV
       286 Erdgas         ( 0,24 %) CNG
       191 Flüssiggas     ( 0,02 %) LPG


- www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Neuzul...meter.html?nn=653844

Grüße, Egon
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#599307
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 13:27 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
Sehr gut geschrieben! Dankeschön.
Ich denke genau das gleiche und ich möchte gar kein Auto, ich brauche ein Auto nur für die Arbeit.

Warten (TM) gucken und für sich das beste (Toyota Hybrid) raus suchen.

Ich habe auch einen Schuldigen hinter dem ganzen.
Immer wieder komme ich zurück auf „Warum das Elektroauto sterben musste“. Dieser Film ist so etwas von immer noch Realität. Aber psst, der Feind ließt mit. Das sÖLl ja keiner wissen.

Immer größer werden die Dinosaurier PKWs mit Museumsantrieb.
Immer schwerer. Geschwindigkeiten werden nicht runter gesetzt, damit sie ihre Berechtigung behalten können.


Guckt man in die Geschichte...
Es war einmal ein Batterie Auto, dann kam der stinkende Verbrennungsmotor.
Es war einmal das Verbrennungsmotor-Automobil das fuhr mit Kartoffelschnaps, dann kam das billige Öl.

Ich gucke seit Jahren ins Ausland, es wird dauern, aber irgendwann wird sich auch das Elektroauto in Deutschland durchsetzen. Und wenn es kommen muss, weil man zu viele Stinker verkauft hat. Einige Hersteller ziehen sich zurück. Ich lese das mit anderen Augen. Man verkauft nicht genug Elektroautos um Strafzahlungen zu entgehen.

Bin gespannt wie es weiter geht.
Den Artikel von Egon unterschreibe ich unverändert zu 100%
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#599311
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 14:09 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
Reisender schrieb:

Den Artikel von Egon unterschreibe ich unverändert zu 100%


Ich auch! Der Mondeo wird mein letztes Auto mit Verbrenner gewesen sein.

Jan
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#599312
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 14:10 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
Reisender schrieb:

[...]
Guckt man in die Geschichte...
Es war einmal ein Batterie Auto, dann kam der stinkende Verbrennungsmotor.
Es war einmal das Verbrennungsmotor-Automobil das fuhr mit Kartoffelschnaps, dann kam das billige Öl.
[...]
Den Artikel von Egon unterschreibe ich unverändert zu 100%


Ich kann den Artikel und da insbesondere die Teilüberschrift „Trend zu sauberen Autos verschlafen“ voll bestätigen. Viele Berichte habe ich dazu in den letzten Jahren gelesen - auch dank den Priusfreunden hier. Mit sauberen Autos meine ich dabei auch insbesondere solche Konzepte wie das HSD von Toyota. Was wurde darüber in den 90er geschmunzelt und gelacht. Heute wären die deutschen Hersteller froh ein solches System in den eigenen Reihen zu haben.

In den 90er Jahren gab es auch schon den EV1 von GM, auf den sich der Film, den Reisender erwähnt hat, bezieht.
Wenn man da genauer in die 90er Jahre schaut, erfährt man, dass unsere jetzige Bundeskanzlerin die damalige Umweltministerin war. Da wurde über einen CO2 - Zielwert von 120 g / km für alle in Europa verkauften Autos ab 2005 diskutiert. Die Autoindustrie hat daraufhin massiv protestiert und es wurde anstatt dieser konkreten Zielvorgabe eine freiwillige Selbstverpflichtung vom Verband der europäischen Autohersteller beschlossen. Der Rest ist Teilweise Geschichte und zeigt wie langsam und behäbig es in Deutschland als wichtigem Automobilstandort mit Veränderungen vorangeht.

Wie ich schonmal geschrieben habe und hier auch schon mehrfach diskutiert wurde, ist seit 2008 bekannt, dass die Grenzwerte auf 95 g CO2 / km schrittweise gesenkt werden und E-Autos dazu unabdingbar sind.
Traurig, dass es mit den von Egon aufgezählten Verhinderungsstrategien noch sehr lange dauern wird, bis eine adäquater Anteil batterieelektrischer Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein wird.

Wie schön wäre es, wenn der andere Teil aus Vollhybrid-Fahrzeugen wie dem HSD-System von Toyota bestehen würde. Ja ja, träumen darf man noch...

Viele Grüße
Benny

Dateianhang:
Dateiname: VCDHintergrundpapier_CO2Grenzwert-20200516.pdf
Dateigröße: 463205
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Letzte Änderung: 16.05.2020 14:15 von Benny.Grund: pdf-Anhang
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#599317
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 14:37 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
Der Chef eines Herstellers hat die Aufgabe, den Wohlstand seiner Aktionäre zu maximieren. Wenn Verbrenner mehr Gewinn abwerfen als E-Autos, dann ist er verpflichtet, so viele Verbrenner zu verkaufen wie möglich. Wenn er das nachweislich nicht tut, kann er haftbar gemacht werden. Es steckt also keine böse Absicht dahinter. Daher kann nur der Staat durch weitere Verteuerung von Verbrennern, z.B. durch strengere Abgasvorschriften, dafür sorgen, dass E-Autos mehr Gewinn abwerfen.
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#599321
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 15:02 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
Reisender schrieb:
Guckt man in die Geschichte...
Es war einmal ein Batterie Auto, dann kam der stinkende Verbrennungsmotor.
60% glauben, dass vor dem Ottomotor der E-Starter erfunden wurde, weil man den ja sonst gar nicht angekriegt hätte.*

Gleich kommt er wieder. Der typische deutsche Durchschnittsfahrer, der täglich 1.200km am Stück ohne Pipipause zur Arbeit und zurück fährt und dabei ständig seinen 2,5to Pferdeanhänger zieht. Zuhause hat er keine Steckdose, weil er eigentlich immer im Hochhaus im 12. Stock wohnt und weder Stellplatz noch Garage hat. Sein SUV verbraucht bei 180 Dauerspeed während dieser 1.200km immer nur 4,7 Liter saubersten Sprit, der aus Gänseblümchen an der Tankstelle wächst, hat 9 Jahre Garantie und hält ohne Reparaturen oder Ersatzteile locker 900.000 km.
Gleichfalls ist dieser typisch deutsche Durchschnittsfahrer bestens über e-Mobilität informiert, denn er weiß schon auswendig, dass im Kobalt-Kongo immer nur Kinder arbeiten und mit 12 in Rente gehen und in der Wüste Wasser für Lithium verdunstet.
Elektroautos halten nur ein Jahr und können dann nicht recycelt werden, die Hersteller sind dämlich, darauf acht Jahre Garantie zu geben…
Hab ich was vergessen?
3, 2, 1 los:
Wer will der erste sein.*

yarison

*Aus dem Netz geklaut und für gut befunden.
yarison
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Letzte Änderung: 16.05.2020 15:05 von yarison.
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#599324
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 15:03 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
...am nachdrücklichsten blamiert sich VW.
Die Verzögerung des Bestell- /Verkaufsstart etc. ist blamabel. Aber inzwischen wurde – im Gegensatz zu anderen deutschen Herstellern – schon zu viel investiert, als dass das nicht ernst gemeint sein könnte. Schade, dass das so lange verschlafen wurde, dass amerikanische und asiatische Hersteller, nun sogar chinesische Hersteller, in den Markt drängen. Aber VW ist bekannt dafür, lange einen Trend zu verpennen und dann Marktführer im Segment zu werden. Ich hoffe, Toyota steigt auch noch in den Markt ein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden größten Volumenhersteller den Markt ignorieren. Vielleicht lohnt es sich für diese aber so lange zu warten, um aus den Fehlern der anderen zu lernen. Ich kenne die Taktik dahinter nicht. Jedenfalls geht es bei den Volumenherstellern ausschließlich um kaufmännisches Kalkül.

yarison

EDIT: Braucht man für das Thema wirklich einen eigenen Thread? Angebotswahrnehmung und "Ankündigungsweltmeister" beschreibt es auch schon sehr gut.
yarison
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Letzte Änderung: 16.05.2020 16:04 von yarison.
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#599332
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 15:55 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
Ich sehe es auch so. VW ist unter den Blinden wenigstens der Einäugige. Klar, dass sie - wie alle anderen Hersteller auch - eine Punktlandung heuer mit den Verbrenner-BEV-Verhältnis hinbekommen müssen und werden. Kann gut sein, dass ab Q3 da noch einmal einiges in Bewegung gesetzt wird, wenn man merkt, dass die Verbrennerverkäufe doch noch anziehen.
bgl-tom
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#599337
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 17:35 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
Was bisher in diesem Faden geschrieben wurde, wieder einmal sachlich initiiert, umfassend beleuchtet und argumentiert von Egon, gibt mir ein klein wenig Hoffnung, dass doch noch genügend Druck aus dem Markt entsteht, damit es wenigstens in kleinen Schritten in Richtung E-Mobilität geht.
Es gibt doch noch ein paar mehr Menschen, die eigenständig denken (nicht zu verwechseln mit den berüchtigten "Andersdenkenden"), und erkennen, dass die gegenwärtige Nicht-Verfügbarkeit von E-Autos eben nicht von technischen Problemen herrührt.

Die wenigen Monate mit unserem PHEV und mitlesen in diesem Forum haben genügt, um mich vollständig davon zu überzeugen, dass Elektroantrieb der richtige Schritt ist, weiterhin überhaupt Autoverkehr im bisherigen Verständnis zu ermöglichen.
Dies sollte die Industrie als Chance begreifen, als Zukunftsperspektive, und nicht als vordergründige Gewinnbremse.
Ohne Technologiewechsel, der sehr rasch und ernsthaft angegangen werden muss, droht in den kommenden Jahren erst recht eine tiefe Krise, denn von denen, die vor Corona für den Klimaschutz auf die Straße gegangen sind, werden die wenigsten ein Auto mit Verbrenner kaufen. Und ich habe in Gesprächen mit der jüngeren Generation den Eindruck, dass die Überzeugung weit verbreitet ist, und keineswegs nur eine Modeerscheinung.

Ich wünsche mir, dass Egon mal in einem Presseorgan mit großer Verbreitung sowas schreiben dürfte! Nebenbei bemerkt, hat das für mein Verständnis auch hohe journalistische Qualität.
leisure17
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#599338
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 17:41 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
bgl-tom schrieb:
Ich sehe es auch so. VW ist unter den Blinden wenigstens der Einäugige.

VW ist im Gegensatz zu den rein marktkapitalisierten Herstellern eben immer noch zu einem erheblichen Teil in der Hand des Landes Niedersachsen. Somit kann die VW-Führung nicht nur so tun als ob. Man muss die staatlichen Zielsetzungen ein klein wenig ernsthafter umsetzen als andere, zum gegenseitigen Nutzen.
leisure17
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#599352
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 18:35 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
Egon schrieb:

Die realen Lieferzeiten sind dabei abenteuerlich und überschreiten oft 8, 10, 12, 15 Monate und mehr, je nach Hersteller und Modell.

Das ist aber nicht bei allen Herstellern der Fall und auch nicht bei allen Modellen. Die Lieferzeiten des BMW i3 sind kurz (8 Wochen sind da häufig kein Problem, siehe www.goingelectric.de/forum/viewtopic.php...40&view=viewpoll ), beim Kia e-Soul scheinen sich die Lieferzeiten auf ca. 6 Monate verringert zu haben, seit das Modell jetzt auch in Tschechien gebaut wird. Die Lieferzeiten der Zoe scheinen auch in Ordnung zu sein.

Gebrauchte BMW i3 gibt es in Massen und zu m.E. geringen Preisen.

Du hast Dir leider keines der genannten Modelle ausgesucht und hast auch spezielle Wünsche an Farbe, etc.

Das e-UP und Schwestern so lange Lieferzeiten haben, liegt wohl daran, dass sich das Auto wie geschnitten Brot verkauft. Es gibt halt in dieser Klasse bzgl. Preis-/Leistung keine Konkurrenz. Würde mich interessieren, was passieren würde, wenn Tesla ein Auto in der Klasse des e-UP und zu dem Preis anbieten würde. Ich vermute, dass ebenfalls die Lieferzeiten stark hochgehen würden. Aber darum brauchen wir uns nicht zu sorgen. Ein solches Auto wird Tesla in den nächsten 2 Jahren nicht anbieten. Man verdient daran auch nicht so viel wie an einem Model 3.

Ich warte jetzt erst mal auf den ID.3 und entscheide mich dann, ob es der ID.3 wird oder ein drei Jahre alter gebrauchter BMW i3 94 Ah. Akkugröße und Preis vergleichbar mit einem e-Up. Ich habe keine Eile. In der Corona-Krise kann ich derzeit zwischen 2 Autos vor der Haustür wählen, da sowohl ich als auch meine Frau überwiegend im Homeoffice arbeiten.
ex_happyyaris
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Letzte Änderung: 16.05.2020 18:39 von ex_happyyaris.
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#599362
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 19:16 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
Egon schrieb:

So ganz allmählich bewegt sich nun trotzdem etwas, aber ich bin doch sehr skeptisch, dass wir "schon" 2025 im Fahrzeugbestand einen nennenswerten Anteil von E-Autos sehen werden. Der Verbrennungsmotor wird uns noch Jahrzehnte begleiten, weil fast alle Hersteller genau das wollen. Das ist meine nüchterne Prognose als Grundlage zur Diskussion.

Grüße, Egon


ich sehe das weniger skeptisch...!

Ich kann mir gut vorstellen, dass wenn Tesla mal in Deutschland entwickelt und produziert, die Stimmung "Pro E" laufen wird und zwar bei den potentiellen Kunden/Käufern...

Jetzt schon wird von vielen E-Neulingen z.B. das aktuelle Model3 idR. sehr positiv beurteilt...natürlich auch mit diversen Kritikpunkten.

Fast jeden Tag poppt ein neues YT Video auf, in denen die überwiegende Begeisterung bzgl. der E-Mobilität mitgeteilt wird.

Das wird mMn nicht ohne Folgen bleiben...
DavidHD
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Letzte Änderung: 16.05.2020 19:29 von DavidHD.
VG Dave

- verkauft 09/21: P4 Executive, silber, EZ 05/17...
- Verbrauch: 4,3L/100km...
- neu seit 11/21: Superb iV Limo, stahlgrau...
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#599402
Aw: E-Autos in D - Hauptsache so tun als ob? 16.05.2020 21:03 - vor 3 Jahren, 11 Monaten  
Ob Tesla in USA, China oder DE produziert, wird m.E. nicht viel ändern. In DE kaufen wir auch gerne ausländische Autos. Kia und Hyundai hat einen großen Erfolg. Es kommt eher auf die Modelle an und die Preise (Anschaffungs- und Unterhaltskosten).

Und da muss Tesla noch viel machen. Es fehlt ein Modell analog zum geplanten VW ID.3 Das Model 3 ist zu lang, zu tief und zu teuer. Model Y ebenso zu groß und noch viel teurer.

Durchbruch kann Tesla m.E. erst schaffen, wenn man ein kleineres, höheres und günstigeres Auto anbietet, dass zudem noch das Problem der hohen Tesla-Ersatzteilpreise löst, was hohe Versicherungsprämien zur Folge hat. Letzteres könnte Tesla lösen, in dem man bei den klassischen Zulieferern einkauft und diesen auch erlaubt Ersatzteile anzubieten.

Für mich persönlich gibt es bei Tesla derzeit kein kaufbares Auto.

Ich sehe derzeit in DE eher die Aktivitäten von VW als maßgeblich an. Ein günstiges Elektroauto wie der E-Up zeigt, dass es auch möglich ist ein Elektroauto günstig zu produzieren.
ex_happyyaris
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